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ISS-Expedition 28
Besatzung

Start und Landung, Aufenthaltsdauer
Expedition 28 Logo

Kommandant (CDR):
Andreij Borisenko
Andreij Borisenko
Start:
4. April 2011 mit SOJUS TMA-21
Landung:
16. Sept. 2011 mit SOJUS TMA-21
Besatzungszeit:
seit 6. April 2011
Flugingenieur (FE-2):
Ron Garan
Ron Garan
Start:
4. April 2011 mit SOJUS TMA-21
Landung:
16. Sept. 2011 mit SOJUS TMA-21
Besatzungszeit:
seit 6. April 2011
Flugingenieur (FE-3):
Alexander Samokutjaew
Alexander Samokutajew
Start:
4. April 2011 mit SOJUS TMA-21
Landung:
16. Sept. 2011 mit SOJUS TMA-21
Besatzungszeit:
seit 6. April 2011
Flugingenieur (FE-4):
Sergeij Wolkow
Sergeij Wolkow
Start:
7. Juni 2011, 22:12 Uhr MESZ mit SOJUS TMA-02M
Landung (geplant):
Nov. 2011 mit SOJUS TMA-02M
Besatzungszeit:
seit 9. Juni 2011
Flugingenieur (FE-5):
Michael Fossum
Mike Fossum
Start:
7. Juni 2011, 22:12 Uhr MESZ mit SOJUS TMA-02M
Landung (geplant):
Nov. 2011 mit SOJUS TMA-02M
Besatzungszeit:
seit 9. Juni 2011
Flugingenieur (FE-6):
Satoshi Furukawa
Satoshi Furukawa
Start:
7. Juni 2011, 22:12 Uhr MESZ mit SOJUS TMA-02M
Landung (geplant):
Nov. 2011 mit SOJUS TMA-02M
Besatzungszeit:
seit 9. Juni 2011
Missionsberichte
Terminplan Expedition 28 Besatzung

Aktuelle Informationen zur letzten ISS-Besatzung: Expedition 27
Aktuelle Informationen zur nächsten ISS-Besatzung: Expedition 29
siehe auch: Mission STS-135/ATLANTIS

Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
16. September 2011, Freitag
Landung von SOJUS TMA-21
Oben: Die Landung von SOJUS TMA-21, gesehen von einem der Bergungshubschrauber in der Nähe. Die Landung fand so zielgenau statt, daß die geländegängigen Bergungsfahrzeuge die Landung aus nächster Nähe beobachten konnten, und schneller an der Kapsel waren als die Hubschrauber. (Photo: NASA/Bill Ingalls)
Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan sind wenige Sekunden vor 6 Uhr MESZ am Morgen mit ihrer SOJUS TMA-21 in Kasachstan gelandet. Die offizielle Landezeit wurde von den russischen Flugleittechnikern mit 5:59:39 Uhr MESZ angegeben. Russische Bergungsteams waren vor Ort, um der Besatzung aus der SOJUS-Kapsel und bei der Wiederanpassung an die Schwerkraft nach 164 Tagen im All zu helfen.
Das Trio war Anfang April mit der SOJUS vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet und hatte 162 Tage auf der Internationalen Raumstation gelebt und gearbeitet.
Samokutjaew saß am Steuer des Raumfahrzeugs, als es um 2:38 Uhr MESZ in der nacht vom Miniforschungsmodul POISK der ISS abkoppelte.
Das Ablegen markierte das Ende von Expedition 28 und den beginn von Expedition 29 unter dem Kommando von NASA-Astronaut Mike Fossum, der zusammen mit den Flugingenieuren Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa auf der Station zurückgeblieben ist. Sie sollen im November zur Erde zurückkehren. Borisenko hatte am späten Mittwoch abend in einer offiziellen Zeremonie die Verantwortung über die Station an Fossum übergeben. Fossum Wolkow und Furukawa waren im Juni mit der SOJUS TMA-02M an der Station angekommen.

14. September 2011, Mittwoch
Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko hat heute das Kommando über die Internationale Raumstation an Flugingenieur Mike Fossum übergeben. Fossum wird die Expedition 29 Besatzung kommandieren. Die traditionelle Kommandoübergabezeremonie fand um 23:40 Uhr MESZ statt.
Kommandoübergabe
Oben: Mike Fossum (vorne Rechts) übernimmt das Kommando über die ISS von Andreij Borisenko (vorne links). Dahinter von lionks: Alexander Samokutjaew, Ron Garan, Satoshi Furukawa und Sergeij Wolkow. (Photo: NASA TV)
Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan und Alexander Samokutjaew sollen ihre Mission mit dem Ablegen ihrer SOJUS TMA-21 von der Station am Freitag Morgen um2:38 Uhr MESZ beenden. Anschließend sollen sie um 6 Uhr in Kasachstan landen.
Mit der Abreise der drei beginnt an Bord der ISS offiziell die Expedition 29. An Bord zurück bleiben zusammen mit Fossum noch die Flugingenieure Satoshi Furukawa und Sergeij Wolkow.
Die Besatzungsmitglieder haben heute ihren Schlafzyklus verschoben, um sich für die Abreiseaktivitäten vorzubereiten. Die drei abgehenden Raumfahrer absolvierten ihre letzten Fitneßübungen an Bord der Station und beendeten das Packen. In der Zwischenzeit setzte die übrige Besatzung die normalen Forschungs- und Wartungsarbeiten fort.
Fossum, Furukawa und Garan nahmen von sich Blut- und Speichelproben als teil des Integrierten Immunexperimentes. Mit dem Ziel ein effektives Überwachungssystem zu entwickeln, soll die Studie die Risiken von Mikroschwerkraft, Strahlung und Stress auf das menschliche Immunsystem ab
schätzen. Das laufende Experiment begann während Expedition 16 und soll noch bis Expedition 32 laufen.
Furukawa überprüfte Kabel und verstaute Ausrüstung vom Marangoni-Experiment im Labormodul KIBO. Das Forschungsvorhaben untersucht, wie Flüssigkeit in der Mikroschwerkraft fließt und Wärme übertragen wird.
Zwischen den Übergabeaktivitäten füllte Fossum den Spülwassertank des Sanitär- und Hygienebereichs manuell aufgefüllt, Er sprach auch über Amateurfunk mit Studenten aus Foggia in Italien.
Wolkow überprüfte ein Botanikexperiment und überwachte die sanitären bedingungen an Bord der Station. Der altgediente Stationsbewohner übernahm die Verantwortung über den russischen teil der ISS, nachdem er zusammen mit Borisenko ein Übergabeprotokoll unterzeichnet hatte.
Das nächste Trio, das zur ISS reisen soll, der NASA-Astronaut Dan burbank und die russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, soll nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos jetzt am 12. November zur ISS starten. Zuvor soll noch mindestens ein unbemannter Frachter zum Außenposten fliegen.

13. September 2011, Dienstag
Drei der sechs Expedition 28 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation, Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan und Alexander Samokutjaew, verbrachten den heutigen Dienstag mit weiteren Vorbereitungen für ihre Heimreise nach fünfeinhalb Monaten im All.
Furukawa im Labormodul DESTINY
Oben: Furukawa bedient einen Rechner im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Samokutjaew, der die SOJUS TMA-21 kommandieren wird, wenn sie am Freitag um 2:38 Uhr MESZ vom Miniforschungsmodul POISK ablegt, und Borisenko begannen ihren Arbeitstag mit dem Testen des Steuerungssystems des Raumfahrzeugs. Danach bereiteten sich die beiden Kosmonauten auf die Rückkehr in die Erdschwerkraft vor, indem sie eine Übungssitzung im Unterkörperunterdruckgerät absolvierten, das die Schwerkraft dadaurch simuliert, daß es die Körperflüssigkeiten in Richtung Füße zieht.
Garan stieß später zu Borisenko und Samokutjaew in die SOJUS, um an einer Abstiegsübung teilzunehmen. Das Trio dskutierte die vorläufigen Daten und ging den Ablaufplan für Ablegen und Landung durch, der mit der geplanten Landung in den südlichen Steppen Kasachstans am Freitag Morgen um 6 Uhr (10 Uhr kasachischer Zeit) seinen Höhepunkt findet.
In der Zwischenzeit nahmen sich die Flugingenieure Mike Fossum, Satoshi Furukawa und Sergeij Wolkow, die mit der Abreise der SOJUS TMA-21 die Expedition 29 Besatzung unter dem Kommando von Fossum werden, einige Zeit, um ihre Rollen und Verantwortungen im Fall einer Notsituation zu besprechen.
Zusaätzlich zu den Abreiseaktivitäten, widmete die Besatzung auch viel Zeit der wissenschaftlichen Forschung.
Im japanischen Labormodul KIBO richtete Furukawa Ausrüstung in der Experimentaleinrichtung für Fluidphysik für eine Studie des Marangonieffektes ein, bei dem es sich um eine ducrh Oberflächenspannung verursachte Strömung handelt.
Fossum nahm an einer Bordausbildungssitzung teil, um über das Kapillarströmungsexperiment (CCF) zu lernen, und verbrachte anschließend den größten Teil seines nachmittages mit dem Einbau von Geräten in den Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung. Daten vom CCF können dabei helfen, Lösungen für den Transport von Flüssigkeiten in der Mikroschwerkraft zu entwickeln.
Wolkow photographierte zwei Behälter des russischen Bioökologieexperiments, bevor Samokutjaew das Experiments für den Rücktransport zur Erde in die SOJUS verfrachtete. Dieses Experiment soll verbesserte Stämme an Mikroorganismen für die Herstellung von ökonomisch wichtigen mikrobiologischen Substanzen aus dem Bioabbau von Öl produzieren.
Die Stationsbesatzung fuhr außerdem damit fort, ihren einigartigen Ausguckposten zu nutzen, um die Verhältnisse auf unserem Heimatplaneten zu überwachen und zu dokumentieren, während sie die Erde alle 90 Minuten einmal umkreisen. Zusätzlich zu den Buschbränden im Osten des US-Bundesstaates Texas photographierten sie auch den Vulkan St. Helens im US-Bundesstaat Washington und die Städte Damaskus in Syrien und Riad in Saudi Arabien.

12. September 2011, Montag
Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan und Alexander Samokutjaew begannen ihre Heimreisewoche mit dem Packen von Sachen in ihre SOJUS TMA-21, dem Testen der SOJUS-Steuertriebwerke und anderen Vorbereitungen für ihre Rückreise am Freitag. Sie sollen an Bord der SOJUS in der Nacht zum Samstag vom Komplex ablegen und um 6 Uhr MESZ in der Frühe in der Steppe Kasachstans landen.
Garan beim Austausch eines Filters am MSG
Oben: Ron Garan bringt den MSG wieder an seinen Platz, nachdem er darin ein Filter ausgetauscht hatte. (Photo: NASA TV)
Borisenko soll am Mittwoch gegen 23:40 Uhr MESZ in einer Zeremonie das Kommando über die Station an Fossum abgeben. Die Zeremonie wird live auf NASA TV übertragen. Fossum wird die Expedition 29 Besatzung anführen, die neben ihm aus den Flugingenieuren Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa besteht.
Das Startdatum für das nächste Trio Stationsbewohner, dem NASA-Astronauten Dan Burbank und den russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin bleibt weiterhin offen, während die Untersuchung zur Ursache des jüngsten Absturzes eines Frachtraumfahrzeuges im August läuft.
Die Stationsbesatzung setzte die beobachtung von Tropensturm Maria, wie auch der Buschbrände nahe Houston und Bastrop im US-Bundesstaat Texas fort. Mehr als 1600 Familien haben in dem Feuer bei Bastrop ihr Heim Verloren und 75% der Wohnhäuser in der Region Magnolia bei Houston wurden ebenfalls zerstört.
Furukawa hatte eine Konferenz, um das japanische Experiment zum Marangonieffekt zu diskutieren. Der Marangonieffekt ist eine von der Oberflächenspannung generierte Strömung. Die Experimente an Bord der Station sollen das Verständnis der Marangoni-Konvektionsströmung in der Mikroschwerkraft verbessern.
Der Flugingenieur steckte auch Kabel am Beschleunigungsmeßsystem im All (SAMS) um. SAMS soll während der gesamten Lebensdauer die Beschleunigungen messen, die in dem Komplex auftreten.
Garan tauschte ein Filter im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung aus und Fossum tauschte eine Karte in einem der Stationsrechner aus.
Am Wochenende begingen die Besatzung und die Leittechniker am Boden gemeinsam einen Moment der Stille, um derer zu gedenken, die bei den Anschlägen vom 11. September 2001 um's Leben gekommen waren.

9. September 2011, Freitag
Die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation haben heute eine arbeitsreiche Woche abgeschlossen, wobei sie sich auf Vorbereitungen für die Heimreise dreier Besatzungsmitglieder konzentrierten. Die Besatzung führte außerdem wissenschaftliche Experimente und Wartungsarbeiten durch und setzte die Beobachtung der Erde fort.
Satoshi Furukawa
Oben: Satoshi Furukawa führt die regelmäßige Einstellung der Pedale am Fahrradergometer mit Vibrationsdämpfungssystem im Labormodul DESTINY durch. (Photo: NASA)
Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan gingen die Abkopplungs- und Abstiegsprozeduren in Vorbereitung auf ihre Rückkehr zur Erde an Bord ihrer SOJUS TMA-21 und der Landung in der Steppe von Kasachstan am 16. September durch.
Das Startdatum für das nächste Trio von Stationbewohnern, NASA-Astronaut Dan Burbank und die russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, ist weiter abhängig vom Ergbnis der Untersuchung zum Absturz des letzten PROGRESS-Frachttransporters Ende August.
Die NASA hat die Untersuchung der russischen Kollegen genau verfolgt. Roskosmos teilt seine Daten mit der NASA, die die US-Raumfahrtbehörde ebenfalls auswertet. Dies ist ein laufendes Verfahren, bei dem die Ermittlung der Ursache für den Unfall der erste Schritt ist. Die NASA sieht der Zusammenarbeit mit den Russen erwartungsvoll entgegen, da sie vollständig verstehen will, was passiert ist, um die notwendigen korrigierenden Schritte zu tätigen, die die sichere Fortsetzung der Flüge zur ISS gewährleisten.
Flugingenieur Mike Fossum tauschte Geräte im Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) aus und konfigurierte sie neu. Der CIR ist Teil der Einrichtung für Fluid- und Verbrennungsforschung im Labormodul DESTINY. Er hilft Forschern bei Studien über das unterschiedliche Verbrennungsverhalten von Stoffen in der Mikroschwerkraftsumgebung im All und kann sowohl von Besatzungsmitgliedern an Bord als auch aus der Ferne von Wissenschaftlern auf der Erde bedient werden.
Flugingenieur Satoshi Furukawa arbeitete mit dem Kabinenatmosphäremodul, an dem er Kabel inspizierte
und nach Bedarf reparierte und neuverband.
Garan arbeitete am Inter-Orbit-Kommunikationssystem im Labormodul KIBO, wo er einen Kurzschluß reparierte. Er führte auch eine regelmäßige Reinigung der Besatzungsquartiere durch, wo er auch Sicherheitsprüfungen ausführte und sicherstellte, daß alle Lüftungen richtig funktionierten.
Während der ganzen Woche haben die sechs Stationsbewohner ihren einzigartigen Aussichtspunkt genutzt, um dramatische Photos und Videos von Hurrikan Katia und dem Tropensturm Nate im Atlantik, sowie den Buschbränden im US-Bundestaat Texas, die bereits einige Quadratkilometer Land und hunderte Wohnhäuser zerstört haben,
zu schießen.
Am Wochenende werden die Besatzungsmitglieder ihre Abreisevorbereitungen, Wartungsaufgaben und wissenschaftliche Arbeiten fortsetzen. Sie werden außerdem ihr tägliches Fitneßtrainingspensum absolvieren, einige Freizeit genießen und Gelegenheit haben, mit ihren Familienmitgliedern zu sprechen.

8. September 2011, Donnerstag
Während der ganzen Woche hatten die sechs Bewohner der Internationalen Raumstation einen einzigartigen Blick auf die Erde, um spektakuläre Photos und Videos von Hurrikan Katia im Atlantik und den Buschbränden, die mehrere Quadratkilometer Land und hunderte Häuser im US-Bundesstaat texas vernichtet haben, zu schießen.
Buschbrände in Texas
Oben: Auch auf diesem Photo ist die Rauchfahne, die von einem Buschfeuer in Texas aufsteigt, deutlich zu erkennen. (Photo: NASA TV)
An Bord der Station setzten heute Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan die Vorbereitungen für ihre Heimreise am 16. September fort. Sie sollen an dem Tag in den frühen Morgenstunden mit ihrer SOJUS TMA-21 ablegen und wenige Stunden später in der Steppe Kasachstans landen.
Das Startdatum für ihre Ablösung, die Flugingenieure Dan Burbank, Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin bleibt weiter zu bestimmen, während die Untersuchung bezüglich des Fehlstarts des PROGRESS-Transporters M-12M weitergeht.
Die NASA hat die Untersuchung der russischen Kollegen genau verfolgt. Roskosmos teilt seine Daten mit der NASA, die die US-Raumfahrtbehörde ebenfalls auswertet. Dies ist ein laufendes Verfahren, bei dem die Ermittlung der Ursache für den Unfall der erste Schritt ist. Die NASA sieht der Zusammenarbeit mit den Russen erwartungsvoll entgegen, da sie vollständig verstehen will, was passiert ist, um die notwendigen korrigierenden Schritte zu tätigen, die die sichere Fortsetzung der Flüge zur ISS gewährleisten.
Flugingenieur Mike Fossum arbeitete mit dem Experiment über Binäre Kolloidlegierungen (BCAT-5), das Daten über das Verhalten von Kolloiden sammelt. Kolloide sind in einer breiten Klasse von Produkten enthalten, wie Farben, Kunststoffe, Nahrungsmittel, Kosmetika und Medikamente, die ihren Zustand über die Zeit verändern. Die Daten von BCAT könnten zu Verbesserungen in den Werkstoffherstellungsverfahren führen.
Flugingenieur Sergeij Wolkow führte mit der Unterstützung von Samokutjaew eine Sitzung mit dem Verhaltenseinschätzungsexperiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitglieds und seine Fähigkeit, Streß auszuhalten, zu handeln und zu kommunizieren mißt. Ein EEG mißt dabei die elektrische Aktivität des Gehirns und zeichnet sie auf.
Wolkow führte auch eine Überprüfung der Kabelkonfiguration am russischen telerobotisch betriebenen Rendezvoussimulator durch. Samokutjaew verbrachte Zeit mit IDENTIFIKATION, einem Experiment, das die mechanischen Lasten untersucht, die während Kopplungen von Raumfahrzeugen, Bahnanhebungen und Außeneinsätzen auf die Station aufgebracht werden.
Flugingenieur Satoshi Furukawa absolvierte eine Trainingssitzung am robotischen Bordtrainer (ROBoT), um seine Fähigkeiten im Umgang mit den Robotmanipulatoranlagen zu verbessern.

7. September 2011, Mittwoch
Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan setzten ihre Vorbereitungen für ihre für den 16. September angesetzte Abreise von der Internationalen Raumstation fort. Sie sollen an dem Tag mit ihrer SOJUS TMA-21 von der ISS ablegen und anschließend in der kasachischen Steppe landen.
Buschbrände in Texas
Oben: Die Rauchfahne, die von einem Buschfeuer in Texas aufsteigt, ist von der ISS deutlich zu sehen. Rechts im Bild die SOJUS TMA-02M. (Photo: NASA TV)
Borisenko und Samokutjaew testeten das Koppelungssystem des Moduls POISK in Vorbereitung für ihr Abkoppeln. Der Aufenthalt des Trios war wegen des Verlustes des PROGRESS-Transporters im August um eine Woche verlängert worden.
In der Zwischenzeit konzentrierten sich die sechs Expedition 28 Besatzungsmitglieder auf internationale Forschungsvorhaben und die Wartung der Stationssysteme.
Die Stationsmitglieder und ferngesteuerte Kameras schossen auch heute wieder Photos von den Buschbränden im US-Bundesstaat Texas, die bereits mehrere Quadratkilometer Land und hunderte Wohnhäuser zerstört haben.
Flugingenieur Mike Fossum arbeitete mit dem Linearen Massenmeßgerät für den Weltraum (SLAMMD). Das Gerät mißt die Körpermasse eines Besatzungsmitgliedes mithilfe von Newton's zweitem Gesetz. Federn bringen eine bekannte Kraft auf einen an einem Auslegerarm befestigten Raumfahrer auf. Die resultierende Beschleunigung wird gemessen und zur Bestimmung der Masse genutzt. SLAMMD ist bis auf gut 200 Gramm genau. Fossum und Flugingenieur Satoshi Furukawa führten außerdem Hörtests aus.
Im Labormodul KIBO überprüfte Furukawa die Datenleitungen des lokalen Rechnernetzwerkes (LAN). Als Teil des Mehrzweckschranks für kleine Nutzlasten ermöglicht das LAN die Kommunikation zwischen den Mobilrechnern und den kleinen Nutzlasten.
Flugingenieur Sergeij Wolkow reinigte die Brandmelderausrüstung im russischen Segment der ISS. Er verbrachte außerdem zeit mit verschiedenen laufenden russischen Experimenten. MOLNIJA-GAMMA untersucht Gewitter- und Blitzaktivität, TYPOLOGIE beobachtet die Fähigkeit eines Besatzungsmitgliedes, während Langzeitaufenhalten im All Tätigkeiten zu verrichten. Und BAR testet Methoden und studiert Bedingungen, die einen Druckverlust in einem Modul verursachen kann.
DEXTRE, der Feinmanipulator für Sonderaufgaben, arbeitete in der Nacht und demonstrierte Prozeduren, mit denen möglicherweise Satelliten wieder aufgetankt werden könnten. Robotoperatoren im Missionsleitzentrum setzten DEXTRE ein, um Startverriegelungen zu lösen, Werkzeuge einzusammeln und eine Mikrohalterung zu greifen. Die Ausrüstung für das Robotische Wiederauftankexperiment war im Juli im Rahmen der Mission STS-135 zur Station geliefert worden.

6. September 2011, Dienstag
Mit dem Beginn einer weiteren arbeitsreichen Woche nach dem dreitägigen Feiertagswochenende (Tag der Arbeit in den USA), führte die Expedition 28 Besatzung an Bord der ISS Forschungsarbeiten durch, schoß spektakuläre Photos von Hurrikan Katia und den Buschbränden in Texas und bereitete die heimkehr von drei ihrer Besatzungsmitglieder vor.
Hurrikan Katia
Oben: Die Besatzung verfolgte auch heute weiter den Hurrikan Katia. (Photo: NASA TV)
Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan und Alexander Samokutjaew begann ihren Arbeitstag mit einer Überprüfung ihrer russischen SOKOL-Fluganzüge, die sie tragen werden, wenn sie ihre SOJUS TMA-21 am 16. September besteigen, um am 16. September in der Steppe Kasachstans zu landen. Garan verbrachte außerdem einen großen Teil des Tages mit dem Packen von Gegenständen für den Rücktransport zur Erde. Die drei sind seit dem 6. April an Bord der Station.
In der Zwischenzeit arbeitete Flugingenieur Mike Fossum an den letzten Stücken nutzlastbezogenen Fracht, die aus dem Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO ausgelagert werden sollen. Fossum versuchte außerdem ein Problem an der Anzeige des Verbesserten Widerstandsfitneßgeräts (ARED) zu beheben. ARED ist ein Übungsgerät, das in der Mikroschwerkraft Gewichtheben ermöglicht.
Nach der Mittagspause sprachen Garan und Fossum mit Reportern in den verschiedenen NASA-zentren über das Leben an Bord der Station, jetzt da die Raumfähren außer Dienst gestellt wurden, ebenso wie über die möglichen Auswirkungen auf den fortgesetzten Aufenthalt von Menschen auf dem Außenposten, während russische Verantwortliche den Verlust einer SOJUS-Trägerrakete mit dem Transporter PROGRESS M-12M am 24. August weiter untersuchen.
Flugingenieur Satoshi Furukawa demonstrierte ein Borddiagnoseset, als er an einer simulierten medizinischen Fernuntersuchung eines Besatzungsmitglieds teilnahm. Er richtete außerdem für eine Live-Veranstaltung am 18. September die Superempfindliche HDTV-Anlage ein.
Flugingenieur Sergeij Wolkow begann seinen Tag mit der Messung der Masse seines Körpers für das Experiment SPRUT-2 und führte später einen weiteren Versuchslauf mit dem Experiment URAGAN durch.
Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan, soll URAGAN die Entwicklung natürlicher und menschgemachter Katastrophen auf der Erde dokumentieren und vorhersagen.
Die Bewohner der Station hatten heute mehrere Gelegenheiten den Hurrikan Katia auf dem Atlantik und die Buschbrände in Zentraltexas zu beobachten.


2. September 2011, Freitag
Die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine arbeitsreiche Woche beschlossen, in der sie mit Kommunikationssystemaufwertungen, Wartung von Fitneßgeräten und der Beobachtung von schlechtem Wetter auf der ganzen Welt beschäftigt war.
Fossum bei der Aufwertung der Kommunikationsanlage
Oben: Mike Fossum überprüft einen Mobilrechner während der Aufwertung der Kommunikationsanlage. (Photo: NASA TV)
Die NASA-Astronauten Mike Fossum und Ron Garan verbrachten den größten Teil des Tages mit der Aufwertung des Hochleistungskommunikationssystems, das die daten von Nutzlasten und wissenschaftlichen Experimenten an Bord der Station zu den Teams auf der Erde überträgt. Garan verlegte einige Daten- und Ethernetkabel neu, während Fossum zwei Automatische Nutzlastschalter austauschte.
In der Zwischenzeit führte Flugingenieur Satoshi Furukawa Wartung am Fahrradergometer der Station durch. Der japanische Astronaut stellte die Pedale ein, um die Lebensdauer der Schwingungsdämpfer des Ergometers zu verlängern, da die Ersatzdämpfer sich an Bord des verlorengegangenen PROGRESS M-12M befanden, der es am 24. August aufgrund einer Fehlfuktion des Oberstufentriebwerks nicht in die Umlaufbahn geschafft hatte.
Die Fehlfunktion beim Start und die anschließende Unfalluntersuchung duch russische Verantwortliche hat auch die Rückkehr von Kommandant Andreij Borisenko und den Flugingenieuren Garan und Alexander Samokutjaew in der SOJUS TMA-21, die sie im April zur Station gebracht hatte, verzögert. Die drei sollen jetzt am 16. September von der Station ablegen und anschließend in der Steppe Kasachstan landen.
Bei anderen Aktivitäten an Bord der Station nahm Sergeij Wolkow am Experiment PNEUMOKARD teil, einer russischen Studie über die Anpassungdes Herzkreislaufsystems während Langzeitaufenthalten in der Mikroschwerkraft.
Hurrikan Katia
Oben: Hurrikan Katia, während er sich weiter über den Atlantik auf die Ostküste Amerikas zubewegt. (Photo: NASA TV)
Wolkows Kollegen Borisenko und Samokutjaew verbrachten den Tag mit dem Reinigen der Lüfterblenden im russischen Segment der Station. Lüftung ist lebenswichtig an Bord der ISS, da aufgrund der Abwesenheit von Schwerkraft sich die Luft nicht von selbst umwälzt und sich so Stellen mit überhöhter Kohlendioxidkonzentration bilden können.
Die Robotarbeit an Bord des Außenpostens wurde in der Nacht fortgesetzt, als das Team am Boden den kanadischen Robotmanipulator DEXTRE fernsteuerte, um einige Aufgaben abzuschließen, die in Zusammenhang mit dem Austausch dem ausgefallenen Stromkreisunterbrecherkasten Anfang der Woche standen. Als nächstes will das Team damit fortfahren, DEXTRE anzuweisen, den Technologiedemonstrator "Robotische Nachfüllmission" zu seinem permanenten Standort auf der EXPRESS-Logistikpallette 4 am Stationstragwerk zu versetzen.
Am Wochenende sollen die Bewohner der Station ihre Beobachtungen von ihrem einzigartigen Aussichtspunkt fortsetzen und von den tropischen Wettersystemen überall auf der Welt berichten. Während der Woche hatte die Besatzung Kameras auf der Außenseite der ISS so eingerichtet, daß sie Videos von Hurrikan Katia auf dem Atlantik, einem Tiefdruckgebiet im Golf von Mexiko (Tropensturm Lee) und der Tropensturm Talas über Japan anfertigen konnten.

1. September 2011, Donnerstag
Die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit einer Reihe von Robotüberprüfungen beschäftigt, während sie ihr tägliches Pensum an wissenschaftlicher und wartungstechnischer Arbeit absolvierten.
Interview mit SDPB
Oben: Mike Fossum, Ron Garan und Satoshi Furukawa sprechen mit dem Öffentlichen Fernsehen von Süd Dakota. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Satoshi Furukawa und Mike Fossum setzten den Robonaut 2 zusammen und schalteten ihn ein, um die Sensoren in den Armen des humanoiden Robots zu testen. Der Robonaut 2 war in der letzten Woche zum ersten Mal zum Leben erweckt worden, nachdem er bereits mit der Mission STS-133/DISCOVERY Anfang des Jahres zur Station gebracht worden war.
Der Robonaut ist der erste Humanoid im All, und obwohl sein Hauptzweck ist, den Ingenieuren beizubringen, wie geschickt sich Roboter im All verhalten, ist die Hoffnung, daß mittels Aufwertungen und Verbesserungen er eines Tages außerhalb der Station tätig werden könnte, um Außenarbeitern bei Reparaturen und Montagen oder der Durchführung wissenschaftlicher Arbeiten zu helfen.
Kommandant Andreij Borisenko nahm an einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten teil, darunter einem russischen medizinischen Test mit der bezeichnung SPRUT-2, der die Verteilung und das Verhalten von Flüssigkeitenim
Körper in der Mikroschwerkraft untersucht. Er verbrachte auch Zeit mit dem Experiment INTERAKTION. Ergebnisse aus diesem Forschungsvorhaben könnten die Möglichkeiten zukünftiger Besatzungsmitglieder verbessern, sicher und effektiv miteinander und dem Bodenpersonal zusammenzuarbeiten. Die Ergebnisse können auch verwendet werden, um die Verfahren zur Besatzungsauswahl, Zum Training und zur Unterstützung im Flug zu verbessern.
Furukawa setzte ein besonderes LEGO-Modell zusammen, um damit die Herausforderungen zu demonstrieren, denen man gegenübersteht, wenn man Dinge in der Mikroschwerkraftsumgebung des Alls zusammensetzt.
Flugingenieur Ron Garan sammelte biologische Proben und lagerte sie im Labortiefkühlschrank MELFI im Labormodul DESTINY.
Im russischen Segment der Station führte Flugingenieur Alexander Samokutjaew eine Reihe von Wartungsarbeiten und eine Routineinspektion der
Geräte des Sanitär- und Hygienesystems durch.
Furukawa, Garan und Fossum sprachen außerdem während eines Interviews mit dem öffentlichen Fernsehsender von Süd Dakota, wobei sie Fragen über die Zukunft des Raumfahrtprogramms, den Verlust des
Versorgungstransporters PROGRESS M-12M in der letzten Woche und kommerzielle Flüge zur ISS beantworteten.
Ein anderes unbemanntes Transportraumfahrzeug, PROGRESS M-11M, der im Juni an der Raumstation angekommen war, wurde heute aus der Umlaufbahn gebracht, nachdem er die letzten neuen Tage in einem Parkorbit von russischen Ingenieuren technischen Tests unterzogen worden war. Er verglühte um 11:43 Uhr MESZ beim Eintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik.
Tropensturm Katia wird derzeit von der Station verfolgt. Die Besatzungsmitglieder an Bord und die Flugleittechniker am Boden haben Kameras auf den Sturm im Ostatlantik gerichtet, wo Katia allmählich an Stärke gewinnt.

31. August 2011, Mittwoch
Heute ging die Arbeit am Muskelatrophie-Forschungs- und übungssystem (MARES) weiter. Nachdem am Dienstag beschädigte Schraubbolzen repariert und am Mittwoch ein falsch ausgerichteter Elektronikkasten gerade gerückt worden waren, konnten die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa schließlich die MARES-Anlage für zukünftige Forschungsvorhaben in Betrieb nehmen.
Fossum erklärt MARES
Oben: Mike Fossum erklärt die Arbeit mit MARES. (Photo: NASA TV)
Furukawa werden am Donnerstag um 16:40 Uhr MESZ mit dem Öffentlichen Fernsehsender von Süd Dakota sprechen. Die Astronauten werden dabei über die Zukunft des Raumfahrtprogramms nach der beendigung des Shuttle-Programms, den Verlust des PROGRESS-Transporters in der letzten Woche und kommerzielle Starts zur ISS sprechen.
Flugingenieur Ron Garan verbrachte den größten Teil seines Nachmittages mit der Überprüfung von Erdungskabeln an den Schränken im Labormodul DESTINY und den dort angeschlossenen Modulen. Garan prüfte den Zustand und die Position der Kabel und photographierte sie für die Analyse am Boden.
Flugingenieur Sergeij Wolkow verbrachte Zeit mit einem russischen Botanikexperiment. Wolkow goß die Pflanzen in einem einem Experiment, das die Kultivierung von Pflanzen in der Mikroschwerkraft optimieren soll und so die notwendigen Ressourcen für Besatzungen auf Langzeitmissionen reduzieren hilft. Er tauschte auch Luftschläuche im Frachtmodul SARJA aus.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew prüfte Nahrungsmittelbehälter, wobei er ihren Zustand und ihre Position überprüfte. Er verbrachte außerdem einige zeit mit dem Experiment INTERAKTION. INTERAKTION dokumentiert die Beziehung zwischen den Raumfahrern im All und der Bodenmannschaft, um Methoden zur Besatzungsauswahl, zu Trainingsabläufen und zur Unterstützung im Flug zu entwickeln.
Tropensturm Katia
Oben: Tropensturm Katia im Ostatlantik, beobachtet von der ISS, der sich inzwischen zu einem Hurrikan verstärkt hat. (Photo: NASA TV)
Kommandant Andreij Borisenko setzte die laufende Photo- und Videodokumentation über das Leben an Bord der Station fort. Der Kommandant überprüfte auch das russische Feuermelder- und Brandbekämpfungssystem, wobei er Sensoren entfernte und den Bereich um sie herum reinigte.
Tropensturm Katia ist Hurrikan Irene und Tropensturm Jose als nächster benannter Sturm in dieser Saison nachgefolgt. Die besatzung in der Erdumlaufbahn und die Bodenleittechniker richteten die Kameras auf den östlichen Mittelatlantik, wo Katia an Stärke gewinnt.
Die Ziele am Mittwoch für das Erdbeobachtungsprogramm beinhalteten das Kwansa-Becken an der Küste Angolas, das Wolga-Ural-Delta an der Nordküste des Kaspischen Meeres, Rio de Janeiro, die moldavische Hauptstadt Kisinau und die Niwot-Kette nahe Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Stellen des Interesses werden basierend auf dem Überflugweg der Station über der Erde ausgewählt, der gute photographische Gelegenheiten bietet.

30. August 2011, Dienstag
Früh am Morgen, während die Expedition 28 Besatzung schlief, tauschte das Flugleitteam auf der Erde erfolgreich ein Stromfernreglermodul, eine Art Stromkreisunterbrecherkasten, an der Außenseite des Orbitalkomplexes. Robot-Flugleittechniker steuerten DEXTRE, den kanadischen Robotmonteur außerhalb der Station, und wiesen ihn an, den Unterbrecherkasten gegen einen neuen auszutauschen, und den fehlerhaften alten in einen Lagerbehälter zu platzieren.
DEXTRE bei der Arbeit
Oben: DEXTRE beim Austausch des Stromfernreglermodul am frühen Morgen. (Photo: NASA TV)
Nachdem die Reparatur ohne die Notwendigkeit eines Außeneinsatzes abgeschlossen wurde, waren die sechs Besatzungsmitglieder der Station heute nach ihrem Aufstehen um 8 Uhr MESZ in der Lage, ihre Zeit wissenschaftlicher Forschung und routinemäßiger Wartungsarbeiten zu widmen.
Die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa verbrachten den größten Teil ihres Arbeitstages mit der Reparatur von Geräten für das Muskelatrophie-Forschungs- und übungssystem (MARES), das für die Forschung auf dem Gebiet des Bewegungsapparates, der biomechanischen und neuromuskolaren menschlichen Physiologie.
Als sie zum ersten Mal eingeschaltet wurden, hatten die Geräte aufgrund beschädigter Schrauben und elektrischer Probleme nicht funktioniert, also hatten die Ingenieure am Boden die Probleme an einer Testeinheit reproduziert und ein Verfahren für die Besatzung entwickelt, um sie wieder in Ordnung und zum Laufen zu bringen. Fossum berichtete, daß das Verfahren gut lief und die Besatzung wird die Reparatur am Mittwoch fortsetzen.
Furukawa nahm eine Pause von seiner Arbeit, um den Fortschritt seiner Mission mit den Mitgliedern des Vereins Junger Astronauten an drei verschieden Orten in Japan während eines Interviews zu diskutieren.
Flugingenieur Ron Garan verschob Nutzlastgerätschaften aus dem Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO zu den jeweiligen wissenschaftlichen Modulen, um zusätzlichen
Lagerplatz freizumachen.
In der Zwischenzeit konzentrierte sich Kommandant Andreij Borisenko auf Wartungsarbeiten, bei denen er Staubfilterkartuschen austauschte und Lüftungssiebe im russischen Segment der Station reinigte, während seine Besatzungskollegen Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew Forschungsarbeiten verrichteten.
Samokutjaew nahm als Proband am Experiment TYPOLOGIE teil, das den psychophysikaischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes, sowie seine Fähigkeit unter Streß zu handeln und zu kommunizieren mißt.
Wolkow führte eine weitere Sitzung mit dem Experiment URAGAN durch. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan, soll URAGAN die Entwicklung natürlicher und menschgemachter Katastrophen auf der Erde dokumentieren und vorhersagen. Aufbauend auf eine Reihe visueller Beobachtungen, die bereits auf der Raumstation MIR begannen, könnte URAGAN den Forschern und Kosmonauten die Gelegenheit geben, die Behörden über nahende Katastrophen zu informieren.
Als Folge des Verlustes eines PROGRESS-Versorgungstransporters, der beim Start am 24. August die Erdumlaufbahn nicht erreicht hatte, sucht derzeit eine russische Untersuchungskommission nach der Grundursache für den Unfall und versucht zu ermitteln, welche Auswirkungen es auf zukünftige Flüge haben wird.
Der derzeitige Stand der Ermittlungen sieht den Fehler in einer Fehlfunktion des Gasgenerators der dritten Stufe, der die Treibstoff-Turbopumpen des RD-0110-Triebwerks antreibt.

29. August 2011, Montag
In der Nacht zum Montag wurde auf der Internationalen Raumstation der Robotmanipulator DEXTRE für den Austausch eines Stromfernreglermoduls (RPCM) auf dem Tragwerksegment P1 vorbereitet. DEXTRE griff sich ein neues RPCM aus dem Frachttransportbehälter (CTC) mit Ersatzteilen, der auf einem Werkzeugköcher am Robot montiert ist und soll ihn in der Nacht zum Dienstag gegen den fehlerhaften RPCM am P1 austauschen, welcher wiederum im CTC gelagert werden soll.
DEXTRE
Oben: Der Robot DEXTRE greift ein Stromfernreglermodul. (Photo: NASA)
Während die Besatzung schlief, holte DEXTRE an diesem ersten von zwei Tagen innovativer Arbeit für dieses Gerät, das schon im März 2008 mit der Mission STS-123 zur Station gebracht worden war, ein spezielles Werkzeug aus dem CTC heraus, das benötigt wird um den kaputten RPCM zu greifen.
Expedition 28 Flugingenieur Sergeij Wolkow assistierte Kommandant Andreij Borisenko mit dem russischen Verhaltenseinschätzungsexperiment TYPOLOGIE, das den psychophysikalischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes sowie seine Fähigkeit, Stress auszuhalten, zu jandeln und zu kommunizieren mißt. Ein EEG mißt dabei die elektrischen Gehirnströme des Probanden.
Flugingenieur Satoshi Furukawa bereitete den 
Mehrzweckschrank für Kleinen Nutzlasten im Labormodul KIBO für die Inbetriebnahme vor, wobei er einen Mobilrechner anschloß und Unterstützungsausrüstung mit Video- und Datenverbindungen vorbereitete. Er sammelte außerdem Werkzeuge für die geplante Wartung der Schrauben und des elektrischen Systems im Muskelatrophie-Forschungs- und Übungssystem (MARES) zusammen, die er und Flugingenieur Mike Fossum gegen Ende der Woche durchführen sollen. MARES soll ein besseres Verständnis für die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Muskelsystem liefern. Zusätzlich gingen die beiden Besatzungsmitglieder die Arbeitsabläufe für die Wartungsarbeiten durch.
Alexander Samokutjaew führte mehrere routinemäßige Wartungsarbeiten durch, darunter am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem Sosch im Servicemodul SWESDA.
Flugingenieur Ron Garan verbrachte Zeit mit dem Umorganisieren von Ausrüstung, die im Labormodul DESTINY gelagert ist, um die Lagereffizienz zu steigern, und packte Gegenstände aus, die mit der Mission STS-135 im Juli zur Station gebracht worden waren.
Garan, Fossum und Furukawa nahmen sich Zeit, um Fragen von Mittelschulschülern am Flugzeugmuseum in Seattle zu beantworten. Die Bildungsveranstaltung war eine weitere in einer Reihe von Veranstaltungen mit Bildungsorganisationen in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern, um die Lehre in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Mathematik zu fördern.
Als Folge des Verlustes eines PROGRESS-Versorgungstransporters am letzten Mittwoch ermittelt jetzt eine russische Kommission die Grundursache für den Unfall und die Auswirkungen, die er auf zukünftige Flüge hat.
Der Leiter des ISS-Programms bei der NASA, Michael Suffredini, hat heute um 16 Uhr am Johnson Raumfahrtzentrum eine Pressekonferenz abgehalten, in der er den Stand der Ermittlungen und die Auswirkungen auf anstehende Raumfahrzeugstarts und Besatzungswechsel diskutierte.
Die Stationsleiter wägen die Änderungen in der ursprünglich für den
8. September geplanten Rückkehr von Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und den Flugingenieuren Ron Garan und Alexander Samokutjaew. Eine wahrscheinliche Option könnte sein, die Mission der Besatzungsmitglieder bis Mitte September zu verlängern. Die übrigen Besatzungsmitglieder würden weiterhin wie geplant im November zurückkehren.
Es gibt genug Vorräte an Bord, damit die Besatzung ohne zusätzliche Frachttransporte bis März an Bord zubringen kann.
Am Wochenende hatte die Besatzung Gelegenheit den Hurrikan Irene zu verfolgen und Videos von dem Sturm zu drehen.
 

26. August 2011, Freitag
Die Internationale Raumstation ist in dieser Woche bereits mehrmals über den Hurrikan Irene hinweggeflogen. Die Besatzung hat Bilder und Videos aufgenommen, während der Sturm über die Karibik hinweg auf die amerikanische Südost-Atlantikküste gezogen ist.
Hurrikan Irene
Oben: Hurrikan Irene von der ISS aus gesehen. (Photo: NASA)
Während eine russische Kommission noch nach der Grundursache für den Verlust des PROGRESS-Transporters sucht, der am Mittwoch die Umlaufbahn nicht erreicht hatte, bereitet das Bodenpersonal eine integrierte Einschätzung der Auswirkung des Verlustes auf die Versorgungslage der Station, die Ausrüstung und den Fahrplan für den Mannschaftswechsel für die Sitzung des Missionsleitungsteams am Montag vor.
ISS-Programmchef Michael Suffredini wird am Montag um 16 Uhr MESZ eine Pressekonferenz am Johnson Raumfahrtzentrum abhalten, um den aktuellen Stand der Ermittlungen zum Unfall und die Auswirkungen auf anstehende Starts zur ISS und den Mannschaftswechsel zu diskutieren. Die Pressekonferenz wird auf NASA TV übertragen werden. Es gibt derzeit genug Vorräte an Bord, damit die Besatzung bis März an Bord weiterarbeiten kann, ohne daß ein Versorger die Vorräte aufstockt.
Die sechsköpfige Besatzung hat ihre geplanten Aktivitäten an Bord als Folge des Unfalls umgeplant. Dennoch setzt sie die wichtigen Forschungsarbeiten fort und stellt sicher, daß die Station in gutem Zustand bleibt.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem laufenden russischen Erdbeobachtungsexperiment URAGAN, russ. für Hurrikan. Ziel des Projekts ist, die Auswirkungen von menschgemachten und natürlichen Katastrophen im Verlauf der Zeit zu photographieren.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew setzte seine Arbeit in dieser Woche mit dem Experiment RUSALKA fort. Mithilfe von Kameras und Spektralanalysegeräten testet RUSALKA Verfahren zur Fernbestimmung von Kohlendioxid- und Methankonzentrationen in der Erdatmosphäre.
Flugingenieur Sergeij Wolkow nahm seine Kollegen bei der Arbeit auf Video auf. Das Band wird ffür eine Dokumentation über das Leben an Bord der Station angefertigt.
Die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa führten komplexe Klempnerarbeiten im Knotenmodul HARMONY durch. Der Vorbehandlungstank des Sanitär- und Hygienebereichs wurde ausgetauscht. Wegen der Möglichkeit, gefährlichen Chemikalien ausgesetzt zu werden, trugen die Astronauten bei der Arbeit Schutzbrillen und Handschuhe, während sie die Kabelverbinder überprüften und Dichtigkeitstests absolvierten.
Flugingenieur Ron Garan verbrachte Zeit mit der Vorbereitung für seine Rückkehr zur Erde, dem Verstauen von Gegenständen im PMA-2 und der Routinewartung von Batterieladegeräten in der Luftschleuse der Station.

25. August 2011, Donnerstag
Nach dem Fehlstart des Transporters PROGRESS M-12M am Mittwoch war die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation heute mit einer Reihe von Experimenten und mit Wartungsarbeiten beschäftigt. Sie setzten auch die Vorbereitungen für die geplante Abreise von drei der sechs Besatzungsmitglieder fort, obwohl das genaue Datum nach dem Unglück gestern noch einer Überprüfung bedarf.
Interview
Oben: Mike Fossum, Ron Garan und Satoshi Furukawa beim Interview mit KGO-TV und Space.com. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Ron Garan nahm an dem Experiment VO2Max teil, das Veränderungen in der aeroben Kapazität verfolgt, die während Raumflügen auftreten. Versteht man dide Veränderungen in der aeroben Kapazität, die während Aufenthalten in der Mikroschwerkraft auftreten, kann man notwendige Anpassungen vornehmen, z. B. bei Außeneinsätzen.
Flugingenieur Mike Fossum führte Wartungsarbeiten an der Kohlendioxidfilteranlage aus, der Komponente des Luftauffrischungssystems, das Kohlendioxid aus der Stationsatmosphäre entfernt.
Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow richteten die Videoausrüstung ein, um eine Dokumentation über das Leben in der Erdumlaufbahn aufzuzeichnen. Borisenko entlud außerdem Fracht aus dem angekoppelten PROGRESS M-10M, der letzten April an der Station angekommen war.
Flugingenieur Satoshi Furukawa sammelte Wasserproben für die Verarbeitung und Analyse an Bord. Das Wasser wird mit Apparaturen aus dem Umweltgesundheitssystem (EHS) auf Mikroben und Darmbaketerien getestet.
Garan, Fossum und Furukawa hatten einige Zeit für Interviews, wobei sie mit Reportern von KGO-TV aus San Franzisko und Space.com über ihre Mission und das Leben an Bord der Station sprachen.
Am Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum im Sternenstädtchen in Rußland setzten die Expedition 29 Flugingenieure Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Dan Burbank ihr Training fort, während sie
auf Neuigkeiten darüber warten, wie der PROGRESS-Fehlstart ihren anstehend Start beeinflußt, der derzeit für den 21. September angesetzt ist.

24. August 2011, Mittwoch
Der Transporter PROGRESS M-12M zusammen mit 2,66 Tonnen and Versorgungsgütern für die Internationale Raumstation gingen heute verloren, als auf der SOJUS-Trägerrakete eine Fehlfunktion auftrat, die verhinderte, daß das Raumfahrzeug die Erdumlaufbahn erreichen konnte.
Start von PROGRESS M-12M
Oben: Der Start von PROGRESS M-12M auf der Spitze einer SOJUS-U Trägerrakete vom Kosmodrom Baikonur in KASACHSTAN. (Photo: NASA TV)
Der Start erfolgte zunächst wie geplant um 15 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan (19 Uhr Ortszeit). Dann berichtete aber das Missionsleitzentrum Moskau, daß die Kommunikation mit dem PROGRESS 5 Minuten und 50 Sekunden nach dem Abheben verloren ging.
"Um 1300 (GMT) hoben wir ab; nach 320 Sekunden Flug erfolgte eine Fehlfunktion in der Oberstufe der Trägerrakete. Wir verloren nach einer Weile die Kommunikation mit der Trägerrakete und bekamen keine Meldung über die Stufentrennung", erklärte Maxim Matutschen, der Chef des russischen Missionsleitzentrums.
ISS-Programmleiter Michael Suffredini diskutierte in einer eilig eingerufenen Pressekonferenz am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA in Houston den Verlust des Versorgungsraumfahrzeugs und die Auswirkungen, die es auf das Programm und die Besatzung haben könnte. An Bord der ISS gibt es derzeit mehr als genug Versorgungsgüter, um den Betrieb aufrecht zu halten und die Station befindet sich in einer guten Konfiguration. Dennoch soll eine russische Kommission gebildet werden, die die Ursache für den Verlust des Raumfahrzeugs herausfinden soll, was den Start weiterer russischer Raumfahrzeuge beeinflussen könnte.
Die Expedition 28 besatzung setzte die Vorbereitungen für die geplante Abreise von drei Besatzungsmitgliedern fort, obwohl das genaue Datum ihrer Abreise nach dem Verlust des PROGRESS noch einmal überdacht wird, und fuhr mit wissenschaftlichen Aktivitäten fort.
mIKE sUFFREDINI
Oben: Mike Suffredini diskutiert auf der Pressekonferenz nach dem Verlust des PROGRESS die Optionen, wie weiterverfahren werden soll. (Photo: NASA TV)
Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan bereiteten sich auf ihren Abflug am 7. September vor. Sie berstauten Ausrüstung in ihrem SOJUS-Raumfahrzeug, mit dem sie zur Erde zurückkehren sollen. Die Missionsleiter diskutierten die Möglichkeit, daß sie ihren Aufenthalt an Bord verlängern, um die sechsköpfige Besatzungsstärke aufrecht zu halten, während sie die Optionen bezüglich des nächsten geplanten Starts von drei Besatzungsmitgliedern, darunter der NASA-Astronaut Dan Burbank und die russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin erörtert wurden.
Borisenko und Samokutjaew legten außerdem die Unterteile ihrer Druckanzüge an, die über niedrigerem Druck Flüssigkeit in Richtung Füße ziehen. Dies gehört zum Standardprotokoll für Kosmonauten, die sich nach Langzeitmissionen im All für die Rückkehr zur Erde vorbereiten. Garan sammelte persönliche Gegenstände und Kleidung zusammen und verpackte sie.
Flugingenieur Mike Fossum verstaute die Geräte vom Experiment SHERE, deren Versuchsläufe in der letzten Woche abgeschlossen worden waren. SHERE untersucht die Spannungs-Dehnungsreaktion von Polymerfluiden, die in der Mikroschwerkraft gedehnt werden. Fossum reinigte außerdem Behälter, mit denen in einem Tiefkühlschrank Proben aufbewahrt werden.
Flugingenieur Sergeij Wolkow richtete die Geräte für das Experiment RUSALKA ein. Mithilfe einer Kamera und einem Spektralanalysegerät testet RUSALKA Verfahren, um die Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan in der Erdatmosphäre gemessen werden können.
Flugingenieur Satoshi Furukawa nahm Wasserproben vom Trinkwasserspender für spätere Analyse an Bord. Das Wasser wird mit Geräten des Umweltgesundheitssystems auf Mikroben und Darmbakterien untersucht.

23. August 2011, Dienstag
Die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation überwachte heute den Abflug eines russischen Frachttransporters und bereitete sich auf die Ankunft seines Nachfolgers vor, der am Mittwoch starten soll.
Abflug von PROGRESS M-11M
Oben: Der Transporter PROGRESS M-11M kurz nachdem er vom hinteren Koppelungsport des Servicemoduls SWESDA abgelegt hatte. (Photo: NASA TV)
Der PROGRESS M-11M, beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen von der Station, legte um 11:37 Uhr MESZ vom hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA ab, als die Station gerade in 370 km Höhe über Nordchina hinwegflog. Der PROGRESS wurde angewiesen, in sicherer Distanz von der ISS in einen Parkorbit zu gehen, damit in den nächsten Tagen noch ein paar technische Tests durchgeführt werden können. Er soll schließlich am 1. September abgebremst werden und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Die Abreise von PROGRESS M-11M macht den hinteren Koppelungsport von SWESDA für das nächste russische Versorgungsraumfahrzeug PROGRESS M-12M frei, der am Mittwoch um 15 Uhr vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten soll. Wenn er am Freitag um 16:38 Uhr MESZ an SWESDA anlegt, bringt er
930 kg an Treibstoff, 50 kg Sauerstoff, 420 kg an Wasser und 1260 kg an Ersatzteilen und Experimentenausrüstung (insgesamt 2,66 Tonnen) zum Orbitalkomplex.
In Vorbereitung auf die Ankunft von PROGRESS M.12M führten die beiden russischen Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow eine Trainingssitzung mit dem russischen telerobotisch bedienten Rendezvoussystem TORU aus. Die Besatzung kann TORU nutzen, um das Anlegen des PROGRESS zu überwachen, oder selbst die Steuerung übernehmen, sollten Probleme auftreten.
Furukawa spricht mit Naoto Kan
Oben: Satoshi Furukawa spricht mit dem japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan. (Photo: NASA TV)
In der Zwischenzeit setzten Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa das Entladen von Fracht aus dem anderen angekoppelten PROGRESS M-10M fort, der Ende April an der Station angekommen war.
Furukawa unterbrach seine Arbeit kurz, um einen speziellen Anruf des japanischen Premierministers Naoto Kan entgegenzunehmen. Furukawa sprach auch mit dem japanischen Astronauten Soichi Noguchi und dem japanischen Minister für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie Yoshiaki Takaki.
Die Expedition 28 Besatzung widmete einen Teil ihres Tages der wissenschaftlichen Forschung, wobei sie an mehreren Studien über die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf den menschlichen Körper teilnahm. Furukawa führten eine regelmäßige Untersuchung des Gesundheitszustands von Flugingenieur Ron Garan durch. Später diente Furukawa unter der Mithilfe von Fossum selbst als Proband für eine laufende Untersuchung über die Atrophie des Herzmuskels, die sich während Langzeitraumflügen einzustellen scheint. Ergebnisse dieser Untersuchung sollen dabei helfen, die Gesundheit der Besatzung auf zukünftigen Langzeiterkundungsmissionen zu erhalten und die Entwicklung von Gegenmaßnahmen zur Milderung der Auswirkungen eines Raumfluges auf das Herzkreislaufsystem zu unterstützen.
Garan verbrachte den größten Teil seines tages mit dem reinigen des Luftumwälzsystems in den Besatzungsquartieren. Er bereitete sich auch auf seine Rückkehr zur Erde zusammen mit Borisenko und Samokutjaew am 8. September an Bord der SOJUS TMA-21 vor.

22. August 2011, Montag
Nahezu sechs Monate nachdem er im Rahmen der Mission STS-133 der Raumfähre DISCOVERY zur Internationalen Raumstation geliefert wurde, ist der Robonaut 2 heute zum Leben erwacht. Die Expedition 28 Flugingenieure Satoshi Furukawa und Mike Fossum setzten den Robonaut zusammen und schalteten ihn zum ersten Mal ein. Obwohl sich der Roboter nicht bewegte, wurde ein "vom Boden gesteuerter Null-g Vorglühtest" der Elektronik durchgeführt, wobei man sich auf die Wärmereaktion der Sensoren in den Gelenken konzentrierte.
Fossum und der Robonaut
Oben: Mike Fossum bereitet den Robonaut 2 im Labormodul DESTINY für seine erste Inbetriebnahme vor. (Photo: NASA TV)
Der Robonaut ist der erste humanoide Roboter im All, und obwohl seine Hauptaufgabe ist, den Ingenieuren zu zeigen, wie geschickt sich Roboter im All verhalten. Man hofft, daß er mit Aufwertungen und Verbesserungen eines tages aus der Station austeigen kann, um den Astronauten bei bei Reparaturen oder Montagearbeiten an der Außenseite zur Hand zu gehen, oder wissenschaftliche Arbeiten auszuführen.
Flugingenieur Sergeij Wolkow schloß das Schott zwischen dem Servicemodul SWESDA und dem Transporter PROGRESS M-11M und führte einen Dichtigkeitstest durch.PROGRESS M-11M soll morgen um 11:38 Uhr MESZ von der Station ablegen und wird vorübergehend in einem Parkorbit plaziert, wo die Ingenieure verschiedene technische Tests durchführen werden, bevor er am 1. September abgebremst wird, um beim Wiedereintritt über dem Pazifik zu verglühen.
Am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan wurde die SOJUS-Trägerrakete mit dem Transporter PROGRESS M-12M per Zug zur Startrampe herausgerollt und aufgerichtet. Ihr Start ist für Mittwoch um 15 Uhr vorgesehen. Der PROGRESS trägt
930 kg an Treibstoff, 50 kg Sauerstoff, 420 kg an Wasser und 1260 kg an Ersatzteilen und Experimentenausrüstung (insgesamt 2,66 Tonnen) für die ISS an Bord. Er soll am Freitag um 16:38 Uhr MESZ am Komplex ankoppeln.
Flugingenieur Ron Garan arbeitete mit dem
Vorläufer zum weiterführenden Kolloidexperiment (PACE). Die Reihe von Versuchsläufen untersucht das Verhalten von Teilchen in Suspensionen in der Mikroschwerkraftsumgebung.
Stationskommandant Andreij Borisenko verbrachte Zeit mit dem russischen Experiment PLANTS-2. PLANTS-2 untersucht das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen in der Mikroschwerkraft in einer speziellen Treibhausumgebung.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew schoß im Rahmen des russischen Experiments URAGAN Photos von der Erde. URAGAN ist ein boden- und weltraumgestütztes Erdbeobachtungsprogramm das natürliche und menschgemachte Katastrophen vorhersagen soll.

19. August 2011, Freitag
Die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute die Woche mit der Vorbereitung des Transporters PROGRESS M-11M für sein Ablegen und mit einer Reihe von Forschungs- und Wartungsarbeiten beschlossen.
Garan und der MSG
Oben: Ron Garan bei der Arbeit am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew bereiteten den PROGRESS M-11M für sein Ablegen am Dienstag um 11:38 Uhr MESZ vor. Wolkow schloß das Beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen ab und entfernte zwei Handgriffe vom Schott des Raumfahrzeugs. Zusammen mit Samokutjaew brachte er den Koppelungsmechanismus am Schott der Stationsseite an, der für die Ankunft von PROGRESS M-12M benötigt wird.
Nach dem Ablegen wird PROGRESS M-12M in eine Parkumlaufbahn plaziert, um technische Tests durchzuführen, bevor er am 1. September beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zum Verglühen gebracht wird. Seine Abreise macht den Weg frei für den Start von PROGRESS M-12M am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan frei.
PROGRESS M-12M wird 930 kg an Treibstoff, 50 kg Sauerstoff, 420 kg an Wasser und 1260 kg an Ersatzteilen und Experimentenausrüstung an Bord zur Station bringen, insgesamt 2,66 Tonnen. Das Raumfahrzeug soll am Montag auf die Startrampe in Baikonur herausgerollt um am Mittwoch um 15 Uhr (19 Uhr Ortszeit) gestartet werden. Das Anlegen ist für Freitag um 16:38 Uhr vorgesehen.
Flugingenieur Ron Garan arbeitete mit dem
Vorläufer zum weiterführenden Kolloidexperiment (PACE) in einem Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY. Diese Beobachtungsreihe untersucht das Verhalten von Teilchen in einer Suspension in der Mikroschwerkraftsumgebung der Raumstation.
Stationskommandant Andreij Borisenko verbrachte einige Zeit mit dem russischen Experiment PLANTS-2. PLANTS-2 untersucht das wachstum und die Entwicklung von Pflanzen unter Raumflugbedingungen in einer speziellen Treibhausumgebung.
Borisenko führte außerdem routinemäßige Wartungsarbeiten an den Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystemen im Servicemodul SWESDA aus.
Samokutjaew sammelte routinemäßig Proben von den Oberflächen an Bord des Servicemoduls SWESDA und Flugingenieur Mike Fossum sammelte routinemäßig Wasserproben aus dem Wasserrückgewinnungssystem der Station.
Satoshi Furukawa inspizierte die tragbaren Beatmungsgeräte und die tragbaren Feuerlöscher.

18. August 2011, Donnerstag
Garan mit SPHERES
Oben: Ron Garan stellt bei der Bildungsveranstultung die Robotsatelliten SPHERES vor. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 28 Besatzung, die an Bord der Internationalen Raumstation lebt und arbeitet, hatte heute mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten zu tun und bereitete den Transporter PROGRESS M-11M für das Ablegen in der nächsten Woche vor.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem Coulombkristall-Experiment, das die Dynamik und strukturellen Charakteristiken von Coulombsystemen untersucht, die von geladenen verteilten diamagnetischen Makroteilchen in einer magnetischen Falle gebildet werden. Coulombsysteme sind Strukturen, die dem Coulomb'schen Gesetz folgen, einem Gesetz, das die elektrostatische Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen beschreibt.
Borisenko verbrachte auch einige Zeit mit dem russischen Experiment PLANTS-2. PLANTS-2 untersucht das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen in einer speziellen Treibhausumgebung unter Mikroschwerkraftsbedingungen.
Flugingenieur Sergeij Wolkow richtete das Experiment URAGAN ein und verwendete Video- und Photoausrüstung zur Unterstützung des Experiments. URAGAN ist ein russisches Langzeitexperiment, das die Veränderungen dokumentiert, die auf der Erde nach Katastrophen wie Hurrikans auftreten, aber auch nach von Menschen verursachten Unglücken.
Furukawa mit Haarschneider
Oben: Satoshi Furukawa mit einem an einem Staubsauger angeschlossenen Haarschneider. (Photo: NASA TV)
Bei seiner Arbeit an der Einrichtung für Fluid-und Verbrennungsforschung hatte Flugingenieur Ron Garan mit dem Vorläufer zum weiterführenden Kolloidexperiment (PACE) zu tun. Das Ziel von PACE ist, die Fähigkeiten des Leichten Mikroskopmoduls zur Untersuchung von biologischen Proben zu testen.
Um den Transporter PROGRESS M-11M für das Ablegen am Dienstag um 11:38 UHr MESZ vorzubereiten, belud Wolkow es mit weiteren nicht mehr benötigten Gegenständen und Müll. Nach dem Ablegen wird der PROGRESS in eine Parkumlaufbahn plaziert, um technische Tests durchführen zu können, bevor es am 1. September abgebremst wird, um beim Wiedereintritt über dem Pazifik zum Verglühen gebracht zu werden. Sein Abflug macht den Weg frei für den Start von PROGRESS M-12M, der am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan abfliegen soll.
Flugingenieur Satoshi Furukawa entpackte und verstaute Versorgungsgüter aus dem anderen Transporter, PROGRESS M-10M, der am 29. April am Koppelungsmodul PIRS angelegt hatte.
Flugingenieur Mike Fossum und Garan führten Wartungsarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich der Station im Labormodul DESTINY aus, wo sie einen Pumpenseparator austauschten.
Fossum, Garan und Furukawa nahmen sich außerdem Zeit, um per Direktübertragung an einer Bildungsveranstaltung mit Schülern am Stennis Raumfahrtzentrum im US-Bundesstaat Mississippi teilzunehmen.

17. August 2011, Mittwoch
Die Besatzung der Internationalen Raumstation trainiert regelmäßig für den unwahrscheinlichen Fall einer Notsituation. Die Flugingenieure Sergeij Wolkow, Satoshi Furukawa und Mike Fossum, die im Juni mit der SOJUS TMA-02M zur Station gekommen waren, führten heute eine Notabstiegsübung durch. Diese Übungen helfen den Besatzungen mit den Evakuierungsverfahren vertraut zu bleiben.
Fossum im PMM
Oben: Mike Fossum bei der Inventur im PMM. (Photo: NASA TV)
Der japanische Astronaut Furukawa führte ein Sichtanalyse von Medienträgern und Petrischalen durch, die mit Mikroben geimpft wurden. Die Mikroben wurden überall in der Station als Proben von Oberflächen oder aus der Luft gesammelt.
Fossum, unterstützt von Furukawa, arbeitete innerhalb des Permanenten Mehrzweckmoduls LEONARDO, wo er den Nahrungsbestand organisierte. Fossum rekonfigurierte außerdem Wartungswerkzeuge, die mit der ATLANTIS während STS-135 im Juli geliefert worden waren.
Kommandant Andreij Borisenko setzte die Arbeit an einigen laufenden russischen Experimenten fort. INTERAKTION untersucht die zwischenmenschlichen Faktoren zwischen der Besatzung in der Umlaufbahn und dem Bodenpersonal. PLANTS-2 untersucht
in einer speziellen Treibhausumgebung das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen unter Raumflugbedingungen.
Flugingenieur Ron Garan arbeitete mit dem Analysegerät  für die größeren Konstituenten (MCA) und installierte eine Daten- und Steuerungseinheit. Das MCA ist Teil des Luftauffrischungsschranksim Knotenmodul HARMONY. Garan fuhr außerdem mit dem Auspacken von Ausrüstung aus dem
Versorger PROGRESS M-10M fort.
Am Dienstag hatte Garan mehrere Versuchsläufe mit dem Experiment SPHERES aufgezeichnet. Als Teil eines Wettbewerbes steuerten Schüler mithilfe von Algorithmen die kleinen Satelliten, um automatische Rendezvous- und Koppelungsmanöver auszuführen. Ein Video dieser Veranstultung wurde heute auf NASA TV ausgestrahlt.
Die Besatzungsmitglieder testeten auch das automatische Rendezvoussystem KURS des PROGRESS M-11M. Der PROGRESS soll am Dienstag um 11:35 Uhr MESZ vom Servicemodul SWESDA ablegen, um anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.

16. August 2011, Dienstag
Heute war ein weiterer arbeitsreicher Tag ffür die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation, an dem die sechs Raumfahrer wissenschaftliche Forschung durchgeführt, Fracht bewegt und daran gearbeitet hat, ihr Orbitallabor in einem Klarschiff-Zustand zu halten.
Furukawa und Fossum mit SHERE
Oben: Satoshi Furukawa und Mike Fossum bei der Arbeit mit dem Experiment SHERE im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Satoshi Furukawa arbeitete mit dem Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE). SHERE untersucht die Auswirkung von Verdrehungen auf die Spannungs- und Dehnungsreaktion eines in der Mikroschwerkraft gedehnten Polymerfluids. SHERE liefert Informationen, die wichtig für das Verstehen von behälterloser Verarbeitung sind, ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von Teilen, die für zukünftige Explorationsmissionen eingesetzt werden sollen. Dieses Wissen kann auch zur Steuerung und Verbesserung erdbasierter Herstellungsverfahren angewendet werden.
Im Labormodul KIBO schaltete Flufingenieur Ron Garan die bowlingkugelgroßen freifliegenden Satelliten des Experiments für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES) für einen Schülerwettbewerb ein. Während des Null-Robotik SPHERES-Sommerwettbewerbs steuerten Schüler von fünf Mittelschulen aus dem US-Bundesstaat Massachussetts fern durch eine Reihe von Manövern und Aufgaben. Inspiriert von dem aus dem Film "Krieg der Sterne" bekannten Übungsdroiden, an dem Luke Skywalker seine Fähigkeiten mit dem Lichtschwert trainiert hat, wurden diese Roboter von den Besatzungsmitgliedern der Station seit Expedition 8 eingesetzt, um Techniken zu testen, die zu Verbesserungen bei automatisierten Rendezvous- und Koppelungsmanövern, Satellitenwartung, weltraumgestützte Raumfahrzeugmontage und Notfallreparaturen im All führen könnten.
Flugingenieur Mike Fossum führte die jährliche Wartung des Fahrradergometers mit Vibrationsdämpfung und Stabilisierungssystem (CEVIS) durch. CEVIS ist Bestandteil der Fitneßgerätegruppe, die der Besatzung an Bord für ihr zweistündiges tägliches Fitneßprogramm zur Verminderung des
Verlustes an Knochendichte und Muskelmasse, die typischerweise bei Langzeitaufenthalten im All auftreten, zur Verfügung stehen.
Später entpackte Fossum Versorgungsgüter aus dem seit dem 29. April am Modul PIRS angekoppelten Transporter PROGRESS M-10M und verstaute sie auf der Station.
Im russischen Segment der Station führte Kommandant Andreij Borisenko einen weiteren Versuchslauf mit dem Coulombkristall-Experiment durch, das Daten über geladene Teilchen in der Mikroschwerkraftsumgebung der Raumstation sammelt.
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew taten sich für ein Experiment zusammen, das auf die Entwicklung von Methoden und Instrumenten abzielt, mit denen Druckverluste in den Stationsmodulen angemessen werden können. Bei diesem speziellen Versuchslauf warfen die beiden Kosmonauten einen speziellen Blick auf die Oberfläche des Servicemoduls SWESDA, um nach Anzeichen für mikrobiologisches Wachstum zu suchen. Die Überwachung von Problembereichen kann dabei helfen, die Zerstörungsrate der Außenhülle zu bestimmen und zu Gegenmaßnahmen führen, die die Lebensdauer der Station verlängern.
Danach verbrachte Wolkow seinen Nachmittag mit dem Transfer von nicht mehr benötigten Gegenständen auf den PROGRESS M-11M, mit dem sie nach dem Ablegen des Raumfahrzeugs am 23. August beim Wiedereintritt in der Erdatmosphäre entsorgt werden sollen. Die Abreise des Raumfahrzeugs macht den Weg frei für den Start des Transporters PROGRESS M-12M am 24. August vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan.
Zusätzlich zu ihren regelmäßigen Aufgaben hatten die Stationsbewohner heute wieder Gelegenheit, den Zustand unseres Heimatplaneten zu beobachten und zu photographieren, während sie die Erde alle 90 Minuten umrunden. Mehrere Stellen in Südamerika waren heute auf der von Forschern vorgeschlagenen Liste, darunter die bolivianische Hauptstadt La Paz und das südpatagonische Eisfeld zwischen Argentinien und Chile.

15. August 2011, Montag
Wissenschaftliche Aktivitäten nahmen heute an Bord der Internationalen Raumstation den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ein, als sich die Expedition 28 Besatzung in mehrere Experimente einbrachte. Die Astronauten und Kosmonauten im Orbitallabor führten außerdem eine Reihe von Wartungsarbeiten aus und bewegten Gegenstände, die auf dem Komplex gelagert sind.
Garan mit SPHERES-Satelliten
Oben: Ron Garan führt einen Versuchslauf mit den SPHERES-Satelliten im Labormodul KIBO durch. (Photo: NASA)
Flugingenieur Satoshi Furukawa führte einen Versuchslauf mit dem Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE) durch. SHERE untersucht die Auswirkung von Verdrehungen auf die Spannungs- und Dehnungsreaktion eines in der Mikroschwerkraft gedehnten Polymerfluids. SHERE liefert Informationen, die wichtig für das Verstehen von behälterloser Verarbeitung sind, ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von Teilen, die für zukünftige Explorationsmissionen eingesetzt werden sollen. Dieses Wissen kann auch zur Steuerung und Verbesserung erdbasierter Herstellungsverfahren angewendet werden.
Flugingenieur Ron Garan arbeitete mit den Satelliten des Experiments für
Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES) im Labormodul KIBO. SPHERES setzt drei bowlingkugelgroßen freifliegenden Satelliten ein, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatisierten Rendezvous- und Koppelungsmanövern, Satellitenwartung, weltraumgestützte Raumfahrzeugmontage und Notfallreparaturen im All führen könnten.
Stationskommandant Andreij Borisenko verbrachte einige Zeit mit dem Experiment PLANTS-2. Plants-2 untersucht das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen unter Raumflugbedingungen in einer speziellen Treibhausumgebung.
Er schoß auch Photos für das russische Meeresbeobachtungsprogramm (SEINER). Das Programm testet die Wechselwirkungsverfahren zwischen der Besatzung des russischen Segments der Station und den Schiffen des staatlichen Fischereiausschußes während der Suche und Ausbeutung von Fischgründen auf den Weltmeeren.
Furukawa und sein Kollege Mike Fossum nahmen an einem Experiment teil, das untersucht, ob Bisphosphonate genannte Medikamente als zusätzliche Gegenmaßnahme gegen den Knochendichteverlust bei Langzeitaufenthalten im All dienen können.
Flugingenieur Sergeij Wolkow arbeitete mit dem russischen Experiment PNEUMOKARD, das untersucht, wie das Herzkreislaufsystem unter Raumflugbedingungen reagiert. Die Informationen, die während PNEUMOKARD-Versuchsläufen aufgezeichnet werden, können genutzt werden, um mögliche physische Reaktionen der Besatzungsmitglieder während ihrer Rückkehr zur Erde vorherzusagen.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew tauschte ein Kohlendioxidfilter im russischen Segment des orbitalen Außenpostens aus und verstaute die Einheit im Transporter PROGRESS M-11M.
Garan sammmelte Müll zusammen, der in den PROGRESS M-11M verladen werden soll, und Fossum entpackte einige Gegenstände aus dem anderen angekoppelten russischen Frachtraumfahrzeug, dem PROGRESS M-10M. Borisenko führte eine Inventur der in den Modulen SWESDA und SARJA gelagerten Gegenstände durch.
PROGRESS M-11M soll am 23. August von der Station ablegen, um Platz für PROGRESS M-12M zu scshaffen, der am 24. August vom Kosmodrom Baikonur aus starten soll.

12. August 2011, Freitag
Die Expedition 28 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation haben sich heute auf eine Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und Wartungsaufgaben konzentriert, während sie die Erde in 380 km Höhe umrundeten.
Garan mit SPHERES-Satelliten
Oben: Ron Garan mit den SPHERES-Satelliten im Labormodul KIBO. (Photo: NASA)
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das die Dynamik und strukturellen Eigenschaften von Coulombsystemen untersucht, die von geladenen verteilten diamagnetischen Makropartikeln in einer magnetischen Falle gebildet werden. Coulombsysteme folgen dem Coulomb'schen Gesetz, das die eöektrostatische Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen beschreibt.
Flugingenieur Sergeij Wolkow richtete die Photo- und Videoausrüstung für das Experiment URAGAN ein. URAGAN ist ein Langzeitexperiment, das die Veränderungen auf der Erde nach natürlichen Katastrophen, wie Hurrikans oder menschgemachten dokumentiert.
Borisenko und Wolkow arbeiteten auch mit dem Experiment BAR, das Techniken zur Entdeckung von Leckagen und Druckverlusten auf der Station testet.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew arbeitete im russischen Segment der Station, wo er Wartungsarbeiten verrichtete, darunter mikrobiologische Wachstumshemmer und Fungistat-Desinfektionsmittel, um die Flächen hinter den Wandflächen zu reinigen, die einige mikrobielle Verschmutzung aufgewiesen hatten.
Flugingenieur Mike Fossum tauschte Teile am Laufband COLBERT aus und zentrierte die Lauffläche wieder. COLBERT ist Teil der Fitnessausrüstung an Bord des Außenpostens.
Flugingenieur Ron Garan lokalisierte und reparierte einen Kurzschluß im Inter-Orbit-Kommunikationssystem im Labormodul KIBO. Er tauschte außerdem einen Schlauch und ein Filter im Urinaufnahmebehälter des Sanitär- und Hygienebereichs aus.
Flugingenieur Satoshi Furukawa konzentrierte sich auf Frachttransfers und bereitete den Transporter PROGRESS M-11M auf das Abkoppeln Ende des Monats vor. Er sammelte biologische Proben und lagerte sie im Labortiefkühlschrank MELFI im Labormodul DESTINY.
Über das Wochenende werden die Besatzungsmitglieder ihre täglichen Fitneßübungen fortsetzen, etwas Freizeit genießen, regelmäßige Wartungsarbeiten ausführen und Gelegenheit haben, mit ihren Familien zu sprechen.

11. August 2011, Donnerstag
Die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation führte heute eine Reihe von wissenschaftlichen Experimenten durch, transferierte Fracht und absolvierte eine Notfallübung.
Fossum arbeitet mit SHERE
Oben: Mike Fossum arbeitet mit dem Experiment SHERE im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG). (Photo: NASA)
Flugingenieur Mike Fossum arbeitete mit SHERE, dem Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung. Das Experiment untersucht die Auswirkungen von Drehung auf die Spannungs-Dehnungs-Reaktion eines Polymerfluides, das in der Mikroschwerkraft gedehnt wurde.
Fossum arbeitete außerdem mit der
ISS-Agrokulturkamera (ISSAC). Ferngesteuert von Studenten und Wissenschaftlern der Universität von Nord Dakota schießt ISSAC häufig Photos, vorwiegend von bepflanzten Gebieten in den nördlichen Großen Ebenen der Vereinigten Staaten, ebenso wie von Gebieten die dynamischen Vorgängen unterworfen sind, wie schmelzenden Gletschern, jahreszeitliche Veränderungen und menschlichen Einflüssen.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem Experiment RELAXATION, bei dem er eine Kamera zur Beobachtung der Strahlung einrichtete, die erzeugt wird, wenn die Triebwerksabgase mit der Erdatmosphäre wechselwirken.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew brachte Zeit mit dem Experiment IDENTIFIKATION zu, einem Experiment, das die Lasten untersucht, die während Kopplungen von Raumfahrzeugen, Bahnanhebungen und Außeneinsätzen auf die Station einwirken.
Flugingenieur Sergeij Wolkow schaffte nicht mehr benötigte Geräte in den PROGRESS M-11M, um entsorgt zu werden, wenn das Raumfahrzeug Ende des Monats abkoppelt und anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Er arbeitete außerdem mit dem Experiment SPRUT-2, das die Anpassung von Körperflüssigkeiten in der Mikroschwerkraft untersucht.
Flugingenieur Ron Garan packte Ausrüstung aus, die mit dem Transporter PROGRESS M-10M zur Station gebracht worden war und nahm eine kurze Pause von der Arbeit, um mit Studenten aus Italien über die Amateurfunkanlage zu sprechen.
Mithilfe des japanischen Robotmanipulatorsystems legte Flugingenieur Satoshi Furukawa den kleinen Feinmanipulatorarm wieder weg, nachdem er in der letzten Woche komplett durchgetestet worden war.
In Zusammenarbeit mit den Flugleitteams auf der Erde nahmen die Besatzungsmitglieder an einer der regelmäßigen Notfallübungen teil, um für den unwahrscheinlichen Fall einer Notevakuierung der Station vorbereitet zu sein.


10. August 2011, Mittwoch
Flugingenieur Mike Fossum verstaute heute Außeneinsatzwerkzeuge in der Luftschleuse QUEST und entpackte Ausrüstung, die mit dem angekoppelten Transporter PROGRESS M-10M heraufgebracht worden war. Er inspizierte außerdem den Sanitär- und Hygienebereich (WHC), nachdem er wieder in Betrieb genommen wurde. Die WHC war kurzfristig ausgefallen, als während der Wartungsarbeiten am Dienstag eine Sicherung herausgesprungen war.
Garan und Fossum sprechen mit Sendern
Oben: Garan und Fossum sprechen mit Sendern in Houston. (Photo: NASA TV)
Der japanische Astronaut und Flugingenieur Satoshi Furukawa arbeitete mit SHERE, dem Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung. Das Experiment untersucht die Auswirkungen von Drehung auf die Spannungs-Dehnungs-Reaktion eines Polymerfluides, das in der Mikroschwerkraft gedehnt wurde. Furukawa packte außerdem Ausrüstung aus, die mit dem PROGRESS M-11M zur Station gekommen ist.
Flugingenieur Ron Garan verstaute Blutproben im wissenschaftlichen Tiefkühlschrank MELFI im Labormodul DESTINY. Bei seiner Arbeit mit einem anderen Experimentalschrank, dem für Fluid- und Verbrennungsforschung, beschäftigte Garan sich mit dem Vorläufigen Verbesserten Kolloidexperiment (PACE). Das Ziel von PACE ist die Fähigkeiten des leichten Mikroskopmoduls für die Betrachtung von biologischen Proben zu testen.
Garan und Fossum sprachen mit denSendern KTRK-TV und KTRH-Radio in Houston. Die Astronauten diskutierten die Forschung an Bord der Raumstation und die Zukunft der Weltraumerkundung.
Auf der russischen Seite der Internationalen Raumstation führten Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew zahlreiche wissenschaftliche Aktivitäten aus.
Wolkow arbeitete mit den Experimenten INTERAKTION und BAR. INTERAKTION untersucht die zwischenmenschlichen Faktoren zwischen der Besatzung und dem Bodenpersonal. BAR untersucht Techniken zur Erkennung von Lecks und Druckverlusten auf der Raumstation.
Fossum erklärt SHERE
Oben: Mike Fossum erklärt das Experiment SHERE im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung. (Photo: NASA TV)
Samokutjaew arbeitete mit PNEUMOCARD. Das Experiment verendet ein Elektrokardiogramm (EKG) und andere Geräte zur Messung des Herz-Lungen-Systems. Er unterstützte außerdem Wolkow bei BAR.
Borisenko arbeitete mit SPRUT-2, einem Experiment, das die Anpassung von Körperflüssigkeiten in der Mikroschwerkraft untersucht. Bei der Arbeit mit dem Experiment RELAXATION richtete Borisenko eine Kamera ein, die die Strahlung beobachtet, die erzeugt wird, wenn die Triebwerksabgase mit der Erdatmosphäre wechselwirken.

9. August 2011, Dienstag
Die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation, Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan, Alexander Samokutjaew, Mike Fossum, Satoshi Furukawa und Sergeij Wolkow, haben heute einen weiteren vollgepackten Arbeitstag hinter sich gebracht, der gespickt war mit Wartungsarbeiten, wissenschaftlichen Experimenten und Haushaltsarbeiten.
Die NASA-Astronauten Garan und Fossum setzten das Verstauen von US-Werkzeugen, die während der zwei letzten Außeneinsätze, einem russischen von Wolkow und Samokutjaew am letzten Mittwoch, und der von Fossum und Garan selbst während der Mission STS-135 im Juli, verwendet wurden.
Borisenko, unterstützt von Samokutjaew, baute den Koppelungsmechanismus des Transporters PROGRESS M-10M ab, um ihn nach dem Außeneinsatz am Mittwoch wieder in die Station zu reintegrieren. Borisenko brachte auch zwei Handgriffe an der Außenseite des PROGRESS-Schotts an. Samokutjaew entluf später weitere Fracht aus dem PROGRESS M-10M und übergab sie an Furukawa, der sie auspackte.
In der Zwischenzeit transferierte Wolkow nicht mehr benötigte Gegenstände zur Entsorgung in den PROGRESS M-11M, der am 29. August von der Station ablegen soll, um anschließend beim Wiedereintritt in der Erdatmosphäre verglühen soll.
Fossum arbeitete auch am Sanitär- und Hygienebereich, wo er das Urinüberwachungssystem, das Proben zur späteren Auswertung sammelt und mißt, zusammen- und ein
baute.
Garan und Fossum sprechen mit Pfadfindern
Oben: Garan und Fossum sprechen mit Pfadfindern in St. Paul. (Photo: NASA TV)
Garan nahm am Experiment PASSAGES teil, einer Studie über den Einfluß der Mikroschwerkraft auf die Interpretation der visuellen Wahrnehmung. Die Forscher wollen besser verstehen, wie Astronauten ihre Wahrnehmungsstrategien anpassen, um ihre Aufgaben effizient zu erledigen. Die Ergebnisse von diesem Experiment könnten zu Verbesserungen beim Virtuelle-Realitäts-Training bei der Vorbereitung von Astronauten auf Langzeitraumflüge führen.
Fossum und Garan nahmen eine Pause von ihrer Arbeit, um Fragen von Pfadfindern am Northern Star Council Basislager in St.Paul im US-Bundesstaat Minnesota zu beantworten. Zuvor sprachen sie schon mit dem christlichen Pop- und Rockmusiker
Steven Curtis Chapman.
Zur Unterstützung der ISS-Agrokulturkamera (ISSAC), richtete Furukawa die Fensterklappe am Fenster im Labormodul DESTINY ein. Ferngesteuert von Studenten und Wissenschaftlern der Universität von Nord Dakota schießt ISSAC häufig Photos, vorwiegend von bepflanzten Gebieten in den nördlichen Großen Ebenen der Vereinigten Staaten, ebenso wie von Gebieten die dynamischen Vorgängen unterworfen sind, wie schmelzenden Gletschern, jahreszeitliche Veränderungen und menschlichen Einflüssen.
Auf der russischen Seite der Station arbeitete Borisenko mit dem Experiment RELAXATION, das die chemoluminiszenten Reaktionen im Xenon-Plasma untersucht, das von zwei Plasma-Schalteinheiten auf dem Tragwerk der Station abgefeuert wird. Borisenko assistierte auch Wolkow beim Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes und seine Fähigkeit unter Stress zu handeln und zu kommunizieren untersucht.
Die Bewohner der Station hatten auch mehrere Gelegenheiten, die Bedingungen auf unserem Heimatplaneten zu beobachten und zu photographieren, während sie alle 90 Minuten die Erde in 380 km Höhe zu umrunden. Zu den Beobachtungszielen gehörten heute mehrere Gelegenheiten zum Photographieren der Aurora Borealis, auch Nordlichter genannt.

8. August 2011, Montag
Die sechs Raumfahrer an Bord der Internationalen Raumstation haben heute eine neue Arbeitswoche begonnen, wobei sie sich auf wissenschaftliche Experimente, Wartungsarbeiten und Nacharbeitung des Außeneinsatzes konzentrierten.
Garan bereitet SPHERES vor
Oben: Ron Garan bereitet im Labormodul KIBO eine Reihe von Versuchsläufen mit den Minisatelliten des Experimentes SPHERES vor. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Ron Garan bereitete eine neue Reihe von Versuchsläufen mit dem Experiment "Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren" (SPHERES) im Labormodul KIBO. SPHERES setzt drei bowlingkugelgroßen freifliegenden Satelliten ein, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatisierten Rendezvous- und Koppelungsmanövern, Satellitenwartung, weltraumgestützte Raumfahrzeugmontage und Notfallreparaturen im All führen könnten.
Flugingenieur Mike Fossum führte einen Versuchslauf mit dem
Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE) durch. SHERE untersucht die Auswirkung von Verdrehungen auf die Spannungs- und Dehnungsreaktion eines in der Mikroschwerkraft gedehnten Polymerfluids. SHERE liefert Informationen, die wichtig für das Verstehen von behälterloser Verarbeitung sind, ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von Teilen, die für zukünftige Explorationsmissionen eingesetzt werden sollen. Dieses Wissen kann auch zur Steuerung und Verbesserung erdbasierter Herstellungsverfahren angewendet werden.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit der Strahlungsnutzlast MATRIOSCHKA-R. Diese russische Nutzlast dient detaillierten Studien zu Strahlungseinwirkungen und ist nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen benannt.
Borisenko führte auch Dichtigkeitstests am Schott des Transporters PROGRESS M-10M durch. Der Frachter war nach dem Außeneinsatz in der letzten Woche von Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew wieder geöffnet worden.
Anschließend verstaute Samokutjaew die KURS-Antenne an Bord des PROGRESS zur Entsorgung. Die Antenne war während des Außeneinsatzes von der Koppelungsstelle zwischen den Modulen POISK und SWESDA abmontiert worden.
Wolkow und Samokutjaew führten auch noch ein paar Aufräumarbeiten im Nachklang des Außeneinsatzes aus.
Die russische Toilette an Bord des Moduls SWESDA war am Wochenende aufgrund eines Problems in der Abscheideeinheit ausgefallen, an dem zur Zeit gearbeitet wird. Das Problem muß noch innerhalb dieser Woche gelöst werden, da in der nächsten Woche der amerikanische Sanitär- und Hygienebereich für drei Tage Wartung außer Betrieb genommen wird.

5. August 2011, Freitag
Die sechs Expedition 28 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation haben heute eine arbeitsreiche Woche abgeschlossen, als sie Ausrüstung, die beim Außeneinsatz am Mittwoch verwendet worden war, verstauten und eine komplette Überprüfung der japanischen Robotik an Bord beendeten.
Furukama und Garan arbeiten mit Robotik
Oben: Ron Garan und Satoshi Furukawa arbeiten im Labormodul KIBO an Mobilrechnern, von wo aus sie die Robotanlagen des Moduls steuern und überwachen. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew, die am Mittwoch einen sechs Stunden und 23 Minuten dauernden Außeneinsatz absolviert hatten, verstauten den Rest der Ausrüstung ihrer ORLAN-MK- Raumanzüge, ebenso wie die Werkzeuge und Sicherungsleinen, die sie während der Exkursion eingesetzt hatten.
Während des Außeneinsatzes hatten Wolkow und Samokutjaew ein experimentelles Hochgeschwindigkeits Laser-Kommunikationssystem angebaut, eine nicht mehr benötigte Antenne eingeholt, das Experiment BIORISK mit drei Behältern montiert und eine Reihe von Photos geschossen. Sie setzten auch den kleinen ISS-Amateurfunksatelliten 1 (ARISSat-1), auch RADIOSKAF-V genannt, aus, auch wenn eine der beiden Antennen fehlt oder beschädigt ist. Der Satellit ist mit einem Amateurfunksender ausgestattet, der Grußbotschaften anläßlich des 50. Jahrestages des ersten bemannten Raumfluges von Jurij Gagarin aussendet und enthält ein Studentenexperiment. Weil die Empfangsantenne fehlt, erwartet man eine reduzierte Leistung des Satelliten, obwohl die Sendefähigkeit davon unbeeinflußt bleibt.
Kommandant Andreij Borisenko verbrachte zusammen mit Samokutjaew einige Zeit mit dem Abbau des Koppelungsmechanismus am Transporter PROGRESS M-11M
, um ihn nach dem Außeneinsatz wieder in die Station zu integrieren. Borisenko brachte auch zwei Handgriffe an der Außenseite des PROGRESS-Schotts an.
Garan und Fossum beim Interview
Oben: Ron Garan und Mike Fossum beantworten Fragen von Reportern im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
Im Labormodul KIBO schlossen die Flugingenieure Satoshi Furukawa und Ron Garan die die ganze Woche dauernde Überprüfung des kleinen Feinmanipulatorarms des japanischen Robotmanipulatorsystems ab und legten ihn auf die externe Experimentenplattform zurück. Während der Hauptarm des japanischen Fernmanipulatorsystems bis zu 6,4 Tonnen bewegen kann, wurde der kleine Feinmanipulatorarm, wie sein Name schon sagt, entworfen, um Aktionen durchzuführen, die mehr Fingerspitzengefühl erfordern. Die Besatzungsmitglieder können den Arm bedienen, um Experimentennutzlasten und Gerätschaften auf der Außenplattform KIBOs auszutauschen.
Flugingenieur Mike Fossum verbrachte Zeit mit dem Pflanzensignalexperiment, das die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Wachstum von Pflanzen untersucht. Fossum verarbeitete Proben und lagerte
sie bei -62 °C im Labortiefkühlschrank MELFI zur späteren Analyse durch die Forscher. Die Ergebnisse dieses Experiments können Informationen bereithalten, die bei der Nahrungsmittelerzeugung während Langzeitraumflügen helfen können, ebenso wie Daten, die die Getreideproduktion auf der Erde erhöhen können.
Danach unterbrachen Fossum und Garan ihre Arbeit, um mit Reportern von ABC News Radio und WOFL-TV in Orlando, Florida zu sprechen.
Die Bewohner der Station hatten mehrere Gelegenheiten, die Zustände auf unserem Heimatplaneten zu beobachten und zu photographieren, während sie alle 90 Minuten den Planeten in 380 km Höhe umkreisten. Zu den für heute vorgeschlagenen Stellen gehörte das Sumpfgebiet Everglades im US-Bundesstaat Florida, wo sich eine laufende Forschungsarbeit auf das Verständnis des Ökosystems entlang der größeren Wasserablaufbecken der Region konzentriert.

4. August 2011, Donnerstag
Nachdem sie gestern einen sechs Stunden und 23 Minuten dauernden Außeneinsatz absolviert hatten, waren die Expedition 28 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation heute mit einer Reihe von Nacharbeiten beschäftigt und führten eine Überprüfung japanischer Robotanlagen durch.
Robotarbeiten
Oben: Ron Garan und Satoshi Furukawa arbeiten im Labormodul KIBO an Mobilrechnern, von wo aus sie die Robotanlagen des Moduls steuern und überwachen. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew führten routinemäßige Wartung an ihren russischen ORLAN-Raumanzügen aus und hatten eine Nachbesprechung mit Außeneinsatzspezialisten auf der Erde. Sie luden außerdem die Raumanzug-Batterien auf und verstauten Ausrüstung, die sie während der Exkursion benutzt hatten.
Während des Außeneinsatzes hatten Wolkow und Samokutjaew ein experimentelles Hochgeschwindigkeits Laser-Kommunikationssystem angebaut, eine nicht mehr benötigte Antenne eingeholt, das Experiment BIORISK mit drei Behältern montiert und eine Reihe von Photos geschossen. Sie setzten auch den kleinen ISS-Amateurfunksatelliten 1 (ARISSat-1), auch RADIOSKAF-V genannt, aus, auch wenn eine der beiden Antennen fehlt oder beschädigt ist. Der Satellit ist mit einem Amateurfunksender ausgestattet, der Grußbotschaften anläßlich des 50. Jahrestages des ersten bemannten Raumfluges von Jurij Gagarin aussendet und enthält ein Studentenexperiment. Weil die Empfangsantenne fehlt, erwartet man eine reduzierte Leistung des Satelliten, obwohl die Sendefähigkeit davon unbeeinflußt bleibt. Die Missionsleiter verschoben die Umversetzung des Frachtkrans STRELA-1 auf einen zukünftigen Ausseneinsatz.
Im Labormodul KIBO arbeiteten die Flugingenieure Satoshi Furukawa und Ron Garan mit dem japanischen Robotarm, um den kleinen Feinmanipulatorarm für eine Reihe von Tests der Gelenke und Manipulatorsysteme zu manövrieren. Während der Hauptarm des japanischen Fernmanipulatorsystems bis zu 6,4 Tonnen bewegen kann, wurde der kleine Feinmanipulatorarm, wie sein Name schon sagt, entworfen, um
Aktionen durchzuführen, die mehr Fingerspitzengefühl erfordern. Die Besatzungsmitglieder können den Arm bedienen, um Experimentennutzlasten und Gerätschaften auf der Außenplattform KIBOs auszutauschen.
Flugingenieur Mike Fossum sammelte biologische Proben und lagerte sie im Labortiefkühlschrank der ISS MELFI im Labormodul DESTINY. Er tauschte auch Proben im Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung aus und führte eine Sichtprüfung der Photo- und TV-Kabel durch.
Kommandant Andreij Borisenko führte Dichtigkeitsprüfungen am PROGRESS-Transporter durch, der am Ende der Station angekoppelt ist, bevor er die Schotts wieder öffnete. Die Schotts zum Versorgungsfrachter waren Anfang der Woche im Zuge der Vorbereitungen auf den Außeneinsatz geschlossen worden. Er überwachte außerdem die Systeme im russischen Segment der Station und führte eine Reihe von Wartungsarbeiten aus.

3. August 2011, Mittwoch
Außeneinsatz EVA29
Oben: Einer der beiden Kosmonauten während des Außeneinsatzes am Servicemodul SWESDA. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew haben das Schott zum Kopplungsmodul PIRS um 23:13 Uhr MESZ geschlossen und so ihren Außeneinsatz beendet. Das Duo trug die russischen ORLAN-Raumanzüge und hatte an der Außenseite des russischen Segments der Internationalen Raumstation Arbeiten verrichtet.
Wolkow und Samokutjaew hatten während ihres sechs Stunden und 23 Minuten dauernden Außeneinsatzes eine Reihe von Aufgaben sowohl wissenschaftlicher, als auch wartungstechnischer Natur absolviert.
Außerhalb des Servicemoduls SWESDA brachten die Außenarbeiter eine Laserkommunikationsanlage an. Das laserstrahlbasierte System soll die Übertragung von bis zu 100 Megabyte pro Sekunde an russischen Forschungsdaten zum Boden testen. Außerdem wurde eine Antenne, die eine reduzierte Übertragungsleistung aufweist, photographiert, um Ingenieuren bei der Suche nach einer Lösung für das Problem zu helfen.
Der Minisatellit Radioskaf-V, der einen Amateurfunksender und ein Studentenexperiment enthält, wurde ausgesetzt, nachdem die Leittechniker am Boden sich noch Zeit genommen hatten, um ein Antennenproblem zu behandeln. Der Satellit sollte eigentlich schon zu Beginn des Außeneinsatzes ausgesetzt werden und arbeitet nun nur noch mit 50% seiner Kapazität.
Außeneinsatz EVA29, Wolkow
Oben: Sergeij Wolkow während des Außeneinsatzes am Koppelungsmodul PIRS. (Photo: NASA)
Die Hauptaufgabe der Exkursion, die Umversetzung des Frachtkrans STRELA-1 vom PIRS- zum POISK-Modul, wurde aufgrund zeitlicher Beschränkungen abgesagt. Die Kosmonauten hätten einen anderen Ausleger, den STRELA-2-Kran, benutzen sollen, um den handbetriebenen Kran zur Unterstützung zukünftiger Außeneinsätze umzubewegen. Beide Teleskoparme ragen wie Angeln hinaus und werden für das Bewegen von großen Komponenten außerhalb der Station eingesetzt.
Eine Antenne, die dabei geholfen hat, das Miniforschungsmodul POISK im November 2009 anzukoppeln, wurde abgebaut und am Ende des Außeneinsatzes mit in die Station zurückgebracht. Diese Aufgabe war wegen der Probleme mit dem Satelliten Radioskaf-V und Kabelverbindungen zunächst zurückgestellt worden.
Das Experiment BIORISK wurde erfolgreich an einem Handgriff außerhalb PIRS angebracht. Das werkstoffwissenschaftliche Experiment untersucht die Auswirkungen von Mikroben auf Raumfahrzeugstrukturen und inwiefern die Sonnenaktivität das mikrobielle Wachstum beeinflußt. Zum Schluß schossen sie einige Photos zur Dokumentation außerhalb des russischen Segments, bevor sie wieder in PIRS einstiegen, das Schott schlossen und den Außeneinsatz beendeten.
Dies war der erste Außeneinsatz für Samokutjaew. Wolkow hatte bereits zwei Außeneinsätze
im Juli 2008 absolviert, während er Kommandant von Expedition 17 war.

2. August 2011, Dienstag
Am Vorabend eines sechsstündigen Außeneinsatzes hat die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation die Vorbereitungen für die Exkursion abgeschlossen und eine Überprüfung der japanischen Robotanlagen durchgeführt.
ISS von ATLANTIS gesehen
Oben: Die ISS, wie sie nach dem Ablegen von der ATLANTIS gesehen wurde. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew, die am Mittwoch um 16:30 Uhr über die Luftschleuse PIRS aussteigen sollen, und Kommandant Andreij Borisenko haben heute mit Außeneinsatzspezialisten am russischen Missionsleitzentrum den zeitlichen Ablauf durchgesprochen. Wolkow und Samokutjaew haben außerdem die Trinkbeutel aufgefüllt und in die ORLAN-MK-Raumanzüge eingebaut. Sie brachten auch die Dosimeter an, die die Strahlung messen, der sie außerhalb der Station ausgesetzt sind.
Während des Außeneinsatzes sollen die zwei Kosmonauten einen Teleskopkran (STRELA) von einer Luftschleuse (PIRS) zur anderen (POISK) umversetzen, den Prototyp einer Laser-Kummunikationsstation anbauen und einen Amateurfunk-Mikrosatelliten aussetzen, der Botschaften zum Gedenken an den 50. Jahrestag des ersten bemannten Raumflug von Jurij Gagarin aussendet.
Die Live-Übertragung des Außeneinsatzes bei NASA TV beginnt am Mittwoch um 16 Uhr.
In der Zwischenzeit haben Satoshi Furukawa und Ron Garan den größten Teil ihres Tages mit Robottechnik verbracht, wobei sie den japanischen Robotarm des Labormoduls KIBO einsetzten, um den kleinen Feinmanipulatorarm für eine erste Überprüfung von der Außenplattform KIBOs aufzunehmen. Während der Hauptarm des japanischen Fernmanipulatorsystems bis zu 6,4 Tonnen bewegen kann, ist der
kleine Feinmanipulatorarm, wie der Name schon sagt, dazu gedacht, Aktionen durchzuführen, die mehr Fingerspitzengefühl erfordern. Die Besatzungsmitglieder können den Arm bedienen, um Experimentennutzlasten und Gerätschaften auf der Außenplattform KIBOs auszutauschen.
Flugingenieur Mike Fossum arbeitete mit dem
Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE), das die Auswirkung von Verdrehungen auf die Spannungs- und Dehnungsreaktion eines in der Mikroschwerkraft gedehnten Polymerfluids untersucht. SHERE liefert Informationen, die wichtig für das Verstehen von behälterloser Verarbeitung sind, ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von Teilen, die für zukünftige Explorationsmissionen eingesetzt werden sollen. Dieses Wissen kann auch zur Steuerung und Verbesserung erdbasierter Herstellungsverfahren angewendet werden.
Die Bewohner der Station hatten mehrere Gelegenheiten, die Bedingungen auf unserem Heimatplaneten zu beobachten, während sie ihn alle 90 Minuten in einer Höhe von 380 km einmal umrunden. Zu den Stellen, die von Forschern, die Veränderungen im Ökosystem untersuchen, für das Photographieren heute vorgeschlagen wurden, waren die Konza-Prärie in Kansas und das Sumpfgebiet Everglades in Florida.

1. August 2011, Montag
In der Umlaufbahn hoch über der Erde hat sich die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation heute für den Außeneinsatz am Mittwoch weiter vorbereitet. Die Raumfahrer führten auch einige robotische Arbeiten aus, sowie Forschungs- und Wartungsarbeiten.
Fossum wartet die MDCA
Oben: Fossum bei der Wartung der MDCA. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew legten ihre ORLAN-Raumanzüge an und führten einen vollständigen "Trockenlauf" durch, wobei sie in Vorausschau auf den Außeneinsatz alle Systeme der Anzüge und des Koppelungsmodul PIRS testeten. Bei der Exkursion sollen die beiden Kosmonauten einen handbetriebenen Kran umversetzen, eine Laser-Kommunikationsstation anbringen und Antennen inspizieren und abbauen. Zu den weiteren Aufgaben gehört das anbringen eines Werkstoffexperiments und das Aussetzen eines Amateurfunk-Mikrosatelliten, der Botschaften zum Gedenken des 50. Jahrestages des ersten bemannten Raumfluges von Jurij Gagarin ausstrahlt.
Die beiden Flugingenieure Satoshi Furukawa und Ron Garan nahmen am Robotarm-Auffrischungstraining im Labormodul KIBO teil. Am Dienstag sollen sie den kleinen Feinmanipulator des Fernmanipulatorsystems des japanischen Experimentalmoduls von der externen Experimentenplattform für ein erstes Durchtesten greifen.
Flugingenieur Mike Fossum führte einige Wartungsarbeiten am Multinutzer-Tröpfchenverbrennungsapparat (MDCA) durch. Entwickelt, um Experimente aufzunehmen, die die Verbrennung von Tröpfchen im All untersuchen, werden MDCA-Experimente unter Nutzung des Integrierten Experimentalschranks für Verbrennungsforschung in der Fluid- und Verbrennungsforschungseinrichtung durchgeführt.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem russischen Verhaltensexperiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes ermittelt, sowie seine Fähigkeit, Stress auszuhalten, zu handeln und zu kommunizieren. Ein EEG mißt dabei die elektrische Aktivität des Gehirns und zeichnet sie auf.
Furukawa sprach auch mit Reportern der japanischen Tageszeitung Mainichi.
Am Wochenende wurden die Schotts zu den beiden Transportern PROGRESS M-10M und M-11M geschlossen und der Nanosatellit RADIOSKAF-V wurde eingeschaltet und anschließend wieder ausgeschaltet und für seine Aussetzung zu Beginn des Außeneinsatzes am Mittwoch überprüft.

29. Juli 2011, Freitag
Während sie die Erde in 380 km Höhe umkreisten hat die Expedtion 28 Besatzung der Internationalen Raumstation die Arbeitswoche mit wissenschaftlicher Forschung, Reparaturarbeiten und Vorbereitungen für einen russischen Außeneinsatz beendet.
Furukawa im PMM LEONARDO
Oben: Satoshi Furukawa ist im PMM LEONARDO umringt von Frachtbeuteln, während er an der Registrierung und richtigen Einlagerung der darin enthaltenen Versorgungsgüter arbeitet. (Photo: NASA)
Die russischen Kosmonauten Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow haben heute bei einer Trockenübung ihre ORLAN-Raumanzüge teilweise angelegt, um sicherzustellen, daß sie gut sitzen. Die zwei Kosmonauten bereiteten auch US-Werkzeuge und Helmleuchten vor, die sie während der sechsstündigen Exkursion am Mittwoch, 3. August einsetzen sollen.
Die beiden Außenarbeiter sollen außerhalb des russischen Segments einen handbetrieben Kran umversetzen, eine Laser-Kommunikationsstation montieren und Antennen abbauen und inspizieren. Andere Aufgaben beinhalten das Anbringen eines werkstoffwissenschaftliches Experiments und das Aussetzen eines Amateurfunk-Mikrosatelliten, der Botschaften zum Gedenken an den 50. Jahrestag des ersten bemannten Raumfluges von Jurij Gagarin aussenden soll.
Flugingenieur Ron Garan verbrachte den größten Teil seines Morgens mit derUmkonfiguration des Mehrzweckschranks für kleine Nutzlasten im Labormodul KIBO und dem Einbau eines Videorekorders in eine multidisziplinäre Experimenteneinrichtung. Der japanische Astronaut und Flugingenieur Satoshi Furukawa half Garan bei einem Teil der Arbeit.
Furukawa half auch Flugingenieur Mike Fossum dabei, sich um das Pflanzensignalexperiment zu kümmern, das die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Wachstum von Pflanzen untersucht. Die Ergebnisse dieses Experiments könnten Informationen beinhalten, die bei der Nahrungsmittelproduktion für zukünftige Langzeitraumflüge helfen, ebenso wie Daten, die die Ernteausstoß auf der Erde selbst erhöht.
Später machte Fossum mit ein paar präventiven Wartungsarbeiten am Verbesserten Widerstandsfitneßgerät (ARED), wo er einige Schrauben am Schwungrad nachzog, bevor ein Problem, daß bei einem Testgerät auf der Erde aufgetreten war, das Gerät auf der Station beeinträchtigen kann.
Zusätzlich zu der Hilfestellung, die Furukawa seinen Besatzungskollegen gab, setzte er das Organisieren der Fracht fort, die von den Atronauten der ATLANTIS während der letzten Shuttle-Mission STS-135 angeliefert und im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO zwischengelagert worden waren. Während dieser letzten Shuttle-Mission wurden insgesamt rund 5,3 Tonnen an Versorgungsgütern, Ausrüstungsgegenständen und Ersatzteilen im Mehrzwecklogistikmodul RAFFAELLO und auf dem Mitteldeck der ATLANTIS zur ISS gebracht.
In der Zwischenzeit reinigte Kommandant Andreij Borisenko die Lüftersiebe und führte routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem des russischen Segmentes der Station aus.
Fossum und Garan unterbrachen kurz ihre jeweiligen Arbeiten, um mit Reportern von der New York Daily News und KBTX-TV in Bryan/College Station im US-Bundesstaat Texas. Beide Astronauten haben eine persönliche Verbindung zu den beiden Städten, die von diesen beiden neuen Nachrichtenmedien versorgt werden. Garan wurde in Yonkers im US-Bundesstaat New York geboren und Fossum ist Absolvent der Texas A&M in College Station.

28. Juli 2011, Donnerstag
Die Expedition 28 Besatzungsmitglieder, die zur Zeit auf der Internationalen Raumstation leben und arbeiten, konzentrierten sich heute auf Außeneinsatzvorbereitungen, Wartung von Fitneßgeräten und Lagerbestandsorganisation.
Furukawa spricht mit Studenten in Akita
Oben: Satoshi Furukawa spricht mit Studenten an der Universität Akita in Japan. (Photo: NASA TV)
In Vorbereitung auf den Außeneinsatz am nächsten Mittwoch tauschten die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew heute Batterien in den russischen ORLAN-Raumanzügen aus und bereiteten die Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände vor, die sie während der sechsstündigen Exkursion benötigen werden.
Während des Außeneinsatzes sollen die Kosmonauten an der Außenseite des russischen Segments einen kleinen Kran versetzen, eine Kommunikationsstation anbringen und Antennen abbauen und inspizieren. Andere Aufgaben beinhalten das Anbringen eines Werkstoffexperiments und das Aussetzen eines Mikrosatelliten.
Die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa arbeiteten an der Organisation des Lagerbestandes an Bord der Station, insbesondere der Fracht, die von der STS-135-Besatzung vorübergehend im Permanenten Mehrzweckmoduls verstaut worden war. Im Rahmen der letzten Raumfährenmission hatte die ATLANTIS insgesamt rund 5,3 Tonnen an Versorgungsgütern, Ausrüstung und Ersatzteilen zum Außenposten gebracht. Das Duo nahm auch das
Verbesserte Widerstands-Fitneßgerät (ARED) auseinander, das den Astronauten das Gewichtheben als Teil des Fitneßtrainings in der Mikroschwerktaft ermöglicht, um Schrauben an einem Schwungrad anzuziehen, bevor ein Problem, das an einer Testversion am Boden aufgetreten war, das Gerät auf der Station beeinträchtigen kann.
Flugingenieur Ron Garan half Furukawa mit seiner regelmäßigen Fitneßauswertung und arbeitete im europäischen Labormodul COLUMBUS an der Anbringung einer hochauflösenden Videokamera.
Kommandant Andreij Borisenko photographierte und dokumentierte im Rahmen des laufenden russischen Experiments SEINER Entwicklungen und Zustände in den Weltmeeren. Sein einzigartiger Blickwinkel auf die Erdozeane liefert den Wissenschaftlern am Boden aktuelle Koordinaten von bioproduktiven Wasserregionen.
Borisenko sammelte auch Umweltproben im russischen Segment der Station und führte Wartungsarbeiten an den beiden angekoppelten PROGRESS-Transportern aus.
Furukawa nahm sich etwas Zeit aus seinem dichtgepackten Arbeitsplan, um an einer Bildungsveranstaltung teilzunehmen, bei der er mit Studenten der Universität in Akita in Japan sprach. Fossum und Garan sollen am Freitag abend um 18:50 Uhr MESZ mit Reportern aus New York Stadt und College Station im US-Bundesstaat Texas sprechen.

27. Juli 2011, Mittwoch
Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew setzten auch heute ihre Vorbereitungen für den Außeneinsatz am 3. August fort. Der russische Außeneinsatz ist der zweite der Expedition 28 Besatzung und soll rund sechs Stunden dauern. Der erste erfolgte am 12. Juli während der Mission STS-135, als die Flugingenieure Mike Fossum und Ron Garan ein ausgefallenes Pumpenmodul in die ATLANTIS verladen und zwei Experimente an der Außenhülle angebracht hatten.
Fossum und Samokutjaew
Oben: Mike Fossum hatte am ersten Außeneinsatz der Expedition teilgenommen, Alexander Samokutjaew soll am 3. August mit auf den zweiten Außeneinsatz gehen. (Photo: NASA)
Dies wird Wolkows dritter Außeneinsatz. Als Kommandant von Expedition 17 hatte er im Juli 2008 bereits zwei Außeneinsätze mit einer Gesamtdauer von 12 Stunden und 12 Minuten absolviert. Für Samokutjaew ist es die erste Exkursion nach draußen.
Die Kosmonauten sollen an der Außenseite des russischen Segments einen kleinen Kran versetzen, eine Kommunikationsstation anbringen und Antennen abbauen und inspizieren. Andere Aufgaben beinhalten das Anbringen eines Werkstoffexperiments und das Aussetzen eines Mikrosatelliten.
Die Außenarbeiter führten heute Dichtigkeitsprüfungen und Ventiltests durch und bauten Batterien in ihre russischen ORLAN-Raumanzüge ein. Zusammen mit Kommandant Andreij Borisenko gingen sie auch die Abläufe der Tätigkeiten durch, die sie durchführen sollen, bevor sie die Luftschleuse PIRS verlassen.
Satoshi Furukawa, der japanische Flugingenieur der Expedition 28, nahm an kommerziellen Aktivitäten im Labormodul KIBO teil. Er sammelte auch mikrobiologische Proben auf der gesamten Station zu Analysezwecken. Am Donnerstag um 14:25 uhr MESZ wird Furukawa mit Studenten der Universität Akita in Japan sprechen.
Garan setzte die Arbeit mit dem Experiment "Natriumaufnahme in der Mikroschwerkraft" (SOLO) fort. Er nahm Blut- und Urinproben von sich und mass seine Körpermasse als Teil der metabolisch geregelten Untersuchung.
Fossum entfernte Ausrichtungsführungen aus dem Integrierten Experimentalschrank für Fluidforschung (FIR). Dies ermöglicht es der Aktiven Schrankdämpfung in Betrieb genommen zu werden, und so Experimente im Schrank zu ermöglichen. Er arbeitete auch mit SHERE,
dem Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung. SHERE wird im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung ausgeführt und untersucht Polymerfluide, die in der Mikroschwerkraft gedehnt werden. Dies soll Verbesserungen für zukünftige Raumfahrtmissionen und Herstellungsverfahren auf der Erde bringen.
Garan und Fossum werden am Freitag um 18:50 Uhr MESZ mit Reportern von der New York Daily News und KBTX-TV in Bryan/College Station im US-Bundesstaat Texas sprechen.

26. Juli 2011, Dienstag
Die Vorbereitungen für den russischen Außeneinsatz am 3. August gingen auch heute weiter. Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew haben heute ihre russischen ORLAN-Raumanzüge eingeschaltet und inspiziert. Sie überprüften die Kühlmmittelkreisläufe und die Schnittstellengeräte.
Wolkow und Samokutjaew sollen die Raumstation durch die Luftschleuse PIRS für einen sechseinhalbstündigen Außeneinsatz verlassen. Sie sollen einen Transportkran umbewegen, eine Kommunikationsstation anbauen, antennen abbauen und inpizieren und andere Aufgaben absolvieren.
Dies wird Wolkows dritter Außeneinsatz. Als Kommandant von Expedition 17 führte er bereits im Juli 2008 zwei Außeneinsätze mit einer Gesamtdauer von 12 Stunden und 12 Minuten aus. Samokutjaew hat seinen ersten Außeneinsatz.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete im russischen Segment der Station und überprüfte Kabelverbindungen und den Stromanschluß eines Mobilrechners. Er arbeitete außerdem daran, Wasser aus dem PROGRESS M-11M in den PROGRESS M-10M zu transferieren.
Flugingenieur Ron Garan arbeitete am Wasserwiederaufbereitungssystem. Er tauschte eine Filtertankeinheit aus. Garan verschob daraufhin die Arbeit mit dem Experiment zum Testen von Binären Kolloidlegierungen und konzentrierte sich stattdessen auf Fitneßübungen.
Flugingenieur Mike Fossum verlegte das Kabel einer Kommunikationsantenne im Labormodul DESTINY neu, um Schaden innerhalb eines Schranks zu vermeiden. Fossum tauschte auch eine Batterie in der EathKam-Kamera aus. EarthKam ist ein von Schülern betriebenes Experiment, mit dem Ziele auf der Erde photographiert werden.
Fossum arbeitete auch mit dem
Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE). Dieses Experiment untersucht in der Mikroschwerkraft gedehnte Polymerfluide, was zu Verbesserungen für zukünftige Weltraummissionen und Herstellungsverfahren auf der Erde führen könnte.
Der japanische Astronaut und Flugingenieur Satoshi Furukawa richtete einen Kamkorder im Labormodul KIBO ein. Er arbeitete außerdem im Permanenten Mehrzweckmodul, wo er die gelagerten Nahrungsmittel besser organisierte.
Schließlich versammelten sich alle sechs Expedition 28 Besatzungsmitglieder und hingen eine Tafel in Gedenken an STS-135 auf, der letzten
Mission des Space-Shuttle-Programms.

25. Juli 2011, Montag
Während sie die Erde in 380 km Höhe umrundeten, haben sich die Expedition 28 Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow heute für einen Außeneinsatz aus dem Koppelungsmodul PIRS heraus vorbereitet, den sie nächste Woche absolvieren sollen.
Plasmaschweif der ATLANTIS
Oben: Satoshi Furukawa bei der Arbeit im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
Die russische Exkursion soll am 3. August stattfinden und beinhaltet die Anmontage eines Laserkommunikationsgerät an der Außenseite des Servicemoduls SWESDA, um damit Daten von der Station zum Boden über optische Kommunikationskanäle zu übertragen. Die Außenarbeiter sollen außerdem einen Teleskopkran vom Typ STRELA vom Modul PIRS zum Modul POISK umversetzen, ein neues wissenschaftliches Experiment an SWESDA anbringen, eine KURS-Antenne von der Koppelungsstelle zwischen PIRS und SWESDA einholen und verschiedene weitere Aufgaben ausführen.
Flugingenieur Satoshi Furukawa arbeitete mit dem
Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE), das entworfen wurde, um die Auswirkungen von Drehungen auf die Belastungsreaktion bei einem in der Mikroschwerkraft gedehntem Polymerfluid zu untersuchen. SHERE liefert Informationen, die wichtig für das Verstehen von behälterloser Verarbeitung sind, ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von Teilen,die für zukünftige Explorationsmissionen eingesetzt werden sollen. Dieses Wissen kann auch zur Steuerung und Verbesserung erdbasierter Herstellungsverfahren angewendet werden.
Flugingenieur Ron Garan
arbeitete mit dem Experiment Natriumaufahme in der Mikroschwerkraft (SOLO), bei dem sie Blutproben nahmen und in MELFI lagerten. Da mittlere und hohe Zufuhrmengen an Natrium in der Mikroschwerkraftsumgebung den erhöhten Knochendichteverlust bei Raumfahrern noch verstärkt, untersucht SOLO Methoden, bei denen der menschliche Körper seinen Flüssigkeits- und Salzhaushalt während Bettruhe und Raumflügen beibehalten kann. Die Probanden müssen dabei eine Diät mit konstant niedriger oder normaler Natriumaufnahme bei zunehmender Flüssigkeitsaufnahme einhalten.
Garan und Besatzungskollege Mike Fossum verbrachten einen großen Teil ihres Tages mit der Registrierung und Lagerung von Fracht, die von der STS-135-Besatzung der Raumfähre ATLANTIS hochgebracht und vorübergehend im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO verstaut worden war.
Fossum führte auch die regelmäßige Wartung am Verbesserten Widerstands-Fitneßgerät (ARED) durch, das Teil der Fitneßausrüstung ist, mit denen jedes Besatzungsmitglied zweieinhalb Stunden täglich trainieren muß, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf ihre Körper zu minimieren. ARED simuliert das Gewichtheben in der Mikroschwerkraft.

22. Juli 2011, Freitag
An Bord der Internationalen Raumstation hat die Expedition 28 Besatzung heute Forschungsarbeiten verrichtet, einige Dinge nach der Shuttle-Mission reorganisiert und Vorbereitungen für einen anstehenden Außeneinsatz getroffen.
Plasmaschweif der ATLANTIS
Oben: Ein Besatzungsmitglied der ISS hat dieses Photo vom Plasmaschweif der wiedereintretenden Raumfähre ATLANTIS geschossen. (Photo: NASA)
NASA-Flugingenieur Mike Fossum nahm an dem Experiment VO2Max teil, das die aerobe Kapazität von Einzelpersonen während Langzeitaufenthalten im All beobachtet. Das Experiment beinhaltet, daß der Proband Fitneßübungen, entweder auf dem Laufband oder dem Fahrradergometer, mit unterschiedlicher Intensität absolviert. Dabei wird die Sauerstoffaufnahme gemessen. Das Verstehen der Veränderungen in der maximalen Sauerstoffaufnahme (aerobe Kapazität), die während des Raumfluges auftreten, ist wichtig, um notwendige Anpassungen bezüglich der Außeneinsatzplanung treffen zu können. Fossum nimmt mindestens alle 30 Tage als Proband an VO2Max teil, während er auf der Station ist.
NASA-Flugingenieur Ron Garan führte führte Wartungsarbeiten an der Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine Nutzlasten, die dafür eingesetzt wird, um herauszufinden, wie die Mikroschwerkraft das Verhalten von Flammen und anderen Arten von Verbrennungsvorgängen beeinflußt.
JAXA-Astronaut Satoshi Furukawa bewegte Ausrüstung für das Experiment bezüglich der Abschirmung von Astronauten gegen Anormale Langzeiteffekte. Dieses Experiment untersucht die Auswirkungen des Langzeitausgesetztsein von Strahlung in der niedrigen Erdumlaufbahn.
Stationskommandant Andreij Borisenko verbrachte einige Zeit mit dem Experiment RUSALKA. RUSALKA ist ein Test von Verfahren für die Fernbeszimmung von Methan- und Kohlendioxidkonzentrationen in der Erdatmosphäre. Er schoß Bilder von der Atmosphäre mit speziellen Kamerafiltern und übertrug die Daten zu Forschern auf der Erde.
Borisenko arbeitete dann mit  den Flugingenieuren Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow zusammen, um das Koppelungsmodul PIRS für den anstehenden Außeneinsatz von Samokutjaew und Wolkow vorzubereiten. Der 29. russische Außeneinsatz soll am 3. August um 16:30 Uhr MESZ beginnen und live auf NASA TV übertragen werden. Die drei Kosmonauten führten auch Wartungsarbeiten aus, einschließlich der Aktualisierung des Lagerbestandssystems.
Fossum, Garan und Furukawa reinigten und organisierten das Permanente Mehrzweckmodul LEONARDO nach der Anlieferung von Vorräten und Ersatzteilen durch die besatzung der Shuttle-Mission STS-135.
Die Raumfähre ATLANTIS hatte gestern die letzte Landung des amerikanischen Raumfährenprogramms erfolgreich um 11:57 Uhr MESZ ausgeführt, nach 200 Erdumläufen und einer Reise von 8,5 Millionen Kilometern. Die ATLANTIS hatte am Dienstag um 8:28 Uhr von der ISS abgelegt.

19. Juli 2011, Dienstag
Die ATLANTIS hat heute um 8:28 Uhr MESZ von der Station abgelegt. Dies war das letzte Abkoppeln einer amerikanischen Raumfähre überhaupt. Die erste Landegelegenheit für die ATLANTIS ist um 11:56 Uhr MESZ am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC). Das Bremsmanöver dafür würde gut eine Stunde früher um 10:49 Uhr MESZ im 200. Erdumlauf erfolgen.
Die Besatzungen der Raumfähre ATLANTIS und der Internationalen Raumstation sagten bereits gestern einander Lebewohl und schlossen die Schotts zwischen den beiden Raumfahrzeugen um16:28 Uhr MESZ am Montag. Die Schotts waren sieben Tage, 21 Stunden und 41 Minuten offen gewesen.
Zuvor am Montag hatten Missionsspezialistin Sandra Magnus und Pilot Doug Hurley den Robotarm der Station, den CANADARM2, eingesetzt, um das Mehrzwecklogistikmodul (MPLM) RAFFAELLO um 12:46 Uhr MESZ vom Knotenmodul HARMONY der Station abzukoppeln und um 13:48 Uhr in die Ladebucht des Shuttles abzulegen und zu sichern.
Das 6,3 Meter lange und 4,5 Meter durchmessende MPLM RAFFAELLO ist mit gut 2,5 Tonnen an Material, das zur Erde zurückgebracht werden soll gefüllt, nachdem es während der vergangenen acht Tage von rund 4,3 Tonnen an Versorgungsgütern, Ersatzteilen und Ausrüstung entladen worden war. Diese Vorräte, einschließlich rund 1200 kg an Nahrungsmitteln, sollen helfen, den Betrieb auf der Station in den nächsten Jahren aufrechtzuhalten.
Die STS-135-Besatzung hat eine spezielle Videobotschaft als Tribut an ATLANTIS, dem gesamten Space Shuttle Programm und dem Team aufgenommen. In dieser Botschaft sprach Kommandant Chris Ferguson über die US-Flagge, die hinter ihm aufgehangen war und schon auf der ersten Mission, STS-1, im April 1981 auf der COLUMBIA mitgeflogen war. Sie ist auf dieser Mission erneut mitgenommen worden, um der Stationsbesatzung übergeben zu werden. Sie soll an Bord aufgehangen bleiben, bis die nächste Besatzung mit einem US-Raumfahrzeug startet, um sie zur Erde zurückzubringen. Sie soll erneut die Erde verlassen, wenn eine US-Besatzung auf eine Reise über die Umlaufbahn der Erde hinaus aufbricht.


Für die Missionsberichte vom 10.- 19. Juli 2011 lesen Sie bitte auch die Missionsberichte der Mission STS-135 der jeweiligen Tage.

13. Juli 2011, Mittwoch

Die Besatzungen von Expedition 28 und STS-135 verbrachten einen großen Teil heute mit dem Bewegen von Versorgungsgütern und Ausrüstung aus dem Mehrzwecklogistikmodul (MPLM) RAFFAELLO auf die Internationale Raumstation.
Die Arbeiten zum Entladen der rund 4,3 Tonnen an Vorräten und anderen Gegenständen, die mit RAFFAELLO hochgebracht wurden, und es dann mit rund 2,5 Tonnen an Ausrüstung, Müll und anderen auf der Station nicht mehr benötigten Gegenständen für die Rückführung zur Erde zu beladen, werden für den Rest des Aufenthaltes der ATLANTIS an der Station weitergehen.
Die Besatzungsmitglieder öffneten den druckbeaufschlagten Koppelungsadapter 3 am Knotenmodul TRANQUILITY und lagerten dort einiges von dem Material aus RAFFAELLO.
Die Transferarbeiten können anstrengend sein. Obwohl die Frachtbeutel schwerelos sind, besitzen sie dennoch Masse. Es erfordert Kraft, um sie in Bewegung zu setzen, ihre Richtung zu ändern und sie wieder abzubremsen.
Die Expedition 28 Flugingenieure haben gestern einen sechs Stunden und 31 Minuten dauernden Außeneinsatz absolviert, bei dem sie ein ausgefallenes Pumpenmodul in die Ladebucht der ATLANTIS verladen, zwei Experimente montiert und eine Haltebasis für den Robotarm am russischen Modul SARJA repariert
haben.

12. Juli 2011, Dienstag
Die Transferarbeiten an Bord der Internationalen Raumstation wurden auch heute fortgesetzt, während die Besatzung den ersten und einzigen Außeneinstz der Mission STS-135 absolvierte.
Die Expedition 28 Flugingenieure Mike Fossum und Ron Garan führten heute einen sechs Stunden und 31 Minuten dauernden Außeneinsatz aus, der um 21:53 Uhr MESZ endete. Mit der Anleitung von STS-135-Missionsspezialist Rex Walheim, der sie vom Innern der Station aus anleitete, packten Fossum und Garan ein Pumpenmodul, das im Jahr 2010 ausgefallen war, in die Ladebucht des Shuttles. Es war während der Mission STS-133 im Februar an einen temporären Lagerort auf einer der Stauplattformen am Haupttragwerk bewegt worden. Die Rückführung zur Erde wird es den Ingenieuren ermöglichen zu untersuchen, was den Ausfall der Pumpe verursacht hat, sie zu überholen und als Ersatzteil zu verwenden.
Die zwei Außenarbeiter brachten auch das robotische Auftankexperiment auf einer Plattform am Feinmanipulator für Sonderzwecke (DEXTRE) an, die normalerweise zum Tragen von Ersatzteilen verwendet wird. Das Robotische Auftankexperiment soll Werkzeuge, Technologien und Methoden demonstrieren und testen, die benötigt werden, um Satelliten im All robotisch aufzutanken und zu reparieren.
Später reparierte Fossum noch ein Erdungskabel an einer Strom- und Daten-Greifhalterung (PDGF) am Modul SARJA, die während der Mission STS-134 abgebracht worden war. Die PDGF ist eine Basis für den Robotarm der Station, an der er sich festhalten kann, um seinen Arbeitsbereich auf das russische Segment auszudehnen. Die Raumfahrer brachten auch eine Abdeckung am Ende des druckbeaufschlagten Koppelungsadapters 3 (PMA-3) am Knotenmodul TRANQUILITY an, das den PMA vor übermäßigem Sonnenlicht isolieren soll.
In der Zwischenzeit, im Innern der Station, arbeiteten die Mitglieder von Shuttle und Station daran, das gerade angekoppelte Mehrzwecklogistikmodul Raffaello zu entladen. Es hat rund 4,3 Tonnen an Fracht zur Station gebracht, die gegen rund 2,5 Tonnen an Müll und anderen Gegenständen, die zur Erde zurückgebracht werden sollen, ausgetauscht werden sollen.

10. Juli 2011, Sonntag
Um 17:07 Uhr MESZ steuerte Kommandant Chris Ferguson die Raumfähre ATLANTIS zu einer Koppelung am druckbeaufschlagten Koppelungsadapter Nr. 2 (PMA-2) des Knotenmoduls HARMONY der Internationalen Raumstation. Zu diesem Zeitpunkt flogen die beiden Raumfahrzeuge gerade in 380 km Höhe über dem Südpazifik östlich von Neuseeland.
Dies war das 12. und letzte Mal, das die ATLANTIS und irgendeine amerikanische Raumfähre an der ISS angekoppelt hat. Es war die 46. Koppelung einer Raumfähre an einer Raumstation, neun davon an der russischen Raumstation MIR und 37 an der ISS. Die ATLANTIS hatte sieben der neun MIR-Koppelungen ausgeführt. Dies war auch die 86. Space-Shuttle-Rendezvous-Operation und die 164. "Nahbereichsoperation" in der Geschichte des amerikanischen Raumfährenprogramms, bei dem ein Shuttle Manöver in der Nähe eines anderen Raumfahrzeugs ausgeführt hat.
Die besatzungen von Shuttle und Station öffneten die Schotts um 19:47 Uhr MESZ und hielten die traditionelle Willkommenszeremonie wenige Minuten später gegen 20 Uhr ab, als die ATLANTIS-Besatzung aus Ferguson, Pilot Doug Hurley und den Missionsspezialisten Sandra Magnus und Rex Walheim in die Station herüberkamen.
Die jetzt 10-köpfige Besatzung des Komplexes begann damit eine Woche gemeinsamer Tätigkeiten, bei den Vorräte und Ausrüstungsgegenstände entladen werden sollen, die den betrieb der Station auch über die Außerdienststellung der Raumfähren sicherstellen sollen.

7. Juli 2011, Donnerstag
Die Expedition 28 Besatzungsmitglieder, die an Bord der Internationalen Raumstation leben und arbeiten, haben sich heute auf die Vorbereitungen für die Ankunft der Raumfähre ATLANTIS konzentriert und eine Reihe von wissenschaftlichen Experimenten durchgeführt.
Flugingenieur Satoshi Furukawa und Mike Fossum sammelten und verpackten Gegenstände, die mit der ATLANTIS zur Erde zurückgebracht werden sollen. Die Raumfähre und seine vierköpfige Besatzung sollen am Freitag um 17:26 Uhr MESZ starten und am Sonntag, 10. Juli am Außenposten anlegen. Die ATLANTIS bringt das Mehrzwecklogistikmodul RAFFAELLO mit sich, das mit rund 4,3 Tonnen an Versorgungsgütern und Ersatzteilen beladen ist, mit denen der Betrieb der Station über die Außerdienststellung der Raumfähren sichergestellt werden soll.
Fossum und Flugingenieur Ron Garan setzten die Vorbereitungen für ihren Außeneinsatz, den sie am 5. Missionstag von STS-135 durchführen sollen, fort. Ihre Hauptaufgabe während des Außeneinsatzes ist das Anbringen von einem Langzeit-Werkstoffexpositionsexperiment und das Verladen eines ausgefallenen Ammoniak-Pumpenmoduls in die Ladebucht der ATLANTIS für die Rückführung zur Erde.
Flugingenieur SERGEIJ Wolkow arbeitete mit dem Experiment ISGIB-DAKON, das untersucht, wie Vibrationen an Bord der Station die wissenschaftlichen Geräte dort beeinflussen. Er arbeitete außerdem mit dem russischen Experiment BAR, das die Druckbeaufschlagung und Methoden der Leckauffindung in den russischen Modulen untersucht.
Furukawa hatte sich etwas Zeit genommen, um mit dem Experiment CsPIN im Labormodul KIBO zu arbeiten. CsPIN ist ein japanisches Experiment, das das Wachstumsverhalten von Gurkensetzlingen in der Mikroschwerkraft untersucht.
Kommandanr Andreij Borisenko und Flugingenieur Alexander Samokutjaew arbeiteten im russischen Segment der Station, wo sie Systeme warteten und überwachten. Samokutjaew entlud auch Fracht aus dem angekoppelten Transporter PROGRESS M-11M.

6. Juli 2011, Mittwoch
Die sechs Besatzungsmitglieder der Expedition 28 richten ihre Aufmerksamkeit auf die Ankunft der Raumfähre ATLANTIS. STS-135 ist die allerletzte Mission des Shuttle-Programms, die am Freitag um 17:26 Uhr MESZ mit seiner vierköpfigen Besatzung starten soll.
Fossum mit dem CIR
Oben: Mike Fossum bei der Arbeit am Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA)
Kurz vor dem Anlegen der ATLANTIS am Sonntag, sollen die Besatzungsmitglieder den Hitzeschild des Orbiters für die Analyse am Boden photographieren. Die Flugingenieure Satoshi Furukawa, Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow gingen den Ablauf der Photographiesequenz durch, die sie während des Rückwärtsüberschlagsmanövers der ATLANTIS durchführen sollen.
Die Flugingenieure Mike Fossum und Ron Garan sollen den einzigen Außeneinsatz während des Aufenthaltes der ATLANTIS an der Station durchführen. Die Astronauten gingen heute mit Spezialisten am Boden den zeitlichen Ablauf des Außeneinsatzes durch. Die Hauptaufgaben des Duos während des auf sechseinhalb Stunden angesetzten Außeneinsatzes am 5. Missionstag beinhaltet das Entfernen einer ausgefallenen Ammoniakpumpe und das Anbringen eines Langzeitexpositionsexperimentes an der Außenseite der Station.
Fossum und Furukawa fuhren mit dem Packen von Ausrüstung und Gegenständen fort, die mit der ATLANTIS zur Erde zurückgebracht werden sollen. Fossum konfigurierte außerdem Ausrüstung für den Außeneinsatz, wie Kameras, Sicherungsleinen und Werkzeugbeutel.
Furukawa hatte Zeit zur Verfügung, um im Labormodul KIBO botanische Proben des Experiments CsPINs in einem Labortiefkühlschrank zu lagern. CsPINs untersucht das Wachstumsmuster von Gurkensetzlingen in der Mikroschwerkraftsumgebung.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete im russischen Segment des Orbitallabors. Er setzte die wissenschaftlichen Aktivitäten fort, ebenso wie die Frachttransfers aus dem angekoppelten Versorgungstransporter PROGRESS M-11M.
Garan begann seinen Tag mit einigen Klepnerarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich. Er arbeitete außerdem innerhalb des Labormoduls DESTINY, wo er die Schublade mit dem Analysator für die Hauptkonstituenten (MCA) aus dem Atmosphärenauffrischungsschrank entfernte und ersetzte.

5. Juli 2011, Dienstag
Wolkow und Furukawa
Oben: Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa halten Staupakete in den Händen, während sie für ein Photo im Labormodul KIBO posieren. (Photo: NASA)
Heute, nach einem verlängerten dreitägigen Wochenende mit leichter Arbeit hatte die Besatzung mit einigen der 111 Experimente an Bord der Internationalen Raumstation zu tun und ging in die letzte Phase der Vorbereitungen für die Ankunft der Raumfähre ATLANTIS.
Alle drei Kosmonauten an Bord der Station, Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow begannen ihren Arbeitstag als Probanden bei einer Studie über die bioelektrische Herzaktivität in Ruhe. Danach verbrachten die beiden russischen Flugingenieure einige Zeit mit dem Auswechseln von Schläuchen und einer "Vorbehandlungs"-Einheit der russischen Toilette, die am Wochenende ausgefallen war, was aber keinen Einfluß auf den Betrieb hatte.
In der Zwischenzeit packte Flugingenieur Satoshi Furukawa von der japanischen Weltraumexplorationsbehörde (JAXA) Gegenstände zusammen, die mit der Raumfähre ATLANTIS zur Erde zurückgebracht werden sollen. Die Raumfähre und ihre vierköpfige Besatzung der Mission STS-135 sind für einen Start am Freitag um 17:26 Uhr MESZ vorgesehen und das Anlegen an die Station für Sonntag, 10. Juli. Die ATLANTIS soll das Mehrzwecklogistigmodul RAFFAELLO abliefern, das mit rund 3,7 t an Versorgungsgütern und Ersatzteilen beladen ist, mit denen der Betrieb der Station über die Außerdienststellung der Raumfähren gewährleistet werden soll.
Furukawa bereitete auch eine Testprobe für ein japanisches Experiment vor, das untersucht, wie Pflanzen Schwerkraft als Umweltsignal wahrnehmen und dieses nutzen, um ihre Morphologie und Wachstumsrichtung festzulegen.
Die NASA-Astronauten Mike Fossum und Ron Garan setzten die Vorbereitungen für ihren Außeneinsatz, den sie während des Besuchs der ATLANTIS an der Station durchführen sollen, fort. Fossum leitete das Neuaufladen der Raumanzugbatterien ein, und er und Garan nahmen an einer Übung mit der Vereinfachten Hilfe zur EVA-Rettung (SAFER). Sollte ein Außenarbeiter während der Aktivitäten außerhalb der Station von der Sicherungsleine gelöst werden und abtreiben, so kann er sich mithilfe der Stickstofftriebwerke des SAFER zurück zur Station manövrieren.
Zusätzlich führte Garan Wartungsarbeiten am Analysegerät für die wesentlichen Konstituenten (MCA) durch, indem er den Austausch der Massenspektrometereinheit an dem Gerät fortsetzte. Die Arbeit an der Einheit mußte von Freitag auf heute verschoben werden, da ein Problem mit Befestigungsvorrichtungen zuviel Zeit beansprucht hatte. Das MCA überwacht
kontinuierlich die Stationsatmosphäre in bezug auf die Konzentrationen von Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan und Wasserdampf. Die ausgefallene Komponente soll mit der Raumfähre ATLANTIS zur genauern Untersuchung zur Erde zurückgebracht werden.

1. Juli 2011, Freitag
Die Besatzung im Labormodul KIBO
Oben: Die Besatzung bei einem Interview im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
Die Umlaufbahn der Internationalen Raumstation wurde heute angehoben, als der angekoppelte Frachter PROGRESS M-11M seine Triebwerke für 30 Minuten feuerte. Das Bahnanhebungsmanöver war das zweite in dieser Woche und brachte die Station auf die richtige Höhe für das Anlegen der Raumfähre ATLANTIS am 10. Juli. Der letzte Start einer amerikanischen Raumfähre ist für den 8. Juli um 17:26 Uhr MESZ geplant.
In Vorbereitung auf die Ankunft der ATLANTIS führten die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa eine Probesitzung für das Photographieren des Hitzeschildes der ATLANTIS während des Rückwärtsüberschlagmanövers kurz vor dem Anlegen am dritten Flugtag durch.
Fossum und Flugingenieur Ron Garan bereitete die Werkzeuge und Ausrüstung für einen Außeneinsatz vor, den sie am fünften Flugtag der Mission STS-135 absolvieren sollen. Furukawa soll den Außenarbeitern während der Exkursion vom Innern der Station assistieren.
Fossum verbrachte auch Zeit im Labormodul KIBO, wo er ein ausgefallenes elektronisches Modul im Tiefkühlschrank gegen ein Ersatzteil, das auf der Station gelagert war, austauschte. Das ausgefallene Teil soll mit der ATLANTIS zurück zur Erde gebracht werden.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem Treibhausexperiment PLANTS-2. Die beobachtungen sollen die Wissenschaftler in die Lage versetzen, die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das botanische Leben zu verstehen und das Potential zur Kultivierung von Pflanzen für fortschrittliche Lebenserhaltungssysteme auf
zukünftigen Raumfahrzeugen auszuloten.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew verbrachte einige Zeit mit dem Experiment RUSALKA. RUSALKA testet Verfahren zur Fernbestimmung der Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan in der Erdatmosphäre.
Flugingenieur Sergeij Wolkow arbeitete im russischen Segment der Station, wo er routinemäßige Wartungsarbeiten ausführte und Systeme überwachte.
Über das Wochenende werden die Besatzungsmitglieder ihre täglichen Fitneßübungen fortsetzen, einige Freizeit genießen, regelmäige Wartungsarbeiten ausführen und Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen zu sprechen.

30. Juni 2011, Donnerstag
Die Besatzung im Labormodul SWESDA
Oben: Mike Fossum bei der Arbeit im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Die Besatzungsmitglieder der Expedition 28 machen sich bereit für den letzten Besuch einer amerikanischen Raumfähre, während sie ihre Forschungs- und Wartungsarbeiten an Bord der Internationalen Raumstation fortsetzten. Die letzte Mission des Programms, STS-135, ist offiziell auf den 8. Juli um 17:26 Uhr MESZ angesetzt.
Die sechsköpfige Besatzung führte heute eine Konferenz mit Leuten am Boden, um ihre Rolle während des Aufenthaltes der ATLANTIS an der Station zu diskutieren.
Die NASA-Astronauten Ron Garan und Mike Fossum und der japanische Astronaut Satoshi Furukawa führten eine Umversetzung des CANADARM2 vom Mobilen Basissystem zum Knotenmodul 2 HARMONY durch. Die Umversetzung wurde in Vorbereitung auf die Ankunft der Raumfähre ATLANTIS und die robotischen Arbeiten während der Mission durchgeführt.
Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow setzten die russische Forschung an Bord fort. Zu den laufenden Experimenten gehören Beobachtungen von Dingen wie Erdbeben und Blitzen, die Wechselwirkung von Flugzeugstriebwerksabgasen mit der oberen Atmosphäre und die Möglichkeit von Plasmen, die erzeugt werden, wenn ultraviolette Strahlung mit Makropartikeln an Bord der Raumstation wechselwirkt.
Wolkow in Poisk
Oben: Sergeij Wolkow im Miniforschungsmodul POISK. (Photo: NASA TV)
Furikawa arbeitete im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG), wo er Ausrüstung für das Experiment SHERE einrichtete. Das Experiment zur Schergeschichte bei Dehnungsverformung (SHERE), beobachtet die Eigenschaften und das Verhalten von komplexen Fluiden. Die Ergebnisse könnten zu besseren Möglickeiten der Weltraumerkundung und verbesserten Fertigungsverfahren auf der Erde führen.
Garan assistierte Fossum im Knotenmodul 2, wo sie einen ausgefallenen Wärmetauscher in der Kabinenluftaufbereitungsanlage austauschten. Die Lüftungskanäle im Labormodul HARMONY wurden ebenfalls auf Mikroben untersucht und gereinigt.
Borisenko und Samokutjaew richtete Programme ein und führte einen Hörtest durch. Wolkow arbeitete im Miniforschungsmodul POISK, wo er Kommunikationsgeräte konfigurierte.

29. Juni 2011, Mittwoch
Die Internationale Raumstation hat heute ihre Flughöhe angehoben, als der Transporter PROGRESS M-11M seine Triebwerke für gut 33 Minuten feuerte. Diese Bahnanpassung brachte die Station in die richtige Höhe für das Ankoppeln der Raumfähre ATLANTIS am 10. Juli. Der Start der offiziell letzten Mission des Shuttle-Programms STS-135 ist für den 8. Juli um 17:26 Uhr MESZ.
Fossum in Destiny
Oben: Mike Fossum bei der Arbeit im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Die NASA-Astronauten Ron Garan und Mike Fossum haben heute zusammen mit dem japanischen Astronauten Satoshi Furukawa einige Zeit mit dem Durchsprechen der geplanten Aktivitäten während des Aufenthaltes der ATLANTIS an der ISS verbracht. Garan und Fossum sollen am fünften Flugtag von STS-135 einen Außeneinsatz durchführen. Furukawa wird den beiden von innen assistieren.
Die drei Astronauten gingen auch die Manöver durch, mit denen der CANADARM2 vom Mobilen Basissystem zumKnotenmodul 2 HARMONY herüberbewegt werden soll. Das Umversetzen soll vor der Ankunft der Raumfähre ATLANTIS durchgeführt werden als Vorbereitungen auf die Arbeiten während des Besuches.
Kommandant Andreij Borisenko und Flugingenieur Sergeij Wolkow waren ebenfalls mit dabei, um den Missionsverlauf durchzugehen. Zuvor hatten sie schon zusammen mit ihrem Kollegen Flugingenieur Alexander Samokutjaew eine regelmäßig angesetzte Notfallübung durchgeführt um für den unwahrscheinlichen Fall einer Notevakuierung der Station vorbereitet zu sein.
Samokujtjaew setzte außerdem den Transfer von Ausrüstung aus dem PROGRESS M-11M fort. das russische Versorgungsraumfahrzeug wird nach dem Entladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen beladen und Ende August abgekoppelt, um über dem Pazifik in der Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht zu werden.
Wolkow arbeitete mit dem Plasmakristallexperiment 3. Diese Untersuchung studiert die Wechselwirkung von Ultravioletter Strahlung auf Makropartikel in der Raumstation. Plasmen auf der Erde beinhalten statische Elektrizität, Blitze und Auroren.
Furukawa und Fossum nahmen an einer Augenuntersuchung teil, wobei sie mit dem medizinischen Dienst am Boden zusammenarbeiteten. Eine Videokamera und ein Mobilrechner wurden aufgestellt und eingerichtet, um Daten zu sammeln, während die Besatzungsmitglieder mithilfe eines Tonometers gegenseitig ihre Augendrücke maßen.
Fossum führte außerdem Wartungsarbeiten an der Kondensatpumpe des Wasserwiederaufbereitungssystems (WRS) durch. Zudem fuhr er damit fort, Außeneinsatzwerkzeuge zu konfigurieren.

28. Juni 2011, Dienstag
Fossum und Garan
Oben: Mike Fossum und Ron Garan während eines Interviews mit Medienvertretern aus New York und Waco, Texas. (Photo: NASA TV)
Fast direkt im Anschluß an eine Feuerlöschübung an Bord der Internationalen Raumstation, warf ein tatsächlicher Notfall, der von einer möglichen Kollision mit einem nicht identifizierten Teilchen Weltraumschrott ausgelöst wurde, den heutigen Arbeitsplan der Expedition 28 Besatzung über den Haufen.
Die sechs Besatzungsmitglieder begannen ihren Arbeitstag mit einer regelmäßig durchgeführten Feuerlöschübung, bei der sie die Rollen und Verantwortungen während eines Feuers an Bord des Außenposten verinnerlichen sollten.
Nach der Übung erhielt die Besatzung die Meldung, daß ein unbekanntes Objekt von nicht bestimmter Größe seine größte Annäherung an die Station um 14:08 Uhr MESZ machen werde und die Voraussagen zeigten an, daß es der ISS weniger als 250 Meter kommen werde.
Nach dem schließen der Schotts zu den verschiedenen Modulen suchten Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan und Alexander Samokutjaew in ihrer SOJUS TMA-21 am Modul POISK Schutz, während die Flugingenieure Sergeij Wolkow, Mike Fossum und Satoshi Furukawa ihre SOJUS TMA-02M am Modul RASSWET bestiegen.
Um 14:11 Uhr MESZ gab Raumfahrzeugkommunikator (CAPCOM) Kjell Lindgren der Besatzung Entwarnung, so daß sie die Sicherheit der SOJUS-Raumfahrzeuge wieder verlassen konnten, nachdem das nichtidentifizierte Stück Raumschrott die Station passiert hatte. Die Besatzung kehrte zu ihrem regulären Arbeitsalltag zurück, nachdem sie rund eine halbe Stunde in den beiden Raumfahrzeugen verbracht hatten.
Waldbrände in Neu Mexiko
Oben: Eine Aufnahme von den Waldbränden in Neu Mexiko, die das Nuklearforschungszentrum in Los Alamos bedrohen. (Photo: NASA)
Dies war erst das zweite Mal, daß eine Besatzung der Raumstation Schutz in den SOJUS-Kapseln suchen mußte. Das erste Mal war am 12. März 2009 während der Expedition 18.
Die Missionsleitung kann ein Ausweichmanöver koordinieren, mit dem die Raumstation aus dem Weg des Teils bewegt wird, wenn die Vorhersage einer Begegnung früh genug erfolgt. In diesem Fall wurden die Flugleittechniker erst 14 Stunden vor dem Zeitpunkt der größten Annäherung darüber informiert.
Ebenfalls heute bereitete sich die Expedition 28 auf den Außeneinsatz von Fossum und Garan vor, den die beiden während des Aufenthaltes der STS-135-Besatzung der Raumfähre ATLANTIS an der Station ausführen sollen. Der Start der ATLANTIS, der letzte des Space-Shuttle-Programms ist für den 8. Juli geplant. Fossum und Garan gingen die Verfahren durch, um sich später mit den Außeneinsatzspezialisten am Boden kurzzuschließen.
Am Mittwoch, beginnend um 14:15 Uhr MESZ, sollen die Triebwerke des Transporters PROGRESS M-11M, der am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA angekoppelt ist, für 33 Minuten und sechs Sekunden gefeuert werden. Dieses Manöver soll die Flughöhe der Station anheben und die Ankoppelungsgelegenheiten für die ATLANTIS verfeinern. Der PROGRESS M-11M hatte am Donnerstag an der ISS angelegt und rund 2,6 Tonnen an Treibstoff, Luft und Versorgungsgütern für die Expedition 28 Besatzung geliefert.

27. Juni 2011, Montag
Okawango-Sumpf
Oben: Eine Aufnahme vom Okawango-Sumpfdelta, aufgenommen von der ISS. (Photo: NASA)
An Bord der Internationalen Raumstation haben die Expedition 28 Flugingenieure Alexander Samokutjaew Fracht aus dem kürzlich angekommenen Transporter PROGRESS M-11M ausgeladen. Das Raumfahrzeug hatte am Donnerstag am Orbitalkomplex angelegt und 2,6 Tonnen an Treibstoff, Luft und Versorgungsgütern angeliefert.
Die Besatzung führte routinemäßig Dichtigkeitstests an den Treibstoffleitungen des PROGRESS durch, in Vorausschau auf zwei Bahnanhebungsmanöver, die am Mittwoch und am Freitag dieser Woche und einem letzten am 5. Juli erfolgen sollen. Das Manöver wird die Bahnhöhe der Station für ihr Rendezvous mit der Raumfähre ATLANTIS zur Mission STS-135 einrichten. Dieser letzte Flug der ATLANTIS und des Space-Shuttle-Programms soll am 8. Juli starten.
In Vorbereitung auf die Ankunft der ATLANTIS installierte Flugingenieur Ron Garan das Mittellinienkamerasystem im Koppelungsmechanismus. Das System hilft bei der präzisen Ausrichtung von Modulen, wenn sie an der Station angekoppelt werden und liefert Nahaufnahmen vom Mehrzwecklogistikmodul RAFFAELLO, wenn es von der Besatzung der ATLANTIS angeliefert wird.
Garan bereitete auch die Werkzeuge vor, die er und Flugingenieur Mike Fossum während eines Außeneinsatzes einsetzen sollen, während die ATLANTIS an der Station angekoppelt ist. Fossum, Garan und Flugingenieur Satoshi Furukawa packten auch einige Gegenstände zusammen, die mit der Raumfähre zur Erde zurückgebracht werden sollen.
Fossum nahm an dem Experiment VO2Max teil, das die Veränderung in der aeroben Kapazität eines Besatzungsmitgliedes während Langzeitaufenthalten im All verfolgt. Wenn die Veränderungen in der maximalen Sauerstoffaufnahme, die während Raumflügen auftreten, verstanden werden, können notwendige Anpassung am Fitneßtraining für Außeneinsätzen vorgenommen werden. Fossum wird mindestens einmal alle 30 Tage einer VO2Max-Beobachtung unterzogen, während er auf der Station ist.
Samokutjaew und Besatzungskollege Sergeij Wolkow arbeiteten mit dem Experiment Plasmakristall-3, einer Untersuchung des Verhaltens von Plasma-Staub-Strukturen im All. Plasmakristall-3 kann auch das Verständnis für Plasmen auf der Erde verbessern, wie sie z. B. bei Blitzen entstehen.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem russischen Experiment RELAXATION, bei dem er einen zugehörigen Mobilrechner austauschte und ein Spektrometer testete. RELAXATION untersucht die Strahlungsmuster in der Ionosphäre der Erde.

24. Juni 2011, Freitag
Furukawa in DESTINY
Oben: Satoshi Furukawa im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
An Bord der  Internationalen Raumstation hoch über der Erde war die Expedition 28 Besatzung heute mit Entladen von Gegenständen aus dem gestern angekommenen Transporter PROGRESS M-11M beschäftigt. Das Raumfahrzeug hatte um 18:37 Uhr MESZ angelegt und rund 2,6 Tonnen an Treibstoff, Luft und Versorgungsgütern angeliefert. Das unbemannte russische Versorgungsraumfahrzeug hatte mithilfe des Rendezvoussystems KURS automatisch am Servicemodul SWESDA angekoppelt.
Während sie beim Entladen halfen, verbrachten Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow einige Zeit mit mit der Aktualisierung des Bestandsführungssystems der Station.
Die Besatzungsmitglieder verbrachten auch Zeit mit verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten. Flugingenieur Mike Fossum sammelte Proben für die Humanforschungseinrichtung und lagerte sie im Labortiefkühlschrank MELFI. MELFI unterstützt eine breite Pallette von humanphysiologischen Experimenten durch die Konservierung von biologischen Proben, die an Bord des Außenposten für den späteren Rücktransport zur Erde gesammelt wurden.
Ron Garan, einer von Fossums Besatzungskollegen, arbeitete mit dem Experiment Natriumaufahme in der Mikroschwerkraft (SOLO), bei dem sie Blutproben nahmen und in MELFI lagerten. Da mittlere und hohe Zufuhrmengen an Natrium in der Mikroschwerkraftsumgebung den erhöhten Knochendichteverlust bei Raumfahrern noch verstärkt, untersucht SOLO Methoden, bei denen der menschliche Körper seinen Flüssigkeits- und Salzhaushalt während Bettruhe und Raumflügen beibehalten kann.
Flugingenieur Satoshi Furukawa arbeitete mit dem JAXA-Experiment Proteinkristallwachstum (JAXA PCG). Das wissenschaftliche Hauptziel von JAXA PCG ist eine feine Qualität von Proteinkristallen in der Mikroschwerkraftsumgebung des Alls zu erzeugen. Diese im Weltall gezüchteten Kristalle sollen bei angewandten biologischen und pharmazeutischen Aktivitäten auf der Erde eingesetzt werden.
Furukawa packte auch einige Gegenstände zusammen, die mit der Raumfähre ATLANTIS während der anstehenden Mission STS-135 zur Erde zurückgebracht werden sollen. Der Start dieses letzten Fluges der ATLANTIS und des amerikanischen Raumfähren-Programms ist für den 8. Juli angesetzt.

23. Juni 2011, Donnerstag
Ankunft von PROGRESS M-11M
Oben: PROGRESS M-11M nähert sich der Station. (Photo: NASA TV)
Der Transporter PROGRESS M-11M hat heute um 18:37 Uhr MESZ an der Internationalen Raumstation angelegt und 2,6 Tonnen an Treibstoff, Luft und Versorgungsgütern für die Expedition 28 Besatzung angeliefert. Das unbemannte russische Versorgungsraumfahrzeug hatte mithilfe des Rendezvoussystems KURS automatisch am hinteren Koppelungsport des Servicemoduls SWESDA angelegt.
Die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow überwachten den Anflug und die Ankoppelung von PROGRESS M-11M von der Steuerung des manuellen telerobotisch bedienten Rendezvoussystems TORU aus, bereit die Steuerung zu übernehmen, sollte beim automatischen Anflug ein Problem auftreten.
Sobald sie die Dichtigkeitstests am Koppelungsstutzen durchgeführt und die Schotts zum Versorgungsfahrzeug geöffnet haben, wird die Expedition 28 Besatzung den langen Prozess des Registrieren und Entladen der Fracht beginnen. Ist der PROGRESS entladen, wird er mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen beladen und anschließend wie seine Vorgänger in der Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht.
PROGRESS M-11M war am Dienstag um 16:38 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet, um eine zweitägige Reise zur Station zu beginnen.
In der Zwischenzeit führte Kommandant Andreij Borisenko einige Routinewartungsarbeiten am Belüftungssystem des russischen Segments durch.
Die Flugingenieure Ron Garan und Mike Fossum bereiteten Werkzeuge und Ausrüstung für den Außeneinsatz vor, den sie während des Aufenthaltes der Raumfähre ATLANTIS bei der letzten Space-Shuttle-Mission an der Station durchführen sollen. Der Start ist derzeit für den 8. Juli um 17:26 Uhr MESZ geplant.
Als neueste Bewohner der Station hatten Fossum, Wolkow und Flugingenieur Satoshi Furukawa einige Zeit zur Verfügung, um sich mit der Station vertraut zu machen. Das Trio war am 9. Juni an Bord der SOJUS TMA-02M zur Station gekommen.

22. Juni 2011, Mittwoch
Ende von Johannes Kepler
Oben: Das Ende von ATV-2 JOHANNES KEPLER, dargestellt in einer Animation. (Abbildung: ESA)
Ein neuer PROGRESS-Versorgungstransporter ist am Dienstag von Kasachstan aus gestartet und soll am Donnerstag Nachmittag am Servicemodul SWESDA anlegen. Der PROGRESS M-11M ersetzt das europäische Automatische Transferfahrzeug JOHANNES KEPLER (ATV-2).
Das ATV-2 hatte am Montag von der Station abgelegt und am Dienstag Abend zum letzten Mal seine Triebwerke für ein Bremsmanöver gefeuert. Beladen mit Müll und nicht mehr benötigrten Gegenständen trat das ATV-2 in die Erdatmosphäre ein, um über dem Südpazifik als Sternschnuppe zu vergehen.
Während die Expedition 28 auf das neue Versorgungsfahrzeug wartet, setzte sie heute Forschungs- und Wartungsarbeiten, sowie die Vorbereitungen auf die STS-135-Mission fort.
Die wissenschaftlichen Arbeiten heute deckten Gebiete wie Biologie, Physik, Meereskunde und Psychologie ab. Forschung unter Mikroschwerkraftsbedingungen kann Prozesse und Effekte offenlegen, die im Schwerefeld der Erde nur sehr schwer zu erzeugen sind.
Die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow schlossen sich mit Spezialisten am Boden für die Vorbereitung auf die Ankunft von PROGRESS M-11M am Donnerstag kurz. Sie arbeiteten außerdem in SWESDA und Miniforschungsmodul RASSWET, wo sie Ausrüstung warteten.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete ebenfalls im russischen Segment der Station. Borisenko überprüfte die Sensoren und Videokameras und assistierte seinen Kosmonautenkollegen.
Die letzte Mission des Space-Shuttle-Programms ist für einen Start am 8. Juli vorgesehen. Die STS-135 AStronauten sind derzeit in Florida, wo sie für den allerletzten Countdown der ATLANTIS trainierten. Die ATLANTIS soll das Mehrzwecklogistikmodul RAFFAELLO mit Versorgungsgütern und Ersatzteilen für die Station und seine Besatzung in's All tragen.
Die Flugingenieure Mike Fossum und Ron Garan werden den einzigen Außeneinsatz durchführen, der während der Mission der ATLANTIS geplant ist. Flugingenieur Satoshi Furukawa half den beiden in der Luftschleuse QUEST, bei der Überprüfung der Raumanzüge, der Größenanpassung und einer Trageprobe.
Die Außenarbeiter sollen eine ausgefallene Ammoniakpumpe in die Ladebucht der ATLANTIS bringen und ein Langzeitaussetzungsexperiment einrichten.

21. Juni 2011, Dienstag
Start von PROGRESS M-11M
Oben: Der Start von PROGRESS M-11M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. (Photo: Roskosmos)
Der PROGRESS M-11M, beladen mit 2,6 Tonnen an Treibstoff, Luft und Versorgungsgütern für die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation ist heute um 16:28 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet. Der unbemannte russische Frachter soll am Donnerstag mithilfe des Rendezvoussystems KURS automatisch am hinteren Koppelungsport des Servicemodules SWESDA anlegen. Der Progress erreichte nach dem Start eine stabile Umlaufbahn mit einem Perigäum (erdnächster Bahnpunkt) in 193,6 km Höhe, einem Apogäum (erdfernster Bahnpunkt) in 240,09 km Höhe, einer Bahnneigung von 52,64 Grad und einer Umlaufzeit von 88,54 Minuten.
Das europäische Frachtraumfahrzeug, das den hinteren SWESDA-Port bis gestern um 16:46:20 Uhr MESZ besetzt hatte, das Automatische Transferfahrzeug 2 JOHANNES KEPLER, wurde am Abend abgebremst und verglühte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Südpazifik. Der Kontakt mit dem Raumfahrzeug brach um 22:41:39 Uhr MESZ ab.

In Vorbereitung auf die Ankunft von PROGRESS M-11M führten  die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow ine Traingssitzung mit dem manuellen russischen telerobotisch bedienten Rendezvoussystem TORU durch. Die Besatzung kann TORU einsetzen, um die Annäherung und das Anlegen eines PROGRESS an der Station zu überwachen und gegebenenfalls manuell eingreifen, sollte ein Problem auftreten.
In der Zwischenzeit führte Andreij Borisenko einige Routinewartungsarbeiten am Sauerstofferzeugungssystem ELEKTRON im russischen Segment der Station aus.
Die Flugingenieure Ron Garan und Mike Fossum verbrachten einen Großteil des Tages mit der Vorbereitung des Außeneinsatzes, den sie während der Mission STS-135 durchführen sollen, wenn die Besatzung der Raumfähre ATLANTIS zur letzten Mission des Space-Shuttle-Programms an Bord ist. Der Start ist derzeit für den 8. Juli geplant.
Fossum arbeitete auch mit Flugingenieur Satoshi Furukawa zusammen für eine weitere Übung der Photographiesequenz, die vor dem Anlegen der Raumfähre ATLANTIS ausgeführt werden soll, um den Zustand des Hitzeschilds der Raumfähre zu bestimmen. Die ATLANTIS wird dazu unterhalb der Station einen Rückwärtsüberschlag ausführen, auch Rendezvous-Nickmanöver (RPM) genannt.
Fossum, Wolkow und Furukawa, die am 9. Juni mit der SOJUS TMA-02M auf der Station angekommen waren, hatten auch heute wieder Zeit zur Verfügung, um sich mit der Station vertraut zu machen und sich an das Leben an Bord des Außenpostens mit seinen 388 Kubikmetern bewohnbarem Innenraum einzugewöhnen.

20. Juni 2011, Montag
Abreise von JOHANNES KEPLER
Oben: Das ATV-2 JOHANNES KEPLER unmittelbar nach dem Abkoppeln vom Servicemodul SWESDA. (Photo: NASA TV/Roskosmos/ESA)
Beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen hat das Automatische Transferfahrzeug 2 (ATV-2) JOHANNES KEPLER heute um 16:46:20 Uhr MESZ vom hinteren Koppelungsport des Servicemoduls SWESDA abgelegt. Es soll morgen aus der Umlaufbahn gebracht werden und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre als Sternschnuppe über dem Südpazifik vergehen. Das europäische Frachtraumfahrzeug hatte sieben Tonnen Fracht zur ISS gebracht, als es am 24. Februar an der Station angelegt hatte.
Das Ablegen macht Platz für den Frachter PROGRESS M-11M, der am Dienstag um 16:38 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und zwei Tage später an SWESDA anlegen soll.
In der Zwischenzeit verbrachte Flugingenieur Ron Garan einige Zeit in der Luftschleuse QUEST, wo er die Größe der Raumanzüge für den Außeneinsatz von ihm und seinem Stationskollegen Mike Fossum änderte, der während der Mission STS-135 der Raumfähre ATLANTIS nächsten Monat stattfinden soll.
Kommandant Andreij Borisenko arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das die Dynamik und die strukturellen Eigenschaften von Coulombsystemen untersucht, die von geladenen verteilten diamagnetischen Makroteilchen in einer magnetischen Falle gebildet werden. Coulombsysteme sind Strukturen, die dem Coulomb'schen Gesetz folgen, einem physikalischen Gesetz, das die elektrostatische Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen. Es war grundlegend für die Entwicklung der Theorie des Elektromagnetismus.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew führte routinemäßige Wartungsarbeiten am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem im Servicemodul SWESDA aus.
Die drei neuesten Besatzungsmitglieder, Fossum und die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa, setzten auch heute ihre Orientierungsaktivitäten an Bord fort, um sich mit dem Orbitalkomplex, seinen vielen Systemen, deren Betrieb und dem Leben an Bord vertraut zu machen.
Die Besatzungsmitglieder nahmen auch an einer Notfallübung teil, um für den unwahrscheinlichen Fall vorbereitet zu sein, daß sie den Außenposten verlassen müßten.

17. Juni 2011, Freitag
Das Automatische Transferfahrzeug 2 (ATV-2) JOHANNES KEPLER hat heute seine Triebwerke für fast 27 Minuten gefeuert, um die Bahnhöhe der Internationale Raumstation um rund 5 km anzuheben. Das Bahnanhebungsmanöver, das letzte in einer Reihe von Vieren, brachte die Station in die richtige zeitliche Position für das Ablegen des ATVs am Montag, das Ankoppeln des Transporters PROGRESS M-11M am Donnerstag und das Ankoppeln der Raumfähre ATLANTIS im Juli.
Beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen soll ATV-2 am Montag um 16:48 Uhr MESZ vom hinteren Koppelungsport des Servicemoduls SWESDA ablegen und einen Tag später beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre als Sternschnuppe über dem Pazifik vergehen. Das Versorgungsraumfahrzeug der ESA hatte sieben Tonnen an Versorgungsgütern zur Station gebracht, als es am 24. Februar an der ISS angelegt hatte.
Das Ablegen wird den Platz für den PROGRESS M-11M freimachen, der am Dienstag um 16:38 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und zwei Tage später an SWESDA anlegen soll.
In der Zwischenzeit konzentrierten sich die Expedition 28 Besatzungsmitglieder an Bord der Station auf die Vorbereitungen für die Ankunft und Abflug von Raumfahrzeugen, während sie gleichzeitig ihren täglichen Arbeitsplan aus Forschung, Wartung und Fitneßtraining verfolgten.
In Vorbereitung auf den Abflug des ATV-2 führten die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Sergeij Wolkow Übungen  mit dem manuellen Rendezvoussystem TORU aus und gingen den Ablauf des Abkoppelungsvorgangs durch.
In Vorausschau auf die Ankunft der Raumfähre ATLANTIS und die Mission STS-135 im nächsten Monat führten die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa eine Trainingssitzung mit den Photoapparaten durch. Am dritten Flugtag der Mission sollen Fossum und Furukawa den Hitzeschild der ATLANTIS photographieren, während diese kurz vor dem Anlegen das Rendezvous-Nickmanöver  durchführt. Die Photos werden anschließend auf der Erde von Experten am Johnson Raumfahrtzentrum auf jedwede Schäden am Hitzeschild der Raumfähre analysiert.
Fossum hatte auch Zeit zur Verfügung, um die Werkzeuge bereitzulegen, die während des Außeneinsatzes von ihm und Flugingenieur Ron Garan während der Mission STS-135 benötigt werden.
Die neuesten Bewohner der Station, die Wolkow, Fossum und Furukawa, fuhren damit fort, sich mit der Station vertraut zu machen und sich dort zu orientieren. Das Trio war am 9. Juni auf der Station angekommen.
Am Wochenende werden die Besatzungsmitglieder ihr Fitneßtraining fortsetzen, regelmäßige Wartungsarbeiten verrichten, Freizeit genießen und Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen zu sprechen. Die Schotts zwischen dem ATV-2 und der Station sollen am Sonntag Mittag geschlossen werden.

16. Juni 2011, Donnerstag
Garan bei einer
                        Bildungsveranstaltung
Oben: Ron Garan bei einer Bildungsveranstaltung. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 28 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation konzentrierten sich heute auf die Vorbereitungen für das Ablegen eines europäischen Frachttransporters, während sie gleichzeitig ihren Tagesplan an Forschungsarbeiten, Wartung und Fitneß weiter verfolgten.
Da sich die Mission des Automatischen Transferfahrzeugs 2 JOHANNES KEPLER auf der Station ihrem Ende nähert, belud Flugingenieur Ron Garan es heute mit weiterem Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen, die mit dem Raumfahrzeug entsorgt werden sollen und Flugingenieur Alexander Samokutjaew überprüfte und testete die Ausrüstung für die Nahbereichsoperationen auf dem Frachter. Das Versorgungsraumfahrzeug der europäischen Raumfahrtagentur, das sieben Tonnen an Fracht zur Station gebracht hatte, als es am 24. Februar an der Station ankoppelte, soll am Montag von der Station ablegen um am Tag darauf beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht zu werden.
Am Mittwoch waren die Triebwerke des ATV-2 gefeuert worden, um die Bahn der Station um rund 10 km anzuheben. Ein zweites Bahnanhebungsmanöver, das ursprünglich auch für Mittwoch geplant gewesen war, aber aufgrund von Bedenken bezüglich der Stromversorgung (für das Manöver mußten die Solarmodule angestellt werden, um eine Kontamination zu vermeiden, wodurch sie nahezu keinen Strom produzierten) auf Freitag verschoben
wurde, soll die Station auf die richtige Bahnhöhe für die ankunft der nächsten Raumfahrzeuge bringen.
Kommandant Andreij Borisenko führte Wartungsarbeiten am Sauerstofferzeugungssystem ELEKTRON im russischen Segment der Station durch. Samokutjaew verbrachte auch Zeit mit dem Experiment PNEUMOKARD, einer integrierten Studie des Herzkreislaufsystems von Besatzungsmitgliedern in verschiedenen Phasen ihres Langzeitaufenthaltes im All. Er verbrachte auch Zeit mit dem Experiment RUSALKA, das Verfahren zur Fernmessung von Methan- und Kohlendioxidkonzentrationen in der Erdatmosphäre testet.
Die neuesten Bewohner der Station, die Flugingenieure Sergeij Wolkow, Mike Fossum und Satoshi Furukawa, hatten zusätzlich etwas Zeit zur Verfügung, um sich mit der Station vertraut zu machen.
Alle sechs Stationsbewohner hatten außerdem Zeit für ihre täglichen Fitneßübungen in ihren Arbeitsplänen eingeplant, um die Auswirkungen des Langzeitaufenthaltes in der Mikroschwerkraftsumgebung zu minimieren.

15. Juni 2011, Mittwoch
Das europäische Automatische Transfehrfahrzeug JOHANNES KEPLER hat heute seine Triebwerke 40 Minuten lang gefeuert und damit die Bahn der Internationalen Raumstation um rund 10 km angehoben. Ein zweites Bahnanhebungsmanöver, das für heute geplant war, wurde aufgrund von Überlegungen bezüglich der Stromversorgung auf Freitag verschoben. Dies soll die Station in die richtige Höhe für anstehende Besuche von Raumfahrzeugen bringen.
Nachdem der größte Teil seines Treibstoffs verbraucht ist wird das ATV-2 am Montag beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen vom hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA ablegen und später beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen. Das Abkoppeln macht den Platz frei für die Ankunft von PROGRESS M-11M, der am 21. Juni vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und zwei Tage später an der ISS anlegen soll. Die Raumfähre ATLANTIS steht derzeit auf der Startrampe in Florida und wird für ihren Start zur Mission STS-135 am 8. Juli vorbereitet.
Kommandant Andreij Borisenko und seine Besatzungskollegen führten heute eine Notfallübung durch, um sich mit der medizinischen Ausrüstung, den Standorten und den Verfahren vertraut zu machen. Sie übten außerdem die Kommunikation und Koordination für den unwahrscheinlichen Fall, daß ein Besatzungsmitglied medizinische Notversorgung benötigt.
Die Flugingenieure Ron Garan, Satoshi Furukawa und Mike Fossum hatten auch eine Konferenz mit Spezialisten am Boden darüber, wie man Sachen packt und verstaut, die mit der Raumfähre ATLANTIS im nächsten Monat zur Erde zurückgebracht werden sollen.
Das neueste Besatzungstrio, die Flugingenieure Sergeij Wolkow, Fossum und Furukawa setzten auch heute ihre Aktivitäten fort, sich auf der Station zu orientieren und sich mit ihr vertraut zu machen. Der Rest der Besatzung setzte Frachttransfers, Wartungsarbeiten und Forschungsaktivitäten fort.

14. Juni 2011, Dienstag
Garan beim Fitneßtraining
Oben: Ron Garan beim Fitneßtraining auf dem Fahrradergometer. (Photo: NASA/JSC)
Die Expedition 28 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation, jetzt bei voller Besatzungsstärke von sechs Personen, hatte sich heute auf wissenschaftliche Experimente, Eingewöhnungsaktivitäten für die neuesten Besatzungsmitglieder und Abflugvorbereitungen für das europäische Frachtraumfahrzeug konzentriert.
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleitteams auf der ganzen Welt begann Sergeij Wolkow seinen Arbeitstag als Proband beim Experiment TYPOLOGIE,
das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes und seine Fähigkeit Stress auszuhalten, zu handeln und zu kommunizieren mißt. Während er eine Kappe mit Elektroden trug, führte Wolkow einen Versuchslauf mit dem Experiment durch, um die Gehirnaktivität während bestimmter Tätigkeiten zu messen.
Wolkow tat sich später mit Flugingenieur Alexander Samokutjaew zusammen, um das telerobotische Rendezvoussteuerungssystem TORU für russische Raumfahrzeuge zu überprüfen. Eines dieser Raumfahrzeuge, die SOJUS TMA-02M, hatte letzten Donnerstag Wolkow und die Flugingenieure Mike Fossum und Satoshi Furukawa zur Station gebracht.
Als die neuesten Besatzungsmitglieder haben Fossum, Wolkow und Furukawa in den ersten zwei Wochen ihres Aufenthaltes täglich jeweils eine Stunde zur Verfügung, um sich mit der Station und ihren rund 388 Kubikmetern an nutzbarem Lebensraum vertraut zu machen.
Die drei neuen Flugingenieure besprachen auch mit dem Rest der Expedition 28 Besatzung, Kommandant Andreij Borisenko, Ron Garan und Alexander Samokutjaew ihre Rollen während Notfällen, wie Ammoniaklecks, Giftstoffausbreitung, Feuer oder schneller Dekompression.
Da sich die Mission des Automatisierten Transferfahrzeugs (ATV-2) seinem Ende nähert, verbrachten Fossum, Furukawa und Garan einen Teil ihres Tages mit dem Beladen des Raumfahrzeugs mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen, die zur Entsorgung vorgesehen sind. Das europäische Versorgungsfrachtraumfahrzeug, das sieben Tonnen an Nutzlast zur Station gebracht hatte, als es am 24. Februar am Servicemodul SWESDA ankoppelte, soll am Montag ablegen und wenig später beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Furukawa arbeitete auch mit dem Experiment "2D Nano Template 2", das große und stark ausgerichtete zweidimensional angeordnete Peptidgitter in Nano-Größenordnung erzeugt, indem es Konvektion, Sedimentation und Auftrieb unterdrückt.
Die Bewohner der Station hatten auch mehrere Gelegenheiten, die Erde unter ihnen zu beobachten, während sie sie alle 90 Minuten in einer Höhe von gut 350 km umrundeten. Die Beobachtungsziele heute beinhalteten Versuche, Photos von mesosphärischen Wolken über den Polregionen zu bekommen, auch bekannt als nachtleuchtende Wolken, wenn vom Boden aus beobachtet.

13. Juni 2011, Montag
Madagaskar
Oben: Ein Photo von der Küste Madagaskars, aufgenommen von einem Besatzungsmitglied. (Photo: NASA/JSC)
Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko arbeitete heute mit der Strahlungsforschungsnutzlast MATRIJOSCHKA-R. Die russische Nutzlast wurde für weitergehende Untersuchungen zur Wirkung von Strahlung an Bord der ISS entwickelt und nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen benannt.
Flugingenieur Alexander Samokutjaew schoß im Rahmen des russischen Erdbeobachtungsprogramms URAGAN Photos von der Erde. URAGAN ist sowohl boden- wie auch weltraumgestützt und soll helfen, natürliche und menschgemachte Katastrophen vorherzusagen.
Die Flugingenieure Satoshi Furukawa und Mike Fossum nahmen an einem Experiment teil, das testet, ob die Einnahme von Bisphosphonaten als zusätzliche Gegenmaßnahme gegen den Knochendichteverlust bei Langzeitaufenthalten im All dienen kann.
Astronaut Ron Garan arbeitete mit einigen Mobilrechnern, die er an das Rechnernetzwerk des Orbitalkomplexes anschloß.
Flugingenieur Sergeij Wolkow führte routinemäßige Wartungsarbeiten am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem im Servicemodul SWESDA aus.
Einige Mitglieder der Stationsbesatzung hatten außerdem frei, um den Rußlandtag zu begehen.
Am Sonntag wurden die Triebwerke des Automatischen Transferfahrzeugs JOHANNES KEPLER zweimal gefeuert, um die Bahn der Station anzuheben. Dies war das erste doppelte Manöver in dieser Woche, um den Treibstoff des ATV-2 aufzubrauchen, bevor es am 20. Juni von der Station ablegt. Zusammen mit dem Paar Manöver am Mittwoch bringt es die Station in die richtige Höhe für die Ankunft von PROGRESS M-11M am 23. Juni und für eine ununterbrochene Rundezvousgelegenheit am dritten Flugtag der Mission STS-135 der Raumfähre ATLANTIS im Juli. Die Station fliegt jetzt in einer Umlaufbahn mit einem Perigäum (erdnächster Punkt der Bahn) in 359,36 km Höhe und einem Apogäum (erdfernster Punkt) in 369,83 km Höhe.

10. Juni 2011, Freitag
Die Expedition 28 Besatzung der Internationalen Raumstation genoß einen freien Freitag, an dem sie nach der Ankunft der drei neuen Besatzungsmitglieder am Donnerstag an Bord einer russischen SOJUS einiges an wohlverdienter Ruhe finden konnten.
Nach einem problemlosen Start
am Dienstag vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, hatten NASA-Astronaut Mike Fossum, der russische Kosmonaut Sergeij Wolkow und der japanische Astronaut Satoshi Furukawa am Donnerstag um 23:18 Uhr MESZ am Miniforschungsmodul RASSWET der ISS angelegt.
Als die Schotts um 2:34 Uhr MESZ geöffent wurden gesellte sich
das Trio zu ihren Expedition 28 Besatzungskollegen Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Ron Garan und Alexander Samokutjaew, die seit dem 6. April an Bord des Außenpostens sind.
Wolkow ist ein Stationsveteran auf seiner zweiten Langzeitmission. Seine erste war als Kommandant von Expedition 17 im Jahr 2008.
Fossum hat die Station bereits zweimal mit der Raumfähre DISCOVERY besucht. Er führte drei Außeneinsätze während STS-121 im Jahr 2006 durch und drei während STS-124 im Jahr 2008. Furukawa, ein Astronaut der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA absolviert seinen ersten Raumflug.
Die sechsköpfige Besatzung wird die seit dem 2. November 2000 ununterbrochene Anwesenheit von Menschen auf der Staion mit der Durchführung von erweiterter wissenschaftliche Forschung und Stationswartungsarbeiten fortsetzen.
Die Stationsbewohner werden außerdem die Besatzung der letzten Mission
einer amerikanischen Raumfähre, STS-135/ATLANTIS, deren Start derzeit für den 8. Juli angesetzt ist, begrüßen dürfen. Das Shuttle wird wichtige Versorgungsgüter im in Italien gebauten Mehrzwecklogistikmodul RAFFAELLO zur Station bringen und einen Außeneinsatz von Fossum und Garan unterstützen, die eine ausgefallene Kühlmittelpumpe einholen sollen, die mit der ATLANTIS zu Analysezwecken zur Erde zurückgebracht werden soll.
Die Expedition 28 begann offiziell am 23. Mai, als die Expedition 27 Besatzung von der Station abgelegt hatte, während die Raumfähre ENDEAVOUR und die STS-134-Besatzung noch auf der Station waren. Die Expedition 27 Besatzungsmitglieder Dmitrij Kondratiew, Cady Coleman und Paolo Nespoli waren nach 159 Tagen im All in der Steppe Kasachstan gelandet.
Nesoli hatte Photos und Videos von der ENDEAVOUR angekoppelt an der Station aus der SOJUS TMA-20 heraus geschossen. Die Bilder und Videos waren die ersten, die von einer an der Station angekoppelten Raumfähre aus der Sicht einer SOJUS angefertigt wurden.

9. Juni 2011, Donnerstag
Ankunft von SOJUS TMA-02M
Oben: Die SOJUS TMA-02M Nach dem Ankoppeln am Miniforschungsmodul RASSWET. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 28 Besatzung ist auf sechs Personen angewachsen, nachdem die Flugingenieure Mike Fossum, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa an der Station angekommen sind. Das neue Trio koppelte am Abend um 23:18 Uhr MESZ an der ISS an.
Die neuen Besatzungsmitglieder kamen an Bord nachdem die Schotts zwischen der SOJUS und dem Modul RASSWET um 2:34 Uhr MESZ geöffnet wurden.
Wolkow ist ein Stationsveteran auf seiner zweiten Langzeitmission. Seine erste war als Kommandant von Expedition 17 im Jahr 2008.
Fossum hat die Station bereits zweimal mit der Raumfähre DISCOVERY besucht. Er führte drei Außeneinsätze während STS-121 im Jahr 2006 durch und drei während STS-124 im Jahr 2008. Furukawa, ein Astronaut der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA absolviert seinen ersten Raumflug.
Fossum, Wolkow und Furukawa gesellen sich zu Kommandant Andreij Borisenko und den Flugingenieuren Ron Garan und Alexander Samokutjaew. Sie sind seit dem 6. April an Bord, als sie mit ihrer SOJUS TMA-21 an der Station angekommen waren.
Die Expedition 28 begann offiziell am 23. Mai, als die Expedition 27 Besatzung von der Station abgelegt hatte, während die Raumfähre ENDEAVOUR und die STS-134-Besatzung noch auf der Station waren. Die Expedition 27 Besatzungsmitglieder Dmitrij Kondratiew, Cady Coleman und Paolo Nespoli waren nach 159 Tagen im All in der Steppe Kasachstan gelandet.
Herzlich Willkommen
Oben: Die neuen Besatzungsmitglieder nach der Ankunft auf der Station. Vorne von links: Mike Fossum, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa; hinten von links die schon an Bord befindlichen Expedition 28 Besatzungsmitglieder Ron Garan, Andreij Borisenko und Alexander Samokutjaew. (Photo: NASA TV)
Nesoli hatte Photos und Videos von der ENDEAVOUR angekoppelt an der Station aus der SOJUS TMA-20 heraus geschossen. Die Bilder und Videos waren die ersten, die von einer an der Station angekoppelten Raumfähre aus der Sicht einer SOJUS angefertigt wurden.

8. Juni 2011, Mittwoch
Die Expedition 28 Flugingenieure Mike Fossum, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa sollen am Donnerstag abend um 23:22 Uhr MESZ mit der SOJUS TMA-02M am Stationsmodul RASSWET anlegen und so die Expedition 28 Besatzung auf volle Personalstärke bringen.
Das Trio hatte seine zweitägige Reise zum Orbitallabor mit dem Start gestern um 22:12 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan angetreten.
Fossum, Wolkow und Furukawa gesellen sich zu den derzeitigen Stationsbewohnern, Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan, die seit dem 6. April an Bord der Station leben und arbeiten.
Heute hatten sich Borisenko, Samokutjaew und Garan auf wissenschaftliche Arbeiten und Wartungsaufgaben konzentriert.
Borisenko verbrachte Zeit mit dem Experiment PNEUMOKARD. Dieses Experiment ist eine integrierte Untersuchung des Herzkreislaufsystems von Besatzungsmitgliedern wärend der verschiedenen Phasen ihres Langzeitaufenthaltes im All. Er war außerdem Proband bei dem Experiment INTERAKTION, das die tägliche Kommunikation und Wechselwirkung zwischen den Besatzungsmitgliedern und den Teams am Boden untersucht.
Samokutjaew richtete die Video- und Photoausrüstung für das Experiment URAGAN ein. URAGAN ist ein russisches Langzeitexperiment, das die Veränderungen, die nach Naturkatastrophen wie Hurrikans und menschgemachten Desastern auf der Erde auftreten,dokumentiert.
Samokutjaew arbeitete außerdem mit dem russischen Experiment SONOKARD, das helfen soll, Verfahren zu entwickeln, mit denen das Herzkreislaufsystem der Besatzungsmitglieder mit kontaktlosen Methoden überwacht werden kann.
Garan verbrachte Zeit in der Luftschleuse QUEST, wo er routinemäßige Wartung an den US-Raumanzügen ausführte. Er fuhr auch damit fort, bei der Wiederherstellung der Bordrechner nach der Aktualisierung der Ausrüstung in dieser Woche zu helfen.
Später arbeitete Garan an Frachttransfers und bereitete die Station für die Ankunft von Fossum, Wolkow und Furukawa vor, indem er ihre Spinde herrichtete.

7. Juni 2011, Dienstag
Start von SOJUS TMA-02M
Oben: Die SOJUS TMA-02M hebt in der Nacht vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ab. (Photo: NASA TV)
Drei neue Expedition 28 Flugingenieure, NASA-Astronaut Mike Fossum, der russische Kosmonaut Sergeij Wolkow und der japanische Astronaut Satoshi Furukawa, sind heute um 22:12 Uhr MESZ an Bord der SOJUS TMA-02M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan zu einer zweitägigen Reise zur Internationalen Raumstation gestartet.
Die SOJUS, die unter dem Kommando von Wolkow steht, soll am Donnerstag um 23:22 Uhr MESZ am Miniforschungsmodul RASSWET der ISS anlegen. Nach dem Öffnen der Schotts werden sie von ihren bereits an Bord befindlichen Expedition 28 Besatzungskollegen, Kommandant Andreij Borisenko und den Flugingenieuren Alexander Samokutjaew und Ron Garan, willkommen geheißen, die seit dem 6. April auf der Station leben und arbeiten, Fossum, Wolkow und Furukawa werden zur Expedition 29 Besatzung, wenn Borisenko, Samokutjaew und Garan im September mit der SOJUS TMA-21 die Station wieder verlassen.
Während sich die SOJUS TMA-02M-Besatzung sich am Dienstag auf ihren Start vorbereitete, hatten sich Garan, Borisenko und Samokutjaew an Bord auf Wartungs- und Forschungs
arbeiten konzentriert.
Das Missionsleitungsteam in Houston arbeitete mit Garan an der Wiederherstellung der übrigen Bordrechner, nachdem eine fehlerhafte Datei im geladenen Softwarepaket die Aktualisierung der Ausrüstung und des Netzwerkes unterbrochen hatte.
Garan tauschte auch einige Proben im Integrierten Experimentalschrank für Fluidforschung aus und führte einige routinemäßigen Wartungsarbeiten an den Raumanzügen in der Luftschleuse QUEST aus.
Besatzung von SOJUS TMA-02M
                        während des Aufstiegs
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-02M während des Aufstiegs. Unten im Bild ist SOJUS-Kommandant Sergeij Wolkow, oben Bordingenieur Satoshi Furukawa. (Photo: NASA TV)
Borisenko begann seinen Arbeitstag mit dem Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes und seine Fähigkeit Stress auszuhalten, zu handeln und zu kommunizieren mißt. Während er eine Kappe mit Elektroden trug, führte Borisenko einen Versuchslauf mit dem Experiment durch, um die Gehirnaktivität während seiner vorbestimmten Tätigkeiten zu messen.
Später führten Borisenko und Samokutjaew mit dem neuen Ku-Band-System einen Video-Übertragungstest durch in Vorausschau auf das Anlegen der SOJUS am Donnerstag.
Borisenko arbeitete außerdem mit dem Experiment RELAXATSIJA, dasdie chemolumineszenten chemischen Reaktionen und anderen optischen Phänomene untersucht, die aufgrund von Wechselwirkungen zwischen den Hochgeschwindigkeits-Triebwerksabgasen und der oberen Erdatmosphäre entstehen.
Die Bewohner der Station hatten auch mehrere Gelegenheiten, unseren Heimatplaneten zu beobachten und zu photographieren, während sie ihn alle 90 Minuten einmal umrundeten. Die Stelle mit der höchsten Priorität unter den von Forschern vorgeschlagen Gebieten auf der Erde war heute der Vulkan Puyehue in Chile, der am Samstag nach 51 Jahren der Inaktivität ausgebrochen war.
 

6. Juni 2011, Montag
Die Expedition 28 Flugingenieure Mike Fossum, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa bereiten sich derzeit auf ihren Start am Dienstag um 22:12 Uhr MESZ an Bord der SOJUS TMA-02M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan vor. Sie sollen am Donnerstag an der Internationalen Raumstation anlegen.
SOJUS TMA-02M wird herausgerollt
Oben: Die SOJUS TMA-02M wird am Kosmodrom Baikonur auf einem speziellen Eisenbahnwagon zur Startrampe herausgerollt. (Photo: NASA/Carla Cioffi)
An Bord des Orbitalkomplexes arbeiteten heute Stationskommandant Andreij Borisenko und Flugingenieur Alexander Samokutjaew mit dem russischen Verhaltensexperiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes und seine Fähigkeit Stress auszuhalten, zu handeln und zu kommunizieren mißt. Ein EEG mißt die elektrische Gehirnaktivität und zeichnet sie auf.
Samokutjaew verbrachte auch Zeit mit dem Experiment RUSALKA. RUSALKA testet Verfahren für die Fernmessung von Methan- und Kohlendioxidkonzentrationen in der Erdatmosphäre. Samokutjaew schoß Photos von der Atmosphäre unter Verwendung spezieller Kamerafilter und und übertrug die Informationen zu Forschern auf der Erde.
In der Zwischenzeit nahm Borisenko an einem medizinischen Test namens SPRUT-2 teil, der die Verteilung und das Verhalten von Flüssigkeiten im menschlichen Körper unter Null-g-Bedingungen untersucht.
Flugingenieur Ron Garan verbrachte den größten Teil des Tages mit dem Austausch und dem Aufwerten von Mobilrechnern und dem Arbeiten mit dem Rechnernetzwerk an Bord des Orbitalkomplexes.

3. Juni 2011, Freitag
Die drei Bewohner der Internationalen Raumstation waren heute mit wissenschaftlichen Experimenten und Wartungsarbeiten beschäftigt, während sie auf die Ankunft dreier weiterer Besatzungsmitglieder warteten.
Die Besatzung von SOJUS TMA-02M
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-02M in ihren SOKOL-Fluganzügen bei einem Vortest am Kosmodrom Baikonur. Von links: Mike Fossum, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa. (Photo: NASA TV)
In der nächsten Woche sollen die Flugingenieure Mike Fossum, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa zu Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und den Flugingenieuren Alexander Samokutjaew und Ron Garan stoßen. Sie sollen am Dienstag mit der SOJUS TMA-02M vom Kosmodrom Baikonur starten und am Donnerstag an der Station anlegen.
An Bord der Station arbeitete Borisenko mit dem Treibhausexperiment RASTENIA-2. Die Beobachtungen hier sollen den Wissenschaftlern helfen, die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das botanische Leben zu verstehen und das Potential für die Kultivierung von Pflanzen für verbesserte Lebenserhaltungssysteme auf zukünftigen Welgtraummissionen zu bestimmen.
Borisenko arbeitete auch mit dem Experiment ISGIB-DAKON, das untersucht, wie die Vibrationen an Bord der Station die wissenschaftlichen Anlagen beeinflussen.
Samokutjaew setzte die Inspektion der Fenster im russischen Segment der Station fort und photographierte sie zu Dokumentationszwecken.
Garan absolvierte einen Versuchlauf mmit dem Experiment VO2max, einem Experiment, das Veränderungen in der aeroben Kapzität während Langzeitraumflügen untersucht. Die Forscher sind daran interessiert, diese Veränderungen zu verfolgen, da eine Verminderung der maximalen Sauerstoffaufnahme direkten Einfluß auf die Fähigkeit eines Besatzungsmitglieds hat, anstrengende Aktivitäten, wie Außeneinsätzen und Notfallmaßnahmen, auszuführen.
Garan führte auch routinemäßige Wartungsarbeiten an Probenbehältern des Labortiefkühlschranks MELFI durch. MELFI ist Teil der Humanforschungseinrichtung im Labormodul DESTINY.
Die Bewohner der Station hatten auch verschiedene Gelegenheiten unseren Heimatplaneten zu beobachten und zu photographieren. Heute wurden unter anderem Gegenden in Libyen, Barbuda und Mexiko
beobachtet.
Am Wochenende werden die Besatzungsmitglieder ihr tägliches Fitneßprogramm fortsetzen, um die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf ihre Körper zu minimieren. Sie werden außerdem einige Freizeit genießen können, routinemäßige Wartungsarbeiten ausführen und Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen zu sprechen.

2. Juni 2011, Donnerstag
Ron Garan mit dem FIR
Oben: Ron Garan bei Wartungsarbeiten an der Experimentaleinrichtung für Fluidverbrennungsforschung, der Teil des Integrierten Experimentalschranks für Fluidforschung ist. (Photo: NASA TV)
Die drei Bewohner der Internationalen Raumstation waren heute mit Notfallübungen und wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt, während sie auf die Ankunft von drei weiteren Besatzungsmitgliedern warteten.
Die Flugingenieure Mike Fossum,Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa aollen am 7. Juni mit der SOJUS TMA-02M vom Kosmodrom Baikonur starten und am 9. Juni an der Station anlegen.
An Bord der Station nahmen Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan an einer Notfallübung für das Verhalten bei rapider Dekompression mit den Missionsleitteams am Boden teil. Die Notfallübung soll die Besatzungsmitglieder mit den Standorten der Notfallausrüstung, dem Umgang damit und den Verfahrensabläufen in dem unwahrscheinlichen Fall einer Notsituation vertraut machen.
Borisenko und Samokutjaew arbeiteten außerdem mit dem russischen Experiment BAR, das über die Detektion von Lecks in den russischen Modulen geht.
Samokutjaew inspizierte die Fenster im russischen Segment und photographierte sie zu Dokumentationszwecken.
Garan arbeitete mit dem Experiment VIABLE (Evaluierung und Überwachung von Mikrobiobelägen innerhalb der ISS). Dieses Experiment beinhaltet die Auswertung der Entwicklung von mikrobiologischen Beschichtungen auf Weltraummaterialien.
Garan fuhr auch mit der Reinigung von Ausrüstung fort, die während STS-134 verwendet wurde. Während der 16-tägigen Mission hatten die Raumfähre ENDEAVOUR und ihre Besatzung das Alpha-Magnetspektrometer und Ersatzteile zur Station geliefert und vier Außeneinsätze durchgeführt.
Die Bewohner hatten mehrere Gelegenheiten, die Erde zu beobachten und zu photographieren, während sie sie alle 90 Minuten einmal umrunden. Zu den heutigen Beobachtungen gehörten die ugandische Hauptstadt Kampala, die Everglades an der Küste Floridas und der Vulkan Ubina in Peru.

30. Mai 2011, Montag
ENDEAVOUR nach dem Ablegen
Oben: Die ENDEAVOUR nach dem Ablegen bei der Umrundung der Station. Rechts im BIld das Labormodul COLUMBUS. (Photo: NASA TV)
Um 5:55 Uhr MESZ heute früh hat die Raumfähre ENDEAVOUR nach 11 Tagen 17 Stunden und 41 Minuten wieder von der Internationalen Raumstation abgelegt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beide Raumfahrzeuge in rund 345 km Höhe über LaPaz in Bolivien.
Während ihres Aufenthaltes hat die STS-134-Besatzung das Alpha-Magnetspektrometer-2 abgeliefert und an der Station montiert, wo es kosmische Teilchen studieren soll, und die ExPRESS-Logistikpallette 3 mit Ersatzteilen. Die Besatzungsmitglieder haben vier Außeneinsätze durchgeführt, um Wartungs- und Montagearbeiten durchzuführen. Darunter auch die aufgewertete Stationsarmverlängerung, mit der das US-Orbitalsegment der Station fertiggestellt wurde.
Auf der Station bekamen Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko und die Flugingenieure Alexander Samokutjaew und Ron Garan einige Frei- und Ruhezeit, um ihren Tagesplan wieder zu normalisieren (der normale Arbeitstag richtet sich nach der Weltzeit UTC oder GMT).





Für die Missionsberichte vom 24.- 30. Mai 2011 lesen Sie bitte die Missionsberichte der Mission STS-134 der jeweiligen Tage.

24. Mai 2011, Dienstag
Coleman nach der Landung
Oben: Cady Coleman nach der Landung in der kasachischen Steppe. (Photo: NASA TV)
Nach 157 Tagen an Bord der Internationalen Raumstation legten Dmitrij Kondratiew, Catherine Coleman und Paolo Nespoli in der Nacht um 23:35 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-20 vom RASSWET-Modul ab. Die Besatzung landete sicher um 4:27 Uhr südöstlich der Stadt Dscheskasgan in der Steppe Kasachstans.
Der russische Kosmonaut Kondratiew, der als SOJUS-Kommandant fungierte, saß am Steuer des Raumfahrzeugs. Er setzte die SOJUS TMA-20 von der Station weg in eine Entfernung von rund 180 Meter. Von hier schoß Nespoli Photos und drehte ein Video von dem Komplex mit der angekoppelten ENDEAVOUR. Die Station wurde dabei langsam um 130 Grad gedreht, um Nespoli die beste Beleuchtungsverhältnisse und Blickwinkel zu gewähren.
Nachdem Nespoli das Photographieren beendet hatte, führte die SOJUS um 0:15 Uhr das Separationsmanöver durch, um die Entfernung von der Station zu vergrößern, bevor sie das Bremsmanöver um 3:36 Uhr MESZ einleitete.
Die Abreise von Kondratiew, Coleman und Nespoli markierte das Ende der Expedition 27. Zurück an Bord blieben der russische Kosmonaut und Expedition 28 Kommandant Andreij Borisenko, NASA-Flugingenieur Ron Garan und Kosmonaut Alexander Samokutjaew. Drei neue Besatzungsmitglieder, SOJUS-Kommandant Sergeij Wolkow, NASA-Flugingenieur Mike Fossum und JAXA-Flugingenieur Satoshi Furukawa sollen am 7. Juni vom Kosmodrom Baikonur starten und am 9. Juni mit der SOJUS TMA-02M an der Station anlegen.


Terminplan Expedition 28 Besatzung
Ablegen von SOJUS TMA-20 (Beginn von Expedition 28) 23. Mai 2011, 23:35 Uhr MESZ
Landung von Sojus TMA-20 24. Mai 2011, 5:27 Uhr MESZ
Ablegen von STS-134/ENDEAVOUR
30. Mai 2011
Landung von STS-134/ENDEAVOUR 1. Juni 2011
Start von Sojus TMA-02M (ISS-26S) 7. Juni 2011, 22:12 Uhr MESZ
Anlegen von Sojus TMA-02M an ISS 9. Juni 2011, 23:18 Uhr MESZ
Ablegen von ATV-2 JOHANNES KEPLER
20. Juni 2011, 16:46 Uhr MESZ
Start von PROGRESS M-11M
21. Juni 2011, 16:28 Uhr MESZ
Anlegen von PROGRESS M-11M 23. Juni 2011, 18:37 Uhr MESZ
Start von STS-135/ATLANTIS 8. Juli 2011
Anlegen von STS-135/ATLANTIS 10. Juli 2011
Außeneinsatz (Fossum, Garan)
12. Juli 2011 (6:31 h)
Ablegen von STS-135/ATLANTIS 19. Juli 2011
Landung von STS-135/ATLANTIS 21. Juli 2011, 16:30 Uhr MESZ
russ. Außeneinsatz EVA29 (Samokutjaew, Wolkow) 3. August 2011
Start von PROGRESS M-12M (fehlgeschlagen)
24. August 2011, 15 Uhr MESZ
Ablegen von SOJUS TMA-21 (Ende von Expedition 28)
16. Sept. 2011, 2:38 Uhr MESZ
Landung von Sojus TMA-21 16. Sept. 2011, 5:59:38 Uhr MESZ
nnb: Datum noch nicht bekannt

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ), bzw. Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA ISS-Statusberichte, NASA Webseite (NASA Human Spaceflight, Station Section)


letzte Änderung am 16. September MMXI