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MISSION STS-116
20. ISS Flug (12A.1)
FAHRZEUG
Discovery/OV-103
Besatzung STS-116 Logo
STANDORT Z. ZT.
gelandet
Kom -- Mark Polansky

Plt -- William Oefelein

MS -- Robert Curbeam

MS -- Christer Fuglesang
(Schweden, ESA)

MS -- Joan Higginbotham

MS -- Nicholas Patrick

ISS/FI -- Thomas Reiter (ESA - von ISS)

ISS/FI -- Sunita Williams (zur ISS)
KSC STARTZEITPUNKT
10. Dezember 2006, 2:47:35 Uhr MEZ
STARTPLATTFORM:
39B
STARTFENSTER
2:42:35 - 2:52:35 Uhr MEZ
LANDEZEITPUNKT
22. Dezember 2006, 23:32:00 Uhr MEZ
LANDEBAHN (GEPLANT):
Kennedy Raumfahrtzentrum
MISSIONSDAUER
12 Tage 20 Stunden 45 Minuten
BAHNHÖHE und -NEIGUNG:
350 km / 51.6 Grad
NUTZLAST:
Integrierte Trägerstruktur, Tragwerksegment P5,
SPACEHAB Frachtmodul mit Versorgungsgütern
Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan STS-116/DISCOVERY;
Aufstellung über die planmäßigen Countdownunterbrechungen;
Übersicht über die Landegelegenheiten;
Aktivitäten der Mannschaft am Starttag.
Aktuelle Informationen zur letzten DISCOVERY-Mission: STS-121

Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
22. Dezember 2006, Freitag, 14. Missionstag
1:22 Uhr MEZ: Die Besatzung ist zu einer kleinen Ansprache zusammengekommen. Kommandant Mark Polansky sprach ein paar Worte, in denen er die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an der Mission lobte. Danach bestiegen die Raumfahrer den Astrovan, der sie zu den Mannschaftsquartiere zurückbringt. Nick Patrick fährt zusammen mit Thomas Reiter im CTV.
Die Besatzung wird im Laufe des samstags nach Houston zurückkehren, wo für 23:30 Uhr im NASA-Hangar 276 von Ellington Field eine Willkommenszeremonie geplant ist. Thomas Reiter wird voraussichtlich erst Mitte Januar nach Deutschland zurückkehren. Die ESA hat für 18. Januar eine Pressekonferenz am EAC in Köln angesetzt.
Damit ist die Berichterstattung zur Mission STS-116 beendet. Sobald der Orbiter gesichert ist, wird er in das Orbiterabfertigungswerk geschleppt, wo er für die nächste Mission, STS-122, die für Oktober nächsten Jahres vorgesehen ist, vorbereitet und abgefertigt wird.
1:19 Uhr MEZ: Mit zu den Leuten, die die Astronauten der DISCOVERY begrüßen ist Jeffrey Williams, de Flugingenieur der Expedition 13 Besatzung der ISS war. Er hatte besonders seinem früheren Besatzungskollegen Thomas Reiter, mit dem er fast drei Monate an Bord der Station verbracht hatte, versprochen, bei der Landung da zu sein und ihn in Empfang zu nehmen.
1:15 Uhr MEZ: Die Astronauten haben mit dem traditionellen Rundgang um den Orbiter begonnen. Dieser gehört nach jeder Landung dazu, seit nach dem Ende von STS-1 John Young es nicht erwarten konnte und noch ohne die offizielle Erlaubnis abzuwarten, aus dem Orbiter COLUMBIA gestürmt war, um sich das Fluggerät anzuschauen, daß ihn und Bob Crippen in's All und wieder zurück gebracht hatte.
1:11 Uhr MEZ: Die STS-116-Besatzung verläßt das Fahrzeug. Sie werden von den NASA.Funktionären, die sich vor dem CTV versammelt haben begrüßt. Thomas Reiter wird das CTV nicht verlassen. Nach beinahe sechs Monaten im All ist er noch zu schwach, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Er wird später direkt mit dem CTV zu den Mannschaftsquartieren gefahren.
1:08 Uhr MEZ: Die Passagierkabine des CTV wird abgesenkt. Als nächstes wird die Leiter ausgeklappt, so daß die Astronauten aussteigen können.
1:06 Uhr MEZ: Das CTV setzt vom Orbiter zurück.
0:50 Uhr MEZ: Nachdem der Orbiter gesichert ist, versammeln sich eine Menge Angestellte vom KSC, sowie hochrangige Funktionäre der NASA am Orbiter, darunter NASA-Administrator Mike Griffin, Startdirektor Mike Leinbach, der Direktor für Weltraumoperationen Bill Gerstenmaier, KSC-Direktor Jim Kennedy und auch der zukünftige KSC-Direktor Bill Parsons, sowie Gäste der ESA, die auf das Aussteigen der Astronauten warten.
0:23 Uhr MEZ: DISCOVERY's Kommandant, Mark Polansky, hat jetzt als letzter das Raumfahrzeug verlassen.
Samstag, 0:08 Uhr MEZ: Das Mannschott der DISCOVERY wurde geöffnet. Das Mannschaftstransportfahrzeug (CTV), ein modifizierter Flughafen-Passagiertransporter, hat sich an das Zugangsschott an der Seite des Shuttles herangeschoben, so daß die Astronauten aussteigen können. Im CTV befinden sich Betten und komfortable Sitze für die Astronauten, so daß sie dort die erste medizinische Untersuchung nach der Rückkehr aus der Schwerelosigkeit über sich ergehen lassen können.
23:54 Uhr MEZ: Die Besatzung hat die Erlaubnis bekommen, die Fluganzüge abzulegen.
23:51 Uhr MEZ: Auf der Landebahn setzen Techniker Schnüffelinstrumente ein, um die Außenseite nach austretendem Treibstoff abzusuchen. In den Steuertriebwerken und dem Orbitalmanövriersystem (OMS) wird hochgiftiges Hadrazin eingesetzt, das zuerst abgesaugt werden muß. Die Düsen der drei Haupttriebwerke sind leicht nach unten gekippt worden. In dieser Stellung kann Regen nicht in sie eindringen und läuft direkt wieder ab. Die drei APUs wurden abgeschaltet.
23:45 Uhr MEZ: Die Klappen über den Anschlüßen zum Außentank wurden geöffnet und die Sprengvorrichtungen für den Bremsfallschirm und das Fahrwerk wurden gesichert.
Die offiziellen Landezeiten:
Hauptfahrwerk aufgesetzt: 23:32:00 Uhr MEZ
Bugfahrwerk aufgesetzt: 23:32:12 Uhr MEZ
Räderstillstand: 23:32:52 Uhr MEZ
Damit ist die Mission nach genau 12 Tagen, 20 Stunden, 45 Minuten und 16 Sekunden zuende gegangen.
23:36 Uhr MEZ: Die Besatzung geht jetzt die Checkliste durch, um das Raumfahrzeug zu sichern und die Systeme nach und nach abzuschalten. Der Service-Konvoi nähert sich jetzt dem Orbiter.
23:33 Uhr MEZ: Das Shuttle ist zum Stehen gekommen. Dies war die 64. Landung am KSC und das erfolgreiche Ende der 33. Mission der DISCOVERY.
23:32 Uhr MEZ: LANDUNG! Das Hauptfahrwerk hat aufgesetzt. DISCOVERY ist wieder zuhause.
23:31 Uhr MEZ: DISCOVERY ist jetzt im Endanflug auf die Landebahn. Kommandant Polansky hat gemeldet, daß die Landebahn in Sicht ist.
23:29 Uhr MEZ: Der Orbiter ist in die 330 Grad Linkskurve eingeschwenkt und leitet den Endanflug ein.
23:26 Uhr MEZ: DISCOVERY ist jetzt von den Kameras gesichtet worden.
23:22 Uhr MEZ: Keine 10 Minuten mehr bis zur Landung. DISCOVERY ist noch 40 km hoch. Das TACAN-Navigationssystem des Orbiters empfängt jetzt das Funkleitsignal der Landeeinrichtung.
23:21 Uhr MEZ: Die Missionsleitung hat berechnet, daß der Orbiter nach 450 Meter auf der Landebahn mit 330 km/h aufsetzen wird. Das Raumfahrzeug ist weiter auf Kurs und die MILA-Bahnverfolgungsstation am Kap hat das Signal der DISCOVERY empfangen.
23:19 Uhr MEZ: Die Steuertribwerke sind jetzt außer Betrieb und die Flugsteuerung wird jetzt von den Ruderflächen übernommen.
23:17 Uhr MEZ: DISCOVERY ist jetzt über Südtexas in einer Höhe von 62 km. Noch rund 1300 km bei 16.000 km/h.
23:12 Uhr MEZ: Die Raumfähre überquert gerade die Küste von Mexiko östlich der Südspitze der Halbinsel Baha California.
23:10 Uhr MEZ: Höhe noch 70 km.Entfernung noch 3800 km. Geschwindigkeit noch 25000 km/h.
23:08 Uhr MEZ: DISCOVERY ist noch knappm 5000 km vom KSC entfernt und steuert derzeit auf die Küste von Mexiko zu. Nachdem es Mexiko überkehrt hat, wird das Shuttle entlang der Golfküste weiter nach Florida fliegen, dabei Südtexas bei Houston und Louisiana bei New Orleans überqueren.
23:04 Uhr MEZ: Der letzte Wetterbericht sieht aufgelockerte Bewölkung in 4200 Meter Höhe und eine geschlossene Wolkendecke in 7500 Metern Höhe. Da die Landung direkt bei Sonnenuntergang erfolgen wird, werden die starken Xenon-Flutlichter eingeschaltet werden, um die Landebahn zu erleuchten.
23:01 Uhr MEZ: Nas Shuttle hat die obersten Schichten der Atmosphäre erreicht und beginnt die Reibungshitze zu spüren. DISCOVERY bewegt sich in 120 km Höhe mit Mach 25 über dem südlichen Pazifik. Jetzt laufen alle drei APUs, deren Hydraulikkraft für die Steuerung der aerodynamischen Steuerflächen benötigt wird.
22:52 Uhr MEZ: Noch 40 Minuten bis zum Aufsetzen: Die Shuttle-Landebahn des KSC wurde 1975 gebaut. Sie ist 90 Meter breit, 4,5 Kilometer lang. Sie liegt etwa 5 Kilometer nordwestlich vom großen Montagegebäude (VAB). DISCOVERY steuert auf Landebahn 15 zu, das heißt, sie steuert die Landebahn aus dem Nordwesten an. Dafür muß sie unmittelbar vor der Landung eine 330 Grad Kurve drehen.
22:47 Uhr MEZ: DISCOVERY hat sich in die Wiedereintrittslage gedreht. Die Nase wird dabei auf 40 Grad angestellt. In dieser Position werden die schwarzen Kacheln auf der Unterseite des Orbiters und die Flügelvorderkanten und Nasenkappe aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff das Raumfahrzeug vor der gewaltigen Reibungshitze schützen, während es durch die Atmosphäre richtung Florida pflügt. DISCOVERY wird voraussichtlich die ersten Ausläufer der Atmosphäre gegen 23 Uhr zu spüren bekommen.
22:38 Uhr MEZ: Der Landekonvoi am KSC begibt sich in Position, um die DISCOVERY zu erwarten.
22:35 Uhr MEZ: Das Shuttle dreht sich nun in die Wiedereintrittsorientation. Zusätzlich wird nicht mehr benötigter Treibstoff der Steuertriebwerke abgelassen.
22:31 Uhr MEZ: Das Bremsmanöver ist beendet! DISCOVERY ist auf dem Weg nach Hause. Die Bahngeschwindigkeit wurde um 420 km/h verringert. Das reicht aus, um die Raumfähre auf der anderen Seite der Erde in die Atmosphäre zu bringen.
22:27 Uhr MEZ: Das Bremsmanöver hat begonnen! Das Shuttle bewegt sich auf dem Rücken und dem Heck voran. Zuvor hatte Pilot Bill Oefelein eine der drei Hilfskraftanlagen (APU) in Betrieb genommen, um Hydraulikdruck für die Steuerung der Treibwerke zur Verfügung zu haben.
22:21 Uhr MEZ: Die Missionsleitung hat grünes Licht für das Bremsmanöver gegeben. Damit steht einer Landung auf der Shuttle-Landeeinrichtung des KSC in Florida nichts mehr im Weg. Das Wetter in Florida scheint konstant zu bleiben. Zwar bewegt sich ein Gebiet mit Regenwolken aus dem Südwesten auf die 50-km-Zone zu, aber der Regen scheint bei der Annäherung nachzulassen.
22:07 Uhr MEZ: Noch 20 Minuten bis zum Zünden der OMS-Triebwerke. Alles wartet auf die endgültige Entscheidung von der Missionsleitung.
21:58 Uhr MEZ: Auch die erste Landegelegenheit in Edwards wurde abgesagt. Die Seitenwinde dort haben wieder zugenommen. Der Besatzung wurden jetzt die Daten für die zweite Landegelegenheit am KSC übermittelt. Dies hieße ein Bremsmanöver um 22:27 Uhr und eine Landung um 23:32 Uhr MEZ.
21:45 Uhr MEZ: Ein Bewegungstest der OMS-Triebwerke am Heck des Orbiters wurde durchgeführt. Die Triebwerke werden für das Bremsmanöver benötigt. Am Luftwaffenstützpunkt Edwards bringt sich der Service-Konvoi in Bereitschaftsposition. In White Sands führt auch Brent Jett mit einem dritten STA Landeanflüge auf die dortige Landebahn durch.
21:15 Uhr MEZ: CAPCOM Ken Ham hat gerade Kommandant Polansky informiert, daß das Wetter in Edwards und Florida sich leicht zu bessern scheint. Nachdem Dom Gorie einen Landeanflug auf die Edwards-Landebahn geflogen hatte, berichtete er, daß die Seitenwinde nicht mehr so stark seien, wie zuvor. Auch scheint das Regengebiet in Florida nicht mehr so deutlich auf die 50-km-Zone um die SLF zuzusteuern und der Regen selbst abzuebben. Deshalb äußerten die Meteorologen verhaltenen Optimismus. Die Astronauten wurde angewiesen, weiter Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
20:55 Uhr MEZ: In Cape Canaveral hat jetzt auch Steve Lindsey mit einem STA abgehoben.
20:51 Uhr MEZ: In Edwards ist gerade Shuttle-Kommandant Dom Gorie mit dem STA abgehoben, um bei Landeanflügen die Turbulenzen und Seitenwinde zu ermitteln, die das Shuttle bei der Landung beeinflußen können. Das STA ist eine umgebaute Lockheed Gulfstream II, die die gleichen Flugeigenschaften aufweist wie das Shuttle.
20:04 Uhr MEZ: Die erste Landegelegenheit am KSC ist gestrichen worden. DISCOVERY wird jetzt einen weiteren orbit im All bleiben. Danach bestehen drei Landegelegenheiten in Edwards, White Sands und Kennedy zwischen 23:27 und 23:32 Uhr MEZ. Dafür muß das Bremsmanöver jeweils um 22:19 Uhr, 22:20 Uhr oder 22:26 Uhr eingeleitet werden.
19:45 Uhr MEZ: Die Astronauten sind zur Zeit unter anderem damit beschäftigt, viel zu trinken. Dies ist notwendig, da ihre Körper in der Schwerelosigkeit Flüssigkeit ausgelagert haben, die aber wieder benötigt wird, wenn sie wieder in den Einfluß der Erdschwerkraft kommen. Die Wetteraussichten sehen weiterhin nur für White Sands gute Wetterbedingungen. Hier ist bislang erst einmal ein Shuttle gelandet, STS-3/COLUMBIA im Jahr 1982.
19:14 Uhr MEZ: Kommandant Polansky hat berichtet, daß er den Fluganzug angelegt habe und auf dem Kommandantensitz Platz genommen hat. Sollte DISCOVERY die erste Landegelegenheit am KSC wahrnehmen können, bliebe sie noch gut einen Orbit lang im Weltall.
19:00 Uhr MEZ: Die Astronauten sind um 13:17 Uhr MEZ heute Mittag mit dem Lied "Home for the Holidays" von Perry Como geweckt worden. Um 16:50 haben sie mit dem Abarbeiten der Checkliste für den Wiedereintritt begonnen.Die Wetteraussichten sind weiterhin eher schlecht bis sehr schlecht für Kalifornien und Florida. Am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC), die bevorzugte Landestelle für die DISCOVERY, wird weiterhin für die Landezeit eine niedrige Wolkendecke und die Möglichkeit für Schauer gesehen; dennoch sind die Meteorologen nicht ohne Hoffnung. Neueste Vorhersagen bezeichnen die Situation aber als instabil. Am US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien hat man indes weiterhin mit starken Seitenwinden zu kämpfen, die das erlaubte Limit überschreiten. Einzig der Raumhafen White Sands in der Wüste von Neu Mexiko zeigt weiterhin gutes Wetter.
Um 18 Uhr hat das Missionsleitzentrum grünes Licht für die Prozedur zum Schließen der Ladebucht gegeben. Um 18:17 Uhr war erst das Backbordtor und um 17:30 Uhr auch das
Steuerbordtor zugeschwungen.
Um 19 Uhr war das Umstellen der Bordcomputer auf die Wiedereintritts- und Landesoftware abgeschlossen.
Am KSC ist derzeit Astronaut Steve Lindsey mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) in der Umgebung der Landeeinrichtung unterwegs, um die Wetterverhältnisse und die Bedingungen für einen Landeanflug zu erkunden. Desgleichen sind Dominic Gorie in Edwards und Brent Jett, der Kommandant der letzten Mission STS-115, in White Sands unterwegs.

22. Dezember 2006, Freitag, 13. Missionstag
Den heutigen Missionstag haben die Astronauten der DISCOVERY mit den Vorbereitungen für die Landung heute abend verbracht.
Die besatzung wurde um 13:17 Uhr MEZ mit dem Lied "The Road Less Traveled" von Joe Sample geweckt, das für Joan Higginbotham gespielt wurde.
Die Raumfahrer begannen um 15:47 mit dem Verstauen der Ausrüstung, wobei alle an den Arbeiten dann und wann beteiligt waren. Polansky und Oefelein überprüften ab 16:31 Uhr die Flugsteuerungsflächen, die Flügel- und Rumpfklappen und das Heckruder, Um 17:11 Uhr begannen sie mit den Tests der Steuerdüsen des Shuttles, die sie in der frühe Phase des Abstiegs in die Erdatmosphäre benötigen werden. Sie übten außerdem auf einem Laptop-Computertrainer und führten letzte Überprüfungen des Kommunikationssystems durch, das sie während der Landung benötigen werden.
Die Missionsleitzentrale hat inzwischen das Ergebnis der Analyse der Bilder von der Inspektion am gestrigen Tages bekanntgegeben. Der Hitzeschild ist in gutem Zustand und es gibt keine Bedenken für eine Rückkehr zur Erde.
Um 19:23 Uhr MEZ setzten Missionsspezialisten Christer Fuglesang und Joan Higginbotham den dritten kleinen Satelliten aus der Ladebucht des Shuttles aus. Der Mikrosatellit zum Experiment zur Neutralen Atmosphärendichte (ANDE) soll Informationen über den Luftwiderstand im niedrigen Erdorbit sammeln. Die ersten beiden Mikrosatelliten waren gestern ausgesetzt worden.
Die Besatzung führte auch Interviews mit Reportern von CNN und ABC und Pilot William Oefelein, der aus Anchorage in Alaska stammt, war Mittelpunkt des Interesses von Schülern des Challenger Lernzentrums von Alaska in Kenai.
Die Besatzung ist um 5:17 Uhr MEZ zu Bett gegangen und wird heute Mittag um 13:17 Uhr wieder geweckt, um ab 16:48 Uhr mit denVorbereitungen für das Verlassen der Umlaufbahn zu beginnen.
Der Flugdirektor für den Wiedereintritt, Norm Knight, erklärte, daß alle drei Landeeinrichtungen, am KSC in Florida, am US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien und am Raumhafen White Sands in Neu Mexiko, in Bereitschaft für die Landung versetzt werden. Die Wettervorhersagen sehen für Freitag abend die Möglichkeit für Regen und niedrigen Wolken am KSC, möglicherweise starke Scherwinde in Edwards und akzeptable Wetterbedingungen in White Sands.
Knight sagte, die Strategie des Landeteams wäre, die Wetterverhältnisse genau zu beobachten, sich zuerst auf die erste Landegelegenheit in Florida zu konzentrieren, dann auf die zweiten Landegelegenheiten in Florida und Kalifornien und schließlich auf die dritten Landegelegenheiten in Kalifornien und Neu Mexiko. Eine vierte Landegelgenheit in Kalifornien stünde zwar zur Verfügung, werde aber wohl nicht genutzt werden. Weitere Landegelegenheiten an allen drei Orten stünden
am Samstag zur Verfügung für den Fall, daß die Wetterbedingungen an allen drei Landeeinrichtungen die Landung am Freitag verhindere.
Zu den Landegelegenheiten siehe Tabelle weiter unten.

21. Dezember 2006, Donnerstag, 12. Missionstag
Der heutige Missionstag war der Inspektion des Hitzeschilds und dem Aussetzen dreier Picosatelliten gewidmet.
Die Besatzung der DISCOVERY erwachte um 13:47 Uhr MEZ zu den Klängen von "Say you'll be mine" von Christopher Cross, das für Thomas Reiter gespielt wurde. Die Besatzung der ISS begann etwas später einen Tag mit leichten Aktivitäten, um sich von den Anstrengungen der acht Tage gemeinsamer Arbeit zu erholen. DISCOVERY entfernt sich zur Zeit mit jedem 91-Minuten-Orbit um 128 km vom Außenposten.
Die wichtige Arbeit der Hitzeschildinspektion begann als Kommandant Mark Polansky, Pilot William Oefelein und Missionsspezialist Nick Patrick den 15 Meter langen Sensorausleger (OBSS) mit dem Robotarm vom Steuerbordsims der Ladebucht aufgenommen hatten. In den folgenden sechs Stunden fuhren sie damit entlang der Flügelvorderkanten und der Nasenkappe der Raumfähre um mit dem integrierten Laser und den Kameras nach sichtbaren und unsichtbaren Beschädigungen im verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff zu suchen. Die Inspektion war um 23:11 Uhr beendet und die Bildbearbeitungs- und Schadenabschätzungsteams am Johnson Raumfahrtzentrum (JSC) begannen unverzüglich mit der Analyse der Daten. Ihr Bericht soll heute Nachmittag der Missionleitung übergeben werden.
Während die Inspektion lief, packten die übrigen Besatzungsmitglieder, Missionsspezialisten Robert Curbeam und Joan Higginbotham, sowie die ESA-Astronauten Christer Fuglesang und Thomas Reiter, Ausrüstung und Geräte für die Landung am Freitag zusammen. Die Landung ist derzeit für morgen 21:56 Uhr am KSC geplant, doch schlechtes Wetter am Kap und nur ein weiterer Tag, der für Verschiebungen aufgrund von Systemproblemen noch zur Verfügung steht, hat die NASA veranlaßt, auch die beiden anderen Shuttle-Landebahnen in Edwards, Kalifornien und White Sands, Neu Mexiko, in Bereitschaft zu versetzen. Auch am US-Luftwaffenstützpunkt Edwards (EAFB) herrscht zur Zeit noch schlechtes Wetter vor, daß sich aber möglicherweise aufklären könnte. Das Wetter in White Sands ist dagegen gut. Die NASA möchte aber eine Landung in Neu Mexiko vermeiden, da die Infrastruktur für eine Shuttle-Überführung dort nicht so günstig ist, wie in Edwards oder am KSC. Eine Überführung von White Sands würde effektiv deutlich länger dauern und mehr kosten. Bisher ist erst einmal ein Shuttle auf dem Northrup Strip in White Sands gelandet: STS-3/COLUMBIA im Jahr 1982. Dabei wurde der Orbiter durch den aufgewirbelten Gips von der Piste recht stark beschädigt. Die NASA meint aber, daß sie dieses Problem jetzt im Griff hat.
Folgende Landemöglichkeiten stehen zur Zeit zur Verfügung:
Landebahn
Orbit
Bremsmanöver
Landung
KSC
202
Fr.,20:49 Uhr
21:56 Uhr
EAFB
203
22:19 Uhr
23:27 Uhr
White Sands
203
22:20 Uhr 23:27Uhr
KSC
203
22:26 Uhr 23:32Uhr
EAFB
204
23:54 Uhr Sa, 1:00 Uhr
White Sands 204
23:57Uhr Sa, 1:02 Uhr
EAFB
205
Sa, 1:32 Uhr 2:36 Uhr
White Sands 218
21:08 Uhr 22:10 Uhr
KSC
218
21:12 Uhr 22:14 Uhr
EAFB
219
22:41 Uhr 23:44 Uhr
White Sands 219
22:43 Uhr 23:45 Uhr
EAFB 220 So, 0:17 Uhr 1:18 Uhr
White Sands 220
0:20 Uhr 1:20 Uhr

Später in der Nacht setzten die Astronauten der DISCOVERY mehrere kleine Technologiedemonstrationssatelliten aus.
Zunächst setzten sie um 1:19 Uhr ein Paar aus kaffetassengroßen Satelliten aus, die zeigen sollen, wie ein kleiner autonomer Satellit ein größeres Raumfahrzeug beobachten kann. Der auf Microelektromechanischen Systemen basierende PICOSAT Inspektor (MEPSI) könnte eines Tages eingesetzt werden, um mögliche Schäden an Raumfahrzeugen aufzuspüren.
Danach setzten sie um 2:58 Uhr ein zweites Paar kleiner Forschungssatelliten aus, die Teil eines Studentenexperiments sind, das von der US-Marineakademie gesponsort wird. Das Radarzauntransponder-Experiment (RAFT) soll Technologien für neue Raumfahrzeugkonstruktionen testen.
Das letzte Satellitenexperiment, das Experiment zur Neutralen Dichte in der Atmosphäre (ANDE), wird heute abend aus der Ladebucht ausgesetzt. ANDE besteht aus zwei kugelförmigen Mikrosatelliten, die die Dichte und Zusammensetzung der Atmosphäre im niedrigen Erdorbit mißt, während ihre Bahn vom Boden aus verfolgt wird. Die Daten sollen eine bessere Vorhersage der bewegung von Objekten in der Umlaufbahn ermöglichen.
Die Astronauten der Raumfähre haben ihre nächste Schlafperiode um kurz nach fünf Uhr begonne und werden heute Mittag um 13:17 Uhr wieder geweckt.

20. Dezember 2006, Mittwoch, 11. Missionstag
Die Besatzungen an Bord der DISCOVERY und der Internationalen Raumstation haben sich heute Nacht um 23:10 Uhr MEZ Lebewohl gesagt und damit acht Tage gemeinsamer Aktivitäten beendet.
Die Mitglieder der DISCOVERY-Besatzung, Kommandant Mark Polansky, Pilot Bill Oefelein und die Missionsspezialisten Nicholas Patrick, Robert Curbeam, Christer Fuglesang, Joan Higginbotham und Thomas Reiter, wurden um 14:47 Uhr MEZ mit dem Lied "The Zamboni Song" von den Gear Daddies geweckt. Das Lied, das der gesamten Besatzung gewidmet war, war vom Traingsteam erbeten worden, das Oefelein mitteilen ließ, sie hätten es arrangiert, daß er das Shuttle eine halbe Runde um die Station fliegen dürfe. Die Besatzung der Raumstation wurde eine halbe Stunde später geweckt.
Speziell für den deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter war heute ein teils freudiger, teils trauriger Tag. Zum einen freut er sich nach fünfeinhalb Monaten wieder zur Erde zurückzukehren und seine Familie wiederzusehen, zum anderen mußte er Abschied nehmen von seinen Besatzungskollegen auf der ISS, Kommandant Michael Lopez-Alegria und Flugingenieur Michail Tjurin, mit denen er die letzten drei Monate auf der Station verbracht hatte. Für ihn bleibt Sunita Williams auf dem Außenposten, die sich von den Kollegen verabschieden mußte, die sie hinaufbegleitet hatten.
Während der sehr emotionalen Verabschiedung um kurz nach 20 Uhr MEZ verlieh Lopez-Alegria Reiter die Schwingen des NASA-Astronautenkorps, was ihn zu einem Ehrenmitglied des Korps macht. Reiter gehört offiziell zum Astronautenkorps der ESA.
Um 20:19 Uhr schließlich läutete Kommandant Lopez-Alegria die Schiffsglocke, nachdem Reiter als letztes Besatzungsmitglied der DISCOVERY die Station verlassen hatte.
Nach dem Schließen der Schotten und der Überprüfung der Dichtigkeit der Verschlüße, wurden um 23:10 Uhr die Klammern des Andockmechanismus gelöst und die beiden Raumfahrzeuge wurden von dessen Federn voneinander fortgedrückt. Lopez-Alegria und Tjurin verabschiedeten die Raumfähre durch ein erneutes Läuten der Schiffsglocke, einer alten Marinetradition, und Mark Polansky funkte aus rund 200 Metern Entfernung, während des Rundflugs, zurück: "Die Besatzung der DISCOVERY wünscht euch eine gute Reise und dankt für die harte Arbeit, und wir hoffen, daß ihr das neue elektrische System der Station genießen werdet."
Pilot Bill Oefelein saß an der Steuerung als die Raumfähre den Außenposten umflog, was der Besatzung der DISCOVERY die Möglichkeit gab, einen Blick auf ihre geleistete Arbeit zu werfen: Das neues Tragwerksegment P5 und ein vollständig eingefahrener Solarzellenflügel des Solarmoduls P6. Während 7 Tagen, 23 Stunden und 58 Minuten, die die DISCOVERY angedockt war, hatte die Besatzung im Verlauf von
vier Außeneinsätzen das neueste Teil des Rückgrats der Station montiert und das Stromnetz der Station vollständig umverkabelt.
Außerdem hatte das Frachtteam unter der Leitung von Missionsspezialistin Joan Higginbotham mehr als zwei Tonnen an Nahrung, Wasser und Ausrüstung für die Expedition 14 Besatzung und ihr neuestes Mitglied herübergebracht. Sie füllten auch den Frachtbehälter im Laderaum der Raumfähre mit nicht mehr benötigter Ausrüstung und Experimentenproben, die zur Erde zurückgebracht werden sollen.
Die DISCOVERY feuerte ihre Triebwerke des Orbitalmanövriersystems (OMS) um 1:12 Uhr, um sich endgültig aus der Nähe der Station zu entfernen. Eine Landung am KSC in Florida ist, sofern es das Wetter zuläßt, am Freitag abend um 21:56 Uhr vorgesehen.
Heute Abend und in der Nacht werden Polansky, Oefelein und Patrick den Robotarm und den Sensorausleger einsetzen, um den Hitzeschild der Raumfähre nach Einschlägen von Mikrometeoriten und Weltraumschrott zu untersuchen. Die DISCOVERY wird sich dafür nicht zu weit von der ISS entfernen, um sie notfalls als sicheren Hafen wieder aufsuchen zu können.
Curbeam, Fuglesang, Higginbotham und Reiter werden unterdessen in Vorbereitung auf die Landung Ausrüstung und Versorgungsgüter, die während der Mission eingesetzt wurden verstauen.

19. Dezember 2006, Dienstag, 10. Missionstag
Die Besatzung der DISCOVERY und der Internationalen Raumstation haben heute ihren vierten Außeneinsatz durchgeführt. Diese Exkursion war dazu gedacht die nur halb eingegefahrene Solarzellenfläche von ihren Blockaden zu befreien und vollständig zusammenzufalten.
Die Besatzung des Shuttles wurde um 15:17 Uhr MEZ mit dem Lied "Good Vibrations" von den Beach Boys geweckt. Das Lied galt der ganzen Besatzung und spielte auf die Schwingungen an, die die Raumfahrer erzeugen müßten, um die Solarzellenfläche freizubekommen.
Robert Curbeam und Christer Fuglesang hatten die Nacht in der Luftschleuse QUEST verbracht. Die als "Kampieren" bezeichnete Prozedur bei auf 700 hPa verringertem Luftdruck, soll während des Schlafs den Stickstoff aus den Körper treiben, um zu verhindern, daß bei weiterer Absenkung des Luftdrucks in den Raumanzügen auf 300 hPa die Astronauten die gefährliche Taucherkrankheit bekommen.
Der Außeneinsatz begann genau um 20 Uhr MEZ. Während der folgenden 6 Stunden und 38 Minuten führten Curbeam und Fuglesang den Backbordflügel des Solarmoduls P6 ordentlich zusammengefaltet in den Folienbehälter.
Die Koordinierte Aktion mit den Flugleittechnikern beendete das Einfahren der Fläche, das am Mittwoch begonnen hatte und brachte die Voraussetzung für die nächste Mission im Frühling, STS-117, bei der der Steuerbordflügel auf ähnliche Weise verstaut werden soll. Das Solarmodul P6 wird dann während der Mission STS-120 an das Backbordende der Tragwerkstruktur bewegt und die Flügel dort wieder ausgefahren.
Applaus brach im Missionsleitzentrum aus, als die beiden Flächen um 0:54 Uhr heute nacht in den Rückhaltebehälter glitten. Die besatzungsmitglieder an Bord des Shuttle-Station-Komplexes lobten das Team am Boden, nachdem die Klammern entlang der zwei Folienbehälter
um 1:34 Uhr einrasteten und sie sicherten. Fuglesang machte Photos, darunter einige von den beiden Flächen des Steuerbordflügels, der im März eingefahren werden soll. Die Aufnahmen werden bei der Planung dieser Aufgabe hilfreich sein.
Die P6-Solarzellenflächen waren zum ersten Mal im November 2000 ausgefahren worden, als sie während der Mission STS-97 zur Station geliefert worden waren. Am Mittwoch konnten die Flugleittechniker den Flügel bereits nahezu um die Hälfte seiner Länge
auf 17 von 31 Mastabschnitte einziehen. Dann am Samstag, am Ende des dritten Außeneinsatzes der Mission halfen Curbeam und Williams den Technikern den Flügel um weitere 6 Abschnitte auf nur noch 11 einzuziehen. Insgesamt hatten die Techniker 71 Kommandos gegeben.
Während des vierten Außeneinsatzes bedienten Expedition 14 Flugingenieurin Sunita Williams und STS-116 Missionsspezialisten Joan Higginbotham den Robotarm der Station, um Curbeam und Fuglesang in die Nähe der Solarzellenfläche zu bringen. Pilot Bill Oefelein choreographierte den Außeneinsatz vom Inneren der Station. Die beiden Raumfahrer zogen auch einige Mehrschichtisolationen fest an, die bei einem vorangegangenen Außeneinsatz am Robotarm angebracht worden waren.
Curbeam erzielte einen neuen Rekord, als er seinen vierten Außeneinsatz der Mission absolvierte; dies sind mehr als irgendein anderer Raumfhrer wärend einer Shuttle-Mission durchgeführt hatten. Curbeam hat nun insgesamt 45 Stunden 34 Minuten auf Außeneinsätzen verbracht. Astronaut Mike Fincke hatte auch vier Außeneinsätze während seiner ISS-Expedition 9 Besatzungszeit durchgeführt.
Die Gesamtzeit der Außeneinsätze während STS-116 beläuft sich auf 25 Stunden und 45 Minuten.
Ebenfalls heute schloß die Besatzung den Transfer von rund 2 Tonnen an Ausrüstung und Versorgungsgütern vom Shuttle zur Station und anderthalb Tonnen von der Station in den Frachtcontainer in der Ladebucht des Shuttles ab.
Die DISCOVERY soll heute abend um 23:09 Uhr MEZ von der Raumstation ablegen und am Freitag um 21:56 Uhr am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) in Florida landen.

18. Dezember 2006, Montag, 9. Missionstag
Der neue Missionstag begann gestern Nachmittag um 15:17 Uhr MEZ mit der "Schönen blauen Donau", gespielt vom Wiener Philharmonieorchester, für Christer Fuglesang.
Flugleittechniker gaben den Plänen für einen vierten Außeneinsatz, der der Mission neu hinzugefügt wurde, heute den letzten Schliff. An Bord der Raumfähre DISCOVERY und der Internationalen Raumstation beendeten die Astronauten den Transfer von Versorgungsgütern zwischen den beiden Raumfahrzeugen.
Der Außeneinsatz soll am Montag abend um 20:12 Uhr MEZ beginnen, wenn Robert Curbeam und Christer Fuglesang aussteigen, um die Versuche, den störrischen Flügel des Solarmoduls einzuziehen, zu einem Ende zu bringen. Das Team hat sechseinhalb Stunden für den Außeneinsatz veranschlagt, man hofft aber, die Arbeit in viereinhalb beendet zu haben.
Die Planung sieht vor, daß Curbeam vom Ende des CANADARM2 aus bestimmte Stellen der Solarzellenfläche erreichen soll. Gestern war der Arm auf seiner mobilen Basisplattform an eine günstige Position auf der Tragwerkstruktur bewegt worden, um von dort aus die Arbeiten zu unterstützen. Curbeam wird mit Kaptonklebeband isolierte Werkzeuge benutzen, darunter einen Schaber, eine Spitzzange und einen verlängerten Abzieher, um die Fläche für das Einfahren gängig zu bekommen.
Zu den Techniken, die man sich dafür ausgedacht hat, gehört leichtes Ziehen an den Führungsleinen entlang der Fläche, an Ösen zupfen, an denen die Leinen festhängen und sanftes Drücken auf die Gelenkfalten, damit sich die Fläche besser zusammenfalten läßt.
Fuglesang wird direkt am P6-Segment arbeiten, um Curbeam zu unterstützen und die Solarzellenfläche wenn nötig zu schütteln, so wie es bereits am Samstag gemacht wurde. er wird auch Photos von dem Solarzellenflügel auf der anderen Seite des Segments schießen, um seine Konfiguration zu dokumentieren, bevor er auf der nächsten Space Shuttle Mission eingefahren werden wird.
In anderen Aktivitäten wurde der Transfer von Ausrüstung und Versorgungsgütern zwischen den beiden Raumfahrzeugen nahezu abgeschlossen. Besatzungsmitglieder und Flugleittechniker planen, die letzten Gegenstände, einige Werkzeuge und Ausrüstungsteile, nach dem Außeneinsatz herüberzubringen. Diese Arbeiten werden vor dem geplanten Ablegen der DISCOVERY am Dienstag Abend abgeschlossen sein.
Shuttle-Kommandant Mark Polansky und die Astronauten Nicholas Patrick, Bob Curbeam, Bill Oefelein und Joan Higginbotham nahmen heute Nacht um 0:27 Uhr an Presseinterviews teil.
Am Morgen hatte die Besatzung Zeit, die Planung für den Außeneinsatz durchzugehen, bevor Fuglesang und Curbeam sich zum dritten Mal in die Luftschleuse QUEST zum "Kampieren" begaben. Das Absenken des Luftdrucks auf 700 hPa (normal sind 1023 hPa) ist Teil eines Vorgangs, der verhindern soll, daß die Astronauten bei dem niedrigen Druck im Raumanzug (300 hPa reiner Sauerstoff) durch das Ausgasen von Stickstoff in den Blutbahnen die gefährliche Taucherkrankheit bekommen.
Die Besatzung ging heute früh um 7:17 Uhr zu Bett und wird heute Nachmittag um 15:17 Uhr für einen Tag mit einem weiteren Außeneinsatz geweckt werden.

17. Dezember 2006, Sonntag, 8. Missionstag
Der Missionstag stand ganz im Zeichen des dritten Außeneinsatzes, der diesmal neben Bob Curbeam ("Beamer") auch von Sunita "Suni" Williams durchgeführt wurde.
Die Besatzung des Shuttles, Kommandant Mark Polansky, Pilot William Oefelein und die Missionsspezialisten Nicholas Patrick, Robert Curbeam, Christer Fuglesang, Joan Higginbotham und Thomas Reiter, sowie Sunita Williams, die mit Curbeam in der Luftschleuse kampiert hatte, wurden um 15:52 Uhr MEZ mit Aaron Copeland's "Fanfare for the Common Man", gespielt vom London
Philharmonic Orchestra, geweckt. Das Stück wurde für Nicholas Patrick gespielt.
Während des Außeneinsatzes, der teilweise ad hoc choreographiert wurde, beendeten die STS-116 Astronauten das Umverkabeln der Internationalen Raumstation und schüttelten eine blockiertes Solarzellenfläche lose, so daß ihre Besatzungskollegen es zu insgesamt zwei Dritteln einfahren konnten.
Mit der Beendigung der Arbeiten an den elektrischen Anlagen, schafften die Raumfahrer die Voraussetzung für den Anbau weiterer Solarzellen- und Labormodule, darunter auch die der internationalen Partner.
Zum zweiten Mal schalteten die Flugleittechniker etwa die Hälfte aller Stationssysteme ab, darunter einige Lichter, Kommunikationsanlagen, Ventilatoren und Ersatzcomputer, als der Außeneinsatz um 20:25 Uhr MEZ begann. Curbeam und Williams erledigten ihre Verkabelungsarbeiten in etwa der gleichen Zeit, wie Curbeam und Fuglesang zwei Tage zuvor. Um 22:18 Uhr MEZ fuhren die Techniker die zweite Hälfte des neuen Stromversorgungsnetzes und des Kühlsystems hoch.
Die Raumfahrer montierten auch eine Greifstelle für den Robotarm und brachten drei Bündel von russischen Teilchenabschirmblechen an der Außenseite des Servicemoduls SWESDA in Position, bevor sie sich der Solarzellenfläche 4B des Solarmoduls P6 zuwandten. Die Abschirmbleche werden auf einem späteren Außeneinsatz im Frühjahr 2007 von der Expedition 15 Besatzung, Kommandant Fjodor Jurtschichin und Flugingenieur Oleg Kotow, am Servicemodul montiert.
Danach versuchten die beiden Astronauten durch kontrolliertes Schüttel der Folienbehälter, die Blockade in den Führungsleinen der halb zusammmengefalteten Solarzellenflächen zu lösen, damit die Flächen weiter eingefahren werden könnten. Curbeam und Williams brachten sich je an einem der beiden Behälter in Position und schüttelten abwechselnd die Kästen, während die Besatzungsmitglieder im Innern der Station den Mast Stück für Stück weiter einzogen. Curbeam schüttelte seine Seite 19 Mal, Williams die ihre 13 Mal. Die Besatzung drinnen fuhr den Mast 8 Mal um je einen Abschnitt ein.
Als Ergebnis ihrer gemeinsamen Bemühungen ist der Flügel nun zu 65% eingefahren. Der 7 Stunden und 31 Minuten dauernde Außeneinsatz war um 3:56 Uhr MEZ beendet.
Etwa in der Mitte ihres Ausflugs informierte die Missionsleitzentrale die Besatzung, daß die Missionsleitung entschieden hat, die Mission der DISCOVERY um einen Tag zu verlängern, um einen vierten Außeneinsatz zu ermöglichen. Curbeam und Fuglesang werden den Außeneinsatz am Montag ausführen, um den Solarzellenflügel ganz einzufahren zu versuchen, sowie zusätzliche Informationen zu sammeln, die beim Einfahren des anderen Flügels während der nächsten Shuttle-Mission STS-117 im März nützlich sein könnten. Der erweiterte Flugplan läßt auch Raum für die Spätinspektion von DISCOVERY's Hitzeschild, nachdem das Shuttle von der ISS abgelegt hat. DISCOVERY soll nun am Freitag Abend am Kennedy Raumfahrtzentrum landen.
Die Besatzung der DISCOVERY ist heute morgen um 7:17 Uhr zu Bett gegangen und wird heute Nachmittag um 15:17 Uhr wieder geweckt zu einem Tag der für den Transfer von Gütern und den Vorbereitungen auf den Außeneinsatz vorgesehen ist.

16. Dezember 2006, Samstag, 7. Missionstag
Nachdem die Hälfte des elektrischen Systems der Station neu konfiguriert wurde, hat die Besatzung der DISCOVERY einen halben Tag frei bekommen, bevor sie heute abend ihre Arbeit während des dritten Außeneinsatzes beenden.
Die Astronauten der Raumfähre wurden um 15:52 Uhr MEZ mit dem Lied "Low Rider", interpretiert von der Gruppe War, geweckt, das für Pilot William Oefelein gespielt wurde.
DISCOVERY und die Station sind weiter in gutem Zustand. Das Shuttle hatte vorübergehend die Lageregelung für beide Raumfahrzeuge übernommen, wobei es seine Steuerdüsen einsetzte. Dies begann während der Vorbereitungen für den Außeneinsatz am Donnerstag. Die Lageregelung der Station wurde als Teil der normalen Vorbereitungen auf die Umkonfiguration des Stromversorgungssystems der ISS an die DISCOVERY übertragen. Die Station verwendet für gewöhnlich ihre eigenen Steuermomentenkreisel, um ihre Lage zu regeln, ohne dabei Treibstoff zu
verbrauchen.
Ursprünglich sollte die Lageregelung schon am Freitag Morgen wieder an die Station übertragen werden, nachdem der Außeneinsatz abgeschlossen und die elektrischen Systeme wieder hochgefahren
waren. Jedoch traten Probleme auf, als dies versucht wurde. Die Flugleittechniker denken, daß dies mit einer Erhöhung des Luftwiderstands zusammenhängt, der zur Zeit als Folge der jüngsten Sonnenaktivität auf die Station einwirkt. Später am Tag wurde dies dann aber nachgeholt. Wenn notwendig hätte das Shuttle die Lageregelung der Station für den Rest der Mission übernehmen können. Zusätzlich verfügen die russischen Module über Schubdüsen, mit denen die Lage geregelt werden kann.
Die Ingenieure, die die Probleme mit dem Einziehen des Backbordflügels des Solarmoduls P6 untersuchen, denken, daß eines der Führungsseile sich in einer drehbaren Öse in einer der beiden Solarzellenflächen verhakt hat. Dies scheint die Flächen daran zu hindern, sich vollständig zusammenzufalten. Der Flügel bleibt weiterhin halb eingefahren, wie er es seit Mittwoch ist. Gestern Morgen führten die Flugleittechniker einige "Schütteltests" durch, wobei sie den Flügel jeweils um 10 Grad in jede Richtung drehten, um zu sehen, ob sich dadurch etwas ändert. Sie analysieren die Ergebnisse dieser Tests und untersuchen Optionen, wie man weiter mit den Flächen verfahren soll.
In der Nacht versuchten die Besatzungen des Shuttles und der Station mit Hilfe der Ingenieure und Techniker am Boden erneut, die Flächen zusammenzufalten, aber keine der versuchten techniken zeigte den gewünschten Erfolg. Der letzte Versuch wurde um 3:08 Uhr MEZ durchgeführt, als Sunita Williams die Solarzellenfläche ein Stück ausfuhr und dann erneut um das gleiche Stück wieder einfuhr. Danach zeigte sich aber, daß sich keine signifikante Veränderung eingestellt hatte und sich der Stau nicht auflösen wollte.
Daraufhin wurde die Besatzung darüber in Kenntnis gesetzt, daß, wenn dafür noch Zeit vorhanden ist, am Ende des für heute Abend geplanten Außeneinsatzes, die Astronauten Robert Curbeam und Sunita Williams eine Inspektion des Folienbehälters durchführen sollen. Diese zusätzliche Aufgabe würde nur ausgeführt, wenn der Rest des Außeneinsatzes, die Umverkabelung des Stromversorgungsnetzes der Station, problemlos verläuft. Die Missionsleiter haben noch nicht entschieden, ob ein vierter Außeneinsatz versucht werden soll, aber die Inspektion während des 3. Außeneinsatzes könnte ihnen wertvolle Informationen für diese Entscheidung liefern.
Zu den übrigen Aktivitäten der Besatzungen an diesem Tag gehörte der Transfer von Versorgungsgütern aus dem Shuttle zur Station. Die DISCOVERY hat rund 2,5 Tonnen davon an Bord, das meiste, rund 2 Tonnen, im Innern des SPACEHAB-Frachtmoduls in der Ladebucht. Zu den gelieferten Gütern gehören Nahrungsmittel, Kleidung, Ersatzteile, Wasser und anderes. Außerdem wurden Sauerstoff und Stickstoff in die Tanks des Schleusenmoduls QUEST der Station herübergepumpt, als Ausgleich für die Luft, die während der Außeneinsätze verbraucht wurde.
Auch mehrere Pressetermine standen auf dem Programm. Als erstes sprachen Christer Fuglesang und Thomas Reiter mit der schwedischen Kronprinzessin Viktoria und der stellvertretenden Premierministerin des Landes. Bei dieser Gelegenheit "brach" Fuglesang den Weltrekord im Frisbee-Werfen, indem er eine Frisbeescheibe 20 Sekunden lang in der Luft schweben ließ, bevor er sie wieder "auffing". Bei einer zweiten Pressekonferenz, bei der alle Astronauten anwesend waren, beantworteten sie Fragen von Reportern aus den verschiedenen NASA-Zentren und eine Reihe von Fragen aus Stockholm, die speziell an Christer Fuglesang gerichtet waren. Fuglesang ist der erste Schwede, der in's All gestartet ist. Bei einer dritten Gelegenheit beantworteten Mike Lopez-Alegria und Mikhil Tjurin Fragen von KNX-Radio und National Public Radio.
Die Raumfahrer berichteten auch über ihre Erfahrungen mit dem Sonnensturm, der am Donnerstag Nachmittag die Erde getroffen hatte. Curbeam und Fuglesang hatten während ihres Außeneinsatzes über der Nordhalbkugel der Erde Polarlichter beobachten können, die in vielen Farben leuchteten. Mike Lopez-Alegria, der Expedition 14 Kommandant der ISS berichtete, daß sie die "Nacht" im Servicemodul
SWESDA geschlafen hätten, um das Risiko von möglicher Verstrahlung zu minimieren. Die Astronauten der DISCOVERY waren in ihrem Raumfahrzeug sicher.
Ansonsten genossen die Raumfahrer einige Freizeit an diesem Missionstag, bei dem sie sich von der harten Arbeit der letzten Tage ein wenig entspannen und die Aussicht aus den Fenstern der ISS bewundern konnten.
Der dritte Außeneinsatz der Mission soll heute abend um 20:37 Uhr MEZ beginnen. Als Vorbereitung dafür begaben sich Bob Curbeam und ISS-Expedition 14 Flugingenieurin Suni Williams um 5:57 Uhr heute früh in die Luftschleuse, um dort die Nacht über bei verringertem Luftdruck zu kampieren. Der Rest der Besatzung ging um 7:47 Uhr zu Bett.

15. Dezember 2006, Freitag, 6. Missionstag
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des zweiten Außeneinsatz der Mission, bei dem das Stromversorgungssystem der ISS umkonfiguriert werden sollte. Außerdem werden auch Änderung im Kühlsystem notwendig, da das Solarmodul P6, das sich zur Zeit noch an seiner provisorischen Stelle befindet, die Aufgaben zum Kühlen der Stationskomponenten nicht mehr weiter übernehmen wird.
Am gestrigen Morgen wurde deshalb das neue Kühlsystem des P4-Tragwerkmoduls mit Ammoniak befüllt, das nun bereit ist, durch die Leitungen zu zirkulieren, sobald die Pumpen in Betrieb gesetzt werden.
Missionsleiter und Ingenieure fahren inzwischen damit fort zu ermitteln, ob weitere Maßnahmen während der STS-116-Mission erfolgen sollten, um das Einfahren des backbordseitigen Flügels des Solarmoduls P6 abzuschließen. Der Flügel konnte am Mittwoch nur knapp zur Hälfte eingefahren werden, etwa 17 Abschnitte des Zentralmastes verbleiben ausgefahren. Vollständig ausgefahren ist der Mast 31 Abschnitte lang. Die Solarzellenfläche konnte aber zumindest weit genug eingefahren werden, um es dem P4-Modul gestern Morgen zu ermöglichen, sich zur Sonne zu drehen, ein Vorgang, der ohne Probleme ablief. Im Augenblick haben das P4 und der Backbordflügel des P6 rund 5 Meter Abstand voneinander. Sollte es so bleiben, wie es ist, stellt die nur teilweise eingefahrene Solarzellenfläche keinen Grund zur Besorgnis für das Ablegen des Shuttles oder irgendeiner anderen Stationsaktivität bis zu einem Manöver zum Umsetzen der Sojuskapsel im April 2007 dar.
Eine Entscheidung darüber, ob irgendwelche zusätzlichen Maßnahmen bezüglich der teilweise eingefahrenen Fläche erfolgen sollen, darunter auch ein möglicher vierter Außeneinsatz, bei dem Curbeam und Fuglesang beim Einfahren Unterstützung leisten könnten, ist nicht vor Samstag zu erwarten.
Die besatzung der DISCOVERY wurde um 16:17 Uhr MEZ gestern Nachmittag mit dem Lied "Under Pressure" der Popgruppe Queen geweckt, das für Curbeam gespielt wurde. Die Stationsbesatzung wurde eine halbe Stunde später geweckt.
Curbeam und Fuglesang hatten die "Nacht" wieder in der Luftschleuse QUEST bei verringertem Luftdruck von 700 hPa verbracht. Die als "Kampieren" bezeichnete Prozedur reduziert die Menge des in den Blutbahnen gelösten Stickstoffs und hilft dabei, die gefährliche Taucherkrankheit zu vermeiden, wenn die Astronauten sich in die Raumanzüge mit noch niedrigerem Luftdruck begeben.
Die beiden Missionsspezialisten begannen ihren zweiten Außeneinsatz um 20:41 Uhr MEZ. Keine zwei Stunden später hatten sie die erste Hälfte des permanenten Stromversorgungssystems der Station, die Kanäle 2 und 3, am laufen, wodurch die Station in die Lage versetzt wurde, den Strom aus den neuen Solarzellenflächen zu verwenden.
Die zweite Hälfte des Stromversorgungssystems, die Kanäle 1 und 4, wird beim dritten Außeneinsatz der Mission am Samstag rekonfiguriert. Sobald dies geschehen ist, wird das Stromversorgungssystem der Station in der Montageende-Konfiguration sein, bereit für das Anfügen von weiteren Solar- und Labormodulen im nächsten Jahr.
Bevor die Astronauten die Kabelkonfiguration umändern konnten, mußten die Flugleittechniker der Station zunächst rund die Hälfte der Stationssysteme abschalten, darunter einige Lichter, Kommunikationseinrichtungen, Ventilatoren und Ersatzcomputer. Sie begannen mit der Abschaltprozedur gegen 21 Uhr und um 22:45 Uhr MEZ konnten sie zum ersten Mal die Schalter des Hauptstromkreises betätigen und die Kanäle 2 und 3 in Betrieb nehmen. Um 23:30 Uhr schließlich begann eines der externen Wärmeregelungssysteme überschüssige Wärme in's All abzustrahlen und die Gleichstrom-Gleichstrom-Transformatoren regelten die Stromspannung.
Die Astronauten hatten die Luftschleuse gestern Abend 30 Minuten früher als geplant verlassen und erledigten ihre Aufgaben schnell genug, um weitere 30 Minuten gutzumachen. Sie beendeten ihren Ausflug um 1:41 Uhr MEZ, eine Stunde früher als geplant und genau 5 Stunden, nachdem sie begonnen hatten. Expedition 14 Flugingenieurin Sunita Williams und STS-116-Missionsspezialistin Joan Higginbotham bedienten den Robotarm der Station, um sie bei ihrem Außeneinsatz zu unterstützen.
Bevor sie zurück an Bord der Station kamen, versetzten Curbeam und Fuglesang zwei kleine Handkarren, die auf den Gleisen der Tragwerkstruktur fahren, brachten eine Wärmeschutzabdeckung am Stationsarm an, sowie Taschen mit Werkzeugen für zukünftige Außeneinsätze.
Die Besatzung der DISCOVERY ist schließlich heute Morgen um 8:47 Uhr zu Bett gegangen. Sie wird ihren nächsten Missionstag heute Nachmittag um 15:47 beginnen. Während dieses Tages werden die Astronauten hauptsächlich Gegenstände, Versorgungsgüter und Ausrüstung von der DISCOVERY zur Station herüberbringen, eine Pressekonferenz abhalten und einige Freizeit genießen.

14. Dezember 2006, Donnerstag, 5. Missionstag
Die Besatzung der DISCOVERY wurde um gestern Nachmittag um 16:17 Uhr MEZ mit dem Lied "Suavemente", gesungen von Elvis Crespo, geweckt. Das Lied (das aufgrund eines Fehlers mit dem Band erst mit fünf Minuten Verspätung gespielt wurde) war für Joan Higginbotham. Die Besatzung der Raumstation, Kommandant Michael Lopez-Alegria, Flugingenieur Michail Tjurin und Flugingenieurin Sunita Williams, wurden erst eine halbe Stunde später mit dem Standard-Weckton geweckt.
An diesem Missionstag wurde die erste Phase der elektrischen und wärmetechnischen Umstrukturierung der Internationalen Raumstation abgeschlossen, als das neue Solarmodul sich zu drehen und der Sonne zu folgen begann und zum ersten Mal Ammoniak durch die Leitungen des permanenten Kühlsystems der Station floß.
Flugleittechniker sandten die Kommandos, die die Drehung des großen Drehgelenks einleiteten, gegen 2 Uhr MEZ heute nacht. Die Solarzellenflächen des P4-Moduls bewegten sich dann wie ein riesiges Schaufelrad in die richtige Position, um das Sonnenlicht einzufangen, während die Station vom orbitalen Tag in den Erdschatten hinüberglitt. Ein paar Stunden später, gegen 5 Uhr MEZ, wurden Ventile geöffnet und ermöglichten es rund 140 kg Ammoniak in die Leitungen der Tragwerksegmente der Station und deren Radiatoren zu fließen. Dies war der erste Schritt, um ständige Kühlung für die Flugsteuerung und Elektronik des Komplexes bereitzustellen.
Diese entscheidenden Schritte auf dem Weg zur Inbetriebnahme des Moduls folgtem einem stundenlangen Versuch der DISCOVERY-Besatzung, den Backbordflügel des Solarmoduls P6 einzufahren, der vor sechs Jahren provisorisch auf der Station montiert worden war, um in der frühen Phase des Stationsbetriebs genügend Strom für das Labor zur Verfügung zu stellen.
Die Besatzung verbrachte sechs Stunden damit, 45 Kommandos an das Modul zu senden, damit es zunächst einfährt, dann wieder ausfährt und erneut einfährt, um die zwei rund 30 Meter langen, aus schmalen
Solarzellenstreifen bestehenden Flächen, wie eine Zieharmonika zusammenzufalten und in ihrem Behälter zu verstauen. Aber die Führungsleinen, die beim ordentlichen Zusammenfalten helfen sollten, blieben offenbar hängen, als 17 der 31 Mastabschnitte eingefahren waren und die halbgefalteten Flächen begannen sich aufzuwölben anstatt in den Behälter zu wandern. Dadurch war aber bereits genügend Freiraum geschaffen, um das Drehen des P4-Moduls zu ermöglichen.
Die Missionsleiter waren heute Nacht zusammengekommen, um die verschiedenen Optionen für das Beenden des Einfahrvorgangs zu besprechen und entschieden, zunächst mit dem zweiten Außeneinsatz von Curbeam und Fuglesang wie geplant fortzufahren. Dabei soll da erste Paar elektrischer Kanäle für das permanente Stromversorgungssystem der Station neuverlegt werden.
Die Missionsleiter werden in den nächsten Tagen weiter besprechen, ob zusätzliche Außenaktivitäten notwendig sind, um das Einfahren des P6-Flügels abzuschließen, obwohl sie zum Schluß kamen, daß sich die Solarzellenfläche für den Rest der Mission, für das Ablegen der DISCOVERY in der nächsten Woche, und wenn nötig auch für die Ankunft eines neuen PROGRESS-Versorgungstransporters im Januar, in einer sicheren Konfiguration befindet, wenn man entschiede, daß ein weiterer Planungspunkt auf die Agenda eines Außeneinsatzes der Expedition 14 Besatzung gesetzt wird, der nach dem Abflug der DISCOVERY erfolgen soll.
Heute früh fragte, um Daten für eine zukünftige Entscheidung einzuholen, die Missionsleitzentrale DISCOVERY-Kommandant Polansky und Stationskommandant Lopez-Alegria, darüber nachzudenken, welcher Missionstag am besten für einen möglichen vierten Außeneinsatz geeignet sei, um das Einfahren des P6-Solarzellenflügels zu unterstützen. Polansky und Lopez-Alegria baten um mehr Details darüber, was ein weiterer Außeneinsatz mit sich bringen würde, bevor sie ihre Meinung dazu äußerten.
Nachdem sich das neue Solarmodul drehen läßt und das permanente Kühlsystem wie erwartet funktioniert, hat die besatzung der DISCOVERY um 8:17 Uhr ihre nächste Schlafperiode begonnen. Sie werden heute Nachmittag um 16:17 Uhr wieder geweckt, um sich auf den nächsten Außeneinsatz der Mission vorzubereiten.

13. Dezember 2006, Mittwoch, 4. Missionstag
Die Internationale Raumstation ist nun fast zwei Tonnen schwerer, nachdem heute nacht das neueste Tragwerksegment während des ersten Außeneinsatzes angebaut wurde.
Die Besatzung wurde gestern nachmittag um 16:47 Uhr MEZ mit dem Lied "Waterloo", gesungen von der schwedischen Popgruppe ABBA, geweckt. Das Lied war für den schwedischen ESA-Astronauten Christer Fuglesang, der in der Nacht seinen ersten Außeneinsatz durchführte. Fuglesang meinte dazu: "Nette Musik heute morgen." Fuglesang und Bob Curbeam hatten im Schleusenmodul QUEST bei verringertem Luftdruck (700 hPa) geschlafen, um die Voratmungszeit vor dem Außeneinsatz zu reduzieren, bei dem der normalerweise im Blut gelöste Stickstoff ausgebracht wird. Dies ist notwendig um die gefürchtete Taucherkrankheit zu vermeiden, die sich sonst bei dem noch niedrigerem Luftdruck (300 hPa reiner Sauerstoff) im Raumanzug einstellen würde, wenn der Stickstoff Bläschen in den Blutbahnen bildet.
Die beiden Astronauten begaben sich dann nach draußen, um das P5-Segment der integrierten Tragwerkstruktur anzubringen und eine ausgefallenen Kamera auszutauschen, die für zukünftige Montagearbeiten benötigt wird. Sie waren auch noch in der Lage einige zusätzliche Aufgaben zu erfüllen, die bei zukünftigen Außeneinsätzen wertvolle Zeit einsparen wird. Darunter das Anschließen des neuen Segments an den bereits vorhandenen Tragwerkausleger, das Entfernen der Starthalterungen und das öffnen einer Verriegelung, die es ermöglichen wird, das P6-Modul an dieser Stelle anzukoppeln, wenn es von seiner augenblicklichen temporären Position an seinen permanten Platz am Ende der Backbordseite des Tragwerks umbewegt wird.
Der Außeneinsatz begann um 9:31 Uhr MEZ und Curbeam und Fuglesang waren um 4:07 Uhr MEZ wieder im Inneren der ISS. Das Tragwerksegment war offiziell um 23:45 Uhr angekoppelt und die Installation war um 0:21 Uhr MEZ abgeschlossen. Die Gesamtdauer des Einsatzes war 6 Stunden und 36 Minuten.
Mit ihrer Rückkehr in die Luftschleuse QUEST am Ende des Außeneinsatzes, nahm sich Curbeam einen Moment, um den Nobelpreisgewinnern von 2006 zu gratulieren, darunter Dr. John C Mather vom Goddard Raumflugzentrum der NASA, der für seine Arbeiten über die Urknalltheorie geehrt wurde.
Nachdem das Backbordtragwerksegment an seinem Platz ist, ist die Besatzung bereit, in die zweite Phase der Mission überzugehen: das Umverkabeln der Station. Diese Arbeit wird am Mittwoch beginnen, wenn der Backbordflügel des Solarzellenmoduls P6 eingefahren wird. Das ermöglicht es dem P4-Modul sich zu drehen und der Sonne zu folgen. Sobald das geschehen ist, werden sich Curbeam und Fuglesang am Donnerstag erneut nach außerhalb der Station begeben m mit der Umkonfiguration der externen Verkabelung zu beginnen, so daß der Strom, der von dem im September gelieferten Solarmodul produziert wird, verwendet werden kann.
In der Zwischenzeit, nachdem man einen genauen Blick auf die Bilder der ersten drei Flugtage geworfen hat, haben die Missionsleiter entschieden, daß der Hitzeschild in der Lage ist, eine sichere Rückkehr zur Erde zu gewährleisten. Sie entschieden auch, daß eine tiefergehende Inspektion, die für heute geplant war, nicht mehr erforderlich sei.
Die Besatzung ist heute morgen um 8:17 Uhr zu Bett gegangen, nachdem der Robotarm der Station in die richtige Position gebracht worden war, um einen guten Blick auf das Einfahren der P6-Solarzellenfläche zu haben. Die Besatzung wird den fünften Tag ihrer Mission um 16:17 Uhr MEZ beginnen. Die Besatzung der Station wird 30 Minuten länger schlafen können und um 16:47 Uhr geweckt werden.

12. Dezember 2006, Dienstag, 3. Missionstag
Die Besatzung wurde gestern Nachmittag um 16:18 Uhr MEZ mit dem Lied "Beep Beep", gesungen von Louis Prima geweckt. Es wurde für Sunita Williams gespielt, die heute nacht zur Besatzung der Raumstation überwechselte.
Die Astronauten der DISCOVERY und der ISS wurden heute zusammengeführt und die vereinigte Besatzung begann sofort mit der komplexen Arbeit, die mit dem Anbau des neuen Tragwerksegmentes und der Neuverkabelung des Stromnetzes der Station verbunden ist. Die Besatzung der DISCOVERY betrat die Station um 0:54 Uhr MEZ heute nacht, als Stationskommandant Michael Lopez-Alegria die Schiffsglocke läutete, eine jahrhundertealte Marinetradition. Lopez-Alegria und seine Mannschaftskameraden Michail Tjurin und Thomas Reiter begrüßten Kommandant Mark Polansky, Pilot Bill Oefelein und die Missionsspezialisten Nicholas Patrick, Joan Higginbotham, Bob Curbeam, Sunita Williams und Christer Fuglesang mit strahlendem Lächeln und Umarmungen. Das herzliche Willkommen folgte dem Rendezvous und Anlegen der Raumfähre um 23:12 Uhr MEZ.
Bevor sich die gemeinsame Besatzung ihrer ersten Aufgabe der Mission, das Herausheben des neuen Tragwerksegmentes P5 aus der Ladebucht der DISCOVERY, zuwenden konnte, wurde sie aufgefordert aus dem Stegreif mit dem Robotarm der Station eine Inspektion der Flügelspitze der DISCOVERY durchzuführen. Die Inspektion wurde erforderlich, weil ein Sensor in diesem Bereich der Tragfläche um 11:30 Uhr am Montag, während die Besatzung schlief, eine leichte Vibration aufzeichnete. Obwohl diese Messung auf einen Einschlag hindeuten kann, sind solche Vibrationen nicht ungewöhnlich und die Missionsleiter erwarteten nicht, irgendwelche Beschädigungen zu finden. Die Aufnahmen von der Endeffektorkamera des Robotarms wird es den Analysten in Houston ermöglichen festzustellen, daß die Vorderkantensegmente aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff unversehrt geblieben sind. Das Bildanalyseteam hat auch damit begonnen, die Aufnahmen duchzusehen, die
während der Annäherung an die Station von DISCOVERY's Unterseite angefertigt wurden. In der Nacht werden sich die Teams treffen, um zu besprechen, ob eine Inspektion der Hitzeschutzkacheln erforderlich ist. Die zusätzliche Aufgabe verzögerte das Entladen des rund 1850 kg schweren Tragwerksegmentes um etwa eine Stunde. Aber sobald die Inspektion abgeschlossen war, setzte die Besatzung den Robotarm ein, um das Segment aus der Ladebucht zu heben und es an den Stationsarm zu übergeben. Der P5 wird den Tag über  über der Backbordtragfläche hängen bleiben und auf die Installation während des ersten von drei geplanten Außeneinsätzen warten.
Vor dem Zubettgehen kamen die Besatzungsmitglieder zu einer gründlichen Besprechung der Planung für den Außeneinsatz am Abend zusammen. Curbeam und Fuglesang werden die Nacht bei reduziertem Luftdruck (700 hPa) in der Luftschleuse verbringen. Durch das campieren in der Luftschleuse wird der Stickstoff aus dem Blutkreislauf der Astronauten getrieben, was die zwei gegen die Dekompressionskrankheit schützen soll, wenn sie in den Raumanzügen Sauerstoff bei noch niedrigerem Druck atmen sollen.
Die Besatzung der DISCOVERY soll heute Nachmittag gegen 16:47 Uhr MEZ geweckt werden, und die Expedition 14 Besatzung um 17:17 Uhr. Der Außeneinsatz soll gegen 21:22 Uhr beginnen, wobei das Ankoppeln des Tragwerksegments gegen 23:07 Uhr erwartet wird.

11. Dezember 2006, Montag, 3. Missionstag, Rendezvous und Andocken
0:53 Uhr MEZ: Die Schotts sind offen und die Besatzungen begrüßen sich herzlich. Damit beginnt eine Woche der gemeinsamen Zusammenarbeit an Bord der Internationalen Raumstation. Dies ist das erste Mal, daß zwei ESA-Astronauten zusammen im All und an Bord der Internationalen Raumstation sind.
0:36 Uhr MEZ: ISS-Kommandant Michael Lopez-Alegria hat die DISCOVERY informiert, daß alles bereit ist für den Druckausgleich im Verbindungstunnel.
23:48 Uhr MEZ: Die Dichtigkeitstests sind im Gange. Noch rund 30 Minuten bis zum Öffnen der Schotts.
23:25 Uhr MEZ: Die Haken sind in die Ösen eingerastet und die feste Verbindung zwischen den beiden Raumfahrzeugen ist hergestellt. Als nächstes wird ein Dichtigkeitstest erfolgen, der sicherstellen soll, daß über die Verbindung keine Luft entweichen kann. Erst danach können die Schotts im Tunnel geöffnet werden.
23:18 Uhr MEZ: Nachdem die Schwingbewegungen im Andockmechanismus angeklungen sind, wird der Ring langsam eingezogen und zieht die beiden Kopplungsmechanismen zueinander, bis eine feste Verbindung aufgebaut werden kann.
23:12 Uhr MEZ: Kontakt! DISCOVERY hat an der Station angelegt. ESA-Astronaut Thomas Reiter bestätigte, daß die Station in freier Drift ist, damit die Lageregelung nicht versucht, die Kräfte und Momente, die beim Anlegen auftreten, auszugleichen.
23:09 Uhr MEZ: Der Andockstutzen in der hellerleuchteten Ladebucht nähert sich langsam dem Andockport der Station. Noch rund 5 Meter.
23:05 Uhr MEZ: Die Andockmechanismen sind gut zueinander ausgerichtet und der abschließnde Anflug läuft. Noch 6 Minuten.
23:01 Uhr MEZ: Noch 15 Meter und 10 Minuten.
22:54 Uhr MEZ: Noch 30 Meter. Die Annäheruungsgeschwindigkeit beträgt nur noch 3 cm/s.
22:42 Uhr MEZ: Noch 75 Meter. Der Orbiter bewegt sich jetzt mit nur 6 cm/s auf den Andockport der Station zu.
22:38 Uhr MEZ: Die Besatzung hat die Freigabe bekommen weiter auf das Andocken hin fortzufahren. Die Entfernung beträgt noch 78 Meter. Die Annäherungsgeschwindigkeit liegt liegt bei 0,3 Meter pro Sekunde. Der Andockmechanismus ist bereit für das Ankoppeln.
22:28 Uhr MEZ: DISCOVERY ist jetzt genau in der Längsachse der Station. Die Entfernung beträgt noch rund 110 Meter. Der Orbiter zeigt der Station weiterhin die offene Ladebucht, in der sich der Andockstutzen befindet und wird jetzt langsam zurücksetzen.
22:14 Uhr MEZ: Das RPM ist beendet. Kommandant Mark Polansky steuert die Raumfähre jetzt in einem Halbkreis in 140 Meter Entfernung genau in die Längsachse der Station. Andocken ist nur noch 52 Minuten entfernt.
22:11 Uhr MEZ: Die Astronauten der ISS haben in den letzten 100 Sekunden über 300 Photos mit 400 und 800 mm Objektiven geschossen. Die Raumfähre ist kurz davor den Überschlag zu beenden.
22:07 Uhr MEZ: DISCOVERY zeigt der Station jetzt die Unterseite. Die ISS-Besatzung beginnt jetzt damit Photos des Hitzeschilds zu schießen.
22:06 Uhr MEZ: Das Nickmanöver hat begonnen. In den folgenden 8 Minuten führt der Orbiter eine 360° Drehung um die Querachse durch.
22:02 Uhr MEZ: Noch 200 Meter.
21:57 Uhr MEZ: Keine 300 Meter Entfernung mehr. Das RPM soll in 10 Minuten beginnen. Der Orbiter ist jetzt genau unter der Station.
21:49 Uhr MEZ: Das letzte Kurskorrekturmanöver wurde durchgeführt. Der siebensekündige Einsatz der Manövriertriebwerke hat die Geschwindigkeit um 1,8 km/h reduziert. Die Raumfahrzeuge sind jetzt gut 500 m auseinander.
21:45 Uhr MEZ: Der Orbiter ist jetzt rund 800 Meter unterhalb der Station. Die Annäherungsrate nimmt allmählich ab und wird Null erreichen, wenn sich die DISCOVERY nur mehr 300 Meter direkt unterhalb der ISS befindet, um dort den Rückwärtsüberschlag zu beginnen, damit die Stationsbesatzung die Unterseite der Raumfähre photographieren kann.
21:39 Uhr MEZ: Ein weiteres Bahnkorrekturmanöver wurde mit dem RCS erfolgreich ausgeführt. Dabei wurde die Geschwindigkeit des Orbiters um rund anderthalb Kilometer pro Stunde geändert. DISCOVERY ist jetzt nur noch rund 1,5 km vom Komplex entfernt und die Besatzung bereitet sich jetzt auf das Rendezvous-Nickmanöver (RPM) vor.
21:27 Uhr MEZ: Noch 3,5 Kilometer Distanz zwischen den beiden Raumfahrzeugen.
21:11 Uhr MEZ: DISCOVERY ist jetzt gut 5 km von der Station entfernt. Die Bahnprüfung hat ergeben, daß das zweite Midkursmanöver nicht benötigt wurde.
20:49 Uhr MEZ: Das erste von vier Midkurskorrekturmanövern wurde durchgeführt. Dabei wurden die Manövriertriebwerke (RCS) für drei Sekunden betätigt und haben die Geschwindigkeit um 0,21 m/s geändert.
20:30 Uhr MEZ: Die Raumfähre hat gerade mit den OMS-Triebwerken die letzte Bahnänderung durchgeführt, die sie in die unmittelbare Nähe der Raumstation bringt. Sie ist zur Zeit 14 km entfernt. Von den Fenstern der Station ist DISCOVERY bereits als heller Punkt in der Ferne auszumachen. Noch zweieinhalb Stunden bis zum Anlegen.

11. Dezember 2006, Montag, 2. Missionstag
Die Besatzung der Raumfähre DISCOVERY hat den größten Teil ihres ersten vollen Tages im All mit der Inspektion des Hitzeschildes der Raumfähre verbracht, wobei sie den Robotarm zusammen mit dem Sensorausleger einsetzte, um die Flügelvorderkanten und die Nasenkappe zu untersuchen.
Die Daten werden von den Ingenieuren analysiert, um sicherzustellen, daß sich der Hitzeschild in gutem Zustand befindet. Eine erste Analyse der Radaraufzeichnungen vom Start ergab keine signifikanten Ereignisse während des Starts. Da der Start in der Nacht erfolgte und Aufnahmen mit Video- und Photokameras keine Hinweise auf vom Außentank abplatzende Schaumteile geben können, wurde der Start mit starken Radaranlagen überwacht.
Kommandant Mark Polansky, Pilot William Oefelein und die Missionsspezialisten Nicholas Patrick, Joan Higginbotham, Robert Curbeam, Sunita Williams und Christer Fuglesang bereiteten sich auch für das geplante Anlegen an die Internationale Raumstation am Montag Abend um 23:06 Uhr MEZ vor. Die Besatzung überprüfte die Werkzeuge, die für das Andockmanöver benötigt werden, installierten die Mittellinienkamera im Fenster des Andocksystems und fuhren den Andockring aus.
Während die Untersuchung mit dem Robotarm voranging, überprüften Fuglesang und Curbeam die Raumanzüge, die sie während der Außeneinsätze am vierten, sechsten und achten Missionstag tragen werden. Curbeam und Fuglesang werden während ihres ersten Außeneinsatzes das fünfte backbordseitige Segment der Tragwerkstruktur der Station montieren. Während der zwei folgenden Außeneinsätze liegt der Schwerpunkt auf der Neuverkabelung des Stromversorgungssystems der Station, das in seinen permanten Zustand gebracht werden soll.
Während der letzten Annäherungsphase an die Station wird Polansky die DISCOVERY einen Rückwärtsüberschlag vollführen lassen, der es der Stationsbesatzung ermöglicht Photos von der Unterseite des Raumfahrzeugs zu schießen, die am Boden analysiert werden sollen. Das Rendezvous-Nickmanöver, wie der Überschlag genannt wird, stellt weitere Daten über den Zustand des Hitzeschildes zur Verfügung.
Kurz nachdem die Schotts zwischen der Station und dem Shuttle geöffnet sind, wird Williams Mitglied der Expedition 14 Besatzung. Sie wird auch während der ersten Hälfte der Expedition 15 Besatzung an Bord sein, insgesamt rund sechs Monate. Expedition 14 Besatzungsmitglied Thomas Reiter, der seit July in der Umlaufbahn ist, wird mit der DISCOVERY zurückkehren.
Später in der Nacht wird Nicholas Patrick das zwei Tonnen schwere Tragwerksegment P5 mit dem Robotarm aus der Ladebucht heben und an den Robotarm der Station übergeben, wo er bis zu seiner endgültigen Installation am Dienstag Nachmittag bleiben wird.
Die Besatzung hat um 8:17 Uhr MEZ eine achtstündige Schlafperiode begonnen und wird heute Nachmittag um 16:17 Uhr wieder geweckt.

10. Dezember 2006, Sonntag, 1. Missionstag
STS-116 Start von DISCOVERY
Oben: Die Triebwerke der Raumfähre erleuchten den Nachthimmel über Florida, die Rauchgasfahne und die dünne Wolkendecke. (Photo: NASA/KSC)
Die Raumfähre DISCOVERY raste heute Nacht um 2:47 Uhr MEZ in den dunklen Himmel über Florida. Dies war der dritte Shuttle-Start in fünf Monaten, aber der erste Nachtstart in über vier Jahren.
Die siebenköpfige Besatzung wird am Montag an der Internationalen Raumstation ankoppeln um einen komplexen einwöchentlichen Aufenthalt zu beginnen, bei dem der Außenposten neu verkabelt wird, um die Stromproduktion zu vergrößern. Während drei Außeneinsätzen und einer aufwendigen Choreographie mit den Missionsleittechnikern am Boden, werden die Astronauten die Stromproduktion des riesigen Solarmoduls, das im September zur ISS geliefert worden war, in das Stromnetz der Station integrieren.
An Bord der DISCOVERY sind Kommandant
Mark Polansky, Pilot Bill Oefelein und die Missionsspezialisten Nicholas Patrick, Joan Higginbotham, Bob Curbeam, Sunita Williams und der schwedische ESA-Astronaut Christer Fuglesang. Sie werden auf der ISS von Expedition-14-Kommandant Michael Lopez-Alegria, sowie den Flugingenieuren Michail Tjurin und Thomas Reiter erwartet.
Williams und Reiter werden bei der Ankunft der DISCOVERY die Plätze tauschen. Williams wird einen sechsmonatigen Aufenthalt als Stationsmitglied beginnen und Reiter wird mit der DISCOVERY nach Hause zurückkehren. Der deutsche ESA-Astronaut Reiter ist seit Juli an Bord der ISS.
Nach Erreichen der Umlaufbahn heute Nacht, hatte die Besatzung begonnen, die Ladebuchttore zu öffnen und die Computer und andere Geräte für den Betrieb im All herzurichten. Sie haben auch den Robotarm der Raumfähre eingeschaltet, den sie später am Tag einsetzen werden, um den Hitzeschild des Orbiters auf Beschädigungen zu untersuchen. Dabei war es zu einem Problem mit dem Schlingenmechanismus gekommen. Das automatische Freigeben eines Objektes funktionierte nicht, aber die Besatzung konnte das durch eine manuelle Prozedur zur Freigabe umgehen. Außerdem nahmen sie das SPACEHAB-Frachtmodul in Betrieb genommen. Am Montag soll die DISCOVERY gegen 22:47 Uhr an der ISS anlegen.
Während der Mission werden Fuglesang und Curbeam zwei Außeneinsätze durchführen und Williams und Curbeam den dritten. Während der Mission wird eine Solarzellenfläche der Station eingefahren und es wird ein riesiges Drehgelenk gedreht, um den letztens angebauten Solarzellenflächen zu ermöglichen, zur Sonne auszurichten. Die Astronauten werden die Stromversorgung zu einer unverwüstlicheren permanenten Anordnung neu verkabeln, und sie werden die Inbetriebnahme des neuen Kühlsystem vorbereiten.
Die Missionsleitzentrale wird zum einen oder anderen Zeitpunkt praktisch den gesamten Komplex herunterfahren, um die Arbeit der Besatzung vorzubereiten. Als Ergebnis wird die Station bereits sein für weitere Solarmodule und Labore, die im nächsten Jahr angebaut werden sollen.
Zum Zeitpunkt von DISCOVERY's Start befand sich die Station in 353 km Höhe über Südengland nahe Southampton.
Die Besatzung hat ihre erste Schlafperiode um 8:47 Uhr MEZ begonnen und wurde um 16:48 Uhr mit dem Lied "Here Comes The Sun" von den Beatles
wieder geweckt, um ihren ersten vollen Tag im All zu beginnen. Das Lied war für Kommandant Mark "Roman" Polansky. Die Stationsbesatzung war eine halbe Stunde zuvor um 16:20 Uhr mit dem Standardweckton geweckt worden.

Shuttle-Abfertigungsberichte:
9./10. Dezember 2006, Starttag 2
3:27 Uhr MEZ, T+39:30 Min.(laufend): Die OMS-Triebwerke haben nach 90 Sekunden planmäßig ihren Betrieb eingestellt. Der Orbiter ist jetzt in einer stabilen Umlaufbahn.Im Laufe der nächsten Stunden werden weitere OMS-Triebwerksschübe die Bahn weiter anheben, bis zum Rendezvous mit der ISS am Montag. Als nächstes wird die In-Orbit-Checkliste durchgegangen. Dann wird die Ladebucht geöffnet und die Astronauten werden die Fluganzüge ablegen, die Sitze verstauen und den Orbiter in die Orbit-Konfiguration versetzen. Dann wird die Besatzung zu Bett gehen um am Vormittag zu ihrem ersten vollen Tag im All geweckt zu werden.
3:23 Uhr MEZ, T+36 Min.(laufend): Das Missionsleitzentrum berichtet, daß DISCOVERY in einer guten Konfiguration für den OMS-Einsatz ist. DISCOVERY fliegt jetzt über dem indischen Ozean.
3:06 Uhr MEZ, T+19 Min.(laufend): Die zwei Klappen an der Unterseite des Orbiters verschließen die Öffnungen mit den Anschlüßen der Treibstoffleitungen zum Außentank.
3:02 Uhr MEZ, T+15 Min.(laufend): DISCOVERY hat eine vorläufige suborbitale Bahn erreicht mit einem Hochpunkt von 218 km und einem Tiefpunkt von 57 km. Als nächstes wird das Orbitalmanövriersystem (OMS) eingesetzt, um die Bahn auf 227 x 194 km anzuheben.
3:01 Uhr MEZ, T+14 Min.(laufend): Die Freigabe für das Abschalten der APUs wurde gegeben.
2:56 Uhr MEZ, T+9 Min.(laufend): MECO! DISCOVERY hat den Aufstieg nach 8:31 Min. beendet. Der Außentank wurde abgetrennt und fällt in die Erdatmosphäre zurück, wo er verglüht.
Dies war der 33. Start von DISCOVERY und der erste Nachtstart in 4 Jahren.
2:52 Uhr MEZ, T+5 Min.(laufend): Noch drei Minuten bis zum Abschalten der Haupttriebwerke. Alle drei Triebwerke, APUs und Brennstoffzellen funktionieren einwandfrei.
2:49 Uhr MEZ, T+2 Min.(laufend): Abtrennung der Feststoffstartraketen. Der Flug verläuft bislang problemlos.
STS-116 Start von DISCOVERY
Oben: Auf den grell leuchtenden Abgasstrahlen der beiden Feststoffstartraketen reitend verläßt die DISCOVERY die Startrampe 39B. (Photo: NASA/KSC)
2:47 Uhr MEZ, T+0 Min.(laufend): START! Die Triebwerke haben gestartet und DISCOVERY hebt auf einem gleißenden Feuerstrahl , der die Nacht erhellt, von der Startrampe ab.
2:44 Uhr MEZ, T-3 Min.(laufend): Der Bewegungstest der Triebwerke und der Ruder wird durchgeführt.
2:42 Uhr MEZ, T-5 Min.(laufend): Die Hilfskraftanlagen (APUs) wurden gestartet. Sie stellen den Hydraulikdruck für die Bewegung der Triebwerke und der Ruder bereit.
2:40 Uhr MEZ, T-7 Min.(laufend): Der Zugangsarm mit dem Weißraum wird weggeschwenkt.
2:38 Uhr MEZ, T-9 Min.(laufend): Der Countdown läuft wieder für die letzten 9 Minuten. Der Bodenstartsequenzer hat die Steuerung übernommen.
2:33 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Alle Stationen haben grünes Licht für den Start gegeben. Der Start ist freigeben.
2:26 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): In den nächsten Minuten werden Startdirektor Leinbach und Testdirektor Jeff Spaulding den Status aller Abteilungen abfragen.
2:17 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Noch genau 30 Minuten bis zum Start. Es gibt keine technischen Probleme, die behandelt werden müßten und auch das Wetter erfüllt die Kriterien.
2:03 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Startdirektor Mike Leinbach aht verkündet, daß man den Start für die Mitte des Startfenster anpeile. Das Startfenster erstreckt sich von 2:42:35-2:52:35 Uhr MEZ. Bevorzugter Startzeitpunkt ist also 2:47:35 Uhr MEZ.
1:57 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Steve Lindsey fliegt das Wetteraufklärungsflugzeug, einen Northrop T-38 Trainer, auf den Atlantik hinaus, um eine Wolkenformation im Nordosten zu begutachten, die zur Startzeit über dem KSC sein könnte. Zur Zeit sehen die Aussichten für den Startzeitpunkt nicht schlecht aus.
1:53 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Der Countdown wurde zum letzten Mal für rund 45 Minuten angehalten. Die Naviagtionsrechner des Orbiters wurden vom Missionsleitzentrum in Houston mit den korrekten Leitdaten geladen, basierend auf dem Startzeitpunkt 2:47 Uhr. In den nächsten 45 Minuten wird der orbiter für die Übernahme des Bodenstartsequenzers vorbereitet, der den Countdown in den letzten 9 Minuten steuert. gegen Ende der Unterbrechung wird der Startdirektor Mike Leinbach alle Stationen nach ihrem Status für den Start abfragen. Wenn alle grünes Licht geben, wird der Countdown planmäßig wieder aufgenommen. Das Wetter ist weiterhin innerhalb der Startkriterien, die Aussichten sind gut.
1:42 Uhr MEZ, T-20 Min.(laufend): Der Countdown läuft wieder weiter, diesmal für 11 Minuten bis zur Marke T-9 Min., wo er zum letzten Mal angehalten wird.
1:32 Uhr MEZ, T-20 Min.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig bei T-20 Min. für 10 Minuten angehalten. Während dieser Zeit werden alle Computer im Startraum 4 darauf überprüft, daß sie die richtigen Programme geladen haben; der landeconvoi wird für eine mögliche Notlandung in Bereitschaft versetzt und Vorbereitungen werden getroffen, daß die Bordrechner auf den Modus 101 geschaltet werden, sobald der Countdown weiterläuft.
1:21 Uhr MEZ, T-31 Min.(laufend): Kommandant Polansky hat das Stickstoffgassystem für das Orbitalmanövriersystem unter Druck gesetzt und Pilot Oefelein hat das Stickstoffgasversorgungssystem für die Sprühwasserkühler der Hilfskraftanlagen (APUs) in Betrieb genommen.
1:11 Uhr MEZ, T-41 Min.(laufend): Die Weißraummannschaft hat ihre Arbeit beendet und verläßt die Startrampe.
0:47 Uhr MEZ, T-1:05 Std.(laufend): Noch zwei Stunden bis zum Start. Die Wettervorhersagen haben eine deutliche Änderung zum positiven erfahren. Meteorologin Kathy Winters hat die Wahrscheinlichkeit für ungünstiges Wetter auf 30% herabgesetzt. Diese große Änderung reultiert aus der Hoffnung, daß die Windböen nicht stark genug werden, daß sie die zulässigen Grenzen für Scherwinde nicht überschreiten.
0:33 Uhr MEZ, T-1:19 Std.(laufend): Die Zugangsluke des Orbiters wurde geschlossen und verriegelt. Jetzt wird der Dichtigkeitstest durchgeführt.
0:15 Uhr MEZ, T-1:37 Std.(laufend): Die Besatzung führt eine Reihe von Kommunikationstests mit den verschiedenen Bodenstationen durch. Zur Zeit erfüllt das Wetter die Startkriterien. Auch von den drei transatlantischen Notlandebahnen (TAL) in Istres (Frankreich), Moron und Saragossa (Spanien) wird Bereitschaft für den Start berichtet. Hier hatte es vorgestern noch schlechtes Wetter gegeben, das sich erst kurz vor dem geplanten Starttermin gebessert hatte.
0:00 Uhr MEZ, T-1:52 Std.(laufend): Jetzt ist auch Robert Curbeam in die DISCOVERY eingestiegen. Er nimmt auf dem Flugdeck auf dem Sitz in der Mitte hinter Kommandant und Pilot Platz und hat neben den beiden den besten Blick aus den Frontfenstern heraus.
Das Bergungsschiff Freedom Star hat inzwischen wieder Position rund 12 km vor Cape Canaveral bezogen. Das andere Bergungsschiff, die Liberty Star, war am Freitag auf See geblieben und nicht nach Port Canaveral zurückgekehrt.
23:55 Uhr MEZ, T-1:57 Std.(laufend): Joan Higginbotham ist jetzt in den Orbiter eingestiegen und nimmt auf dem mittleren Sitz auf dem Mitteldeck Platz. Jetzt bleibt nur noch Missionsspezialist Robert Curbeam, der im Weißraum für den Einstieg vorbereitet wird.
23:51 Uhr MEZ, T-2:01 Std.(laufend): Das Rampeninspektionsteam hat seine Arbeit beendet und die Startrampe verlassen. Die Inspektoren haben keine Eisbildung oder Lecks entdecken können und berichten, daß Rampe und Startaufbau in einwandfreiem Zustand seien.
23:47 Uhr MEZ, T-2:05 Std.(laufend): Nicholas Patrick hat jetzt den Orbiter betreten. Er nimmt auf dem Flugdeck auf dem Sitz hinter dem Piloten Platz.
23:39 Uhr MEZ, T-2:13 Std.(laufend): Fuglesang nimmt jetzt seinen Platz ganz links auf dem Mitteldeck ein. Während Patrick noch warten muß wird als nächstes Joan Higginbotham vorbereitet.
23:35 Uhr MEZ, T-2:17 Std.(laufend): Oefelein ist jetzt im Orbiter. Er nimmt rechts neben Polansky Platz. Jetzt wird Nicholas Patrick vorbereitet, während Fuglesang noch darauf wartet einsteigen zu können.
23:29 Uhr MEZ, T-2:23 Std.(laufend): Als nächste werden Pilot William Oefelein und der schwedische ESA-Astronaut und Missionsspezialist Christer Fuglesang für den Einstieg vorbereitet.
23:25 Uhr MEZ, T-2:27 Std.(laufend): Polansky hat auf dem Kommandantensitz vorne links auf dem Flugdeck Platz genommen und wird jetzt festgeschnallt. Ihm folgt Sunita Williams, die auf dem Mitteldeck ganz rechts Platz nimmt.
23:18 Uhr MEZ, T-2:34 Std.(laufend): Die Besatzung hat den Weißraum erreicht. Kommandant Mark Polansky und Missionsspezialistin und ISS-Flugingenieurin Sunita Williams werden als erste für den Einstieg vorbereitet.
23:16 Uhr MEZ, T-2:36 Std.(laufend): Der Astrovan hat die Startrampe erreicht. Die Astronauten verlassen jetzt das Fahrzeug und werfen zunächst einen Blick auf den Orbiter von unten, bevor sie sich zum Aufzug begeben, der sie zur 59-Meter-Ebene mit dem Weißraum und dem Einstieg in den Orbiter bringt.
23:07 Uhr MEZ, T-2:45 Std.(laufend): Der Konvoi mit dem Astrovan hat das Montagegebäude (VAB) passiert, nachdem sie Steve Lindesey abgesetzt haben, und bewegt sich jetzt auf der Straße neben dem breiten Raupenfahrweg in Richtung Startrampe.
23:05 Uhr MEZ, T-2:47 Std.(laufend): Das Rampeninspektionsteam ist inzwischen unten auf der mobilen Startplattform angekommen.
22:59 Uhr MEZ, T-2:53 Std.(laufend): Die Astronauten haben das Mannschaftsgebäude verlassen, den Astrovan bestiegen und sind jetzt auf dem Weg zur Startrampe. Mit an Bord ist wie vorgestern Shuttle-Kommandant Steve Lindsey, der am Startkontrollzentrum den Van verlassen und weiter zur SLF herüberfahren wird. Dort wird er das Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) besteigen und Wetteraufklärung in der Umgebung des KSC fliegen.
22:52 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(laufend): Der Countdown wurde plangemäß bei T-3 Std. fortgesetzt. In wenigen Minuten wird sich die Flugbesatzung auf dem Weg zum Astrovan machen, der sie zur Startrampe 39B bringen soll. Wegen der Verzögerung beim Beginn der Außentankbefüllung kann sich dies noch um einige Minuten verschieben.
22:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die jüngste Wettervorhersage sieht eine leicht verbesserte Wettersituation mit nur noch 60% Wahrscheinlichkeit dafür, daß das Wetter heute Nacht die Startkriterien nicht erfüllt.
22:25 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam hat sich auf die 59-Meter-Ebene heruntergearbeitet. Die Mitglieder tragen deutlich sichtbare orangene Overalls, die feuerfest und antistatisch sind. Ihre Aufgabe ist, den Außentank nach dem Betanken nach Eis und Lecks abzusuchen.
Die STS-116-Besatzung ist in der Zwischenzeit beim Anlegen der Fluganzüge.
22:04 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Rampeninspektionsteam hat die Rampe 39B erreicht und hat mit der Inspektion auf der 75-Meter-Ebene begonnen.
21:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Sowohl der Sauerstoff- als auch der Wasserstoffbehälter sind jetzt im stabilen Nachfüllmodus. Damit ist das Betanken offiziell abgeschlossen. Das Rampeninspektionsteam und die Weißraummannschaft begeben sich jetzt zur Startrampe.
21:33 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Der schnelle Befüllmodus des Sauerstoffbehälters ist beendet und das Abtoppen des Sauerstoffgases hat begonnen. Der Behälter geht jetzt in den stabilen Nachfüllmodus.
21:20 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Das Abtoppen des Wasserstoffgases hat begonnen. Die jüngste Wettervorhersage sieht immer noch ungünstige Wetterbedingungen zum geplanten Startzeitpunkt. Die Startkriterien werden vor allem durch niedrige Wolken und Scherwinden an der SLF verletzt.
21:05 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die Besatzung sitzt jetzt beim traditionellen Imbiß vor dem Start. Als nächstes steht die Wettereinweisung auf dem Programm, gefolgt vom Anlegen der Fluganzüge. Es wird aber erwartet, daß sich die Fahrt im Astrovan zur Startrampe um rund eine Viertelstunde verzögert, da nach Beendigung des Betankungsvorgang die Weißraummannschaft deutlich weniger Zeit zur Verfügung hat, um die Flugkabine und den Weißraum für den Einstieg der Astronauten vorzubereiten.

20:32 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Nach eindreiviertel Stunden verläuft der Betankungsvorgang weiterhin ohne Probleme. Das Ende wird gegen 21:45 Uhr erwartet, wenn beide Behälter in den stabilen Nachfüllmodus übergegangen sind und die sich bildenden Gase ständig über die Kappe auf der Spitze des Tanks abgetoppt werden.
19:52 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig bei der Marke T-3 Std. angehalten. Diese Unterbrechung dazert drei Stunden. Bislang hat die NASA über keine Probleme während des Betankungsvorgangs berichtet
19:43 Uhr MEZ, T-3:09 Std.(laufend): Beide Behälter werden jetzt im schnellen Modus befüllt.
19:23 Uhr MEZ, T-3:29 Std.(laufend): Jetzt wird auch der Sauerstoffbehälter im langsamen Modus befüllt.
18:53 Uhr MEZ, T-3:59 Std.(laufend): Die Befüllung des Wasserstofftanks hat im langsamen Modus begonnen.
18:46 Uhr MEZ, T-4:06 Std.(laufend): Das Befüllen des Außentanks hat begonnen. Zur Zeit werden die Treibstoffzuleitungen herabgekühlt, damit sie, wenn der kryogene Treibstoff beginnt hindurchzufließen, nicht durch den Kälteschock Verzugsspannungen erfahren, die sie beschädigen könnten. Das Betanken hat fast zwei Stunde später begonnen, als ursprünglich vorgesehen. Die NASA glaubt aber, daß sie noch genügend Spielraum hat, um den Countdown auf den anvisierten Startzeitpunkt 2:47 Uhr heute Nacht auflösen zu können. Das Betanken wird etwa drei Stunden dauern.
18:25 Uhr MEZ, T-4:27 Std.(laufend): Das Befüllen des Außentanks ist weiterhin ausgesetzt, während die NASA versucht, die Startrampe dafür bereit zu machen und dann das Personal vom Gelände abzuziehen. Es ist ein Rennen gegen die Uhr, um die Aktivitäten abzuschließen und das Betanken noch innerhalb der nächsten halben Stunde zu beginnen. Sollte das nicht gelingen, wird das Missionsleitteam überlegen, ob es den nächsten Startversuch morgen oder erst übermorgen Nacht durchführt.
17:00 Uhr MEZ, T-5:52 Std.(laufend): Zu diesem Augenblick wird die Flugbesatzung geweckt. In etwa anderthalb Stunden wird sie die abschließende medizinische Untersuchung durchlaufen. Gegen 21 Uhr wird sie zum traditionellen Imbiß zusammenkommen. Danach werden Kommandant Polansky, Pilot Oefelein und Flugingenieur Curbeam über die Wettersituation informiert, bevor sie mit den übrigen im Mannschaftsgebäude die Fluganzüge anlegen und um 22:55 Uhr das Gebäude verlassen, um zur Startrampe zu fahren.
16:52 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(laufend): Während der Countdown planmäßig bei T-6 Std. wieder aufgenommen wird, hat die Missionsleitung entschieden, daß sich der Betankungsvorgang verzögern wird. Die vorläufige Freigabe sieht den Beginn der Außentankbefüllung bis spätestens 18:30 Uhr MEZ vor. Der Grund liegt in den Verzögerungen, durch die die Zugangsstruktur (RSS) erst um15:30 Uhr weggeschwenkt werden konnte. Die Rampenmannschaft arbeiten daran, den Komplex zu sichern. Dann wird er von allem Personal geräumt. Vorher kann der gefährliche Vorgang der Außentankbefüllung nicht beginnen. Beginnt die Betankung erst nach 18:30 Uhr  ist der Zeitpuffer aufgebraucht und  alle folgenden Countdownaktivitäten geraten in so starkem Verzug, daß das Startfenster nicht mehr eingehalten werden kann. Shuttle-Flüge zur ISS haben ein Startfenster von nur zehn Minuten jeden Tag. Die Missionsleiter werden sich um kurz nach 18 Uhr erneut treffen, um die Situation zu bewerten. Die Wettersituation indes bleibt bei 70% Wahrscheinlichkeit für ungünstiges Wetter.
15:52 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig bei T-6 Std. angehalten. Um 15:37 Uhr hat schließlich das Wegschwenken der RSS begonnen. In der nächsten Stunde bestimmt das Missionsleitteam, ob die Kriterien für den Beginn der Außentankbefüllung erfüllt sind. Jegliches nicht benötigtes Personal verläßt den Bereich der Startrampe 39B.
14:00 Uhr MEZ, T-7:52 Std.(laufend): Es ist erneut Starttag für die Raumfähre DISCOVERY. Der Start ist für heute nacht 2:47 Uhr MEZ vorgesehen. Der Countdown wurde planmäßig um 10:52 bei T-11 Std. wieder aufgenommen und soll um 15:52 Uhr in die erste Unterbrechung gehen. Zuvor allerdings muß noch die gerüstartige drehbare Zugangsstruktur (RSS) vom Orbiter weggeschwenkt werden. Ingenieure hatten über nacht mit ein paar kleineren Problemen zu tun, was das Wegschwenken der RSS verzögert hatte. Im Augenblick geht man davon aus, daß die RSS gegen Ende der laufenden Stunde in Parkposition gefahren werden kann.
Die Wetterbedingungen zur Stratzeit sind auch heute die Hauptsorge. Die Vorhersagen sehen die Möglichkeit für niedrige Wolken, Regenschauern und Scherwinden an der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF).
Während der ersten Unterbrechung bei T-6 Std. wird die Missionleitung zusammenkommen, um den Status bezüglich der Befüllung des Haupttanks zu besprechen, einschließlich des Wetters, bevor sie die Freigabe für den Beginn der Betankung geben. Der Betankungsvorgang soll kurz vor 17 Uhr beginnen, aber das könnte wegen der Verzögerung beim Wegschwenken der RSS zurückgestellt werden. Die NASA hat typischerweise zwei Stunden Luft eingeplant, für den Fall, daß Verzögerungen auftreten.
Die Astronauten werden heute nachmittag um 17 Uhr geweckt werden.

8. Dezember 2006, Freitag
In der Nacht mußte der Start der Raumfähre DISCOVERY zur Internationalen Raumstation wegen schlechten Wetters verschoben werden. Im Laufe des Abends war eine Kaltfront über das Kennedy Raumfahrtzentrum hinweggezogen und hatte eine dichte Wolkendecke und starken Wind mit sich gebracht. Die Wolkendecke lag zu niedrig für einen sicheren Start, so daß sich die NASA veranlaßt sah, den Start abzusagen.
Da die Wetterbedingungen für die kommende Nacht noch schlechter aussehen, haben die NASA-Verantwortlichen beschlossen, den Start um 48 Stunden zu verschieben. Neuer Starttermin ist jetzt der 10. Dezember um 2:47:34 Uhr MEZ. Der Countdown wurde auf T-11 Stunden abgerollt und wartet auf seine Wiederaufnahme morgen um 9:52 Uhr MEZ.
Auf der Startrampe 39B wurde die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur (RSS) wieder vor den Orbiter geschwenkt und Techniker bereiten das Abtoppen des Flüssigwasserstofftanks im Brennstoffzellenversorgungssystem der Raumfähre vor, das die Betriebsstoffe für die Stromerzeugung bereitstellt. Das Nachfüllen des Systems wird in der Nacht stattfinden.
Der Außentank des Orbiters, der in der Frühe wieder entleert wurde, wird am Samstag Nachmittag gegen 17 Uhr wieder neu befüllt, sobald die Missionsleitung dafür die Freigabe gibt.
Die aktuelle Wettervorhersage für Samstag zeigt eine 70%-ige Wahrscheinlichkeit, daß das Wetter erneut die Kriterien für einen Start verletzt. Die Hauptsorge gilt hier Scherwinden an der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF), einer niedrigen Wolkendecke und örtlich begrenzten Schauern. Die Temperatur wird für den geplanten Startzeitpunkt mit 17°C vorhergesagt, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90%.
Von den beiden Feststoffstartraketen-Bergungsschiffen, die vor dem Start in das prognostizierte Niedergangsgebiet der ausgebrannten Hülsen ausgelaufen waren, ist die Freedom Star, die kurz vor der Küste von Cape Canaveral positioniert worden war, in den Hafen von Port Canaveral zurückgekehrt und wird am späten Samstagnachmittag wieder auslaufen, wenn die Freigabe für die Wiederaufnahme der Startvorbereitungen erteilt wurde. Die Liberty Star, die rund 260 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral liegt, bleibt auf See und wartet dort auf den Startversuch am Samstag.

7./8. Dezember 2006, Starttag
3:36 Uhr MEZ, T-5 Min.(angehalten): STARTABBRUCH! Das Startfenster ist verstrichen, die Wettersituation hat sich nicht gebessert. Der Start wird für heute Nacht abgesagt. In den nächsten Stunden wird die Besatzung den Orbiter wieder verlassen, der Außentank wird entleert und der Countdown wird auf T-11 Std. abgerollt.
Die Wettervorhersagen sehen für morgen noch schlechtere Bedingungen mit 90% Wahrscheinlichkeit für ungünstiges Wetter. Für samstag nacht ist die Wahrscheinlichkeit auch noch bei 70%.
3:35 Uhr MEZ, T-5 Min.(angehalten): Noch eine Minute verbleibt im Startfenster und die Wettersituation, die zur Zeit noch auf rot steht, wird weiter überprüft.
3:33 Uhr MEZ, T-5 Min.(angehalten): Noch 3 Minuten verbleiben für das Ausnutzen des Startfensters.
3:31 Uhr MEZ, T-5 Min.(angehalten): Der Zugangsarm wurde weggeschwenkt. Das Shuttle-Trainingsflugzeug überprüft die Wolkensituation am Ende der Shuttle-Landebahn. Sollte diese Überprüfung positiv ausfallen, wird der Countdown fortgesetzt.
3:27 Uhr MEZ, T-9 Min.(laufend): Der Countdown läuft wieder für 4 Minuten. Ab jetzt übernimmt der Bodenstartsequenzer die Steuerung.
3:23 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Alle Stationen bis auf das Wetter haben grünes Licht für den Start gegeben. Darauf wurde die Entscheidung getroffen, mit dem Countdown fortzufahren und bei T-5 Minuten erneut zu warten, ob in den verbleibenden 5 Minuten des Startfensters eine Verbesserung eintritt.
3:21 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Die abschließende Abfrage an alle Stationen wird von Startdirektor Mike Leinbach durchgeführt.
3:16 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Noch 10 Minuten dauert die Unterbrechung. Die Wetterbedingungen am KSC sind immer noch ungünstig wegen einer zu niedrigen Wolkendecke.
3:00 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Die Wetterbedingungen an der TAL Saragossa verletzen nicht mehr die Kriterien. Dafür werden am KSC die Kriterien wegen einer niedrigen geschlossenen Wolkendecke verletzt.
2:45 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): An der primären TAL in Istres, Frankreich haben sich die Wetterverhältnisse deutlich gebessert und die Einrichtung zeigt im Augenblick grünes Licht für einen Start. Die beiden TALs in Spanien, Moron und Saragossa, werden weiter genau beobachtet.
2:41 Uhr MEZ, T-9 Min.(angehalten): Der Countdown wurde zum letzten Mal angehalten, diesmal für 45 Minuten und 48 Sekunden. Während dieser Zeit fragen der Startdirektor, das Missionsleitteam und der Shuttle-Testdirektor ihre Teams nach ihrem Status bezüglich des Starts ab. Hier findet auch die endgültige Entscheidung statt, ob die Wetterbedingungen den Start ermöglichen oder ob sie die Kriterien verletzen.
2:35 Uhr MEZ, T-0:15 Std.(laufend): Noch eine Stunde bis zum Start. Die Weißraummannschaft hat die Startrampe verlassen.
2:30 Uhr MEZ, T-0:20 Std.(laufend): Der Countdown wird planmäßig fortgesetzt und läuft jetzt bis zur nächsten Unterbrechung bei T-9 Minuten herunter. Im Augenblick gibt es keine Verletzungen der Wetterstartkriterien am KSC. Die Weißraummannschaft bereitet den Weißraum für das Wegschwenken des Zugangsarms vor.
2:20 Uhr MEZ, T-0:20 Std.(angehalten): Die vorletzte Countdownunterbrechung wurde planmäßig begonnen. Sie wird 10 Minuten dauern. In dieser Zeit werden alle Computer im Startkontrollraum auf die richtigen Programme überprüft, der Status des Landekonvois wird abgefragt und der Status der Notlandeeinrichtungen wird überprüft, ob sie in der lage sind, eine Notlandung zu unterstützen. Vorbereitungen werden getroffen, die Hauptrechner des Orbiters in den Modus 101 zu versetzen, sobald die Unterbrechung beendet wird. Dies konfiguriert die Rechnerspeicher in eine endgültige Startanordnung.
2:10 Uhr MEZ, T-0:30 Std.(laufend): Kommandant Polansky hat das Stickstoffgassystem des Orbitalmanövriersystems unter Druck gesetzt und Pilot Oefelein hat die Stickstoffgasversorgung für de Sprühwasserkühler der APUs eingeschaltet.
Die Sprengvorrichtungen, die die Haltepfosten auf der Startplattform lösen und die SRBs freigeben sollen, sind scharf gemacht worden.
1:45 Uhr MEZ, T-0:55 Std.(laufend): Das Zugangsschott wurde geschlossen. Als nächstes folgt ein Dichtigkeitstest, bei dem die Flugkabine unter leichten Überdruck gesetzt wird. Sinkt der Druck ab, ist das Schott nicht dicht. Bleibt der Druck konstant, ist alles in Ordnung.
1:30 Uhr MEZ, T-1:10 Std.(laufend): Die Wetterbedingungen sind weiter nicht erfüllt. Die Weißraummannschaft hat die Trittplanken aus der Flugkabine des Orbiters entfernt und bereitet das Schließen des Zugangsschotts vor.
Draußen auf See haben die SRB-Bergungsschiffe Liberty Star und Freedom Star Position bezogen. Sie werden nach erfolgtem Start und Abtrennung der Startraketen die ausgebrannten Hülsen aus dem Wasser fischen und zurück nach Port Canaveral schleppen.
1:20 Uhr MEZ, T-1:20 Std.(laufend): Die Besatzung führt eine Reihe von Kommunikationstests mit der Missionsleitzentrale und der Startleitzentrale durch.
1:10 Uhr MEZ, T-1:30 Std.(laufend): Zu diesem Zeitpunkt im Countdown wird die Bodenstartsequenzersoftware, die die letzten neun Minuten des Countdowns steuern wird, initialisiert. Ebenso werden die Heizelemente der Gasgeneratoren der Hilfskraftanlagen (APUs) in den Feststoffstartraketen (SRB) eingeschaltet. Außerdem werden verschiedenen Beschleunigungsmeßgeräte eingeschaltet, die die Bewegungsraten der SRBs während der ersten Phase des Aufstiegs bestimmen sollen.
1:03 Uhr MEZ, T-1:37 Std.(laufend): Als letzter besteigt Missionsspezialist und Flugingenieur Robert Curbeam das Raumfahrzeug. Er wird auf dem Flugdeck auf dem mittleren hinteren Sitz festgeschnallt werde und hat neben Kommandant und Pilot wohl die beste Aussicht während des Fluges.
0:50 Uhr MEZ, T-1:50 Std.(laufend): Zur Zeit verletzt die Wolkendecke die Startwetterbedingungen. Zuvor war es der Wind gewesen, aber der hat in der Zwischenzeit wieder auf akzeptable Werte nachgelassen. Die Meteorologen beobachten weiter ununterbrochen die Veränderungen in den Wetterverhältnissen und informieren bei jeder Änderung der Startkriterien die Missionsleiter. Weiterhin gibt es keine technischen Probleme, um die sich die Startmannschaft kümmern müßte.
0:45 Uhr MEZ, T-1:55 Std.(laufend): Noch knapp drei Stunden bis zum Start, sofern er stattfindet.
Als dritter auf dem Flugdeck wird Missionsspezialist Nicholas Patrick in den Orbiter einsteigen. Er nimmt auf dem rechten hinteren Sitz Platz. Mit ihm zusammen wird Joan Higginbotham vorbereitet, die auf dem mittleren Sitz des Mitteldecks fliegen wird.

0:28 Uhr MEZ, T-2:12 Std.(laufend): Als dritter folgt Pilot William Oefelein, der den rechten vorderen Sitz auf dem Flugdeck einnimmt. Mit ihm zusammen wird der schwedische ESA-Astronaut Christer Fuglesang für den Einstieg vorbereitet. Fuglesang wird auf dem linken Sitz auf dem Mitteldeck angeschnallt werden.
0:15 Uhr MEZ, T-2:25 Std.(laufend): Polansky ist in den Orbiter eingestiegen. Er auf dem vorderen linken Sitz auf dem Flugdeck Platz nehmen. Williams, die ihm nachfolgt, nimmt auf dem rechten Sitz auf dem Mitteldeck Platz.
0:11 Uhr MEZ, T-2:29 Std.(laufend): Die Besatzung hat den Weißraum erreicht und Kommandant Mark Polansky macht sich als erster für den Einstieg bereit. Als nächste wird Missionsspezialistin Sunita Williams zurechtgemacht.
0:10 Uhr MEZ, T-2:30 Std.(laufend): Der Astrovan hat die Startrampe erreicht und unterhalb der großen Versorgungsstruktur angehalten. Die Astronauten sind ausgestiegen und begeben sich jetzt, nachdem sie noch einen Blick auf den Startaufbau geworfen haben, in den Aufzug, der sie auf Höhe des Weißraums bringt.
0:03 Uhr MEZ, T-2:37 Std.(laufend): Der Konvoi mit dem Astrovan hat die Abzweigung zur Startrampe 39B erreicht und fährt jetzt neben dem Raupenfahrweg direkt auf die Rampe zu.
0:00 Uhr MEZ, T-2:40 Std.(laufend): Der Astrovan hat in der Nähe des Startkontrollzentrums angehalten. Steve Lindsey verläßt das Fahrzeug und aus dem Pressezentrum kommen die anwesenden Reporter herausgelaufen, um den Astronauten zuzuwinken und einen guten Flug zu wünschen, eine Tradition, die bei jedem Start stattfindet.
23:45 Uhr MEZ, T-2:55 Std.(laufend): Die Astronauten verlassen jetzt das Mannschaftgebäude und besteigen den Astrovan. Mit an Bord ist auch Shuttle-Kommandant Steve Lindsey, der am Startkontrollzentrum aussteigen und zur Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) herüberfahren wird, wo er das Shuttle-Trainingsflugzeug besteigen und Wetteraufklärung in der Nähe der SLF fliegen, sowie Landeanflüge durchführen wird, um die Wetterverhältnisse in der Umgebung der SLF zu bestimmen. Lindsey war der letzte Kommandant der DISCOVERY und hatte die Mission STS-121 kommandiert, mit der der deutsche Astronaut Thomas Reiter zur ISS gebracht worden war. Reiter soll am Ende der Mission STS-116 mit der DISCOVERY zur Erde zurückkehren.
23:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(laufend): Der Countdown wurde plangemäß wieder aufgenommen. Die nächste Unterbrechung erfolgt bei T-20 Min. um 2:20 Uhr MEZ.
23:30 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Inzwischen hat am Kap die Dämmerung eingesetzt und die Scheinwerferbatterien an der Startrampe haben begonnen, den Startaufbau zu beleuchten. In wenigen Minuten wird der Countdown wieder aufgenommen und die Astronauten werden das Mannschaftsgebäude verlassen und mit dem Astrovan zur Startrampe 39B fahren.
23:10 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Während der Wettereinweisung wurden die Astronauten darüber unterrichtet, daß noch immer Bedenken wegen einer dichten Wolkendecke und Schauern zum geplanten Startzeitpunkt bestehen. Auch die TALs in Frankreich und Spanien sind nicht bereit wegen dichten Wolkendecken und sogar Gewittern. Mindestens eine der drei TALs muß für den Start zur Verfügung stehen.
Die Flugbesatzung ist inzwischen im Ankleideraum und legt die Fluganzüge an.
22:48 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam hat seine Arbeit beendet und verläßt die Startrampe.
22:30 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Eine Überprüfung der Wetterverhältnisse zeigt, daß am KSC zur Zeit alle Bedingungen für einen Start erfüllt sind. Aber die Vorhersagen sehen weiterhin eine niedrige Wolkendecke und die Möglichkeit von Schauern zum Startzeitpunkt in der Nacht.
22:20 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die große Countdownuhr gegenüber des Startkontrollzentrums steht weiterhin auf T-3 Stunden in der Mitte dieser planmäßigen dreistündigen Unterbrechung. Neben der Uhr ist die amerikanische Flagge auf Halbmast. In den USA wird heute dem Angriff auf Pearl Harbor vor genau 65 Jahren gedacht, der die Vereinigten Staaten zum Eintritt in den zweiten Weltkrieg bewogen hat. Ein Ergebnis des Krieges war die Erbeutung deutscher V2-Raketen und deutscher Raketenwissenschaftler und -ingenieure, was letztlich den Beginn des amerikanischen Raumfahrtprogramms bedeutete.
21:55 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die Flugbesatzung hat sich zum traditionellen Imbiß vor dem Start versammelt. Nach dem Imbiß, in gut einer Stunde, werden Kommandant Mark Polanky, Pilot William Oefelein und Flugingenieur Robert Curbeam die Wettereinweisung erhalten. Danach geht es in den Ankleideraum des Mannschaftsgebäudes, wo die sieben Astronauten die orangenen Fluganzüge anlegen werden.
21:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam arbeitet sich die Startrampenanlage von oben nach unten zur Startplattform herunter. Die Inspektoren sind in ihren feuerfesten und antistatischen orangenen Overalls gut in der Rampenstruktur zu erkennen. Sie begutachten die Geräte der Startanlage und suchen den Außentank nach Eis ab. Sie haben außerdem spezielle Infrarotgeräte, mit denen sie Wasserstoffflammen aufspüren können. Wasserstoff verbrennt nahezu farblos und eine Flamme ist deshalb mit dem Auge nur sehr schwer zu erkennen. Ihre Wärmeentwicklung ist hingegen im Infraroten deutlich gegen den kalten Tank sichtbar.
21:00 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die Weißraummannschaft und das Inspektionsteam sind auf der Startrampe eingetroffen und haben mit ihrer jeweiligen Arbeit begonnen. Die Startmannschaft behandelt zur Zeit keine technischen Probleme.
Der Himmel ist bedeckt und es wird dunkler während größere Wolken hereinziehen.
20:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig angehalten. Das Betanken ist praktisch abgeschlossen und beide Treibstoffbehälter sind jetzt im stabilen Nachfüllmodus, während die im Inneren verdampften Gase über die Kappe abgetoppt werden. Dies ist ein wichtiger Vorgang, der der Temperaturregulierung der kryogenen Flüssiggase im Inneren der Behälter dient. Dadurch daß ein kleiner Teil der Flüssigkeit verdampft, wird dem Rest Wärme entzogen. Durch das Abtoppen des Gases wird diese Wärme abgeführt, während das entstehende Freivolumen durch neue Flüssigkeit aufgefüllt wird.
In den nächsten drei Stunden wird ein Inspektionsteam die Startrampe und den Startaufbau nach Lecks und Eisbildung absuchen. Gleichzeitig begibt sich die Weißraummannschaft zur Startrampe und bereitet den Einstieg der Astronauten vor.
20:10 Uhr MEZ, T-3:30 Std.(laufend): Die Ausrichtung der MILA-Bahnverfolgungsantennen am Kap wurde durchgeführt. Das Befüllen des Außentanks nähert sich seinem Abschluß. Um 19:55 Uhr hat das Abtoppen des Wasserstoffs über die Kappe auf der Spitze des Tanks begonnen.
Das Wetter ist weiter der größte Sorgenfaktor. Der Himmel am Kap ist wolkenverhangen und es regnet in Zentralflorida, während die Kaltfront sich über die Region hinwegschiebt. Ebenso bleibt die Wettersituation auf den Ausweichlandestellen in Frankreich und Spanien ungünstig.
19:20 Uhr MEZ, T-4:20 Std.(laufend): Das Befüllen des Außentanks läuft planmäßig. Beide Behälter werden im schnellen Befüllmodus betankt. Die Niedrigfüllstands-Abschaltsensoren (ECO-Sensoren), die bei den vorangegangenen Shuttle-Missionen die Ursache für Probleme und Startverschiebungen waren, funktionieren, wie die NASA berichtet, bislang einwandfrei.
18:50 Uhr MEZ, T-4:50 Std.(laufend): Der Betankungsvorgang ist in die nächste Phase getreten, als zunächst um 18:30 Uhr am Sauerstoffbehälter, dann um 18:40 Uhr auch am Wasserstoffbehälter auf schnellen Befüllmodus umgeschaltet wurde. Das Betanken wird jetzt zügig weitergeführt, bis um 20:40 Uhr beide Behälter in den stabilen Nachfüllmodus übergehen und die sich bildenden Gase kontinuierlich aus den Behältern abgetoppt werden.
18:20 Uhr MEZ, T-5:20 Std.(laufend): Das Befüllen des Außentanks hat planmäßig mit dem Abkühlen der Treibstoffleitungen um 17:33 Uhr MEZ begonnen. Dies ist notwendig, um Verzugsspannungen zu vermeiden, die beim plötzlichen Temeratursturz durch das Durchleiten der superkalten (kryogenen) Treibstoffe entstehen könnten. Um 17:50 begann das Befüllen des Wasserstoffbehälters im langsamen Befüllmodus und um 18:20 Uhr folgte die Einleitung des Flüssigsauerstoff in den oberen Behälter des zweiteiligen Außentanks, ebenfalls zunächst im langsamen Befüllmodus.
Gegen 17:45 Uhr wurde die Flugbesatzung geweckt.
17:40 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(laufend): Der Countdown wurde planmäßig wieder aufgenommen. In wenigen Minuten wird das Befüllen des Außentanks mit dem Abkühlen der Treibstoffleitungen eingeleitet.
17:15 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Die Missionsleitung hat grünes Licht für den Beginn des Betankungsvorgangs gegeben. Die Befüllung des Außentanks soll planmäßig mit der Wiederaufnahme des Countdowns um 17:40 Uhr MEZ eingeleitet werden.
Der Countdown wird weitergeführt in der Hoffnung, daß sich die Wetterlage noch im letzten Moment ändern könnte. Die Wetteraussichten für Samstag und Sonntag sehen mit 90% bzw. 70% ungünstige Startverhältnisse noch schlechter aus, als für heute. Erst für Anfang nächster Woche werden günstigere Bedingungen erwartet.

16:00 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Während die Ingenieure das Befüllen des Außentanks mit über 2000 Kubikmetern Flüssigwasserstoff und -sauerstoff vorbereiten, sieht die Wettersituation immer schlechter aus, nachdem die Meteorologen jetzt noch eine Möglichkeit für Regenschauer zu einem bereits wolkenverhangenen Himmel hinzufügten. Zur Zeit wird die Wahrscheinlichkeit, daß ungünstiges Wetter zu einer Startverschiebung führt, mit 60% angegeben. Diese Einschätzung kann sich in den nächsten Stunden noch ändern. Die Raumflug-Wettergruppe (SMG) am Johnson Raumfahrtzentrum sieht eine Wahrscheinlichkeit für Regenschauer innerhalb von 50 km um die Shuttle-Landeeinrichtung und eine aufgelockerte Wolkendecke in 900, 1800 und 6000 Metern Höhe im Schlepptau der Kaltfront. Der Wind wird Geschwindigkeiten zwischen 28 und 40 km/h erreichen.
Schlechtes Wetter wird auch für die drei transatlantischen Notlandebahnen (TAL) in Istres, Frankreich und Moron und Saragossa in Spanien vorhergesagt. Niedrige Wolkendecken, Turbulenzen, Schauer und inakzeptabel hohe Windgeschwindigkeiten lassen keine Bereitschaft für den Start an allen drei Standorten zu. Mindestens eine TAL muß zum Startzeitpunkt bereit sein, damit der Start durchgeführt werden kann.
15:40 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Der Countdown ist planmäßig für zwei Stunden angehalten worden. In dieser Zeit trifft sich die Missionsleitung, um den Fortschritt des Countdowns zu bestimmen, die Wettersituation zu diskutieren und die Freigabe für den Beginn der Außentankbefüllung zu geben. Der etwa drei Stunden dauernde Betankungsvorgang soll gegen 17:45 Uhr MEZ beginnen.
Die sieben Astronauten schlafen zur Zeit und sollen ebenfalls um 17:45 Uhr geweckt werden.
In den letzten Stunden wurden
die Brennstoffzellen des Orbiters wurden eingeschaltet, die Startrampe für den anstehenden Start gesichert und von nicht benötigtem Personal geräumt. Im Orbiter wurden die Arbeitsplattformen entfernt und die Schalter im Cockpit in die korrekte Konfiguration gebracht.

7. Dezember 2006, Donnerstag
Heute Nacht soll DISCOVERY starten, sofern das Wetter mitspielt.
Auf der täglichen Konferenz der Missionsleitung wurde bestätigt, daß keine technischen Probleme den Start behindern sollten. Die zwei Probleme mit dem Klebstoff an der Feststoffstartrakete und der Überspannung an einer Stromversorgungseinheit der mobilen Startplattform wurden nach intensiven Untersuchungen als unbedenklich eingestuft.
Am Morgen, um 6:30 Uhr MEZ, wurde die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur (RSS) vom Orbiter weggeschwenkt. Jetzt bereitet man sich auf die Befüllung des Außentanks vor, die heute Nachmittag gegen 17:40 Uhr beginnen soll.
Bereits gestern um 16:05 Uhr MEZ war das Befüllen der Brennstoffzellenversorgungstanks des Orbiters mit superkaltem flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff erfolgreich abgeschlossen worden.
Ein schwierigeres Thema bleibt hingegen das Wetter. Die Vorhersagen haben die Wahrscheinlichkeit, daß der Start aufgrund ungünstigen Wetters verschoben werden muß, auf 60% angehoben. Für heute wird ein Kaltfrontsystem erwartet, daß eine dichte Wolkendecke und vereinzelte lokale Schauer zum geplanten Startzeitpunkt mit sich bringt. Ungünstiges Wetter stellt auch ein Problem auf einer der transatlantischen Notlandebahnen im französischen Istres dar. Hier geben starke Winde eines Tiefausläufers Grund zur Besorgnis.
Für den Fall, daß der Start um 24 Stunden verschoben werden muß, sind die Aussichten nicht besser. Starke Winde an der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Startverschiebung auf 70%. Bei einer 48-stündigen Verschiebung liegt die Wahrscheinlichkeit immer noch bei 60%. Erst ab Montag bessern sich die Wetteraussichten, wobei der Dienstag zur Zeit als am günstigsten für einen Start angesehen wird.

6. Dezember 2006, Mittwoch
Der Countdown verläuft weiter nach Zeitplan auf einen Start am Freitag Morgen um 3:36 Uhr MEZ hin, erklärte in der Nacht die Missionsleitung auf der täglichen Pressekonferenz am Kennedy Raumfahrtzentrum in Florida. Leroy Cain, Leiter der Startintegration im Space-Shuttle-Programm, hob besonders die Leistung der Abfertigungsmannschaft hervor, die hohen Anforderungen gerecht werden mußte, um die DISCOVERY zu ihrem zweiten Flug nach dem im Juli vorzubereiten.
Zwei neue Probleme werden zur Zeit untersucht: der Klebstoff einer Druckdichtung an einer Feststoffstartrakete und ein kurzer Spannungsanstieg in einer Stromversorgungseinheit auf der mobilen Startplattform, die mit dem Orbiter verbunden ist. Cain erklärte, daß man noch mehr Daten benötige, und daß die Mitarbeiter daran arbeiteten, die Probleme zu verstehen und zu lösen. Zu diesem Zeitpunkt sei der Start weiterhin für 3:36 Uhr MEZ Freitag früh geplant.
Die Wetteraussichten sind hingegen eine andere Sache. Man erwarte, daß eine Kaltfront am Donnerstag über das Gebiet hinwegziehen und möglicherweise eine dichte Wolkendecke hinter sich herziehen wird, berichtete Oberleutnant Kaleb Nordgren vom 45. Wetteraufklärungsgeschwader der US-Luftwaffe. Wegen dieser Möglichkeit liege die Wahrscheinlichkeit für günstiges Wetter zum Startzeitpunkt derzeit bei 60%. Ein starker Druckgradient hinter der Front wird am Freitag und Samstag starke Winde aufkommen lassen, so daß für Startversuche an diesen Tagen die Wahrscheinlichkeit für günstige Wetterverhältnisse auf nurmehr 40% sinke.
In der Nacht hat indes das Befüllen der an Bord befindlichen Tanks für die Versorgung der Brennstoffzellen begonnen.

5. Dezember 2006, Dienstag
STS-116 Besatzung - Ankunft am KSC
Oben: Am Sonntag Abend traf die Flugbesatzung von STS-116 auf der Shuttle-Landeeeinrichtung des KSC ein. Von links: Joan Higginbotham, Pilot William Oefelein, Robert Curbeam Christer Fuglesang, Nicholas Patrick, Sunita Williams und Kommandant Mark Polansky. (Photo: NASA/KSC)
Um 5 Uhr in der Frühe hat der Startcountdown für die Mission STS-116 planmäßig bei der Marke T-43 Std. begonnen. In den 16 Stunden bis zur ersten Countdownunterbrechung bei T-27 Std. finden die letzten Verschlußarbeiten am Raumfahrzeug und an den Startanlagen statt. Außerdem werden die Ersatzflugsysteme überprüft, die Flugsoftware und die Anzeigesyszeme überprüft, die Ersatzflugsystemsoftware in die Hauptrechner geladen, die Arbeitsbühnen aus dem Flug- und Mitteldeck entfernt, die Navigationssysteme eingeschaltet und getestet, Vorbereitungen für das Befüllen der Brennstoffzellenbetriebsstoffe in die Orbitertanks getroffen und eine vorläufige komplette Inspektion des Flugdecks durchgeführt.
Bereits am Sonntag war die Flugbesatzung
mit Northrop T-38 Trainingsflugzeugen von Houston kommend auf der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) des KSC eingetroffen. Sie wird in den nächsten Tagen den Flugplan durchgehen und Kommandant und Pilot werden mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA), einer umgebauten Grumman Gulfstream II, Landeanflüge an der SLF durchführen.
Am 29. November, zum Abschluß der Flugbereitschaftsabnahmebesprechung, hatte die NASA beschlossen mit den Vorbereitungen zum Start von STS-116 fortzufahren und den 8. Dezember 3:36 Uhr MEZ als Startzeitpunkt offiziell bestätigt.
Während der täglichen Status-Pressekonferenz am Mittag gaben die Verantwortlichen bekannt, daß alle Countdownaktivitäten normal auf einen Start am Freitag in der Frühe verliefen und die DISCOVERY und ihre Nutzlast für die Internationale Raumstation seien flugbereit.
Eine Kaltfront war gestern über Zentralflorida hinweggezogen und Shuttle-Wetteroffizierin Kathy Winters zufolge sehen die Vorhersagen für heute und morgen einen klaren Himmel. Dennoch bewegt sich eine weitere Front auf den Raumhafen zu, der sie am Donnerstag erreichen soll. Obwohl erwartet wird, daß sie vor dem geplanten Startzeitpunkt durchzieht, ist es möglich, daß lokal begrenzte Schauer niedergehen und eine niedrige Wolkendecke sich bis in die Nacht hält. Aus diesem Grund rechnet man mit einer 30%-igen Wahrscheinlichkeit, daß das Wetter den Start verhindern könnte. Da man davon ausgeht, daß sich das Wetter am Freitag und Samstag weiter verschlechtern wird, ist die Nacht von Donnerstag auf Freitag am günstigsten für einen Start.

22. November 2006, Mittwoch
In dieser Woche beendeten Techniker auf der Startrampe 39B das Befüllen der bordinternen Treibstofftanks des Orbiters. Dazu gehörte das Betanken des Orbitalmanövriersystems (OMS) und des Lageregelungstriebwerkssysteme (RCS) mit Brennstoff (Monomethylhydrazin - MMH) und Oxidator (Stickstofftetroxid - N2O4). Ebenso wurden Hilfskraftanlagen (APUs) der Raumfähre und der Feststoffstartraketen mit Hydrazin befüllt.
Dichtigkeitsprüfungen an den Kugelventilen des Hauptantriebssystems wurden heute beendet. Die Dichtigkeitstests für die Flugkabine und das SPACEHAB sind für Sonntag vorgesehen.
Am 28. und 29. November findet die traditionelle Flugbereitschaftsabnahmebesprechung der Missionsverantwortlichen statt. Bei der zweitägigen Besprechung wird der Stand der Vorbereitungen für den Start der DISCOVERY erörtert und eine Reihe von Schlüsselentscheidungen getroffen, darunter die Festlegung des offizielle Startzeitpunktes.
Wenn die Entscheidung gefällt wird, daß man zu einem Start zu Beginn des Startplanungsfensters am 7. Dezember fortfahren soll, wird die Ankunft der siebenköpfigen Flugbesatzung an der Shuttle-Landeeinrichtung des Kennedy Raumfahrtzentrum für den Abend des 3. Dezember erwartet.

17. November 2006, Freitag
STS-116 Besatzung - TCDT
Oben: Nach Absolvieren des simulierten Countdowns und der Notausstiegsübung posiert die STS-116 Besatzung auf der 60-Meter-Bühne der drehbaren Zugangsstruktur (RSS) der Startrampe. Von links: Kommandant Mark Polansky, Pilot William Oefelein, Missionsspezialisten Nicholas Patrick, Robert Curbeam, Christer Fuglesang, Joan Higginbotham und Sunita Williams. (Photo: NASA/KSC)
Nach der Ankunft der Raumfähre DISCOVERY auf der Startrampe 39B am 9. November haben Techniker mit den letzten Vorbereitungen für den Start von STS-116 begonnen, der frühestens am 7. Dezember erfolgen soll. Auf der Rampe wurde die Nutzlast am 11. November verladen und der Orbiter/Nutzlast-Schnittstellentest wurde diese Woche abgeschlossen. Am Donnerstag wurden das Fernmanipulatorsystem (RMS) und das Orbiterauslegersensorsystem (OBSS) verstaut und die Ladebucht wurde in der Nacht für den Flug geschlossen.
In dieser Woche hat die siebenköpfige Besatzung von STS-116 an der abschließenden Generalprobe (TCDT) vor dem Start am Kennedy Raumfahrtzentrum teilgenommen. Die Astronauten waren am Montag am KSC eingetroffen und kehrten am Donnerstag Abend zum Johnson Raumfahrtzentrum nach Houston zurück. Am Dienstag und Mittwoch übte die Besatzung den Umgang mit dem gepanzerten Personentransporter M113 und nahm an Feuerlöschübungen und Bedienungstest mit der Ausrüstung für Flugbesatzungen teil. Die Besatzung hatte auch die Gelegenheit, auf der Startrampe Notfallausstiegsübungen und das Verlassen der Rampe zu trainieren. Am Donnerstag legten die Astronauten ihre Fluganzüge an und bestiegen das Raumfahrzeug für einen simulierten Countdown.
Heute beginnen Techniker mit den Vorbereitungen für das Befüllen der an Bord befindlichen Treibstofftanks, das am Wochenende erfolgen soll. Dabei sollen Brennstoff (Monomethylhydrazin) und Oxidator (Stickstofftetroxid) in das Orbitermanövriersystem (OMS) und das Lageregelungstriebwerkssystem (RCS) gefüllt werden. Außerdem soll Hydrazin in die Tanks der Hilfskraftanlagen (APU) des Orbiters und der Feststoffstartraketen gefüllt werden.

9. November 2006, Donnerstag
DISCOVERY rollt aus dem VAB
Oben: Kurz nach Mitternacht Ortszeit in Florida wurde der Startaufbau auf dem Raupentransporteraus dem Montagegebäude herausgerollt und begab sich auf den Fahrweg zur Startrampe 39B. (Photo: NASA/KSC)
DISCOVERY ist heute vom VAB zur Startrampe 39B hinausgefahren worden. Der STS-116-Startaufbau begann seine 6,5 km weite Reise um 6:29 Uhr MEZ und um 15:02 Uhr wurde die mobile Startplattform auf den Lagerpfosten der Rampe abgesetzt. In den nächsten Tagen werden nun die Systeme des Startaufbaus mit denen der Startrampe verbunden. Bereits vorgestern war die Nutzlast zur Startrampe geliefert und in den Nutzlastaustauschraum gehoben worden. Sobald die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur (RSS) vor den Orbiter geschwenkt und die Ladebucht geöffnet wurde, wird die Nutzlast in den Shuttle verladen.

2. November 2006, Mittwoch
Mittwoch früh haben Fahrer die Raumfähre DISCOVERY auf dem 76-rädrigen Orbitertransporter vom Orbiterabfertigungswerk (OPF) zum Montagegebäude (VAB) überführt. Die Fahrt begann um 3:23 Uhr MEZ und dauerte 35 Minuten.
Im VAB angekommen, begannen Techniker sogleich, DISCOVERY mit seinen Antriebselementen zu verbinden: einem als ET-123 bezeichneten Außentank und zwei Feststoffstartraketen, die ihn flankieren. Die feste Verbindung mit dem Tank war heute Mittag abgeschlossen. Daran anschließend begannen die Techniker mit der abschließenden Integration, den Vorbereitungen und den Verschlußarbeiten für den Flug.
DISCOVERY's nächster Meilenstein ist die 6,5 km weite Fahrt zur Startrampe 39B. Das Herausrollen des Shuttles zur Rampe ist für den 7. November geplant, wobei ein Fahrtbeginn gegen 13 Uhr MEZ angepeilt wird.

DISCOVERY rollt aus dem OPF
Oben: Aufgeladen auf dem 76-rädrigen Orbitertransporter, einem speziellen Schwerlastauflieger, wird die DISCOVERY rückwärts aus der Halle 3 des Orbiterabfertigungswerkes herausgezogen. (Photo: NASA/KSC)
1. November 2006, Mittwoch
DISCOVERY wurde heute nacht zum Montagegebäude überführt. Der Transport begann um 3:23 Uhr MEZ und endete 35 Minuten später im Transfergang des VAB. Dort wird DISCOVERY jetzt in die Krantraverse eingehängt und auf den STS-116-Startaufbau aus Außentank und den beiden Feststoffstartraketen aufgesetzt. Die Überführung des gesamten Startaufbaus zur Startrampe 39B ist für nächsten Dienstag geplant.
In der Abfertigungseinrichtung für Stationskomponenten wurde in der Zwischenzeit das Tragwerksegment P5, die Nutzlast von STS-116, in den Transportbehälter verladen, in dem es in den nächsten Tagen zur Startrampe gebracht werden soll.

20. Oktober 2006, Freitag
Techniker fahren mit den letzten Verschlußarbeiten an der DISCOVERY vor dem für 1. November geplanten Transport des Orbiters zum VAB fort. Die Arbeiten zur Reparatur des Schadens an DISCOVERYs Steuerbord-Tankanschlußverschlußklappenmechanismus sind beendet und der Funktionstest der Klappe ist durchgeführt.
Das Team plant am Wochenende die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse durchzuführen. Backbord- und Steuerbordflügelkasten und -verschlußklappen wurden am Donnerstag für den Flug montiert. Der Test der Ku-Band-Antenne wurde erfolgreich ausgeführt und die Antenne wurde am Mittwoch für den Flug eingefahren.
Im Montagegebäude werden die Techniker die Verschlußarbeiten beenden in Vorbereitung für das Aufsetzen von DISCOVERY auf den Außentank ET-123 am 1. November.

13. Oktober 2006, Freitag
Techniker führen letzte Verschlußarbeiten an DISCOVERY aus in Vorbereitungen für die Überführung zum Montagegebäude am 1. November. Die Dichtigkeitstests an der Flugkabine und am Außenschott der Schleuse sind für Sonntag geplant. Die Reparaturarbeiten am Mechanismus der Steuerbordaußentankklappe sind nahezu abgeschlossen. Die Betriebsstoffbefüllung des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems ist beendet.
Die STS-116-Besatzung ist am KSC zur Absolvierung des Schnittstellentests für Nutzlasten und Flugbesatzungsausrüstung (CEIT). Als routinemäßiger Teil der Astronautenausbildung und der Startvorbereitung, ermöglichen die Aktivitäten während des Tests der Besatzung sich mit den Geräten vertraut zu machen und die Gegenstände und die Nutzlasten, mit denen sie währen der Mission zu tun haben werden, zu inspizieren.
Im Montagegebäude wurde der Außentank ET-123, der mit der DISCOVERY starten soll, heute Morgen
während der dritten Schicht zwischen die beiden Feststoffstartraketen montiert. Techniker führen jetzt letzte Verschluß- und Verkleidungsarbeiten durch in Vorbereitung für das Aufsetzen des Orbiters, das für den 1. November geplant ist.

6. Oktober 2006, Freitag
Während der Besprechung des Kontrollausschußes für Programmanforderungen diskutierten die Space Shuttle Programmleiter am Donnerstag die selbstauferlegte Beschränkung auf Starts bei Tageslicht für die ersten beiden Missionen nach dem COLUMBIA-Unglück. Man kam überein, von Mission zu Mission neu zu entscheiden, eine solche Beschränkung in Kraft zu setzen, wenn der Bedarf an Aufnahmen von Start und Aufstieg besonders hoch sei. Allgemeiner Konsens war, daß die Wiederaufnahme von Nachtstarts der Raumfähren keine zusätzlichen Risiken für das Raumfahrzeug und die Besatzung darstelle. Dafür bringe es die notwendige Flexibilität in die Planungen für Missionen zu Internationalen Raumstation in Hinsicht auf deren Fertigstellung bevor die Flotte 2010 außer Dienst gestellt werde. Die aktuelle Startzeit für die frühestmögliche Startgelegenheit ist 3:38 Uhr MEZ (9:38 p.m. EST).
Ingenieure begutachteten den Schaden am Mechanismus der Steuerbordaußentankklappe, der während des Wiedereinbaus der Verbindungen nach dem Austausch der Kraftantriebseinheit entstanden war. Die Ersatzteile werden heute in die Werkshalle geliefert und sollen Anfang nächster Woche eingebaut werden. Dies hat keinen Einfluß auf den gesamten Abfertigungsplan.
In der nächsten Woche wird die Besatzung von STS-116 zum Kennedy Raumfahrtzentrum kommen, um den Schnittstellentest für die Mannschaftsausrüstung durchzuführen. Als routinemäßiger Teil der Astronautenausbildung und der Startvorbereitung, ermöglichen die Aktivitäten während des Tests der Besatzung sich mit den Geräten vertraut zu machen und die Gegenstände und die Nutzlasten, mit denen sie währen der Mission zu tun haben werden, zu inspizieren.
Im Montagegebäude (VAB) ist der Aufbau der Feststoffstartraketen (SRBs) abgeschlossen und die Techniker führen noch die letzten Verkleidungsarbeiten an den Segmentverbindungen durch. Die Programmleitung wird die Abnahmebesprechung für die Montage von Außentank
ET-123 und SRBs am 10. Oktober abhalten, gefolgt von der Montage selbst am 13. Oktober.

28. September 2006, Donnerstag
Während der heutigen Besprechung des Kontrollausschußes für Programmanforderungen hat die Space-Shuttle-Programmleitung beschlossen, das Zieldatum für den geplanten Start der Raumfähre DISCOVERY auf den 8. Dezember vorzuziehen, eine Woche früher, als ursprünglich geplant. Diese Änderung ermöglicht es den Arbeitern sowohl am Kennedy Raumfahrtzentrum als auch am Johnson Raumfahrtzentrum, zusätzliche Zeit mit ihren Famielien während der Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Während dieses Startplanungsfensters gibt es im Augenblick noch einen Abstandskonflikt zu einem für den 8. oder 9. Dezember geplanten ATLAS-V-Start vom US-Luftwaffenstützpunkt Cape Canaveral (CCAFB).
Die NASA wird mit Lockheed-Martin und der US-Luftwaffe zusammenarbeiten, um zu bestimmen, ob eine Startgelegenheit am 7. Dezember besteht. Bis diese Verhandlungen beendet sind, wird davon ausgegangen, daß der 7. Dezember ein möglicher Starttermin ist und kein Abstandskonflikt besteht. Wie üblich wird der offizielle Starttermin erst auf der Flugbereitschaftsabnahmebesprechung (FRR) endgültig festgelegt.
Techniker fahren indes
im Orbiterabfertigungswerk fort, DISCOVERY für den Start zur Internationalen Raumstation vorzubereiten. Der Kielbügel wurde am letzten Wochenende in der Ladebucht eingebaut. Diese Vorrichtung hält während der Mission die Nutzlast in der Bucht. In Vorbereitung für den Einbau des SPACEHAB-Moduls in die Ladebucht führten Mechaniker den Nutzlastvorverladungstest durch. Ingenieure überprüfen zur Zeit eine mögliche Beschädigung am Mechanismus der Steuerbordklappe der Außentankanschlußstutzen, die sich während der Remontage der Verbindungen nach dem Austausch des Kraftantriebes ergeben hatte. Es wird nicht erwartet, daß dies Einfluß auf den Abfertigungszeitplan haben wird.
Der Außentank ET-123, mit dem DISCOVERY starten soll, ist letzte Woche mit einem Lastkahn vom Michoud Montagewerk bei New Orleans kommend am Kennedy Raumfahrtzentrum eingetroffen. Der Tank wurde im Montagegebäude (VAB) in die Prüfzelle gehoben, wo vor der Hochzeit mit den beiden Feststoffstartraketen abschließende Arbeiten ausgeführt werden.

1. September 2006, Freitag
Die Abfertigungsarbeiten für die nächste Mission der DISCOVERY, STS-116, mußten in dieser Woche wegen Tropensturm Ernesto unterbrochen werden, aber das Fahrzeug ist jetzt wieder für den normalen Arbeitsbetrieb wieder hergerichtet und die Systemtests am Hauptantriebssystem werden fortgesetzt. Vorbereitungen für den Austausch der Hilfskraftanlage Nr.3 sind im Gange. Testen des Antiblockiersystems der Vorderradbremse und der Lenkung des Bugfahrwerks werden zur Zeit durchgeführt. Ebenso werden noch die Abschlußarbeiten nach dem Einbau des Bremsschirms ausgeführt. An diesem Wochenende wird das Hitzeschutzsystem des orbiters gegen Nässe imprägniert.

18. August 2006, Freitag
Die Abfertigung von DISCOVERY für ihre nächste Mission, STS-116, geht in der Halle 3 des Orbiterabfertigungswerkes weiter. In dieser Woche wurde das Fenster Nr. 7 eingebaut. Der Orbiter-Andockmechanismus wurde für den Flug verstaut. Ingenieure haben herausgefunden, daß an der Hilfskraftanlage Nr. 3 (APU 3), bei der während der letzten Mission, STS-121, eine Thermostat-Fehlfunktion aufgetreten war, ein Kurzschluß vorgelegen hat. Die fehlerhafte Einheit wird jetzt ersetzt. Die Röntgenprüfung der Ventile des Hauptantriebssystems ist abgeschlossen und zur Zeit sind die Vorbereitungen für den Austausch der OMS-Steuerdüse L5L im Gange.

11. August 2006, Freitag
Die Hitzebarriere an der Ruderluftbremse des Orbiters wurde diese Woche ausgetauscht. Die Überprüfung des Betriebstofflagerungs- und Verteilungssystems für die Brennstoffzellen ist im Gange, ebenso wie die der Heizelemente der Ku-Band-Antenne, des Hauptantriebssystems und der OMS-Gondeln. Die Funktionsprüfung der Radiatoren ist abgeschlossen. Die Räder und Reifen des Bugfahrwerks wurden montiert. Fenster Nr. 3 und 4 wurden ausgebaut und ersetzt.

4. August 2006, Freitag
Die Abfertigung von Orbiter DISCOVERY für seine nächste Mission STS-116 geht in der Halle 3 des Orbiterabfertigungswerkes weiter. Nachdem ein Leck in der Brennstoffzelle Nr.2 entdeckt worden war, wurde die Zelle ausgetauscht. Zur Zeit sind Arbeiten für den Austausch des L5L-Steuertriebwerks im Gange, das sich an der Backbordgondel des Orbitalmanövriersystems (OMS) befindet. Ein Heizelement des Triebwerks hatte während der STS-121-Mission versagt. Die Fenster Nr. 1, 2 und 5 wurden ausgetauscht und Nr. 4 und 5 sollen nächste Woche folgen. Das Orbiterauslegersensorsystem (OBSS)  war am Donnerstag nach Abschluß der Nachinspektion wieder eingebaut worden. Die Nachinspektion des Hitzeschutzsystems ist zu 90% beendet.

28. Juli 2006, Freitag
Die Nutzlastbuchttore wurden geöffnet und die Ingenieure haben mit den Thermographieinspektionen der Nasenkappe und der Flügelvorderkantensegmente aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) begonnen. Die Haupttriebwerke wurden am Mittwoch ausgebaut und das Orbiterauslegersensorsystem (OBSS) soll heute abmontiert werden. Mechaniker führen außerdem eine Überprüfung des vorderen Manövriertriebwerkssystems (FRCS) aus.

21. Juli 2006, Freitag
Die Abfertigung von DISCOVERY für die Mission STS-116 hat begonnen. Die Nutzlastbuchttore wurden geöffnet und die thermographischen Inspektionen der Nasenkappe und der Flügelvorderkantensegmente sind im Gange. Die Haupttriebwerke des Orbiters und das Auslegersensorsystem sollen in der nächsten Woche ausgebaut werden.

17. Juli 2006, Montag
Nach erfolgreicher Landung auf der Landebahn 15 des Kennedy Raumfahrtzentrums und Abschluß der Mission STS-121 wurde der Orbiter DISCOVERY wurden in einer vierstündigen Prozedur die Systeme des Orbiters gesichert, externe Kühlaggregate angeschlossen, die Treibstoffleitungen gespült. Eine erste Inspektion des Hitzeschildes zeigte eine Gesamtheit von 93 Beschädigungen, wovon 11 größer als 2,5 cm waren.
Anschließend wurde das Raumfahrzeug in die Halle 3 des Orbiterabfertigungswerkes geschleppt, wo zunächst die Nutzlast aus der Ladebucht entnommen wird und dann mit der Abfertigung für STS-116 begonnen wird.

2. Mai 2006, Dienstag
Mit der Benennung der Expedition 14 Besatzung der internationalen Raumstation ist ein weiteres Mitglied der STS-116-Besatzung hinzugefügt worden. Die Missionsspezialistin Sunita Williams wird den ESA-Astronauten Thomas Reiter auf der ISS ablösen und die Expedition 14 Besatzung vervollständigen, die im September mit der Sojus TMA-9 zur Station starten soll. Damit wird die Besatzungsstärke der ISS bei drei gehalten. Der Start von DISCOVERY zur Mission STS-116 ist zur Zeit für frühestens 16. November 2006 geplant.

4. Oktober 2003, Samstag
Aufgrund der Neuordnung der Shuttleflüge im Nachklang des COLUMBIA-Unfalls wurde STS-121 als erster Flug eingeschoben und soll beenden, was auf der Mission STS-114 wegen des Testcharakters jener Mission nicht geschafft werden kann. STS-116 wird jetzt voraussichtlich nicht vor Frühjahr 2005 starten können.

 
Terminplan STS-116/DISCOVERY
Überführung in Orbiter-Abfertigungs-Gebäude (OPF) 17. Juli 2006
Beginn Abfertigung im OPF 18. Juli 2006
Überführung zum VAB 1. November 2006
Überführung der Nutzlast zur Startrampe
7. November 2006
Überführung des Shuttles zur Startrampe 39 B 9. November 2006
Verladen der Nutzlast in der Ladebucht  11. November 2006
Abnahme der Flugbereitschaft der Raumfähre November 2006
abschließende Countdown-Generalprobe 14.-16. November 2006
Helium Dichtigkeits-Test nnb
Befüllen der an Bord befindlichen Tanks (Hydrazin) 17. November 2006
Abnahme der Flugbereitschaft der Haupttriebwerke  nnb
Schließen der Laderaumtore für den Start  16. November 2006
Installation der Sprengvorrichtungen  nnb
Abnahme der Startbereitschaft (FRR)
28. + 29. November 2006
Versiegelungsarbeiten am Heckgehäuse abgeschlossen nnb
Beginn Countdown (T-43 Std.)
5. Dezember 2006, 5 Uhr MEZ
Befüllen der an Bord befindlichen Tanks für die Brennstoffzellen 6. Dezember 2006, 2:30 Uhr MEZ
Verstauen der Ausrüstung der Flugbesatzung 7. Dezember 2006, 2:50 Uhr MEZ
Wegschwenken der drehbaren Arbeitsplattform(RSS) in Parkposition 7. Dezember 2006, 6:30 Uhr MEZ
Einschalten der Brennstoffzellen
9. Dezember 2006, 11:02 Uhr MEZ
Befüllen des Haupttanks 9. Dezember 2006, 18:46 Uhr MEZ
Einstieg der Flugbesatzung
9. Dezember 2006, 23:27 Uhr MEZ
Start 10. Dezember 2006, 2:47 Uhr MEZ
Beginn Überprüfung des Hitzeschilds
10. Dezember 2006, 21:28 Uhr MEZ
Anlegen an die ISS 11. Dezember 2006, 23:12 Uhr MEZ
Öffnen des Schotts 12. Dezember 2006, 0:53 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 1 12. Dezember 2006, 21:31-4:07 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 2 14. Dezember 2006, 20:41-1:41 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 3 16. Dezember 2006, 20:25-3:56 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 4
18. Dezember 2006, 20:12-0:12 Uhr MEZ
Ablegen von der ISS 19. Dezember 2006, 23:09 Uhr MEZ
Bremsmanöver 22. Dezember 2006, 22:27 Uhr MEZ
Landung 22. Dezember 2006, 23:32 Uhr MEZ
nnb: Datum noch nicht bekannt
Übersicht über die planmäßigen Countdownunterbrechungen für STS-116
T-Zeitpunkt Dauer der Unterbrechung Unterbrechung beginnt Unterbrechung endet
T-27 Std. 4 Std.  5. 12., 21 Uhr 6. 12., 1 Uhr
T-19 Std.  4 Std. 9 Uhr 13 Uhr
T-11 Std. 61 Std., 52 Minuten  21 Uhr 9. 12., 10:52 Uhr
T-6 Std.  1 Std.  15:52 Uhr 16:52 Uhr
T-3 Std.  3 Std. 19:52 Uhr 22:52 Uhr
T-20 Min.  10 Minuten  10.12., 1:32 Uhr 1:42 Uhr
T-9 Min.  etwa 45 Minuten  1:53 Uhr 2:38:34 Uhr

Übersicht über die Tätigkeiten der STS-116 Mannschaft am Starttag (9./10. 12. 2006)
Ostküstenzeit (EDT) Mitteleuropäische Zeit(MESZ)
10:57 a.m.
16:57 Uhr
Wecken der Mannschaft
- - Frühstück
- - Medizinische Untersuchung
- - Mittagessen und
3:08 p.m.
21:08 Uhr
Mannschaftsphoto
4:17 p.m.
22:17 Uhr Wetterbriefing (KOM, PLT, MS2)
4:17 p.m.
22:17 Uhr Anlegen der Startanzüge (MS1, MS3)
*4:27 p.m.
22:27 Uhr Anlegen der Startanzüge (KOM, PLT, MS2)
*4:57 p.m.
22:57 Uhr Abfahrt zur Startrampe 39B
*5:27 p.m.
23:27 Uhr Ankunft im Weißraum und Einstieg in’s Shuttle
*6:32 p.m.
10. 12., 0:32 Uhr Schließen der Zugangssluke
*8:47:34 p.m.
2:47:34 Uhr
Start
* Durch Kameras übertragene Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA Shuttle Status Report, NASA Presseerklärungen, Beschreibung Orbiter Discovery(engl.)


letzte Änderung am 23. Dezember MMVI