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ISS-Expedition 37
Expedition 37 Logo
Kommandant (CDR):
Fjodor Jurtschichin
(Roskosmos)
Fjodor Jurtschichin
Flugingenieur (FE-2):
Karen Nyberg
(NASA)
Karen Nyberg
Flugingenieur (FE-3):
Luca Parmitano
(ESA)
Luca Parmitano
Raumfahrzeug:
SOJUS TMA-09M
Start:
28. Mai 2013, 22:41 Uhr MESZ
Landung:
11. November 2013, 3:49 Uhr MEZ
Besatzungszeit:
seit 11. September 2013
Flugingenieur (FE-4):
Oleg Kotow
(Roskosmos)
Oleg Kotow
Flugingenieur (FE-5):
Michael Hopkins
(NASA)
Michael Hopkins
Flugingenieur (FE-6):
Sergeij Riasanskij
(Roskosmos)
Sergeij Riasanskij
Raumfahrzeug:
SOJUS TMA-10M
Start:
25. September 2013, 22:58 Uhr MESZ
Landung (geplant):
März 2014
Besatzungszeit:
seit 26. September 2013
Missionsberichte
Terminplan Expedition 37 Besatzung

Aktuelle Informationen zur letzten ISS-Besatzung: Expedition 36
Aktuelle Informationen zur nächsten ISS-Besatzung: Expedition 38

Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
11. November 2013, Montag
Drei Expedition 37 Besatzungsmitglieder sind nach 166 Tagen im All, in denen sie die Erde mehr als 2600 mal umrundet haben, wieder zur Erde zurückgekehrt.
Ablegen der SOJUS TMA-09M
Oben: Die SOJUS TMA-09M kurz nach dem Ablegen vom Servicemodul SWESDA. (Photo: NASA TV)
Die SOJUS TMA-09M mit Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und den Flugingenieuren Karen Nyberg und Luca Parmitano landete um 3:49 Uhr MEZ in der kasachischen Steppe südöstlich der Stadt Dscheskasgan. Ein russisches Bergungsteam und NASA-Personal erreichten die Landestelle per Helikopter nur kurze Zeit später, halfen der Besatzung beim Ausstieg und führten eine erste medizinische Untersuchung durch.
SOJUS-Kommandant Jurtschichin hatte das Raumfahrzeug um 0:26 Uhr MEZ vom hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA abgekoppelt, als die ISS sich gerade in 421 km Höhe über die nordöstliche Mongolei hinwegbewegte. Das Bremsmanöver um 2:55 Uhr MEZ verringerte die Bahngeschwindigkeit so weit, daß sie in die Erdatmosphäre wiedereintrat und schließlich am Fallschirm auf die Erde niederging.
Das Ablegen der SOJUS markierte das Ende der Expedition 37 und den Beginn der Expedition 38 unter dem Kommando von Oleg Kotow. Jurtschichin hatte die Verantwortung über den Außenposten während einer Kommandoübergabezeremonie am Sonntag an Kotow übertragen, bevor er, Nyberg und Parmitano in die SOJUS stiegen und die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen um 21:09 Uhr MEZ schlossen.
Zusammen mit den drei Raumfahrern kehrte auch die olympische Fackel zur Erde zurück, mit der bei der Eröffnungsfeier der olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi das olympische Feuer entzündet werden soll.
Besatzung nach der landung
Oben: Die Besatzung der SOJUS, kurz nach der Landung mit Leuten der Bergungsmannschaft. Links Karen Nyberg, in der Mitte Fjodor Jurtschichin und rechts Luca Parmitano. (Photo: NASA/Carla Cioffi)
Die Fackel war am Donnerstag mit der SOJUS TMA-11M zur Station gebracht worden, mit der auch die drei neuen Expedition 38 Besatzungsmitglieder Michail Tjurin, Rick Mastracchio und Koichi Wakata zur ISS geflogen sind. Um die Ankunft vorzubereiten, hatten Jurtschichin, Nyberg und Parmitano am 1. November ihre SOJUS vom Modul RASSWET, wo es seit dem 28 Mai lag, nach SWESDA umversetzt. Die Ankunft von Mastracchio, Wakata und Tjurin markierte das erste Mal seit Oktober 2009, daß neun Personen auf der Station anwesend waren, ohne daß eine amerikanische Raumfähre angekoppelt gewesen wäre.
Kotow und Flugingenieur Sergeij Riasanskij hatten sich am Samstag während eines Außeneinsatzes, bei dem sie eine Außeneinsatzarbeitsstation und biaxiale Ausrichtungsplattform weiter herrichteten und ein abgeschlossenes Experiment abschalteten, die Fackel symbolisch übergeben.
Nyberg hat nun während zweier Missionen 180 Tage im All verbracht, davon 13 Tage im Rahmen der Mission STS-124 im Jahr 2008 an Bord der Raumfähre DISCOVERY. Jurtschichin hat bereits 537 Tage auf dem Konto, die sich durch die STS-112 im Jahr 2002, Expedition 15 im Jahr 2007, Expedition 24/25 im Jahr 2010 und die jetzt abgeschlossene Expedition 36/37 aufsummiert haben. Parmitano hat nach seiner ersten Mission jetzt 166 Tage im All verbracht.
Kotow, Riasanskij und Flugingenieur Mike Hopkins, die am 25. September mit der SOJUS TMA-10M gestartet waren und an der ISS angelegt hatten, sollen am 12. März zur Erde zurückkehren. Ihre Abreise wird den Beginn der Expedition 39 unter dem Kommando von Koichi Wakata markieren, dem ersten Japaner der diesen Posten innehaben wird.

9. November 2013, Samstag
Zwei russische Kosmonauten in ORLAN-Raumanzügen führten zu Beginn eines 5 Stunden und 50 Minuten dauernden Außeneinsatzes zur Wartung der Internationalen Raumstation eine Übergabe der olympischen Fackel außerhalb unserer Welt durch.
Kotow mit Fackel
Oben: Kotow mit der olympischen Fackel, aufgenommen durch Riasanskijs Helmkamera. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 37 Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij öffneten die Luke des Kopplungsmoduls PIRS um 15:34 Uhr MEZ und schwebten nach draußen, um Photos von der Übergabe der nicht entzündeten Fackel zu schießen.
Als Ikone der internationalen Kooperation durch spotliche Wettbewerbe war die olympische Fackel am Donnerstag mit der SOJUS TMA-11M zur Station gekommen, die drei neue Besatzungsmitglieder, die Expedition 38 Flugingenieure Michail Tjurin, Rick Mastracchio und Koichi Wakata, zur ISS gebracht hat.
Der Außeneinsatz war die hochfliegende Erweiterung des Staffellaufs, der seinen Höhepunkt findet, wenn am 7. Februar bei der Eröffnungsfeier der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi mit der Fackel das olympische Feuer entzündet wird.
Nachdem Kotow und Riasanskij ihre Photos und Videos mit der Fackel geschossen hatten, verstauten sie sie wieder in der Luftschleuse und machten sich an ihre eigentliche Arbeit 400 km über der Erde.
Die beiden Raumfahrer bewegten sich zum Servicemodul SWESDA, um dort den Aufbau einer Arbeitsstation für Außenbordaktivitäten und einer biaxialen Ausrichtungsplattform fortzusetzen, die während eines Außeneinsatzes der Expedition 36 am 22. August 2013 angebracht worden waren.
Nachdem sie mehrere Handgriffe an der Arbeitsstation angebracht hatten, lösten Kotow und Riasanskij drei Schrauben und entfernten eine Startklammer an der Ausrichtungsplattform. Ein hochauflösendes Kamerasystem soll bei einem Außeneinsatz im Dezember auf der Plattform befestigt werden.
Riasanskij an der EVA-Arbeitsstation
Oben: Sergeij Riasanskij, aufgenommen von Kotows Helmkamera, bei der Arbeit an der EVA-Arbeitsstation. (Photo: NASA TV)
Die Anbringung einer Fußhalterung auf dem Befestigungssitz der Arbeitsstation wurde auf einen späteren Außeneinsatz verschoben, als die Raumfahrer ein Problem mit der Ausrichtung feststellten.
Bei ihrer letzten geplanten Aufgabe schalteten Kotow und Riasanskij das Experimentenpaket RADIOMETRIA an SWESDA ab. Dieses Paket wurde entworfen, um nützliche Informationen über die Vorhersage seismischer Aktivitäten und Erdbeben, und von der Expedition 26 im Februar 2011 installiert. Nachdem sie die Kabel des Experiments gesichert hatten, begaben sich die Kosmonauten zurück zur Luftschleuse, um die Exkursion abzuschließen. Die Aufgabe, die Antenne von RADIOMETRIA zusammenzuklappen und zu sichern, wurde auf einen späteren Außeneinsatz verschoben.
Die beiden schlossen die Luke der Luftschleuse PIRS um 21:24 Uhr MEZ, was das offizielle Ende ihres Außeneinsatzes markierte.
Während der Exkursion waren Jurtschichin, Parmitano und Nyberg in der SOJUS TMA-09M und in SWESDA isoliert, während Flugingenieur Mike Hopkins auf das Miniforschungsmodul POISK und seine SOJUS TMA-10M beschränkt war. Die drei übrigen Besatzungsmitglieder, Mastracchio, Wakata und Tjurin, hatten Zugang zum Rest der Station, der SARJA, ihre SOJUS TMA-11M, das Modul RASSWET, wo das Raumfahrzeug angekoppelt ist, und dem gesamten internationalen Teil der ISS einschließt.
Der Außeneinsatz war der 174., der der Aufbau und der Wartung der Station gewidmet war, der vierte für Kotow und der erste für Riasanskij. Kotow war EV1 und trug den Anzug mit den roten Streifen, Riasanskij war EV2 und trug den ORLAN mit den blauen Streifen.
Es war der achte Außeneinsatz in diesem Jahr. Im Dezember wird Tjurin Kotow auf seinem fünften Außeneinsatz begleiten.

8. November 2013, Freitag
Es ist ein arbeitsreiches Wochenende an Bord der Internationalen Raumstation. Drei neue Besatzungsmitglieder müssen sich an das Leben an Bord anpassen, zwei Kosmonauten bereiten sich auf einen Außeneinsatz vor und drei Stationsbewohner packen für ihre Heimreise zurück zur Erde.
Pressekonferenz zu neunt
Oben: Die erweiterte Besatzung bei der Pressekonferenz. Vorne Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano; in der Mitte Mike Hopkins, Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij, ganz hinten Rick Mastracchio, Koichi Wakata und Michail Tjurin. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 38 Flugingenieure Michail Tjurin, Koichi Wakata und Rick Mastracchio sind gestern sechs Stunden nach ihrem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan mit der SOJUS TMA-11M an der ISS angekommen. Sie legten um 11:27 Uhr MEZ am Miniforschungsmodul RASSWET an. Mit an Bord hatten sie die olympische Fackel, mit der bei der Eröffnungsfeier der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi im nächsten Jahr das olympische Feuer entzündet werden soll.
Alle neun Besatzungsmitglieder versammelten sich heute im Labormodul DESTINY für eine gemeinsame Pressekonferenz. Dies ist das erste Mal seit Oktober 2009, daß neun Personen auf der Raumstation anwesend sind, ohne daß eine amerikanische Raumfähre angekoppelt ist.
Derweil geht die wissenschaftliche Forschung mit einer breiten Pallette von internationalen öffentlichen und privat finanzierten Forschungsvorhaben weiter. Weiterhin steht jeden Tag Zeit zur Verfügung, um die Stationssysteme zu warten und die Besatzungsmitglieder fit zu halten.
Der italienische ESA-Astronaut Luca Parmitano arbeitete im Labormodul COLUMBUS, wo er Probenkartuschen austauschte und ein BioLab-Mikroskop reparierte. Das BioLab ist eine wissenschaftliche Einrichtung, die die Forschung an Mikroorganismen, Zellen, Gewebekulturen, kleinen Pflanzen und kleinen wirbellosen Tieren in einer Mikroschwerkraftsumgebung ermöglicht.
Am Morgen arbeiteten die Flugingenieure Karen Nyberg und Mike Hopkins an der Einrichtung eines Drahtlos-Netzwerkzugriffspunktes im japanischen Labormodul KIBO. Später nahm Hopkins Wasserproben zur mikrobiologischen Analyse. Nyberg verbrachte ihren Nachmittag mit dem Packen für ihre Heimreise und mit Übergabeaktivitäten mit der nächsten Besatzung.
Die Kosmonauten Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij bereiteten sich weiter für ihren sechsstündigen Außeneinsatz vor, wobei sie die Arbeitsabläufe durchgingen und die Raumanzüge und die Ausrüstung überprüften. Der Höhepunkt des Außeneinsatzes, der am Samstag Nachmittag um 15:30 Uhr MEZ beginnen soll, wird die olympische Fackel sein, die von den beiden Raumfahrern mit nach draußen genommen wird.
Der Sonntag wird der letzte Tag der neunköpfigen Besatzung sein. In der Nacht zum Montag sollen dann die besatzungsmitglieder Kommandant Fjodor Jurtschichin, Nyberg und Parmitano mit der Fackel zur Erde zurückkehren. Sie sollen um 0:27 Uhr MEZ mit ihrer SOJUS TMA-09M vom Servicemodul SWESDA ablegen und um 3:50 Uhr MEZ in der kasachischen Steppe landen. Siewaren dann fünfeinhalb Monate im All.
Mit dem Ablegen der SOJUS beginnt dann offiziell die Expedition 38 unter dem Kommando von Kotow, der dann nach 2009 zum zweiten Mal einer Stationsbesatzung vorsteht.

7. November 2013, Donnerstag
Drei neue Expedition 38 Flugingenieure haben heute um 13:44 Uhr MEZ die Luke ihrer SOJUS geöffnet und wurden von den sechs Besatzungsmitgliedern der Station begrüßt. Sie hatten um 11:27 Uhr MEZ am Modul RASSWET angelegt, nachdem sie zuvor um 5:14 Uhr MEZ mit der SOJUS TMA-11M  vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet waren.
Anflug der SOJUS TMA-11M
Oben: Die SOJUS TMA-11M beim Endanflug vor der Kopplung am Miniforschungsmodul RASSWET. (Photo: NASA TV)
Die neuen Besatzungsmitglieder Michail Tjurin, Koichi Wakata und Rick Mastracchio gesellen sich zu Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und den Flugingenieuren Karen Nyberg, Luca Parmitano, Oleg Kotow, Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij.
Dies ist das erste Mal seit Oktober 2009, daß neun Personen auf der Raumstation anwesend sind, ohne daß eine amerikanische Raumfähre angekoppelt ist. Allerdings werden sich bereits in vier Tagen Jurtschichin, Nyberg und Parmitano verabschieden, mit ihrer SOJUS TMA-09M vom Außenposten ablegen und dreieinhalb Stunden später in Kasachstan landen.
Wenn die Expedition 37 am Montag zur Erde zurückkehrt, werden sie fünfeinhalb Monate im All verbracht haben. Die neuesten Expedition 38 Besatzungsmitglieder sollen bis Mai 2014 auf der Station leben und arbeiten.
Die Expedition 38 wird offiziell beginnen, wenn die abgehende Besatzung ablegt. Kotow wird dann zum zweiten Mal Kommandant der Station; er war bereits Kommandant der Expedition 23 im Jahr 2010. Zurück bleiben die erfahrenen Stationsastronauten Michail Tjurin und Koichi Wakata; Rick Mastracchio, der bereits drei Raumfährenflüge absolviert hat; sowie Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij, die beide zum ersten Mal im All sind.
Alle neun Besatzungsmitglieder sollen am Freitag um 14:50 Uhr MEZ an einer gemeinsamen Pressekonferenz teilnehmen. Die Besatzung wird über den anstehenden 15. Jahrestag der Raumstation reden (die Station ist seit 13 Jahren ständig bewohnt).
Sie werden auch über den Außeneinsatz sprechen, der am Tag darauf stattfinden soll, und bei dem Kotow und Riasanskij die olympische Fackel nach draußen mitnehmen sollen. Mit der Fackel, die von der Expedition 38 Besatzung zur Station gebracht wurde und mit der Expedition 37 zur Erde zurückgebracht werden soll, soll bei der Eröffnungsfeier der olympischen  Winterspiele 2014 im russischen Sotschi das olympische Feuer entzündet werden.
Willkommensfeier
Oben: Die Willkommendfeier mit den Neuankömmlingen. Vorne von links: Koichi Wakata, Michail Tjurin und Rick Mastracchio. Dahinter von links: Sergeij Riasanskij, Karen Nyberg, Mike Hopkins, Fjodor Jurtschichin, Oleg Kotow und Luca Parmitano. (Photo: NASA TV)
Andere Fracht an Bord der SOJUS TMA-11M soll bei Forschungsvorhaben verwendet werden, die entweder schon an Bord der ISS laufen oder geplant sind. Darunter sind Fragebögen für die Untersuchung von Weltraumkopfschmerzen, um Daten über die Prävalenz und Charakeristik der Kopfschmerzanfälle der Besatzungsmitglieder in der Mikroschwerkraft zu gewinnen. Weltraumkopfschmerzforscher verwenden diese Daten, um die Kopfschmerzphasen der Besatzungsmitglieder einschätzen zu können und als Basis zur Entwicklung möglicher Gegenmaßnahmen. Die Wirkung der Medikamente, die die Besatzung nimmt, um die Kopfschmerzen zu beseitigen, könnte bestimmen helfen, welche Medikation bei der Behandlung von Schädelinnendruckänderungen bei verwandten Symptomen auf der Erde wirksam sind.
Andere Geräte die mitgeliefert wurden, dienen der Mikrobiomstudie, die die Auswirkung von Raumfahrt auf das Immunsystem und das menschliche Mikrobiom, der Gesamtheit aller Mikroorganismen, die ständig in und auf dem Menschen leben, untersucht. Proben von den Körpern der Besatzungsmitglieder und von den Oberflächen in der Raumstation werden regelmäßig genommen, um Veränderungen in den Immunsystemen und den Mikrobiomen zu verfolgen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten auch zur Forschung von Einflüssen auf die Gesundheit von Menschen, die in extremen Umgebungen auf der Erde leben und arbeiten, und auch zur Forschung zur Früherkennung von Infektionskrankheiten, über Stoffwechselfunktionen und Immunschwächekrankheiten beitragen.
Eine weitere Lieferung soll zur Untersuchung der Neuromuskulären Anpassung bei Langzeitraumflügen (Sarcolab) dienen. Seit bekannt ist, daß Mikroschwerkraft zu einem Abbau von Muskelmasse, -funktion und motorischer Steuerung führt, untersucht Sarcolab die Skelettmuskelfasern von Besatzungsmitgliedern der Raumstation. Dieses Forschungsvorhaben soll dabei helfen, Maßnahmen zu finden, die den Muskelschwund minimieren, was im weiteren auch bei alternden oder kranken Menschen in Form von neuen medikamentösen, nahrungs- oder bewegungsbedingten Therapien eingesetzt werden kann.

6. November 2013, Mittwoch
Die sechsköpfige Expedition 37 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute eine Reihe von Forschungsaktivitäten unterstützt, ist die Pläne für einen anstehenden Außeneinsatz durchgegangen und hat sich für die für Donnerstag erwartete Ankunft dreier neuer Besatzungskollegen vorbereitet.
Besatzungsmitglieder in UNITY
Oben: Luca Parmitano, Karen Nyberg und Fjodor Jurtschichin posieren für ein Photo im Knotenmodul UNITY. (Photo: NASA)
Flugingenieur Mike Hopkins verbrachte einen Großteil seines Morgens mit dem Körpervermessungsexperiment, das anthropometrische Daten sammelt, um Forschern dabei zu helfen, das Ausmaß und die Variabilität der Veränderungen bei den Körperausmaßen während Raumflügen zu verstehen. Die Vorhersage dieser Veränderungen kann die Leistungsfähigkeit der Besatzung verbessern, Verletzungen vorbeugen und die Zeit vermindern, um Anzüge und Arbeitsstationen anzupassen, um die veränderte Anthropometrik zu berücksichtigen. Flugingenieurin Karen Nyberg assistierte Hopkins beim Versuchslauf, wobei sie Kalibrierband anbrachte, die Daten sammelte und Photos schoß.
Derweil schloß Flugingenieur Luca Parmitano seinen 48 Stunden dauernden Versuchslauf für das Biorhythmus 48 Experiment der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA ab, das dieVeränderungen in den Herzfunktionen im Tagesverlauf während Raumflügen mit kleinen tragbaren Elektrokardiographen mißt. Parmitano lud die Daten von den tragbaren EKGs, die er die letzten 48 Stunden getragen hatte herunter, ebenso wie die, die Nyberg in der letzten Woche aufgezeichnet hatte.
Anschließend führten Parmitano, Nyberg und Jurtschichin eine SOJUS-Abstiegssimulation durch, um sich auf ihre Heimreise am Montag Morgen vorzubereiten. Das Trio soll um 3:50 Uhr MEZ nach 166 Tagen im All mit der SOJUS TMA-09M in der kasachischen Steppe landen.
Jurtschichin ging zusammen mit den Flugingenieuren Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij auch die Verfahrensabläufe für die Lukenöffnung durch, wenn sie am Donnerstag die drei neuen Besatzungsmitglieder willkommen heißen.
Der russische SOJUS-Kommandant Michail Tjurin, NASA-Astronaut Rick Mastracchio und der JAXA-Astronaut Koichi Wakata sollen am Donnerstag um 5:13 Uhr MEZ mit der SOJUS TMA-11M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten. Nach einem Flug von sechs Stunden über vier Erdumläufen soll Tjurin die SOJUS 11:31 Uhr MEZ am Miniforschungsmodul RASSWET der Internationalen Raumstation anlegen. Die Luken sollen gegen 13:40 Uhr MEZ geöffnet werden.
Durch die Ankunft von Tjurin, Mastracchio und Wakata werden zum ersten Mal seit Oktober 2009 neun Personen auf der Raumstation anwesend sein, ohne daß eine amerikanische Raumfähre angekoppelt wäre.
Ebenfalls mit an Bord der SOJUS TMA-11 wird die olympische Fackel sein, mit der bei der Eröffnungsfeier der olympischen Winterspiele im russischen Sotschi im nächsten Jahr das olympische Feuer entzündet werden soll.
Kotow und Riasanskij, die die Fackel bei ihrem Außeneinsatz am Samstag mit nach draußen nehmen sollen, verbrachten einen Teil des Tages mit dem Durchgehen der Arbeitspläne für die Exkursion. Sie warfen auch einen Blick aus den Fenstern der Station, um sich mit den Arbeitsstellen draußen vertraut zu machen. Während des Außeneinsatzes, der am Samstag um 15:30 Uhr beginnen soll, sollen sie die Vorbereitungen für die Ankopplung des neuen russischen Forschungsmoduls fortsetzen.
Die olympische Fackel soll zusammen mit Jurtschichin, Nyberg und Parmitano an Bord ihrer SOJUS am Montag zur Erde zurückkehren.

5. November 2013, Dienstag
Die sechsköpfige Expedition 37 Besatzung war heute mit wissenschaftlicher Arbeit und Wartung beschäftigt, während sie auf drei neue Besatzungsmitglieder wartete. Dies ist eine arbeitsreiche Woche, in der der drei Expedition 38 Besatzungsmitglieder am Donnerstag Morgen ankommen, ein Außeneinsatz am Samstag stattfinden und am späten Sonntag Abend drei Besatzungsmitglieder abfliegen sollen.
Nyberg mit SPHERES
Oben: Karen Nyberg führt im Labormodul KIBO weitere Versuche mit dem Experiment SPHERES durch. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Mike Hopkins arbeitete den ganzen Tag über an verschiedenen Aufgaben. Er verbrachte den Morgen damit, Wasserproben zu nehmen und Flüssigkeiten durch eine Kondensatpumpe zu leiten. Nach einem Interview mit dem Wetterkanal und KSDK-TV in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri arbeitete er den Rest des Tages an der moatlichen und jährlichen Wartung der Laufbänder und an dem Experiment InSPACE.
Flugingenieurin Karen Nybergwar bei dem Fernsehinterview nach dem Mittagessen ebenfalls dabei. Anschließend startete sie einen Versuchslauf des laufenden SPHERES-Experiments, bei dem von Studenten geschriebene Algorithmen eingesetzt werden, um fußballgroße Satelliten an Bord der ISS zu steuern. Der aktuelle Versuchsaufbau beinhaltet, daß den Satelliten abwechselnd von den Forschern am Boden Steuerkommandos über eine neue graphische Benutzeroberfläche gegeben werden. Am Morgen hatte Nyberg zusammen mit Luca Parmitano bereits eine Augenuntersuchung unter Fernanleitung vom Boden durchgeführt.
Parmitano und Nyberg hatten auch Zeit, um sich auf ihre Heimreise am Sonntag vorzubereiten. Kommandant Fjodor Jurtschichin, der auch der Kommandant der SOJUS TMA-09M bei der Landung in Kasachstan sein wird, fuhr mit dem Beladen von Ausrüstung und Müll fort. Die drei sollen ihren fünfeinhalbmonatigen Aufenthalt im All beenden, der im Mai begonnen hatte.
Die Expedition 38 Flugingenieure Michail Tjurin, Koichi Wakata und Rick Mastracchio sind derzeit mit den letzten Vorbereitungen vor ihrem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan am Donnerstag Morgen um 5:14 Uhr MEZ beschäftigt. Sie sollen sechs Stunden später, nach nur vier Erdumläufen, mit ihrer SOJUS TMA-11M am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen. Das Trio bringt die olympische Fackel mit, mit der die olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi eröffnet werden sollen.
Die Kosmonauten Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij sollen die Fackel auf ihren Außeneinsatz am Samstag mit nach draußen nehmen. Die beiden überprüften heute ihre russischen ORLAN-Raumanzüge, brachten Ausrüstungsgegenstände an und probierten die Anzüge im Modul PIRS an.
Parmitano, Nyberg und Jurtschichin sollen am Tag darauf in ihrer SOJUS die Fackel mit zur Erde zurücknehmen. Nach ihrem Ablegen vom Servicemodul SWESDA in der Nacht zum Montag um 0:26 Uhr MEZ wird die Expedition 38 unter dem Kommando von Kotow offiziell beginnen.

4. November 2013, Montag
Die sechsköpfige Expedition 37 Besatzung geht in eine arbeitreiche Woche auf der Internationalen Raumstation hinein. Eine SOJUS-Trägerrakete soll am Donnerstag Morgen drei neue Besatzungsmitglieder zur Station bringen. Und am Ende sollen drei Besatzungsmitglieder am Sonntag zur Erde zurückkehren.
Hopkins mit SPHERES
Oben: Mike Hopkins arbeitet im Labormodul KIBO mit dem Experiment SPHERES-RINGS. (Photo: NASA TV)
Derweil muß eine breite Pallette an internationalen wissenschaftlichen Experimenten, die sowohl von öffentlichen, wie auch privaten Trägern finanziert werden weiter unterstützt werden.
Flugingenieur Mike Hopkins arbeitete heute den ganzen Tag  mit dem Experiment SPHERES-RINGS, das relatives Positionshalten, Manövrieren und Lageregelung zwischen zwei Satelliten untersucht. SPHERES-Rings soll dabei auch die drahtlose Energieübertragung zwischen den Satelliten für erweiterten Betrieb demonstrieren.
Ein neues Trio von Expedition 38 Flugingenieuren soll am Donnerstag früh um 5:14 Uhr MEZ mit der SOJUS TMA-11M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten. Ihr Flug zur Internationalen Raumstation soll nur sechs Stunden dauern.
Nach vier Erdumrundungen sollen sie um 11:31 Uhr MEZ am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen. Die Luken der SOJUS und der Station sollen rund zwei Stunden später geöffnet werden. Die Neuankömmlinge werden dann von den sechs Expedition 37 Besatzungsmitgliedern begrüßt. Die neuen Stationsbewohner Michail Tjurin, Koichi Wakata und Rick Mastracchio werden sich zu Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und den Flugingenieuren Karen Nyberg, Luca Parmitano, Oleg Kotow, Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij gesellen.
Für Samstag ist ein Außeneinsatz geplant, bei dem Kotow und Riasanskij die olympische Fackel nach draußen mitnehmen. Die Fackel, die mit der SOJUS TMA-11M zur Station gebracht werden soll, soll anschließend von der Expedition 37 an Bord der SOJUS TMA-09M wieder zur Erde zurückgebracht werden. Mit ihr soll bei der Eröffungsveranstaltung der olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi das olympische Feuer entzündet werden.
Die beiden Kosmonauten gingen heute die Wege durch, die sie bei ihrem Außeneinsatz beschreiten sollen, um zu ihren Arbeitsstellen zu gelangen. Sie setzten außerdem ihre russischen ORLAN-Raumanzüge unter Druck und brachten sie in das Kopplungsmodul PIRS, von wo sie aus der Station austeigen sollen.
Jurtschichin, Nyberg und Parmitano sollen ihren Aufenthalt auf der Station am Sonntag, dem Tag nach dem Außeneinsatz beenden. Sie sollen mit der SOJUS TMA-09M vom Servicemodul SWESDA ablegen. Wenn sie zur Erde zurückkehren, haben sie fünfeinhalb MOnate im All gelebt und gearbeitet. Am Freitag hatten sie ihre SOJUS von RASSWET nach SWESDA umversetzt, um Platz für die Ankunft der Expedition 38 zu machen.
Die abgehenden Besatzungsmitglieder bereiten heute weiter ihre Abreise vor, wobei sie persönliche gegenstände zusammenpackten und auf der Erde zu entsorgenden Müll zusammensammelten. Ein Teil eines US-Raumanzugs, das im Verdacht steht undicht zu sein und bei einem Außeneinsatz am 16. Juli zu einem Wassereintritt in den Helm von Luca Parmitano geführt hatte, soll ebenfalls zur Erde mitgenommen werden, um dort von den Ingenieuren genauer unter die Lupe genommen zu werden.

1. November 2013, Freitag
Drei Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation sind heute für "eine Fahrt um den Block" in ihre SOJUS eingestiegen, während sie sich auf eine arbeitsreiche letzte Woche der Expedition 37 vorbereiteten.
SOJUS TMA-09M bei der Umversetzung
Oben: Die SOJUS TMA-09M mit Fjodor Jurtschichin am Steuer setzt vom Miniforschungsmodul RASSWET zurück. Rechts unten im Bild ist das PMM LEONARDO. (Photo: NASA TV)
Kommandant Fjodor Jurtschichin  und die Flugingenieure karen nyberg und Luca Parmitano legten mit ihrer SOJUS TMA-09M um 9:33 Uhr MEZ vom Modul Rasswet auf der erdzugewandten Seite der Station ab. Nachdem sie mit dem Raumfahrzeug in eine sichere Distanz zurückgesetzt hatten, drehte Jurtschichin die SOJUS und begann die Umfliegung der ISS zu ihrem Heck. Nachdem er die SOJUS sorgfältig zum Kopplungsstutzen am Servicemodul SWESDA ausgerichtet hatte, der am Montag vom europäischen Transporter ATV-4 freigemacht worden war, steuerte Jurtschichin das Raumfahrzeug an SWESDA heran und koppelte um 9:54 Uhr MEZ an.
Zufällig saß Jurtschichin auch am Steuer bei der letzten SOJUS-Umversetzung im Juni 2010, als er die Expedition 24 Besatzung in der SOJUS TMA-19 von SWESDA zum neu angekoppelten Modul RASSWET flog.
Die Umversetzung macht Platz für den Start und die Ankunft eines neuen Trios von Stationsbesatzungsmitgliedern, dem russischen SOJUS-Kommandanten Michail Tjurin, NASA-Astronaut Rick Mastracchio und JAXA-Astronaut Koichi Wakata. Sie sollen am 7. November, sechs Stunden nach ihrem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan mit ihrer SOJUS TMA-11M an RASSWET anlegen.
Mit der Ankunft von Mastracchio, Tjurin und Wakata werden zum ersten Mal seit Oktober 2009 neun Leute an Bord der Station sein, ohne daß eine amerikanische Raumfähre angekoppelt ist.
Mit an Bord der SOJUS ist außerdem die olympische Fackel, die mit dem Flug die längste Etappe auf ihrem Staffellauf zu den olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi zurücklegt. Die Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij sollen die Fackel dann am 9. November auf einen symbolischen Außeneinsatz mit hinausnehmen.
Während ihre Kollegen die SOJUS umversetzten, stellten Kotow und Riasanskij ihren Werkzeugkasten für ihren Außeneinsatz zusammen. Ihre Exkursion soll am 9. November um 15:30 Uhr MEZ beginnen und etwa 6 Stunden dauern.
Die Fackel soll am 11. November zusammen mit Jurtschichin, Nyberg und Parmitano an Bord der SOJUS TMA-09M zur Erde zurückkehren, wenn diese nach fünfeinhalb Monaten im All ihre Heimreise antreten.
Die Abreise von Jurtschichin, Nyberg und Parmitano wird den Kopplungsstutzen an SWESDA für die Ankunft eines neuen PROGRESS-Transporters frei machen, der Ende November starten soll. Die Programmverantwortlichen haben gerne einen PROGRESS oder ein ATV an SWESDA angekoppelt, um es für Bahnanhebungsmanöver der Station einzusetzen.
Flugingenieur Mike Hopkins verbrachte einen Großteil seines Morgens mit dem Einrichten des Fortschrittlichen Biologischen Forschungssystems (ABRS). Der NASA-Astronaut setzte ein Referenzgitter zusammen, spülte die Kühlmittelleitungen durch, baute zwei neue Speicherkraten ein und fuhr das System hoch, damit die Telemetrie vom Boden aus getestet werden konnte. Das ABRS enthält bwei temperaturgeregelte Kammern, die für das Heranzüchten von Pflanzen, Mikroorganismen und kleinen Arthropoden, wie Insekten oder Spinnen verwendet werden können.
Hopkins lud auch die Batterien der freifliegenden fußballgroßen SPHERE-Satelliten für einen anstehenden Versuchslauf auf. Jeder SPHERE-Minisatellit wird dabei eine ringförmige Antenne um sich herum tragen, das Resonanzinduzierte Nahfelderzeugungssystem (RINGS), das zur Demonstration der berührungslosen Energieübertragung zwischen Satelliten verwendet wird.
Am Wochenende haben alle sechs Stationsbewohner die Möglichkeit, ihre eigenen Batterien aufzuladen. Sie werden einige Freizeit genießen können, Haushaltsarbeiten auf der Station verrichten und sich auf die letzte Woche der Expedition 37 vorbereiten.

31. Oktober 2013, Donnerstag
Am Tag vor der Umversetzung eines Raumfahrzeuges, um Platz für die Ankunft einer dritten SOJUS an der ISS zu machen, waren die Mitglieder der Expedition 37 Besatzung mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt, gingen die Abläufe in der SOJUS durch und bereiteten die Heimkehr dreier Besatzungsmitglieder zur Erde vor.
Nyberg im SOKOL in HARMONY
Oben: Karen Nyberg im SOKOL-Fluganzug im Knotenmodul HARMONY (Photo: NASA)
Kommandant Fjodor Jurtschichin und Flugingenieur Luca Parmitano verbrachten den Morgen mit einigem Bordtraining in Vorbereitung für die Umversetzung ihrer SOJUS TMA-09M vom Modul RASSWET zum Servicemodul SWESDA. Zusammen mit Flugingenieurin Karen Nyberg sollen sie mit ihrem Raumfahrzeug am Freitag um 10:34 Uhr MEZ für den rund 24-minütigen Rundflug ablegen.
Jurtschichin, Parmitano und Nyberg probierten auch die Anti-G-Anzüge an, die sie unter ihren SOKOL-Fluganzügen tragen werden, wenn sie an Bord der SOJUS sind.
Die Expedition 37 soll die SOJUS umversetzen, um Platz für die Ankunft dreier neuer Besatzungsmitglieder mit ihrer SOJUS zu schaffen: SOJUS-Kommandant Michail Tjurin, JAXA-Astronaut Koichi Wakata und NASA-Astronaut Rick Mastracchio sollen am 7. November mit ihrer SOJUS TMA-11M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und sechs Stunden später an RASSWET anlegen. Die drei neuen Flugingenieure sind derzeit in Baikonur, wo sie die letzten Vorbereitungen treffen und letzte Trainingseinheiten vor dem Start absolvieren.
Tjurin, Mastracchio und Wakata sollen die olympische Fackel auf ihrer längsten Etappe  zu den olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zur Station mitnehmen. Die Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij sollen die Fackel dann am 9. November auf einen Außeneinsatz mit hinausnehmen. Die beiden arbeiteten heute im russischen Segment der Station, wo sie amerikanische Helmleuchten und -kameras an ihren russischen ORLAN-Raumanzügen anbrachten. Die Fackel soll am 11. November zusammen mit Jurtschichin, Nyberg und Parmitano an Bord der SOJUS TMA-09M zur Erde zurückkehren, wenn diese nach fünfeinhalb Monaten im All ihre Heimreise antreten.
Nyberg und Riasanskij in UNITY
Oben: Sergeij Riasanskij und Karen Nyberg schauen auf einen Mobilrechnerbildschirm im Knotenmodul UNITY. (Photo: NASA)
Zusätzlich zu ihren Außeneinsatzvorbereitungen absolvierten Kotow und Riasanskij zusammen mit Flugingenieur Mike Hopkins eine Trainingseinheit für das Besatzungs-Gesunderhaltungssystem (CHS). Bei diesem Training frischten die Raumfahrer ihr Wissen um die Lagerorte der Notfallausrüstungen auf und es gab ihnen die Gelegenheit als Team zusammenzuarbeiten, das einen simulierten medizinischen Notfall behandelt. Das Trio übte CPR-Techniken und überprüfte das automatische externe Defibrillatorgerät.
Hopkins nahm auch an der Studie mit umgekehrten Figuren teil. Vorangegangene Forschung hatte gezeigt, daß die Art und Weise, wie Astronauten dreidimensionale Gegenstände wahrnehmen sich im All verändert und dieses Experiment soll dabei helfen zu bestimmen, wie die Besatzung gerade Stäbe und verschiedene Ansichten vor, während und nach dem Flug einsetzen.
Nyberg verbrachte einen Teil ihres Tages mit der Mikrobiomstudie, die einen Blick auf die Auswirkungen von Raumflügen auf das menschliche Immunsystem und das Mikrobiom einer Person wirft. Das Mikrobiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen die auf und im Körper einer Person leben. Für diesen Versuchslauf führte Nyberg eine Gesamtsichtung durch und nahm Testproben von der Oberfläche ihres eigenen Körpers, ebenso wie von den Oberflächen innerhalb der Station. Abgesehen davon, daß diese Studie Daten liefert, die zukünftige Besatzungen gesunderhalten sollen, können die Ergebnisse der Studie auch Menschen auf der Erde nützen, die in extremen Umgebungen leben, sowie weiteren Forschungsvorhaben über die Diagnose von Krankheiten, Veränderungen in den metabolischen Funktionen und Immunschwächen.

30. Oktober 2013, Mittwoch
Die Expedition 37 Besatzung der Internationalen Raumstation hatte heute einen vollen Tagesplan mit medizinischer Forschung abgearbeitet, während sie die Vorbereitungen für einen Außeneinsatz fortsetzten, für die Heimreise von drei Besatzungskollegen packten und sich auf die Umversetzung einer SOJUS am Freitag vorbereiteten, die Platz für die Ankunft dreier neuer Besatzungskollegen machen soll.
Besatzung in SOKOLs
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-09M posiert in ihren SOKOL-Fluganzügen für ein Gruppenphoto. Von links: Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano. (Photo: NASA)
Kommandant Fjodor Jurtschichin und Flugingenieur Luca Parmitano überprüften einige der Systeme in ihrer SOJUS TMA-09M im Zuge der Vorbereitung für die Umversetzung des Raumfahrzeugs vom Miniforschungsmodul RASSWET zum hinteren Kopplungsstutzen des Servicemoduls SWESDA am Freitag. Zusammen mit Flugingenieurin Karen Nyberg sollen sie das Raumfahrzeug um 9:34 Uhr MEZ für den 24-minütigen Flug von RASSWET abkoppeln.
Zufälligerweise war Jurtschichin auch am Steuer bei der letzten SOJUS-Umversetzung im Jahr 2010, als er die SOJUS TMA-19 der Expedition 24 von SWESDA zum gerade angekoppelten Modul RASSWET heransteuerte.
Die Expedition 37 versetzt die SOJUS um, um Platz für den Start und die Ankunft eines neuen Trios von Stationsbesatzungsmitgliedern zu machen. NASA-Astronaut Rick Mastracchio, JAXA-Astronaut Koichi Wakata und der russische Kosmonaut Michail Tjurin sollen am 7. November mit der SOJUS TMA-11M nur sechs Stunden nach ihrem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan an RASSWET anlegen. Die drei neuen Flugingenieure sind derzeit in Baikonur für die letzten Startvorbereitungen.
Mastracchio, Wakata und Tjurin sollen auch die olympische Fackel für die längste Etappe des traditionellen Staffellaufes zu den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi in's All bringen. Die Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij, die die Fackel mit auf einen Außeneinsatz außerhalb der Station nehmen sollen, arbeiteten heute im russischen Segment der Station, wo sie ihre russischen ORLAN-Raumanzüge in der Größe anpaßten und austesteten. Die Fackel soll anschließend am 11. November mit Jurtschichin, Nyberg und Parmitano zur Erde zurückkehren.
Hopkins bei Körpermassenmessung
Oben: Michael Hopkins mißt seine Körpermasse mit SLAMMD. (Photo: NASA)
Jurtschichin verbrachte einen Großteil seines Morgens mit dem Packen von Gegenständen und Ausrüstung für die Rückreise an Bord der SOJUS. Er nahm auch am Unterkörper-Unterdrucktest teil, wofür er eine spezielle Hose anzog, in der ein Unterdruck erzeugt wird, so daß die Körperflüssigkeiten dorthin gezogen werden. Dies simuliert die Wirkung der Schwerkraft auf die Körperflüssigkeiten und dient zum Einen der Vorbereitung der Kosmonauten an die Rückkehr in die Schwerkraft und stellt russischen Forschern Daten zur Verfügung, mit denen sie vorhersagen können, wie der Kosmonaut bei der Rückkehr zur Erde auf die wiedereinsetzende Schwerkraft reagieren wird.
Den ganzen Tag über waren Parmitano, Nyberg und Flugingenieur Mike Hopkins Teil einer ganzen Reihe von medizinischen Tests und Experimenten, durch die die Forscher über den gesundheitlichen Zustand der Besatzung auf dem Laufenden gehalten werden, und mit denen sie Gegenmaßnahmen entwickeln können, um die schädlichen Auswirkungen von Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit zu minimieren.
Hopkins und Nyberg mußten einem vorgeschriebenen Ernährungsplan für das Experiment Pro K streng folgen. Mit Pro K wollen die Ernährungswissenschaftler herausfinden, inwieweit die richtige Ernährung Einfluß auf den Knochendichteschwund hat, der bei Astronauten im All auftritt. Sie testeten auch Urinproben und lagerten Blutproben im Labortiefkühlschrank MELFI, um sie bis zu einer genaueren Analyse auf der Erde zu konservieren.
Um die Gesundheit und Funktion ihres Herzkreislauf- und Muskel-Skelettsystems zu überprüfen, legten Parmitano und Hopkins jeder Blutdruckmeßpressen und EKG-Sensoren an, bevor sie auf das Fahrradergometer stiegen, um ein Leistungs-EKG zu erstellen.
Hopkins führte an Parmitano auch eine Ultraschalluntersuchung seiner Wirbelsäule durch. Medizinwissenschaftler haben beobachtet, daß Astronauten an Bord der Raumstation bis zu drei Prozent größer werden und wieder ihre normale Größe zurückerlangen, sobald sie zur Erde zurückkehren. Die Wirbelsäulen-Ultraschalluntersuchung will die Mechanismen verstehen, die dazu führen, und welche Auswirkungen diese Größenänderung hat, während gleichzeitig neue medizinische Abbildungsverfahren, wie kleinere und tragbarere Ultraschallgeräte an Bord der Station getestet werden.
Nyberg, Hopkins und Parmitano maßen später ihre Körpermassen mit dem Linearbeschleunigungs-Massenmeßgerät für Weltraumanwendungen (SLAMMD). Da eine gewöhnliche Waage in der Schwerelosigkeit nicht funktioniert, bringt SLAMMD eine wohldefinierte Kraft auf einen Astronauten an einem Auslegerarm auf und  bestimmt seine Masse über das zweite Newton'sche Gesetz. Die Genauigkeit des Geräts liegt bei 200 g im Meßbereich zwischen 40 und 110 kg.
Nyberg lagerte auch Proben vom Widerstandsröhrchenexperiment in MELFI. Dieses Experiment wirft einen Blick auf den Mechanismus des Schwerkraftwiderstandes in Pflanzen. Die Forscher erhoffen sich daraus Aufschlüsse über die Entwicklung von Pflanzen und wollen daraus eine effizientere Pflanzenproduktion sowohl hier auf der Erde als auch im Weltall ableiten. Während Langzeitmissionen zu Asteroiden und zum Mars können Pflanzen Astronauten eine regenerative Nahrungsquelle und eine zusätzliche Methode zur Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff bieten.
Nyberg rundete ihren Tag mit der Reinigung von Abluftkanälen, Ventilatoren und Luftstrommeßsensoren in den Mannschaftsquartieren auf der Steuerbordseite ab. Bei den Mannschaftsquartieren handelt es sich im Prinzip um Schlafplätze und ein wenig persönlichen Raum für die Astronauten.

29. Oktober 2013, Dienstag
Mit dem Herannahen der hektischen Aktivität, die die letzte Woche der Expedition 37 einläutet, verbrachten die Astronauten und Kosmonauten der Internationalen Raumstation den heutigen Tag mit dem Besprechen der Pläne für einen Außeneinsatz, dem Packen für die Heimreise dreier Besatzungskollegen und den Vorbereitungen für die Umversetzung einer SOJUS, um Platz für die Ankunft dreier neuer Besatzungskollegen zu machen.
Kotow arbeitet an ORLAN
Oben: Oleg Kotow arbeitet im Kopplungsmodul PIRS an einem der russischen ORLAN-Raumanzüge, mit denen er und sein Kollege Sergeij Riasanskij am 9. November die Raumstation verlassen sollen. (Photo: NASA)
Kommandant Fjodor Jurtschichin und Flugingenieur Luca Parmitano führten eine Abstiegsübung in ihrer SOJUS TMA-09M durch, mit der sie und Flugingenieurin Karen Nyberg am 11. November nach mehr als fünf Monaten im All zur Erde zurückkehren sollen. Jurtschichin und Parmitano gingen verschiedene Notfallszenarien durch, um sicherzustellen, daß sie auf mögliche Gefahrensituationen während der Heimreise vorbereitet sind. Sie sprachen außerdem mit den Flugleittechnikern, um die Liste der Gegenstände abzusprechen, die sie an Bord ihrer SOJUS zurückbringen sollen.
Bevor sie der Station endgültig den Rücken kehren, sollen Jurtschichin, Parmitano und Nyberg am Freitag ihre SOJUS besteigen und sie vom Kopplungsstutzen am Miniforschungsmodul RASSWET zu dem am hinteren Ende von SWESDA umversetzen, der am Montag vom ATV-4 freigemacht worden war. Der kurze Flug der SOJUS zu seinem neuen Liegeplatz soll am Freitag um 9:34 Uhr MEZ beginnen und rund 24 Minuten dauern.
Die Besatzung versetzt die SOJUS um, um Platz für die SOJUS TMA-11M zu machen, die mit dem russischen SOJUS-Kommandanten Michail Tjurin, NASA-Astronaut Rick Mastracchio und JAXA-Astronaut Koichi Wakata am 7. November vom Kosmodrom Baikonur starten und sechs Stunden später an RASSWET anlegen soll. Das neue Trio Stationsflugingenieure trifft derzeit in Baikonur die letzten Vorbereitungen für ihren Start.
Mastracchio, Tjurin und Wakata sollen die olympische Fackel zur Station mitbringen, als Teil des traditionellen Staffellaufes, der zu den olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi führt. Die Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij, die die Fackel mit auf einen Außeneinsatz außerhalb der Station nehmen sollen, gingen heute die Abläufe dieser Exkursion durch. Die Fackel soll anschließend an Bord der SOJUS TMA-09M mit Jurtschichin, Nyberg und Parmitano zur Erde zurückkehren.
Derweil verbrachte Flugingenieur Mike Hopkins einen großen Teil seines Tages im Knotenmodul TRANQUILITY, wo er mit dem Austausch eines Luft-Wechselventils in  der Kohlendioxidfilteranlage (CDRA) zu tun hatte. Dieses Gerät, dessen Name bereits impliziert, daß es das Kohlendioxid aus der Stationsatmosphäre herausfiltert, ist Teil des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems der Station, das sauberes Trinkwasser und reine Atemluft für die Besatzung bereitstellt. Parmitano und Nyberg assistierten Hopkins bei seiner Arbeit, wo dies erforderlich war.
Anschließend machte Hopkins eine kleine Pause von seiner Arbeit, um mit Studenten an der Universität von Illinois in Champaign zu sprechen, wo er selbst studiert hatte. Der NASA-Astronaut beantwortete eine Reihe von technischen und wissenschaftlichen Fragen über die Herausforderungen des Lebens und Arbeitens im All.
Nyberg schaute sich das Experiment "Eiskristall 2" an, um die Teams am Boden bei der Lösung eines Problems mit einem Temperaturregler der Nutzlast zu helfen. Dieses Experiment, das die Wachstumsrate und Stabilität von Eiskristallen in tiefgekühltem Wasser mit Frostschutzmittel untersucht, soll den Forschern dabei helfen, neue Modelle für die Erklärung von Eiskristallwachstumsvorgängen zu entwickeln, die normalerweise durch die Wirkung der Schwerkraft überdeckt werden.
Nyberg hatte auch mit der Mikrobiomstudie zu tun, die sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Raumflüge auf das menschliche Immunsystem und das Mikrobiom eines jeden Einzelnen auswirken. Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die normalerweise in und auf einem menschlichen Körper leben. Abgesehen davon, daß die Studie Daten liefert, die helfen können, zukünftige Besatzung gesundzuerhalten, könnten von den Ergebnissen der Studie auch Menschen auf der Erde profitieren, die in extremen Umgebungen leben, sowie Forschungsarbeiten über das Diagnostizieren von Krankheiten, Veränderungen in den metabolischen Funktion und Immunschwächen.

28. Oktober 2013, Montag
Das vierte europäische  Automatisierte Transferfahrzeug (ATV-4) ALBERT EINSTEIN hat heute um 9:55 Uhr MEZ vom hinteren Ende des Servicemodul SWESDA abgelegt. Seine Abreise macht den Weg frei für die Umversetzung einer SOJUS und die Ankunft dreier neuer Besatzungsmitglieder.
ATV 4 nach dem Ablegen
Oben: Das ATV 4 ALBERT EINSTEIN kurz nach dem Ablegen vom Servicemodul SWESDA, beobachtet über den Monitor des automatischen Rendevoussystems KURS. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 37 Besatzungsmitglieder Luca Parmitano und Oleg Kotow, die am Freitag gemeinsam die Luken zum ATV-4 geschlossen hatten, überwachten den automatischen Abflug von einer Steuerkonsole innerhalb SWESDAs, bereit einzugreifen, falls dies erforderlich werden sollte. Derweil photographierte Kommandant Fjodor Jurtschichin den abfliegenden Raumfrachter, um Photos vom Kopplungsstutzen und einer Reihe von Sensoren am vorderen Ende des Raumfahrzeuges zu gewinnen.
Zum Zeitpunkt des Ablegens bewegte sich die Station gerade in 418 km Höhe über Kasachstan hinweg.
Das ATV-4, das jetzt mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen beladen ist, feuerte seine Triebwerke, um in eine sichere Entfernung vom Orbitalkomplex zu kommen. Ein Bremsmanöver, ausgeführt mit seinen Haupttriebwerken, soll es am Samstag in die Erdatmosphäre zurückbringen, wo es über dem Pazifik verglühen soll.
ALBERT EINSTEIN, benannt nach dem berühmten deutschen theoretischen Physiker und Mathematiker, hatte rund 6,5 Tonnen an Nahrungsmitteln, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern zur ISS gebracht, als es am 15. Juni automatisch an SWESDA angelegt hatte. Während seiner Zeit an der Station wurde seine Triebwerkskapazität auch mehrmals für Bahnanhebungsmanöver der Station genutzt.
Das fünfte und letzte ATV, das den Eigennamen GEORGE LEMAÎTRE nach dem belgischen Astronomen, der als erster eine Expansion des Universums postuliert hatte, erhalten hat, soll Mitte 2014 für eine sechamonatige Mission zur Station starten. Mit fast 10 Metern Länge ist das ATV das größte und schwerste Raumfahrzeug in der Versorgungsflotte für die Station.
Der Abflug des ATVs macht den Weg frei für eine Umversetzung der SOJUS TMA-09M durch Jurtschichin, Parmitano und Flugingenieurin Karen Nyberg vom Miniforschungsmodul RASSWET zum jetzt freien Kopplungsstutzen SWESDAs.
Am 7. November sollen drei neue Besatzungsmitglieder, der russische Kosmonaut Michail Tjurin, NASA-Astronaut Rick Mastracchio und JAXA-Astronaut Koichi Wakata mit ihrer SOJUS TMA-11M nur sechs Stunden nach ihrem Start vom Kosmodrom Baikonur an RASSWET anlegen. Für vier Tage werden dann neun Astronauten und Kosmonaut an Bord zusammen leben und arbeiten. Am 11. November sollen dann Jurtschichin, Nyberg und Parmitano ihre SOJUS besteigen und nachhause zurückkehren. Ihr Abflug nach über fünf Monaten an Bord markiert dann das Ende der Expedition 37 und den Beginn der Expedition 38 unter dem Kommando von Kotow.

25. Oktober 2013, Freitag
Die Expedition 37 Besatzung hat heute das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN für das Abkoppeln vorbereitet. Das ATV-4 wurde mit Müll beladen und seine Luken wurden geschlossen. Die europäischen Flugleittechniker sollen das ATV über dem Pazifik aus der Umlaufbahn nehmen.
Expedition 37 Besatzung in KIBO
Oben: Die Besatzungsmitglieder der Expedition 37 posieren für ein Photo im Labormodul KIBO. Von links unten im Uhrzeigersinn: Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Sergeij Riasanskij, Karen Nyberg, Oleg Kotow, Luca Parmitano und Mike Hopkins. (Photo: NASA TV)
Das ATV-4 hatte am 15. Juni mehr als 7 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern angeliefert. Es soll am Montag um 9:59 Uhr MEZ abgekoppelt werden.
Flugingenieur Mike Hopkins hat den Einbau einer Gebläse-Abscheiderpumpe in einen undichten US-Raumanzug abgeschlossen. Er und Flugingenieurin Karen Nyberg arbeiteten an den Problemen mit dem Raumanzug, die während des Außeneinsatzes am 16. Juli zu einem Eindringen von Wasser in den Helm von Luca Parmitano geführt hatten.
Hopkins arbeitete auch an Humanforschungsexperimente, die herausfinden wollen, welche Auswirkungen Langzeit-Raumfahrtmissionen auf den menschlichen Körper haben. Er und Kollege Luca Parmitano untersuchten auch gegenseitig ihre Augen mit einem Ultraschallgerät. Ebenso schallten sie gegenseitig ihre Herzen und maßen ihre Blutdrücke.
Nyberg schloß ihren Beitrag zur japanischen Studie Biologische Rhythmen 48 ab, bei der beobachtet wird, wie sich die biologische Uhr eines Besatzungsmitgliedes an das Leben im All anpaßt. Später arbeitete Nyberg an einem weiteren japanischen Experiment, das die Anpassung von Pflanzen an die Mikroschwerkraft untersucht.
Parmitano arbeitete den größten Teil des Tages daran, das ATV für die Abreise vorzubereiten und schloß schließlich zusammen mit Kollege Oleg Kotow die Luken zu dem Transporter. Luca verrichtete auch eine Reihe von Wartungsarbeiten und hatte mit weiteren Forschungsvorhaben zu tun. Er und Kommandant Fjodor Jurtschichin nahem außerdem an einer Konferenz mit Bergungsspezialisten am Boden zur Besprechung der Abreise ihrer SOJUS teil.
Die Expedition 37 findet am 10. November ihren Abschluß, wenn Jurtschichin, Nyberg und Parmitano vom Modul SWESDA ablegen und wenige Stunden später mit der SOJUS in Kasachstan landen. Sie waren am 29. Mai nur sechs Stunden nach dem Start vom Kosmodrom Baikonur an der Raumstation angekommen.
Derweil macht sich die Expedition 38 für ihren Start zur ISS an Bord der SOJUS TMA-11M bereit. Die Flugingenieure Michail Tjurin, Koichi Wakata und Rick Mastracchio verbrachten heute ihren letzten Tag am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum, bevor sie zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan fliegen, um die letzten Startvorbereitungen zu treffen.

24. Oktober 2013, Donnerstag
Die Internationale Raumstation hat heute ihre Umlaufbahn angehoben, um sie für die Ankunft der SOJUS TMA-11M mit den neuen Expedition 38 Besazungsmitgliedern am 7. November anzupassen. Ein PROGRESS-Transporter soll ebenfalls im November ankommen und Ausrüstung und Versorgungsgüter anliefern.
Parmitano spricht über ATV
Oben: Luca Parmitano spricht mit Leuten aus Italien, Deutschland und Israel über das europäische ATV-4. (Photo: NASA TV)
Der europäische Transporter ATV-4 ALBERT EINSTEIN feuerte heute seine Triebwerke und brachte die Station auf die richtige Höhe und Umlaufphase für die Ankünfte im November. Das ATV soll seinen eigenen Aufenthalt am Orbitallabor mit seiner Abkopplung vom Servicemodul SWESDA am 28. Oktober beenden.
Flugingenieur Luca Parmitano sprach heute mit Schülern und Regierungsvertretern aus Italien und Deutschland über das ATV-4. Dieses vierte europäische Frachtraumfahrzeug, das die ISS besucht hat, war am 5. Juni vom europäischen Weltraumhafen Kourou in Französisch-Guyana gestartet und hatte am 15. Juni an SWESDA angelegt.
Auch heute haben Astronauten und Kosmonauten der Station weitere Arbeiten an den Raumanzügen des Außenpostens verrichtet. Zum einen suchten Besatzungsmitglieder an einem US-Raumanzug weiter nach der Ursache für ein Kühlwasserleck, während andere sich auf einen russischen Außeneinsatz vorbereiteten.
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Mike Hopkins arbeiteten an dem Raumanzug, der am 16. Juli den Außeneinsatz von Chris Cassidy und Luca Parmitano vorzeitig beendete, als Wasser in Parmitanos Helm eindrang. Ihre Haupttätigkeit bestand heute im Austausch einer Gebläse-Abscheiderpumpe, dem Inspizieren und Photographieren ihrer Arbeit und dem Besprechen dessen, was sie gefunden haben, mit den Flugleittechnikern und Raumanzugspezialisten am Boden.
Hopkins mit Raumanzug
Oben: Mike Hopkins bei Arbeiten zur Behebung des Leckageproblems an dem fehlerhaften Raumanzug. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij verbrachten ihren Tag mit Arbeiten an den russischen ORLAN-Raumanzügen, die sie für einen Außeneinsatz am 9. November vorbereiteten. Sie führten Dichtigkeitstests im Kopplungsmodul PIRS durch, füllten die Kühlsysteme mit Wasser auf und luden die Batterien in den Anzügen auf.
Kommandant Fjodor Jurtschichin richtete das IRIDIUM-Satellitentelephon ein und lud seine Batterien auf. Es dient als Notfalltelephon für die SOJUS TMA-09M, mit der er, Parmitano und Nyberg am 1.. November zur Erde zurückkehren sollen. Der Kommandant nahm außerdem den Tag über Oberflächenproben in SWESDA, um sie auf bakteriologischen Befall zu analysieren.
Die Internationale Forschung an Bord des Orbitallabors ging heute hauptsächlich mit automatisch laufenden Experimenten weiter, die teils von den Flugleittechnikern am Boden, teils von Besatzungsmitgliedern überwacht wurden. Ergebnisse können sowohl photographiert oder auf Video aufgenommen werden. Medizinische und Experimentendaten können auf einem Rechner zwischengepeichert und später zur Erde übertragen werden. Biologische Proben werden in Labortiefkühlschränken gelagert, bis sich eine Gelegenheit ergibt, sie zur genaueren Analyse zur Erde zurückzubringen.
Nyberg und Parmitano arbeiteten an zwei verschiedenen Humanforschungsexperimenten. Nyberg arbeitete an einer japanischen Studie namens "Biologische Rhythmen 48", während Parmitano an der europäischen Herzkreislaufrhythmusuntersuchung teilnahm. Zum Ende des Arbeittages untersuchten Parmitano und Hopkins gegenseitig ihre Augenhintergründe mit einem Fundoskop.

23. Oktober 2013, Mittwoch
Die olympische Fackel soll mit Mitgliedern der Expedition 38 Besatzung in's All getragen werden, wenn diese am 6. November mit der SOJUS TMA-11M starten. SOJUS-Kommandant Michail Tjurin hatte gestern ein Modell der Fackel zusammen mit den Flugingenieuren Koichi Wakata und Rick Mastracchio während einer Pressekonferenz am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau enthüllt.
Vorstellung der olympischen Fackel
Oben: Koichi Wakata, Michail Tjurin und Rick Mastracchio präsentieren die olympische Fackel, die sie mit in's All nehmen sollen. (Photo: NASA)
Die Fackel soll am 10. November zur Erde zurückkehren, wenn die Expedition 37 mit der SOJUS TMA-09M landet. Sie soll bei der Eröffungsveranstaltung der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi nächsten Februar verwendet sein.
Einen Tag nach der Freisetzung durch den CANADARM2 wurde das kommerzielle Frachtraumfahrzeug CYGNUS von Orbital Sciences aus der Umlaufbahn gebracht und verglühte über dem Pazifik. Die CYGNUS hatte rund drei Wochen an der ISS angekoppelt verbracht und bei der Ankunft rund 590 kg an Versorgungsgütern für die Besatzung an Bord gehabt.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Demonstrationsmission  ist die Mission "Orbital 1" im Dezember die erste reguläre Versorgungsmission für Orbital Sciences. Die CYGNUS soll wie ihre Vorgängerin auf der Spitze einer ANTARES-Trägerrakete vom Regionalraumhafen auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia starten.
Die Expedition 37 Besatzung arbeitet noch immer an amerikanischen und russischen Raumanzügen. Die Flugingenieure Karen Nyberg und Mike Hopkins setzten die Problembehandlung eines Raumanzuges fort, in dem bei einem Außeneinsatz im Juli Wasser durch ein Leck in den Helm ausgetreten war. Sie spülten die Kühlmittelleitungen und bereiteten den Austausch einer Luftabscheiderpumpe vor. Auf der russischen Seite der Station bereiteten Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij ihre Raumanzüge für den anstehenden Außeneinsatz vor.
Flugingenieur Luca Parmitano hatte den ganzen Tag mit Forschungsvorhaben zu tun. Er vermaß seinen Unterarm für ein Hautalterungsexperiment. Später photographierte er Proben für das Experiment über Binäre Kolloidlegierungen C1, das mikroskopisch kleine Teilchen in Flüssigkeiten untersucht. Schließlich nahm Parmitano Proben von den Oberflächen in der Station und von der Luft und testete sie auf mikrobiologischen Befall und tauschte eine Linse an einer Erdbeobachtungskamera aus, die von Schülern auf der Erde ferngesteuert betrieben werden kann.
Kommandant Fjodor Jurtschichin arbeitete im russischen Segment der Station an verschiedenen wissenschaftlichen und wartungstechnischen Aufgaben. Er nahm an einem Experiment teil, das die Venen in den unteren Extremitäten eines Kosmonauten untersucht. Danach arbeitete er am Belüftungssystem des Servicemoduls SWESDA und überprüfte die Positionen von Durchflußsensoren.

22. Oktober 2013, Dienstag
Der CANADARM2 hat heute um 13:31 Uhr MESZ das kommerzielle Frachtraumfahrzeug CYGNUS nach drei Wochen Aufenthalt an der ISS freigegeben. Die Flugingenieure Luca Parmitano und Karen Nyberg saßen an der Steuerkonsole der robotischen Arbeitsstation, als sie die CYGNUS vom Knotenmodul HARMONY abkoppelten und anschließend sicher in den Weltraum entließen.
CYGNUS nach dem Freisetzen
Oben: Die CYGNUS driftet nach dem Freisetzen vom CANADARM2 von der Station weg. (Photo: NASA TV)
Parmitano und Flugingenieur Mike Hopkins hatten am Montag Morgen die Luken geschlossen und den Druck aus der CYGNUS abgelassen. Am Mittwoch um 19:41 Uhr MESZ soll die CYGNUS ihre Triebwerke ein letztes Mal für ein Bremsmanöver feuern und anschließend in die Erdatmosphäre wiedereintreten, wo sie über dem Pazifik verglühen soll.
Die CYGNUS hatte rund 590 kg an Fracht für die Besatzung an Bord, als sie am 29. September von Nyberg und Parmitano mit dem CANADARM2 eingefangen wurde. Mit dem Ankoppeln an der Raumstation hatte die CYGNUS erfolgreich ihre Demonstrationsmission zur ISS abgeschlossen.
Orbital Sciences erste reguläre Versorgungsmission ist für Dezember geplant, wo die nächste CYGNUS zur Mission "Orbital 1" vom Regionalraumflughafen auf der Insel Wallops in Virginia starten soll. Zukünftige CYGNUS-Flüge sollen die Versorgung der ISS mit amerikanischen Frachtflügen sicherstellen, wodurch die Forschungsmöglichkeiten der NASA auf der Station signifikant steigen.
Der einzig andere kommerzielle Frachtdienstleister für Flüge zur ISS ist SpaceX. Das private Unternehmen hat bereits zwei Demonstrationsflüge und zwei reguläre Versorgungsmissionen mit ihrer Frachtkapsel DRAGON erfolgreich absolviert.

21. Oktober 2013, Montag
Das kommerzielle Raumfahrzeug CYGNUS von Orbital Sciences Corp. wird nach einer erfolgreichen Demonstrationsmission zur und an der ISS für das Abkoppeln vorbereitet. Die CYGNUS hat auf diesem ersten Flug rund 590 kg an Fracht zur Station gebracht. Sie war am 29. September am Außenposten angekommen und mit dem CANADARM2 eingefangen und am Knotenmodul HARMONY festgemacht worden.
Hopkins spricht mit Big Ten Network
Oben: Mike Hopkins während des Interviews mit Big Ten Network. (Photo: NASA TV)
Die Luken zwischen der CYGNUS und der Station wurden heute um 12:42 Uhr MESZ geschlossen. Die CYGNUS, die mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen beladen wurde, soll morgen um 13:30 uhr vom CANADARM2 freigegeben werden. Am Mittwoch soll die CYGNUS dann ihre Triebwerke für ein Bremsmanöver feuern und anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Die Flugingenieure Karen Nyberg, Luca Parmitano und Mike Hopkins arbeiteten den Tag über an der Vorbereitung der CYGNUS für ihren Abflug. Sie richteten den Durchgang zwischen dem Knotenmodul HARMONY und der CYGNUS für das Abkoppeln und Evakuieren her. Anschließend besprachen sie die Abläufe und ihre jeweiligen Aufgaben beim Abkoppeln und Freisetzen der CYGNUS.
Das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN wird ebenfalls für sein Ablegen vom Servicemodul SWESDA vorbereitet. Das ATV-4 soll am 28. Oktober um 10:59 Uhr MESZ abkoppeln. Am 2. November soll es dann aus der Umlaufbahn gebracht werden und wie die CYGNUS über dem Pazifik verglühen. Das ATV ist seit dem 15. Juni an der ISS angekoppelt. Es hat allein rund 2,5 Tonnen an Ausrüstung sowie ein paar Tonnen mehr an Treibstoff, Wasser, Sauerstoff und Luft zur Station gebracht.
Der erste Außeneinsatz der Expedition 37 ist für den 9. November geplant, zwei Tage nachdem die Expedition 38 Besatzung zur Station kommen soll. Die Raumfahrer Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij sollen die olympische Fackel aus dem Schleusenmodul PIRS in's All mit hinausnehmen.
Die Expedition 38 Flugingenieure Michail Tjurin, Rick Mastracchio und Koichi Wakata sollen am 7. November mit ihrer SOJUS TMA-11M starten und nur sechs Stunden später an der ISS anlegen. Sie bringen die olympische Fackel mit, die bei der Eröffnungszeremonie der olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi verwendet werden soll.
Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sollen dann am 11. November in Kasachstan landen. Sie bringen die olympische Fackel mit ihrer SOJUS TMA-09M wieder zurück zur Erde.

18. Oktober 2013, Freitag
Die Expedition 37 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute ihre Arbeitswoche mit einem vollen Programm an Robotik, Physik und Humanforschung beendet.
Nyberg mit SPHERES
Oben: Karen Nyberg arbeit mit den Experimentalsatelliten des SPHERES-Programms. (Photo: NASA)
Im Anschluß an die tägliche Planungskonferenz mit den Flugleitteams am Boden verbrachte Luca Parmitano einen Großteil seines Morgens mit dem Experiment BP Reg. Dabei handelt es sich um eine kanadische Studie, die die Ursachen für Ohnmachts- und Schwindelanfälle untersucht, die bei einigen Astronauten beobachtet werden, nachdem sie von einer Langzeitmission zur Erde zurückkehren. Ergebnisse von diesem Experiment können den Forschern nicht nur beim Verständnis der Schwindelanfälle bei Astronauten helfen, sondern kann auch menschen auf der Erde nützen, insbesondere solchen, die zu Stürzen neigen und sich häufig dabei verletzen, wie es bei älteren Menschen häufiger vorkommt.
Flugingenieurin Karen Nyberg richtete derweil den Schrank für Integrierte Verbrennungsexperimente für weitere Versuchsläufe eines Experiments ein, das die Vorgänge bei der Verbrennung in der Mikroschwerkraft untersucht. Sie tauschte unter anderem eine Brennstoffflasche in der Einrichtung aus.
Anschließend richtete Nyberg ihre Aufmerksamkeit auf eine Testreihe mit einem Paar fußballgroßer freifliegender Satelliten, den Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren, oder kurz SPHERES. Nachdem sie die zwei SPHERES-Roboter und ihre Navigationsleuchtfeuer im Labormodul KIBO eingerichtet hatte, arbeitete Nyberg mit den Teams am Boden zusammen, um neue Programmwerkzeuge zu testen, mit denen mehrere Satelliten vom Boden gesteuert und Echtzeittelemetriedaten gesammelt werden können. Stationsbesatzung haben seit der Expedition 8 diese Robotsatelliten eingesetzt, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatischen Kopplungen, Satellitenwartungen, Raumfahrzeugmantagen und Notfallreparaturen im All führen könnten.
Riasanskij mit KASKADE
Oben: Sergeij Riasanskij mischt im Miniforschungsmodul POISK von Hand Proben für das Experiment KASKADE. (Photo: NASA)
Flugingenieur Mike Hopkins, der seinen Tag mit einer Blutabnahme für die Humanforschungseinrichtung begann, führte ein Auffrischungstraining für seine Rolle als Bordarzt durch. Später nahm Hopkins Proben von Oberflächen aus dem ganzen internationalen Segment der Station und stellte sie in einen Inkubator, um zu sehen, ob sich irgendwelche Zeichen bakterieller Verunreinigung zeigten.
Hopkins und Nyberg unterbrachen beide ihre Arbeit, um mit Nachrichtenmedien auf der Erde über ihre Mission auf der ISS zu sprechen. Nyberg sprach mit Tim Sherno von KSTP-TV aus St. Paul in ihrem Heimatstaat Minnesota. Mike Hopkins sprach dann mit Rick Pizzo von Big Ten Network und diskutierte seinen Weg vom Football-Feld in's All mit dem früheren NFL-Spieler Howard Griffith, der einer von Hopkins Mannschaftskameraden bei den Fighting Illinis an der Universität von Illinois war.
Hopkins und Parmitano verstauten weiteren Müll an Bord des europäischen ATV-4 ALBERT EINSTEIN, das am Ende des Servicemoduls SWESDA angekoppelt ist. Das ATV-4, das rund 6,5 Tonnen Fracht zum Orbitalkomplex gebracht hatte, soll am 28. Oktober von der ISS ablegen und ein paar Tage später beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Nyberg und Parmitano schlossen ihren Arbeitstag mit einer Überfrüfung des Fundoskops, das für die Augengesundheitsstudie benötigt wird. Parmitano setzte das Instrument ein, um Nybergs Augenhintergrund zu spiegeln. Während Langzeitmissionen im All haben Astronauten immer wieder über Veränderungen ihres Sehvermögens berichtet und die Flugärzte wollen mit dieser Studie mehr über die zugrunde liegenden Ursachen in Erfahrung bringen, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die das Risiko minimieren.
Auf der russischen Seite des Komplexes gingen die Flugingenieure Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij die Abläufe und den Zeitplan eines Außeneinsatzes durch, den sie am 9. November durchführen sollen.
Riasanskij mischte auch ein paar Proben für das Biotechnologieexperiment KASKADE zusammen, das die Kultivierung von Zellen in der Mikroschwerkraft untersucht.
Kommandant Fjodor Jurtschichin verrichtete derweil routinemäßige Wartungsarbeiten am lebenserhaltungssystem in SWESDA und studierte chemoluminiszente Reaktionen im Rahmen des Experiments RELAXATION.

17. Oktober 2013, Donnerstag
Die Expedition 37 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat sich heute auf die Vorbereitungen für den Abflug zweier Frachtraumfahrzeuge konzentriert. Das Abkoppeln des Frachters CYGNUS von Orbital Sciences mit dem Robotarm am Dienstag markiert den Beginn einer ungewöhnlich verkehrsreichen Phase am Orbitalkomplex.
CYGNUS an HARMONY
Oben: Die CYGNUS am Knotenmodul HARMONY, bereits im Griff des CANADARM2. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Luca Parmitano und Karen Nyberg verbrachten einen großen Teil ihres Tages mit einer Runde Bordtraining, um die Abläufe für das Abkoppeln der CYGNUS vom zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY mit dem CANADARM2 durchzugehen. Nach dem Freisetzen soll die CYGNUS ein Bremsmanöver durchführen und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Die beiden Astronauten hatten den Arm bereits eingesetzt, um die CYGNUS am 29. September einzufangen und anzukoppeln. Die CYGNUS hatte auf ihrem Jungfernflug rund 580 kg an Fracht zur Station geliefert.
Nachdem die Fracht aus Versorgungsgütern für die Besatzung und Experimenten vollständig entladen war, haben Nyberg und Flugingenieur Mike Hopkins heute einige Zeit damit verbracht ihn mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen zu beladen.
Derweil installierte und verband Flugingenieur Oleg Kotow ein Steuerpult für die Überwachung des Abflugs des europäischen Transporters ATV-4 ALBERT EINSTEIN, das am 28. Oktober nach mehr als vier Monaten vom Servicemodul SWESDA ablegen und anschließend wie die CYGNUS beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen soll.
Der Abflug des ATVs wird den Weg freimachen, daß Kommandant Fjodor Jurtschichin, Nyberg und Parmitano am 1. November ihre SOJUS TMA-09M vom Modul RASSWET nach SWESDA umversetzen können.
Knapp eine Woche später, am 7. November, sollen dann drei neue Stationsbesatzungsmitglieder, der NASA-Astronaut Rick Mastracchio, der japanische Astronaut Koichi Wakata und der russische SOJUS-Kommandant Michail Tjurin, mit der SOJUS TMA-11M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und sechs Stunden später an RASSWET anlegen.
Vier Tage lang werden dann neun Astronauten und Kosmonauten an Bord der Station zusammen leben und arbeiten, bevor Jurtschichin, Nyberg und Parmitano ihren Abschied nehmen und nach mehr als fünf Monaten im All mit ihrer SOJUS zur Erde zurückkehren. Ihre Abreise markiert den Beginn der Expedition 38 unter dem Kommando von Kotow.
Die Expedition 37 Besatzungsmitglieder haben heute auch mit einer Reihe wissenschaftlicher Experimente gearbeitet, wie sie es auch in den letzten 16 Tagen während des Haushaltsstreits in den USA, in der alle NASA-Zentren geschlossen und nur die wenigen kritischen Projekte, wie das ISS-Missionsleitzentrum, im Notbetrieb weitergeführt wurden.
Hopkins führte an Nyberg eine Ultraschalluntersuchung an ihrer Wirbelsäule durch. Medizinische Forscher haben festgestellt, daß Astronauten während Langzeitaufenthalten im All bis zu drei Prozent größer werden und zu ihrer normalen Größe zurückschrumpfen, sobald sie zur Erde zurückkehren. Die Wirbelsäulen-Ultraschalluntersuchung soll Aufschluß über die Mechanismen dafür bringen, und herausfinden, welche Auswirkungen das hat. Außerdem soll sie die neue medizinische Abbildungstechnologien testen und dabei helfen, neue tragbare Ultraschallgeräte für den Einsatz an Bord zu entwickeln.

1. - 16. Oktober 2013
Aufgrund des Haushaltsstreits in den USA und dem daraus resultierenden Finanzierungsstopps waren alle NASA-Zentren geschlossen und die NASA-Netzdiensterechner heruntergefahren. Für diesen Zeitraum existieren deshalb keine ISS-Statusberichte.
Das ISS-Missionsleitzentrum am Johnson Raumfahrtzentrum in Houston arbeitete in diesen zwei Wochen im Notbetrieb, um die Unterstützung für die ISS-Besatzung aufrecht zu halten.

30. September 2013, Montag
Die Expedition 37 Besatzung der Internationalen Raumstation hat die erste Arbeitswoche als Sechs-Mann-Besatzung mit dem Entladen von Fracht aus dem jüngst eingetroffenen kommerziellen Frachter und mit der Durchführung einer breiten Pallette wissenschaftlicher Experimente begonnen.
Nyberg und Parmitano in der CYGNUS
Oben: Karen Nyberg, Mike Hopkins und Luca Parmitano arbeiten nach dem Öffnen der Luken im Frachter CYGNUS. (Photo: NASA TV)
Nach der gestern erfolgten ersten Ankopplung eines Frachters vom Typ CYGNUS des Unternehmens Orbital Sciences Corp. an der ISS haben die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano heute um 10:10 Uhr MESZ die Luken zum Raumfahrzeug geöffnet und begannen mit dem Entladen der rund 590 kg an Fracht. Die CYGNUS, die am 18. September auf der Spitze einer Trägerrakete vom Typ ANTARES vom Regionalraumhafen auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia gestartet war, war gestern um 13:01 Uhr MESZ von Parmitano mit dem Robotarm der Station CANADARM2 eingefangen und um 14:44 Uhr MESZ am Nadirstutzen des Knotenmoduls HARMONY angekoppelt worden.
In den nächsten tagen soll die Expedition 37 Besatzung die Fracht der CYGNUS entladen. Darunter befinden sich Schülerexperimente, Kleidung und Nahrungsmittel. Mit zukünftigen Flügen von CYGNUS-Frachtern sollen wichtige wissenschaftliche Nutzlasten zum Außenposten in die Erdumlaufbahn transportiert werden und so die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Forschung auf dem einzigen Labor in der Schwerelosigkeit erweitert werden.
Das Raumfahrzeug soll bis zum 22. Oktober am Knotenmodul HARMONY angekoppelt bleiben. Nach dem Abkoppeln soll es abbremsen und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.
Unterstützt von Flugingenieur Mike Hopkins verbrachte Parmitano auch einige Zeit in der Luftschleuse QUEST, wo er ein Entlüftungsrohr an einer Wasserleitung am starren oberen Torso eines der zwei amerikanischen Raumanzüge anbrachte. Während des Außeneinsatzes am 16. Juli war Wasser in den Helm Parmitanos eingesdrungen und die Stationsbesatzung hat zusammen mit den Spezialisten am Boden seither das problem untersucht.
Parmitano und Hopkins in QUEST
Oben: Mike Hopkins und Luca Parmitano bringen eine Entlüftungsleitung an einem Raumanzug in der Luftschleuse QUEST an. (Photo: NASA TV)
Alle sechs Besatzungsmitglieder kamen heute am ersten von zwei Tagen zusammen, um ihre Rollen und Verantwortlichkeiten in Notfällen durchzusprechen, ein Standardverfahren, wenn neue Besatzungsmitglieder auf der Station ankommen. Die Flugingenieure Mike Hopkins, Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij, die letzten Mittwoch mit ihrer SOJUS TMA-10M an der Station angelegt hatten, hatten außerdem noch Zeit für Orientierungsaktivitäten zur Verfügung.
Im russischen Teil der Station begann Kommandant Fjodor Jurtschichin  seinen Arbeitstag mit dem Experiment ASEPTIK, das sich mit Methoden und Maßnahmen beschäftigt, um sterile Bedingungen bei biotechnologischen Experimenten auf der Station zu gewährleisten. Riasanskij assistierte dem Kommandanten mit dem Photographieren der Experimentenergebnisse.
Riasanskij arbeitete auch mit dem Experiment KASKADE, das den Forschern dabei helfen soll zu lernen, wie man die Menge bestimmter bioaktiver Substanzen bei der Kultivierung von Zellen unter Mikroschwerkraftsbedingungen steigern kann.
Kotow konzentrierte sich derweil auf das Experiment KONSTANTA, das Enzymreaktionen in der Mikroschwerkraftsumgebung untersucht. Anschließend entlud er Fracht aus der SOJUS TMA-10M, das am Miniforschungsmodul POISK angekoppelt ist.
Den ganzen Tag über setzten die sechs Besatzungsmitglieder außerdem ihr Fitneßprogramm fort, mit dem sie den Auswirkungen des Langzeitaufenthaltes in der Schwerelosigkeit auf ihren Körpern entgegenwirken.

29. September 2013, Sonntag
Eine Woche später als ursprünglich geplant ist das kommerzielle Frachtraumfahrzeug CYGNUS von Orbital Sciences an der Internationalen Raumstation angekommen. Die Expedition 37 Besatzung fing die CYGNUS heute um 13 Uhr MESZ mit dem CANADARM2 ein. Die CYGNUS war am 18. September auf der Spitze einer ANTARES-Trägerrakete von der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia gestartet.
Ankunft der CYGNUS
Oben: Die erste CYGNUS, der von Orbital Sciences der Name "George M. Low" gegeben wurde, bei der Annäherung an die Station. Unten ist der Greifmechanismus am Ende des Robotarms zu sehen. (Photo: NASA)
Orbital Sciences hatte eine Programmkorrektur zur CYGNUS hochgeladen, nachdem am 22. September aufgrund eines Datenformatfehlers bei der Datenübertragung zwischen ihr und der ISS der Anflug vom Raumfahrzeug abgebrochen worden war. Die Leiter bei der NASA hatten anschließend entschieden, den erneuten Anflug bis nach der Ankunft der neuen Besatzungsmitglieder zu verschieben.
Die CYGNUS war die letzten Tage rund 2400 km hinter der Station geparkt worden, während die Missionleiter und Flugleittechniker das korrigierte Programm testeten. Die CYGNUS begann ihren erneuten Anflug am Freitag Morgen mit einer Reihe von Bahnmanövern, nachdem die Stationsverantwortlichen ihre abschließende Freigabe erteilt hatten.
Während sich die CYGNUS der ISS annäherte und dabei ihre Demonstrationsziele abarbeitete, wurde sie von den Expedition 37 Flugingenieuren Luca Parmitano und Karen Nyberg verfolgt, die ständige Rücksprache mit der Missionleitung hielten. Parmitano befand sich in der CUPOLA an der Steuerung des CANADARM2, von wo er den Anflug überwachte. Nyberg stand als Ersatz an der zweiten robotischen Arbeitsstation im Labormodul DESTINY bereit.
Als die CYGNUS ihr letztes Demonstrationsziel erfüllt hatte, indem sie einen Verfolgungslaserstrahl auf einen Reflektor am Labormodul KIBO richtete, bewegte sie sich in die Einfangposition in nur 10 Meter Abstand von der ISS. Die CYGNUS schaltete ihre Triebwerke ab, ging in freie Drift über und Parmitano manövrierte den CANADARM2 zur Greifhalterung am Raumfahrzeug und fing es ein.
Anschließend bugsierte Parmitano die CYGNUS mit dem Robotarm an den zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY, wo es um 14:44 Uhr MESZ angekoppelt wurde. Die Luken zur CYGNUS sollen am Montag geöffnet werden, nachdem Dichtigkeitstests durchgeführt und die Stromverbindungen gesichert sind.
Orbital Sciences ist das zweite Unternehmen, das ein kommerzielles Frachtraumfahrzeug zur Station geschickt hat. SpaceX war das erste Unternehmen, das einen eigenen Frachter zur ISS gebracht hat und nach zwei Demonstrationsmissionen auch zwei erfolgreiche reguläre Frachtmission absolviert hat.

26. September 2013, Donnerstag
Die neuen Expedition 37 Besatzungsmitglieder Oleg Kotow, Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij wurden am frühen Morgen um 6:34 Uhr auf der Internationalen Raumstation willkommen geheißen. Sie hatten um 4:45 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-10M am Miniforschungsmodul POISK angelegt.
Rendezvous von SOJUS TMA-10M mit der ISS
Oben: Die SOJUS TMA-10M während des Rendezvous mit der ISS. Die Aufnahme stammt vom automatischen Rendezvoussystem KURS. (Photo: NASA TV)
Sie waren am Mittwoch Abend um 22:58 Uhr MESZ, nur vier Erdumläufe vorher, vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet. Nachdem die Luken geöffnet waren, wurden die Neuankömmlinge von Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und den Flugingenieuren Karen Nyberg und Luca Parmitano begrüßt.
Kotow, Hopkins und Riasanskij sollen fünfeinhalb Monate auf dem orbitalen Außemposten leben und arbeiten. Ihre Rückkehr zur Erde ist für den März 2014 geplant.
Dies ist Kotows dritter Besuch auf der Raumstation. Er diente als Flugingenieur der Expedition 15 im Jahr 2007. Er war ebenso Kommandant der Expedition 23 im Jahr 2010. Für Hopkins und Riasanskij ist es der jeweils erste Raumflug.
Jurtschichin, Nyberg und Parmitano sind seit dem 28. Mai auf der Station. Sie haben bereits die Ankunft zweier internationaler Versorgungsraumfahrzeuge und eines kommerziellen Versorgers gesehen.
Seit sie ihre Mission begannen hat Jurtschichin an drei russischen Außeneinsätzen teilgenommen und Parmitano an zwei amerikanischen. Nyberg hat mit dem CANADARM2 hat japanische Versorgungsraumfahrzeug KOUNOTORI-4 eingefangen.
Nach der Ankunft versammelten sich alle sechs Besatzungsmitglieder im Servicemodul SWESDA für eine Willkommenszeremonie. Glückwünsche und Grüße wurden ihnen von ihren Familienangehörigen übermittelt, welche zuvor schon beim Start dabei gewesen waren.
Willkommenszeremonie
Oben: Nach der Ankunft der SOJUS TMA-10M versammelt sich die Besatzung im Servicemodul SWESDA, um mit Familienangehörigen und Verantwortlichen in Baikonur zu sprechen. Vorne von links: Mike Hopkins, Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij; dahinter von links: Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano. (Photo: NASA TV)
Nachdem sie mit ihren Familien gesprochen hatten, nahmen die sechs Raumfahrer gemeinsam ein frühes Mahl ein und gingen an die Arbeit. Die zwei neuen Kosmonautenführten einige kleinere Frachtentladearbeiten aus und Hopkins füllte einen Fragebogen zur Gesundheit aus.
Aschließend versammelte sich die gesamte Besatzung für eine Sicherheitseinweisung, um die Notfallprozeduren und die Standorte der Notausrüstung durchzugehen. Sie machten sich auch mit den möglichen Gefahren und den zur Verfügung stehenden Sicherheiteinrichtungen an Bord
vertraut. In den nächsten paar Tagen werden die Neuankömmlinge einige Zeit mit Orientierungsaktivitäten verbringen, durch die sie sich mit ihrem neuen Heim und Arbeitsplatz vertraut machen können.
Nach der Sicherheitseinweisung hatte die Besatzung noch eini paar Stunden Zeit für sich selbst, bevor sie zu Bett gingen. Der heutige Tag war dienstfrei, so daß sie den Schlafrhythmus wieder auf den normalen Arbeitsplan anpassen konnten. Jurtschichin, Nyberg und Parmitano waren einige Stunden länger aufgeblieben, um die Ankunft ihrer neuen Besatzungskollegen zu verfolgen und sie begrüßen zu können.

24. September 2013, Dienstag
Die Internationale Raumstation wartet auf die Ankunft dreier neuer Expedition 37 Besatzungsmitglieder und des Frachters CYGNUS von Orbital Sciences Corp..
SOJUS-Kommandant Oleg Kotow und die Flugingenieure Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij befinden sich derzeit am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, wo sie ihrem Start an Bord der SOJUS TMA-10M am Mittwoch um 22:58 Uhr MESZ entgegensehen. Sie werden die Expedition 37 Besatzung vervollständigen, wenn sie nur sechs Stunden später gegen 4:48 Uhr MESZ Donnerstag früh am Miniforschungsmodul POISK anlegen.
Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano werden ihre neuen Besatzungskollegen willkommen heißen, wenn sie gegen 6:25 Uhr die Luken öffnen. Die derzeit an Bord befindliche Besatzung ist seit dem 28. Mai auf der Station und soll am 11. November zurückkehren.
Kotow, Hopkins und Riasanskij sollen bis März 2014 im All bleiben. Dies ist Kotows dritte Mission zur Station. Hopkins und Riasanslij fliegen zum ersten Mal in's All.
Ebenso befindet sich derzeit ein kommerzielles Frachtraumfahrzeug in der Erdumlaufbahn, dessen Ziel die ISS ist. Orbital Sciences hat ihren Versorgungstransporter CYGNUS am 18. September auf der Spitze einer ANTARES-Trägerrakete gestartet. Anflug und Rendezvous sind für frühestens Samstag geplant. Ursprünglich sollte der Transporter am letzten Sonntag anlegen, aber ein Datenformatfehler veranlaßte die NASA und Orbital Sciences eine Programmkorrektur hochzuladen und die Ankunft zu verschieben.
An Bord der Station gehen Forschung, Wartung und Fitneßtraining wie immer weiter. Die Stationsbesatzung, unterstützt von den Flugleittechnikern am Boden, arbeitete an internationalen Forschungsvorhaben für die Öffentlichkeit und für kommerzielle Organisationen. Zur Instandhaltung der Station gehörten heute Klempnerarbeiten, Arbeiten an der Elektrik, Reinigung und anderes um den Betrieb der Lebenserhaltungssysteme aufrecht zu erhalten. Die Besatzung absolviert außerdem rund zwei Stunden täglich an Fitneß, um die Auswirkungen von Langzeitaufenthalten in der Mikroschwerkraft zu minimieren.
Nyberg arbeitete den Tag über am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung mit dem Werkstoffexperiment InSPACE-3. Sie hatte in ihrem Arbeitsplan auch Zeit zur Verfügung, um Lüftergitter zu reinigen und Brauchwasser in einen Notfallwasserbehälter umzufüllen.
Parmitano begann seinen Morgen mit dem Werkstoffexperiment BCAT-C1, wobei er die Ausrüstung aus- und einrichtete, um ein optimales Photographieren der entstehenden Kristalle zu ermöglichen. Der europäische Astronaut sprach auch ein paar Minuten mit Reportern vom BBC News Channel in London.
Jurtschichin arbeitete im Modul POISK, wo er einen weiteren Versuchslauf des Coulombkristallexperiments durchführte, das Daten über das Verhalten elektrisch geladener Teilchen in einer schwerelosen Umgebung sammelte. Später inspizierte er das Sauerstofferzeugungssystem ELEKTRON und
überprüfte es auf Dichtigkeit. Am Ende seines Arbeitstages inspizierte er auch das Belüftungssystem des Servicemoduls SWESDA und aktualisierte das Bestandhaltungssystem der Station.

23. September 2013, Montag
Die drei Expedition 37 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation richteten heute ihre Aufmerksamkeit auf Forschung, nachdem das Rendezvous mit dem neuesten Raumfahrzeug der kommerziellen Versorgungsflotte der NASA sich verzögert, um dem Start und der ANkunft dreier neuer Besatzungsmitglieder Vorrang zu geben.
SOJUS TMA-10M auf der Rampe
Oben: Die SOJUS-Trägerrakete mit der SOJUS TMA-10M auf der Spitze steht aufgerichtet auf der Startrampe des Kosmodroms Baikonur. (Photo: NASA/Carla Cioffi)
Die Verantwortlichen Leiter des Unternehmens Orbital Sciences Corp. entschieden am Morgen, Anflug, Rendezvous, Einfangen und Ankoppeln des Frachtraumfahrzeugs CYGNUS auf frühestens Samstag zu verschieben. Das Rendezvous der CYGNUS wird damit erst nach dem Start und der Ankunft der Expedition 37/38 Besatzung am Mittwoch erfolgen.
SOJUS-Kommandant Oleg Kotow und die Bordingenieure Michael Hopkins und Sergeij Riasanskij sollen mit der SOJUS TMA-10M am Mittwoch spät abends um 22:58 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und früh am Donnerstag Morgen um 4:47 Uhr an der ISS anlegen. Ihre SOJUS-Trägerrakete wurde heute mit dem Zug vom Integrationsgebäude auf die Startrampe des Kosmodroms hinausgerollt.
An Bord der Station verbrachte Flugingenieur Luca Parmitano von der ESA einen großen Teil seines Morgens mit dem Experiment InSPACE-3 im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY. Dieses Experiment untersucht Kolloidflüssigkeiten, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, da sie bei Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Neue Herstellungsverfahren, die auf der Idee basieren, diese Nanoteilchen als selbstzusammenfügende Bausteine einzusetzen, könnten genutzt werden, um aktive mechanische Regelsysteme, wie neue Bremssysteme, Sitzgurtsysteme, Spannungsübertragungssysteme, Robotsysteme, Fahrzeuge, Flugzeugfahrwerke und Schwingungsdämpfungssysteme zu entwickeln oder zu verbessern.
Nyberg am CIR
Oben: Karen Nyberg tauscht eine Brennstoffflasche im Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) aus. (Photo: NASA TV)
Parmitano nahm auch am Experiment Skin B teil, das Hautalterungsvorgänge untersucht, die auf der Erde langsam, in der Schwerelosigkeit aber deutlich beschleunigt ablaufen. Ein vorangegangene dermatologische Studie an Bord der Station hatte bereits Vorgänge nachgewiesen, die der Hautalterung ähneln, wie eine Vergröberung des Hautfeldes, verringerte Hautdichte und leichte Veränderung in der Feuchtigkeit und der Barrierefunktion. Die Forschergruppe für das Experiment Skin B wollen nun die Ergebnisse der vorangegangen Studie bestätigen, die wissenschaftlichen Kenntnisse der Hautphysiologie vergrößern und das erste mathematische Modell der Hautalterung entwickeln.
Flugingenieurin Karen Nyberg tauschte derweil eine Brennstoffflasche im Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) aus. Diese Einrichtung, die optische Meßeinrichtungen, eine Brennkammer, Brennstoff- und Oxidatorzufuhrregelung und fünf verschiedene Kameras beinhaltet, ermöglicht die Durchführung einer breiten Pallette an Verbrennungsexperimenten an Bord der Station. Zuletzt hatte die Einrichtung das Flammenlöschexperiment FLEX beherbergt, das Brandschutzeinrichtungen für zukünftige Raumfahrzeuge verbessern helfen soll, ebenso wie bei der Regelung von verbrennungsbasierter Luftverschmutzung auf der Erde.
Nyberg verbrachte auch einige Zeit mit dem Austausch von Filtern im Knotenmodul TRANQUILITY, das einige Lebenserhaltungs- und Umweltregelungssysteme der Station beherbergt.
Der Kommandant der Expedition 37 Besatzung, Fjodor Jurtschichin, führte einen weiteren Versuchslauf mit dem Coulombkristallexperiment durch, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt.
Er nahm auch Dosimeterdaten vom Experiment MATRIOSCHKA auf. Benannt nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station. Jurtschichin rundete seinen tag mit der Verrichtung routinemäßiger Wartungsarbeiten an den Lebenserhaltungssystemen im Servicemodul SWESDA ab.

20. September 2013, Freitag
Während sich das Frachtraumfahrzeug CYGNUS allmählich der Internationalen Raumstation zum ersten Mal annähert, ging die Expedition 37 Besatzung heute ein letztes Mal die Frachtlade- und Robotikarbeiten durch, die mit der Ankunft des Frachters auf sie zu kommen.
Besatzung von SOJUS TMA-10M
Oben: Die Besatzung der SOJUS TMA-10M vor dem Heck der Trägerrakete, die sie in's All bringen soll. (Photo: NASA/Viktor Selentsow)
Die CYGNUS, die am Mittwoch um 16:58 Uhr MESZ von der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia gestartet war, befand sich am Mittag rund 1900 km hinter der ISS und näherte sich ihr mit jedem Erdumlauf um ca. 130 km an.
An Bord der Station
verbrachten die beiden Flugingenieure NASA-Astronautin Karen Nyberg und ESA-Astronaut Luca Parmitano einige Zeit mit dem Durchgehen des zeitlichen Ablaufs des Rendezvous', bevor sie sich die Frachtliste der CYGNUS ansahen. Die CYGNUS, die bis zu 1680 kg an Fracht in seinem 18,75 Kubikmeter großen Laderaum transportieren kann, liefert auf diesem Demonstrations- und Qualifikationsflug 680 kg Versorgungsgüter für die Besatzung an.
Parmitano und Nyberg beschlossen diesen Freitag mit einer letzten Übung der Abläufe beim Einfangen des Transporters mit dem Robotarm und dem anschließenden Ankoppelns. Parmitano, assistiert von Nyberg, soll an der robotischen Arbeitsstation in der CUPOLA sitzen und die Kommandos an den 17 Meter langen Robotarm geben, so daß dieser hinauslangt und das Raumfahrzeug um 13:25 Uhr MESZ greift. Er soll dann den Transporter mit dem Arm an den zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY bugsieren, um ihn dort um 15:15 Uhr MESZ festzumachen.
Nyberg und Parmitano nahmen auch an mehreren laufenden medizinischen Studien teil, bei denen die Forscher mehr über die Auswirkungen von Langzeitraumflügen auf den menschlichen Organismus lernen wollen. Parmitano, der in dieser Woche einem genau vorgeschriebenen Ernährungsplan folgt und seine Mahlzeiten für das Experiment Pro K dokumentiert, lagerte einige Blut- und Urinproben im Labortiefkühlschrank MELFI, damit sie bis zur Rückführung zur Erde und anschließender Analyse durch die Forscher am Boden konserviert bleiben. Pro K untersucht die Effektivität von Änderungen in der Ernährung zur Verringerung des Knochendichteabbaus bei Aufenthalten im All.
Kommandant Fjodor Jurtschichin begann seinen Tag mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt. Er reinigte außerdem Belüftungskanäle im Miniforschungsmodul POISK und verrichtete routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem im Servicemodul SWESDA.
Derweil sind die drei Besatzungsmitglieder, die die Besatzungsstärke der Station wieder auf sechs Personen bringen sollen, in der letzten Phase ihrer Vorbereitungen für ihren Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. SOJUS-Kommandant Oleg Kotow und die Bordingenieure Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij sollen am Mittwoch um 22:58 Uhr MESZ mit der SOJUS TMA-10M starten, um nach nur sechs Stunden und vier Erdumläufen an der ISS anzulegen.
Hopkins, Kotow und Riasanskij sollen bis Mitte März auf der ISS bleiben. Jurtschichin, Nyberg und Parmitano, die seit Ende Mai auf der Station sind, sollen am 11. November zur Erde zurückkehren. Kotow übernimmt dann das Kommando über die Expedition 38 Besatzung.
Am Donnerstag wurde im Integrationsgebäude des Kosmodroms Baikonur die SOJUS TMA-10M in die dritte Stufe der SOJUS-Trägerrakete eingekapselt. Als nächstes soll am Sonntag die dritte Stufe des SOJUS-Trägers auf die zwei anderen Raketenstufen aufgesetzt werden, bevor die ganze Rakete am Montag auf die Startrampe hinausgerollt und aufgerichtet wird.

19. September 2013, Donnerstag
Während sie auf die Ankunft zweier Raumfahrzeuge in der nächsten Woche warten, eines beladen mit 680 kg Fracht, das andere mit drei neuen Besatzungsmitgliedern an Bord, waren die Expedition 37 Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation mit einer breiten Pallette von Forschungs- und Wartungsarbeiten beschäftigt.
Nyberg am Beobachtungsfenster
Oben: Karen Nyberg richtet am Beobachtungsfenster des Labormoduls DESTINY die Kamera der Studie ISERV ein. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano verbrachten einen großen Teil des Morgens mit eine weiteren Reihe medizinischer Untersuchungen für die Augengesundheitsstudie. Veränderungen im Sehvermögen wurden bereits bei vielen Astronauten beobachtet, die von Langzeitraumflügen zurückkehrten und die Forscher versuchen nun herauszufinden, welches die Hauptursachen dafür sind, und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die das Risiko dafür mindern. Angeleitet vom Team am Boden führten die Astronauten gegenseitig Ultraschalluntersuchungen an den Augen des anderen, maßen außerdem den Blutdruck und legten sich EKG-Elektroden an, um weitere daten  für die Studie zur Verfügung zu stellen.
Parmitano setzte auch seine Teilnahme an der Studie Pro K fort, bei der Ernährungswissenschaftler die Effizienz von Ernährungsänderungen zur Verringerung des Knochenschwunds bei Langzeitaufenthalten im All untersuchen.
Nyberg ging indessen zum Beobachtungsfenster im Labormodul DESTINY, um bei der Konfiguration der ISS-Umweltforschungs- und Visualisierungssystemkamera SERVIR zu helfen. Das auch ISERV genannte System gibt Forschern die Möglichkeit, Erfahrung mit automatischer Datensammlung von der Station zu gewinnen, indem sie die Kamera fernsteuern, so daß sie Photos bestimmter Stellen auf der Erde zur Katastrophenanalyse und für Umweltstudien schießt. Nyberg assistierte dem Team am Boden am Donnerstag mit ihren Bemühungen, die Ausrichtung und die Bewegungssteuerung der Kamera feineinzustellen.
Nyberg rundete ihren Arbeitstag mit der Konfiguration der Ausrüstung der robotischen Arbeitsstation innerhalb der CUPOLA ab. Am Sonntag soll von hier aus der Robotarm CANADARM2 gesteuert werden, um das kommerzielle Frachtraumfahrzeug CYGNUS einzufangen und an der Station anzukoppeln. Die CYGNUS der Orbital Sciences Corp. war am Mittwoch um 16:58 Uhr MESZ von der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia gestartet. Wenn sich der Frachter der Station nähert, soll Parmitano assistiert von Nyberg die Kommandos an den 17 Meter langen Robotarm geben, so daß dieser hinauslangt und das Raumfahrzeug greift. Er soll dann den Transporter mit dem Arm an den zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY bugsieren, um ihn dort festzumachen.
Nach dem Stand von heute Morgen hat die CYGNUS die Demonstrationen von Lage- und Positionsregelung, freier Drift und aktiver Abbruchsteuerung absolviert. Bei diesen Demonstrationen sollte der Raumfrachter seine Fähigkeiten nach absoluten GPS-Daten zu navigieren, in freier Drift zu bleiben und ein Manöver abzubrechen, wenn er dazu angewiesen wird, unter Beweis stellen. Die CYGNUS bleibt weiter auf gutem Weg für ein Rendezvous mit der ISS am Sonntag gegen 13:25 Uhr MESZ.
Auf der russischen Seite des Komplexes arbeitete Kommandant Fjodor Jurtschichin an einer Reihe wissenschaftlicher Experimente und verrichtete routinemäßige Wartungsarbeiten. Er behann seinen Tag mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt. Er lud auch Daten von einem Mikrobeschleunigungsmeßfühler herunter, die für das Experiment IDENTIFIKATION ausgewertet werden. Dabei werden die dynamischen Lasten untersucht, die während besonderer Ereignisse, wie Kopplungen oder Bahnmanövern auf die ISS wirken.
Der Kommandant schloß seinen Arbeitstag mit dem Erdbeobachtungsexperiment URAGAN ab. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan versucht URAGAN die Entwicklung natürlicher und menschgemachter Katastrophen auf der Erde zu dokumentieren und vorherzusagen.
Derweil sind die drei Besatzungsmitglieder, die die Besatzung wieder auf volle Besatzungsstärke bringen sollen, in ihrer letzten Woche der Startvorbereitungen am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. NASA-Astronaut Mike Hopkins, SOJUS-Kommandant Oleg Kotow und der russische Kosmonaut Sergeij Riasanskij sollen am 25. September um 22:58 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-10M zu einem sechsstündigen Flug zur ISS aufbrechen. Das Trio soll fünfeinhalb Monate auf der ISS verbringen.

18. September 2013, Mittwoch
Während das neueste kommerzielle Frachtraumfahrzeug am Nachmittag zu seinem Demonstrationsflug startete, war die Expedition 37 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation mit medizinischer Forschung, Notfallsimulationstraining und Vorbereitungen für die Ankunft des Frachters am Sonntag beschäftigt.
Start der CYGNUS
Oben: Der Start der CYGNUS auf der Spitze der Trägerrakete ANTARES vom Regionalraumhafen auf der Insel Wallops. (Photo: NASA TV)
Der kommerzielle Raumtransportdienstleister und NASA-Partner Orbital Sciences Corp. hat am Nachmittag um 16:58 Uhr MESZ seinen Raumfrachter CYGNUS auf der Spitze der firmeneigenen Trägerrakete ANTARES von der Startrampe 0A des Mittelatlantischen Regionalraumhafens auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia gestartet. Zum Startzeitpunkt befand sich die Station in 420 km Höhe über dem südlichen Indischen Ozean. Die CYGNUS soll auf ihrer Demonstrationsmission am Sonntag das Rendezvous mit der ISS durchführen. An Bord hat sie rund 680 kg an Versorgungsgütern für die Expedition 37 Besatzung.
Alle drei Expedition 37 Besatzungsmitglieder, Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano, versammelten sich um einen Mobilrechner im Labormodul DESTINY, um die Echtzeitübertragung vom Start der CYGNUS zu verfolgen. Nyberg übersandte Orbital Sciences ihre Glückwünsche über ihren Twitter-Zugang @AstroKarenN.
Nyberg und Parmitano begannen ihren Arbeitstag an Bord der Station mit dem Durchgehen der Frachtliste der CYGNUS und diskutierten mit den Teams am Boden den Plan zum Entladen der Fracht. Während des Monats, den die CYGNUS an der Station angekoppelt sein wird, soll die Besatzung die 680 kg Fracht entladen und den Frachter mit Müll beladen, der beim Wiedereintritt der CYGNUS in die Erdatmosphäre mitentsorgt werden soll.
Besatzung verfolgt Start von CYGNUS
Oben: Die Expedition 37 Besatzung verfolgt im Labormodul DESTINY den Start der CYGNUS. (Photo: NASA TV)
Die zwei Astronauten gingen dann zum Bordtraining für das Ankoppeln der CYGNUS über. Wenn sich die CYGNUS am Sonntag der Station angenähert hat, soll Parmitano mit der Unterstützung von Nyberg die robotische Arbeitsstation in der CUPOLA einsetzen, um mit dem 17 Meter langen Robotarm der ISS das Raumfahrzeug einzufangen. Anschließend soll er es mit dem Arm an den zur Erde gerichteten (Nadir-)Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY bugsieren, wo es angekoppelt werden soll.
Alle drei Besatzungsmitglieder nahmen heute an einer Bordübung teil, bei der sie die Rollen und Verantwortlichkeiten im Falle einer Notsituation an Bord, wie Feuer oder rapider Dekompression durchspielten. Im Anschluß besprachen sie sich mit den Flugleittechnikern am Missionsleitzentrum im Houston, um die Übung zu bewerten und mögliche Änderungen zu diskutieren.
Nyberg und Parmitano beschlossen ihren Arbeitstag mit einer weiteren Reihe medizinischer Tests für die Augengesundheitsstudie, wobei sie sich gegenseitig ihre Augenhintergründe spiegelten. Veränderungen im Sehvermögen wurden bereits bei vielen Astronauten beobachtet, die von Langzeitraumflügen zurückkehrten und die Forscher versuchen nun herauszufinden, welches die Hauptursachen dafür sind, und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die das Risiko dafür mindern.

17. September 2013, Dienstag
Die dreiköpfige Expedition 37 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute eine breite Pallette an physikalischen und medizinischen Forschungsvorhaben unterstützt, und Training an der Steuerung des Robotarms in Erwartung der Ankunft eines neuen kommerziellen Frachtraumfahrzeugs, das am Mittwoch starten soll, absolviert. Derweil sind drei weitere Besatzungsmitglieder, die die Besatzungsstärke der Expedition wieder auf sechs bringen sollen, im Endspurt der Vorbereitungen für ihren Start mit der SOJUS TMA-10M von Kasachstan.
Nyberg arbeitet mit ACE
Oben: Karen Nyberg richtet neue Testproben für das Kolloidexperiment ACE im Labormodul DESTINY ein. (Photo: NASA TV)
Flugingenieurin Karen Nyberg begann ihren Arbeitstag an Bord der ISS mit dem Einrichten einer neuen Testprobe für das Weitergehende Kolloidexperiment (ACE), das im Lichtmikroskopmodul des Experimentalschranks für integrierte Fluidexperimente (FIR) aufgebaut ist. Diese Untersuchung mit mikroskopischer Beobachtung nutzt die einzigartige Mikroschwerkraftsumgebung der Raumstation, um die Eigenschaften von Kolloidteilchen ohne den störenden Einfluß der Erdschwerkraft zu studieren. ACE stellt auf der Teilchenebene den ersten Schritt auf dem Weg zum Verständnis darüber dar, wie Ordnung aus Unordnung entstehen kann und wie sich die Natur organisiert, wenn ssie nicht von der Schwerkraft beeinflußt wird. Ergebnisse aus diesem Experiment könnten ihre Anwendung in der Verlängerung von Lagerdauern kommerzieller Produkte bis hin zur Entwicklung neuer Medikamente finden.
Kommandant Fjodor Jurtschichin und Flugingenieur Luca Parmitano gingen in der Zwischenzeit die Abläufe bei einem Notfallabstieg mit der SOJUS TMA-09M durch, mit der sie und Nyberg Ende Mai zur Station gekommen waren. Das Trio soll am 10. November nach 166 Tagen im All mit ebendieser SOJUS zur Erde zurückkehren.
Nyberg und Parmitano führten danach gemeinsam medizinische Tests für die Augengesundheitsstudie durch, indem sie gegenseitig den Blutdruck und den Augeninnendruck mithilfe eines Tonometers maßen. Veränderungen im Sehvermögen wurden bereits bei vielen Astronauten beobachtet, die von Langzeitraumflügen zurückkehrten und die Forscher versuchen nun herauszufinden, welches die Hauptursachen dafür sind, und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die das Risiko dafür mindern.
Nach dem Mittagessen nutzen Nyberg und Parmitano die Robotische Arbeitsstation in der CUPOLA, um die Abläufe beim Einfangen des Frachters CYGNUS von Orbital Sciences mit dem Robotarm CANADARM2 durchzuspielen. Die beiden Astronauten sollen die Kapsel mit dem 17 Meter langen Arm greifen und zum zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY bugsieren, wo sie festgemacht werden soll. Für die heutige Übung nutzten die beiden Astronauten eine Greifhalterung am Mehrzwecklogistikmodul LEONARDO, um das robotische Einfangen der CYGNUS in einer verschobenen Position zu üben.
Die Besatzung von SOJUS TMA-10M
Oben: Die Besatzung der SOJUS TMA-10M bei einer Übung in den SOKOL-Fluganzügen. Von links: Michael Hopkins, Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij. (Photo: NASA/Viktor Selentsow)
Die CYGNUS soll am Mittwoch um 16:50 Uhr MESZ von der Startrampe 0A des Mittelatlantischen Regionalraumhafens auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia starten. Der unbemannte Versorgungsfrachter, der bis zu 1680 kg an Fracht in seinem 18,75 Kubikmeter großen Laderaum transportieren kann, liefert auf diesem Demonstrations- und Qualifikationsflug 680 kg Versorgungsgüter für die Besatzung an.
Jurtschichin verbrachte einige Zeit mit dem Coulombkristall-Experiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt. Er überprüfte auch eine Reihe von Blechen im Servicemodul SWESDA, um zu schauen, ob sie auf Vibrationen vom Laufband reagieren.
Jurtschichin rundete seinen Tag mit einem Test der MPEG2-Videoübertragungskonfiguration ab, die die Videoübertragung von der Ankunft und Abreise russischer Raumfahrzeuge unterstützt.
Am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan treffen SOJUS-Kommandant Oleg Kotow, NASA-Astronaut Michael Hopkins und der russische Kosmonaut Sergeij Riasanskij derweil letzte Vorbereitungen für ihren Start. Das Trio soll am frühen Morgen des 26. Septembers vom Kosmodrom starten und sechs Stunden später, nach nur vier Erdumläufen, an der Raumstation anlegen.

16. September 2013, Montag
Während sie auf die Ankunft ihrer neuen Besatzungskollegen in der nächsten Woche warteten, begannen Expedition 37 Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano die neue Arbeitswoche an Bord der Internationalen Raumstation mit wissenschaftlicher Forschung und Vorbereitungen für das robotische Einfangen des Frachters CYGNUS von Orbital Sciences Corp., der jetzt erst am Mittwoch Nachmittag starten soll.
Parmitano und Nyberg trainieren für CYGNUS-Ankunft
Oben: Luca Parmitano und Karen Nyberg gehen die Abläufe für das Einfangen der CYGNUS durch. (Photo: NASA TV)
Nyberg begann ihren Arbeitstag mit dem Einrichten eines Pflanzenexperimentes im Experimentalschrank SAIBO im japanischen Labormodul KIBO, das einen Blick auf den Schwerkraftswiderstand in Pflanzen wirft. Das Experiment soll den Forschern helfen, mehr über die Evolution von Pflanzen zu erfahren und eine effiziente Pflanzenproduktion nicht nur hier auf der Erde, sondern auch im All zu ermöglichen. Während einer Langzeitmission zu einem Asteroiden oder zum Mars können Pflanzen zukünftigen Astronauten regenerative Quellen an Nahrungsmitteln und zusätzliche Methoden zur Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff bereitstellen.
Im Anschluß tauschte Nyberg Notfall-Atemmasken und die zugehörigen Handbücher aus. Dann ging sie zusammen mit Parmitano und Jurtschichin durch, wie die Masken richtig angelegt und angewendet werden, für den Fall, daß ein Ammoniakleck auf der Station auftritt.
Parmitano verbrachte den Rest des Morgens mit dem Auffrischungstraining für Bordärzte und dem Testen von Wasserproben auf Anzeichen für Verschmutzung.
Nyberg legte eine kurze Pause in ihrer Arbeit ein, um mit Marcia Dunn von der Associated Press über das Leben an Bord zu sprechen und darüber, wie schwer es ist, während der Zeit im All von der Familie getrennt zu sein.
Nachdem die CYGNUS von der Missionsleitung die Freigabe erhalten hat, mit den Vorbereitungen für den Start am Mittwoch um 16:50 Uhr MESZ fortzufahren, verbrachte die Besatzung einen großen Teil ihres Nachmittags mit den Vorbereitungen auf die Ankunft des kommerziellen Frachters am Sonntag. Der Start der CYGNUS war von Dienstag auf Mittwoch verschoben worden, da sowohl schleches Wetter am Freitag als auch ein technisches Problem, das bei einem Gesamtsystemtest Freitag Nacht aufgetreten war, das Herausrollen der ANTARES-Trägerrakete auf die Startrampe des Regionalraumhafens auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia verzögert hatte.
Nyberg und Parmitano setzten den Robotik-Bord-Trainer (RoBoT) ein, um die Abläufe beim Einfangen der CYGNUS mit dem 17 Meter langen Robotarm CANADARM2 zu üben. Sobald die CYGNUS sich fest im Griff des Robotarms befindet, soll sie mit diesem an den Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY bewegt und dort festgemacht werden. Die CYGNUS soll rund einen Monat an der Station angekoppelt bleiben. Der Frachter, der bis zu 1680 kg an Fracht in seinem 18,75 Kubikmeter großen Laderaum transportieren kann, liefert auf diesem Demonstrations- und Qualifikationsflug 680 kg Versorgungsgüter für die Besatzung an.
Parmitano montierte auch die Mittellinienkamera (CBCS) im Fenster der Luke des zur Erde gerichteten Kopplungsstutzens des Knotenmoduls HARMONY, die den Flugleitteams dabei helfen soll, die Aktivitäten am Sonntag zu verfolgen. Er suchte auch Geräte und Ausrüstungsgegenstände zusammen, die benötigt werden, um den Zwischengang auszukleiden, sobald die CYGNUS angekoppelt hat.
Jurtschichin rundete seinen Tag mit der Arbeit am Coulomb-Kristallexperiment ab, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt. Er nahm auch Daten vom Experiment MATRIOSCHKA auf. Benannt nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station.
Derweil sind die nächsten drei Besatzungsmitglieder, die die Expedition 37 Besatzung vervollständigen sollen, am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan eingetroffen, um letzte Startvorbereitungen zu treffen. Am Samstag zogen SOJUS-Kommandant Oleg Kotow, NASA-Astronaut Michael Hopkins und dem russischen Kosmonauten Sergeij Riasanskij ihre russischen SOKOL-Fluganzüge an, um eine Übung für Start und Wiedereintritt in der SOJUS-Raumkapsel durchzuführen. Das Trio soll am Morgen des 26. Septembers mit der SOJUS TMA-10M von Baikonur auf eine sechsstündige Reise zur ISS starten, um dort fünfeinhalb Monate zu verbringen.
Um die Station in die optimale Bahnhöhe und Position für die Ankunft der SOJUS TMA-10M zu bringen, feuerten die Schubdüsen des Automatischen Transferfahrzeugs 4 am Ende des Servicemoduls SWESDA am Sonntag um 14:42 Uhr MESZ für drei Minuten und 25 Sekunden. Das Bahnmanöver hob das Perigäum (erdnächster Bahnpunkt) der Station um 1,6 km an und brachte die ISS auf eine Höhe von 422,7 zu 408,3 km.

13. September 2013, Freitag
An Bord der Internationalen Raumstation bereiten sich drei Bewohner auf die Ankunft eines kommerziellen Frachtraumfahrzeugs und drei weitere Besatzungsmitglieder vor, die die Expedition 37 Besatzung vervollständigen. Derweil bleibt das Trio an Bord mit Stationswartung, internationaler Forschung und Fitneßübungen beschäftigt.
Nyberg arbeitet mit InSPACE-3
Oben: Karen Nyberg arbeitet im Labormodul DESTINY mit dem Experiment InSPACE-3. (Photo: NASA TV)
Kommandant Fjodor Jurtschichin setzte seine Aktivitäten im russischen Segment der Station fort. Er führte eine Inventur der Außeneinsatzwerkzeuge und -ausrüstungsgegenstände durch und photographierte sie. Nach dem Mittagessen kopierte es Daten, die im Rahmen des Experiments IDENTIFIKATION gemessen wurden auf einen Mobilrechner. Mit IDENTIFIKATION werden die dynamischen Lasten gemessen, die bei Ereignissen, wie Kopplungen und Bahnmanövern auf die Station wirken. Später überprüfte der Kommandant das Belüftungssystem im Servicemodul SWESDA sowie die Druck- und Atmosphäresensoren.
Flugingenieurin Karen Nyberg, die ihre zweite Weltraummission absolviert, sammelte mehr Daten mit dem Werkstoffexperiment InSPACE-3 im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY. InSPACE-3 untersucht das Verhalten von Flüssigkeiten mit ellipsoid-geformten mikroskopisch Teichen, die die Form verändern, wenn ein Magnetfeld angelegt wird. Der mögliche Nutzen des Forschungsvorhabens könnte in der Entwicklung von festeren, intelligenteren Werkstoffen liegen.
Der italienische ESA-Astronaut und Flugingenieur Luca Parmitano tauschte am Morgen ein Massenspektrometer im Analysegerät zur Bestimmung der Hauptkonstituenten (MCA) aus. Das MCA mißt die Anteile von Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid, Methan und Wasserdampf in der Stationsatmosphäre.
Parmitano und Nyberg trafen auch heute weitere Vorbereitungen für die Ankunft des neuen kommerziellen Frachters CYGNUS von Orbital Sciences Corp.. Die zwei Astronauten übten den Ablauf des Einfangens der CYGNUS mit dem Robotarm der Station, das erfolgen soll, wenn die CYGNUS am 22. September an der ISS eintrifft. Orbital Sciences hat den Start der ANTARES-Trägerrakete mit der CYGNUS um einen Tag auf den 18. September um 16:50 Uhr MESZ verschoben und plant jetzt einen nur noch viertägigen Flug zur ISS für ihren Frachter. Die CYGNUS soll nach dem Einfangen mit dem CANADARM2 am Knotenmodul HARMONY festgemacht werden.
Am Boden warten derweil drei weitere Expedition 37 Besatzungsmitglieder, zu ihren Kollegen auf der ISS stoßen zu können. Die Flugingenieure Oleg Kotow, Sergeij Riasanskij und Michael Hopkins sind derzeit am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan und bereiten sich auf ihren Start mit der SOJUS TMA-10M am 25. September vor. Sie sollen nur sechs Stunden nach ihrem Start am Miniforschungsmodul POISK anlegen.
Das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN, das am Servicemodul SWESDA angekoppelt ist, soll am Sonntag um 14:42 Uhr MESZ zwei seiner Haupttriebwerke für 3 Minuten und 25 Sekunden feuern, um die Bahn der ISS anzuheben. Das Bahnanhebungsmanöver bringt die ISS auf die richtige Höhe und in die richtige Position für den Sechsstundenflug von Kotow, Riasanskij und Hopkins.

12. September 2013, Donnerstag
Die dreiköpfige Expedition 37 Besatzung ist heute wieder an die Arbeit gegangen, nachdem sie gestern den Tag frei hatte. Nachdem sie in der Nacht zum Mittwoch ihren Expedition 36 Besatzungskollegen Lebewohl gesagt hatten, warten sie nun auf drei neue Kollegen, die in Rußland die Tage bis zu ihrem Start am 25. September zählen.
Luca Parmitano am MSG
Oben: Luca Parmitano arbeitet am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG) im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Kommandant Fjodor Jurtschichin arbeitete den ganzen Tag über im russischen Segment der Station. Er überprüfte das Sauerstofferzeugungssystem ELEKTRON und spülte es durch, nachdem er es zu Wartungszwecken abgeschaltet hatte. Am Nachmittag arbeitete der Stationskommandant an einem Strahlungsexperiment, das nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen MATRIOSCHKA genannt wird.
Dies ist Jurtschichins dritte Dienstzeit an Bord der Internationalen Raumstation. Er diente bereits sechseinhalb Monate als Kommandant der Expedition 15 im Jahr 2007 und fünfeinhalb Monate als Flugingenieur der Expedition 24/25 im Jahr 2010.
Flugingenieur Luca Parmitano arbeitete an einem Forschungsvorhaben im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY. Der italienische ESA-Astronaut führte einen weiteren Versuchslauf des Experiments InSPACE-3 durch. InSPACE-3 untersucht das Verhalten von Flüssigkeiten mit ellipsoid-geformten mikroskopisch Teichen, die die Form verändern, wenn ein Magnetfeld angelegt wird. Der mögliche Nutzen des Forschungsvorhabens könnte in der Entwicklung von festeren, intelligenteren Werkstoffen liegen.
Die ESA hatte Parmitano im Jahr 2009 als Astronaut ausgewählt. Er begann sein Training als Stationsbesatzungsmitglied im Februar 2011.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete den Morgen über in den Besatzungsquartieren an der Oberseite des Knotenmoduls HARMONY. Sie nahm die Kabinen teilweise auseinander, um die Oberflächen, die Lüfterrohre, die Ventilatoren und Luftsensoren zu reinigen.
Nyberg absolvierte ihren ersten Raumflug im Rahmen der Mission STS-124 an Bord der Raumfähre DISCOVERY im Jahr 2008. Während der zweiwöchigen Mission wurde das Labormodul KIBO an der Station angekoppelt und zwei Besatzungsmitglieder ausgetauscht.
Parmitano und Nyberg arbeiteten am Nachmittag gemeinsam daran, Gegenstände, die mit dem Raumfrachter CYGNUS von Orbital Sciences entsorgt werden sollen, zusammenzupacken. Orbital Sciences plant die CYGNUS am 17. September auf eine fünftägige Reise zur ISS zu starten. Wenn sie am 22. September an der Station ankommt, soll sie mit dem Robotarm CANADARM2 eingefangen und am Knotenmodul HARMONY angekoppelt werden.
Orbital Sciences wird die zweite Firma sein, die ein eigenes kommerzielles Raumfahrzeug zur ISS schickt. Zuvor hatte bereits SpaceX seine Raumkapsel DRAGON dreimal erfolgreich zur ISS gestartet.
Am Boden warten derweil drei weitere Raumfahrer darauf, zu ihren Besatzungskollegen stoßen zu können. Die Flugingenieure Oleg Kotow, Sergeij Riasanskij und Michael Hopkins bereiten sich derzeit auf ihren Start am 25. September mit der SOJUS TMA-10M und der nur sechs Stunden später erfolgenden Ankopplung am Miniforschungsmodul POISK vor.

11. September 2013, Mittwoch
Fjodor Jurtschichin begann heute seinen ersten Tag als Expedition 37 Kommandant. Mit ihm auf der Station sind noch die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano.
SOJUS TMA-08M nach dem Ablegen
Oben: Die SOJUS TMA-08M kurz nach dem Ablegen von der ISS aus photographiert. (Photo: NASA)
Die Expedition 37 begann offiziell um 1:37 Uhr MESZ, als die SOJUS TMA-08M mit ihren Expedition 36 Besatzungskollegen Pawel Winogradow, Chris Cassidy und Alexander Missurkin vom Miniforschungsmodul POISK ablegte und dreieinhalb Stunden später in Kasachstan landete.
Der heutige Tag war ein Ruhetag nach dem langen Dienstag mit Verabschiedung und den Ablegeaktivitäten. Alle drei Besatzungsmitglieder waren lange auf und hatten das Ablegen überwacht und die sich entfernende SOJUS von verschiedenen Standorten aus auf Video und Photos aufgenommen.
Am Boden warten derweil drei weitere Raumfahrer darauf, zu ihren Besatzungskollegen stoßen zu können. Die Flugingenieure Oleg Kotow, Sergeij Riasanskij und Michael Hopkins bereiten sich derzeit auf ihren Start am 25. September mit der SOJUS TMA-10M und der nur sechs Stunden später erfolgenden Ankopplung am Miniforschungsmodul POISK vor.
Diese Besatzung ist erst die dritte, die das neue beschleunigte SOJUS-Flugprofil nutzen. Die erste Besatzung, die nach nur vier Erdumläufen die Station erreichte, war die gerade zur Erde zurückgekehrte Expedition 36 mit der SOJUS TMA-08M am 28. März. Zuvor waren die Stationsbesatzungen zwei Tage unterwegs. Das neue Flugprofil spart Vorräte ein und gibt den Besatzungen mehr Zeit auf der ISS.
Bevor die Expedition 37 aber auf sechs Personen vervollständigt wird, soll ein neues Frachtraumfahrzeug seine Fähigkeit demonstrieren, die Raumstation anzufliegen und an ihr angekoppelt zu werden. Das Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences plant am 17. September sein Versorgungsraumfahrzeug CYGNUS zu einer fünftägigen Reise zur Station zu senden. Bei der Ankunft soll die CYGNUS mit dem Robotarm CANADARM2 eingefangen und am Knotenmodul HARMONY angekoppelt werden.
Orbital Sciences wird die zweite Firma sein, die ein eigenes kommerzielles Raumfahrzeug zur ISS schickt. Zuvor hatte bereits SpaceX seine Raumkapsel DRAGON dreimal erfolgreich zur ISS gestartet.
Am Donnerstag sollen die drei Stationsbesatzungsmitglieder wieder an die Arbeit gehen. Jurtschichin soll Wartungsarbeiten am russischen Segment der ISS verrichten. Parmitano soll mit dem Werkstoffexperiment InSPACE-3 arbeiten, das das Verhalten von Flüssigkeiten mit ellipsoid-geformten mikroskopisch Teichen unter Anwesenheit eines Magnetfeldes untersucht. Nyberg soll die Besatzungsquartiere reinigen und Parmitano später beim Zusammenpacken von Gegenständen, die mit der CYGNUS entsorgt werden sollen, helfen.


Terminplan Expedition 37 Besatzung
Ablegen von SOJUS TMA-08M (Ende von Expedition 36) 11. September 2013, 1:37 Uhr MESZ
Landung von Sojus TMA-08M 11. September 2013, 4:58 Uhr MESZ
Start von CYGNUS-Demo 18. September 2013, 16:58 Uhr MESZ
Start von Sojus TMA-10M (ISS-34S) 25. September 2013, 22:58 Uhr MESZ
Anlegen von Sojus TMA-10M an ISS 26. September 2013, 4:45 Uhr MESZ
Anlegen von CYGNUS-Demo 29. September 2013,13 Uhr MESZ
Ablegen vonCYGNUS-Demo 22. Oktober 2013, 13:31 Uhr MESZ
Ablegen von ATV-4 28. Oktober 2013, 9:55 Uhr MEZ
Umversetzen von SOJUS TMA-09M nach SWESDA
1. November 2013, 9:33 Uhr MEZ
Start von Sojus TMA-11M (ISS-35S)
7. November 2013, 5:14 Uhr MEZ
Anlegen von Sojus TMA-11M 7. November 2013, 11:27 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA-R1
9. November 2013, 15:34 Uhr MEZ (5:50 Std.)
Ablegen von SOJUS TMA-09M (Ende von Expedition 37)
11. November 2013, 0:26 Uhr MEZ
nnb: Datum noch nicht bekannt

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ), bzw. Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA ISS-Statusberichte, NASA Webseite (NASA Human Spaceflight, Station Section)


letzte Änderung am 13. Dezember MMXIII