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Artikel 10. Dezember 2010
NASA-Sonde kurz davor, Rekord der längsten Mars-Mission aufzustellen
ODYSSEY bereits über neun Jahre am Mars - und kein Ende der Mission in Sicht

Ein Raumfahrzeug der NASA steuert auf einen rekordbrechenden Meilenstein zu: Nächste Woche wird die Raumsonde ODYSSEY länger am Mars im Einsatz gewesen sein als irgendein anderes Raumfahrzeug in der Geschichte.

Künstlerische Darstellung der Weltraumsonde ODYSSEY
Oben: So stellt sich ein Künstler die Weltraumsonde ODYSSEY in der Umlaufbahn des Mars vor. (Abbildung: NASA)
ODYSSEY trat am 24. Oktober 2001 in die Umlaufbahn des Mars ein. Am 15. Dezember (dem 3.340-sten Erdentag nach ihrer Ankunft) wird ODYSSEY den Rekord für die längste Mars-Mission brechen und damit seinen Vorgänger überholen, den MARS GLOBAL SURVEYOR, der vom 11. September 1997 bis 2. November 2006 in der Umlaufbahn des Mars in Betrieb war.

ODYSSEY hat in den letzten neun Jahren am Roten Planeten einige bemerkenswerte Entdeckungen gemacht. In den ersten Monaten hat die Raumsonde zum Beispiel den Nachweis erbracht, dass unter der trockenen Oberfläche des Mars viel Wassereis verborgen liegt. Dieser Nachweis wurde 2008 im Nachhinein durch den PHOENIX-Lander der NASA bestätigt.

ODYSSEY vollzog auch eine Strahlungssicherheitsstudie, die entscheidende Informationen für jene Astronauten lieferte, die den Roten Planeten einmal besuchen sollen.

Die Primärmission des Raumfahrzeugs endete bereits 2004. Die NASA hat die Mission ODYSSEY jedoch schon mehrfach verlängert und die Raumsonde damit beschäftigt, die Marsoberfläche zu kartografieren und ein paar andere Dinge zu erledigen.

Die Raumsonde hat Großes erreicht und den Missionswissenschaftlern zufolge ist sie noch lange nicht am Ende.

"Die zusätzlichen Jahre haben es uns möglich gemacht, Karten mit der höchsten Auflösung zusammenzustellen, die im Grunde genommen den ganzen Planeten abdecken", sagte der ODYSSEY-Projektwissenschaftler Jeffrey Plaut vom Laboratorium für Strahlantriebe (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien, in einer Erklärung.

Die Langlebigkeit von ODYSSEY hat es den Wissenschaftlern auch ermöglicht, die jahreszeitbedingten Änderungen auf dem Mars von einem Jahr zum nächsten zu überwachen, fügten Wissenschaftler hinzu. So waren sie beispielsweise in der Lage, dem Kohlendioxidkreislauf auf die Spur zu kommen und festzustellen, dass das Kohlendioxid in den Polarregionen jeden Marswinter aus der Atmosphäre ausfriert.

"Es ist schon bemerkenswert, wie gleichbleibend die Muster von Jahr zu Jahr sind. So ein Vergleich wäre ohne die Missionsverlängerungen nicht möglich gewesen", führte er weiter aus.

Auch hat ODYSSEY vielen anderen Mission ausgeholfen, indem er als Schlüsselverbindung für die Kommunikation mit den Mars-Raumfahrzeugen der NASA auf der Oberfläche gedient hat. Fast die ganzen wissenschaftlichen Daten der Rover SPIRIT und OPPORTUNITY und die des PHOENIX-Landers sind durch ODYSSEY zur Erde gelangt, erklärten Wissenschaftler.

ODYSSEY wurde auch zum Zentrum einer Serie fortwährender Beobachtung des Marswetters, an der mehrere Raumsonden der NASA beteiligt waren: der MARS GLOBAL SURVEYOR, ODYSSEY und der MARS RECONNAISSANCE ORBITER, der seine Wissenschaftsmission im Spätjahr 2006 aufnahm.

Die NASA hat auch weiterhin geplant, ODYSSEY in der nahen Zukunft mit wissenschaftlichen und kommunikativen Pflichten auszustatten, wie Missionverantwortliche verlauten ließen. Und falls es nötig sein sollte, wird ODYSSEYs Umlaufbahn angepasst werden, damit das Raumfahrzeug in einer günstigen Position ist, um die Daten der Landung des nächsten Mars-Rovers CURIOSITY der NASA im August 2012 weiterzuleiten.

Eine andauernde Partnerschaft zwischen dem JPL und der Firma Lockheed-Martin Raumfahrtsysteme sorgt für den Betrieb von ODYSSEY. Verantwortlichen zufolge hat das Raumfahrzeug und seine Missionen über die Jahre hinweg schon einige wissenschaftliche Partner zusammen gebracht, so zum Beispiel die Staatsuniversität von Arizona, die Universität von Arizona, die russische Raumfahrtbehörde und das staatliche Laboratorium Los Alamos.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Joachim Dietlicher

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letzte Änderung am 29. Dezember MMX