Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan
STS-108/ENDEAVOUR
Aufstellung
über die planmäßigen Countdownunterbrechungen
Aktivitäten
der Mannschaft am Starttag
Informationen
zur letzten ENDEAVOUR-Mission STS-100
Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte
STS-108:
17.
Dezember 2001, Montag, 12. Missionstag
Der
Tag der Landung begann für die Besatzung um 10:19 Uhr MEZ mit dem
von Bon Jovi gesungenen Lied "Please come home for Christmas".
Links:
Die Raumfähre ENDEAVOUR ist dabei seine Nase zum Boden zu senken,
nachdem das Hauptfahrwerk auf der Landebahn 15 des KSC aufgesetzt hatte.
Bodenberührung des Hauptfahrwerks erfolgte um 18:55:10 Uhr MEZ, des
Bugfahrwerks um 18:55:23 Uhr und zum Stillstand kam der Orbiter um 18:56:13
Uhr MEZ. (Photo: NASA/JSC)
ENDEAVOUR
setzte um 18:55 Uhr MEZ auf dem Belag der Landebahn des Kennedy Raumfahrtzentrums
in Florida auf und brachte so die 3. ständige Besatzung der internationalen
Raumstation nach 129 Tagen im All zur Erde zurück.
Mit der 57. Shuttle-Landung
am Kennedy Raumfahrtzentrum wurde eine erfolgreiche Mission zur ISS abgeschlossen,
bei der das Raumfahrzeug mehr als 7,7 Millionen Kilometer zurückgelegt
hat.
Auf dem Flugdeck befanden
sich Kommandant Dom Gorie, Pilot Mark Kelly und die Missionsspezialisten
Linda Godwin und Dan Tani. Auf dem Mitteldeck waren die Raumfahrer der
Expedition 3 besatzung, Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir Deschurow
und Flugingenieur Michail Tjurin, auf Spezialsitzen festgeschnallt, die
die Effekte beim Wiedereintritt auf die inzwischen an die Schwerelosigkeit
gewöhnten Körper reduzieren sollen.
Nach den routinemäßigen
medizinischen Untersuchungen werden die Raumfahrer wieder mit ihren Familien
zusammengeführt. Alle sieben Besatzungsmitglieder werden am Mittwoch,
20 Uhr MEZ, zu einer öffentlichen Willkommensfeier am Hangar 990 auf
dem Luftwaffenstützpunkt Ellington Field bei Houston, Texas, erwartet.
An Bord der internationalen
Raumstation richtet sich die Expedition 4 Besatzung für ihren geplanten
fünfmonatigen Aufenthalt in der Umlaufbahn ein und hat mit dem Entladen
des kürzlich an der Station eingetroffenen PROGRESS-Transporters begonnen.
16.
Dezember 2001, Sonntag, 11. Missionstag
Der
letzte volle Tag im Orbit begann für die Beasatzung der Raumfähre
um 10:14 Uhr MEZ mit dem Lied "I'll be home for Christmas", gesungen von
Bing Crosby.
An
Bord konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Überprüfung
der Systeme und der Ausrüstung, die für den am Montag geplanten
Wiedereintritt und die Landung benötigt werden.
ENDEAVOUR soll am Montag
abend um 18:55 Uhr MEZ zum Kennedy Raumfahrtzentrum zurückkehren,
wenn es die Wetterverhältnisse erlauben. Vorläufige Wettervorhersagen
sehen für Montag generell akzeptable Bedingungen an der Landeeinrichtung,
mit nur einer leichten Wahrscheinlichkeit von Schauern in der Umgebung.
Der Leiter für die Wiedereintrittsoperationen, Leroy Cain, und seine
Mannschaft aus Flugleittechnikern koordinierte am Mittag vom Missionsleitzentrum
aus die Überprüfung der Flugsteuerungseinrichtungen und der aerodynamischen
Steuerflächen durch die Flugbesatzung.
Um 15 Uhr setzte die Besatzung
einen kleinen Satelliten namens STARSHINE 2 von einem Behälter in
der Nutzlastbucht aus. Mehr als 30.000 Schüler von 660 Schulen in
26 US-Bundesstaaten werden in den nächsten acht Monaten den Satelliten
auf seiner Umlaufbahn verfolgen. Die Schüler, die dabei geholfen haben,
die 845 Spiegel von STARSHINE zu polieren, werden die gesammelten Informationen
nutzen, um die Dichte der oberen Atmosphäre der Erde zu berechnen.
Auf dem Mitteldeck der ENDEAVOUR
werden eine Reihe von Experimentergebnissen nach Hause gebracht, die während
des Aufenthaltes der Expedition 3 Besatzung auf der ISS gewonnen wurden.
Darunter sind die erweiterte Proteinkristallisationseinrichtung, das dynamisch
geregelte Proteinkristallexperiment und Zellen des Betriebsunterstützungssystems
für zellulare Biotechnologie (CBOSS). Die CBOSS-Gerätschaft an
Bord der ISS wird auch während des Aufenthaltes von Expedition 4 weiter
im Betrieb sein und Eierstock- und Darmkrebszellen, sowie Nierenzellen
in der Mikroschwerkraft wachsen lassen.
Die Tätigkeiten an
Bord der Raumfähre zielen auf eine Landung am Kennedy Raumfahrtzentrum
am Montag. Obwohl auch hierfür Landegelegenheiten existieren, planen
die Flugleittechniker zur Zeit keine Landung auf dem Luftwaffenstützpunkt
Edwards in Kalifornien. Die primäre Landegelegenheit am KSC wird mit
einem Bremsmanöver um17:50 Uhr MEZ eingeleitet und führt zu einer
Landung um 18:55 Uhr MEZ. Eine weitere Landegelegenheit steht am Montag
zur Verfügung, beginnend mit einem Bremsmanöver um 19:28 Uhr
MEZ und einer Landung um 20:32 Uhr am KSC.
15.
Dezember 2001, Samstag, 10. Missionstag
Die
Astronauten der ENDEAVOUR wurden heute um 11:17 Uhr MEZ mit dem Lied "Where
I come from" von Alan Jackson, das für Pilot Mark Kelly von seiner
Familie ausgesucht worden war, zu ihrem 11. Tag im All geweckt.
Nach
acht gemeinsamen Tagen, trennten sich heute wieder die Wege der ENDEAVOUR
und der internationalen Raumstation, wobei der Shuttle eine neue Stationsbesatzung
zurückließ und die alte mit sich nach Hause nimmt.
Links:
Nach dem Ablegen konnte aus nächster Nähe dieser Blick auf den
amerikanischen Teil der Raumstation geworfen werden. Im Vordergrund ist
das Raumlabor DESTINY mit dem Andockadapter PMA-3 zu erkennen. DESTINY
liegt teilweise im Schatten der Solarzellenflächen. Rechts oben ragt
die Luftschleuse QUEST vom Knotenmodul UNITY nach oben hin weg. (Photo:
NASA/JSC)
ENDEAVOUR
legte um 18:28 Uhr MEZ von der ISS ab, als sich die Raumfahrzeuge gerade
knapp 400 km über dem indischen Ozean, nahe der australischen Küste,
befanden. Pilot Mark Kelly flog den Orbiter in einem Halbkreis um die Station,
bevor er die OMS-Triebwerke betätigte, um die Umgebung der Station
zu verlassen.
Über
Nacht hatten die Flugleittechniker beschlossen, den Orbit der Station ein
weiteres Mal um etwa 1,2 km anzuheben. Am Freitag wurden die Flugleittechniker
vom US-Raumfahrtkommando über eine alte russische Raketenstufe aus
den 70ern unterrichtet, die der Station am Sonntag auf weniger als 5 km
nahe kommen könnte.
Vor
dem Ablegen wurden deshalb ENDEAVOURs Steuertriebwerke von 15:55 Uhr an
in einer Serie kleiner Impulse betätigt, um die Flughöhe der
Station anzuheben. Das Manöver stellte sicher, daß die Station
nun weit genug von dem russischen Raketenkörper entfernt sein wird,
wenn dieser am Sonntag in die Nähe der Station kommt. Zusammen mit
den drei zuvor vorgenommenen Bahnanhebungen, ist die Station in dieser
Woche damit um insgesamt mehr als 14 km angehoben worden.
Rechts:
Während des Umfliegens der Raumstation werfen Pilot Mark Kelly (rechts)
und Expedition 3 Pilot Wladimir Deschurow einen Blick durch die Dachfenster
des Flugdecks auf die ISS. (Photo: NASA/KSC)
Die
neue Stationsbesatzung, Expedition 4 Kommandant Jurij Onufrijenko und die
Flugingenieure Carl Walz und Dan Bursch, verabschiedeten sich von der ENDEAVOUR-Besatzung
und der scheidenden Expedition 3 Besatzung und schlossen die Schotten zwischen
den beiden Raumfahrzeugen um 14:16 Uhr MEZ. Nun auf dem Heimweg haben Expedition
3 Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir Deschurow und Flugingenieur
Michail Tjurin 117 Tage als Hauptstationsbesatzung und 125 Tage insgesamt
an Bord der ISS gelebt und gearbeitet. Wenn die Raumfähre am Montag
landet, werden sie insgesamt 129 Tage im All verbracht haben.
Die
Besatzungsmitglieder an Bord der ENDEAVOUR hatten nach dem Ablegen von
der Station einige Stunden Freizeit, eine Ruhepause nach der Hektik der
vergangenen Tage, in der Tonnen an Versorgungsgütern zwischen der
Station und dem Shuttle hin und her bewegt hatten. Die Aktivitäten
am Sonntag werden sich auf das Überprüfen der Systeme, die für
den Wiedereintritt benötigt werden, und den Vorbereitungen für
die Landung am Montag konzentrieren. Die Landung ist für 18:28 Uhr
MEZ auf der Landebahn des Kennedy Raumfahrtzentrums vorgesehen. Die Wettervorhersage
sieht im allgemeinen akzeptable Bedingungen, bis auf die Möglichkeit
für Regenschauer in der Nähe der Landeeinrichtung. Flugleittechniker
stellten heute fest, daß alle drei Trägheitsmeßgeräte(IMU)
der ENDEAVOUR, die primären Navigationseinheiten des Shuttles, für
die Landung verwendet werden können. Eine der drei Einheiten mußte
vor zwei Tagen wegen eines kurzen Fehlverhaltens abgeschaltet werden. Seitdem
hat das Gerät allerdings wieder einwandfrei gearbeitet. Aber selbst,
wenn das Problem erneut auftreten sollte, würde es nicht den Wiedereintritt
und die Landung von ENDEAVOUR beeinträchtigen, da der Orbiter auch
notfalls mit nur einer einzigen Einheit sicher operieren kann. Die Besatzung
der ENDEAVOUR wird um 2:19 Uhr schlafen gehen und am Sonntag um 10:19 Uhr
MEZ wieder geweckt werden.
Auf
der Station funktionieren alle Systeme einwandfrei, einschließlich
einer frisch überholten Klimaanlage im russischen Servicemodul SWESDA,
die gestern einen neuen Kompressor eingebaut bekommen hat. Die Klimaanlage
wurde letzte Nacht getestet und funktioniert seither problemlos.
14.
Dezember 2001, Freitag, 9. Missionstag
Die
Besatzung der ENDEAVOUR wurde um 12:12 Uhr durch das traditionelle russische
Lied "Mein Liebling" geweckt, das für Onufrijenko, Deschurow und Tjurin
gespielt wurde. Die Expedition 4 Besatzung wurde rund eine halbe Stunde
später mit einem Weckton an Bord der Station geweckt. Die Besatzungen
werden noch eine weitere letzte Nacht zusammen verbringen und dabei den
Abflug der Raumfähre vom Orbitalkomplex am Samstag vorbereiten.
ENDEAVOUR
wird die Station mit einer neuen Besatzung und nahezu 3 Tonnen an neuen
Lebensmitteln, Versorgungsgütern, Experimenten und Ausrüstung
zurücklassen. Nach Hause wird sie die scheidende Expedition 3 Besatzung
- Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir Deschurow und Flugingenieur
Michail Tjurin - und mehr als 2 Tonnen an nicht mehr benötigter Ausrüstung,
Lebensverpackungen, Kleidung und andere Fracht bringen. Die neue Expedition
4 Besatzung - Kommandant Jurij Onufrijenko und die Flugingenieure Dan Bursch
und Carl Walz - werden bis Mai 2002 an Bord des Außenpostens bleiben.
Links:
Auf einem der Bildschirme der Raumfähre abgebildete Computersimulation
vom Ablauf der Rückverfrachtung RAFFAELLOs in die Ladebucht ENDEAVOURs.
(Photo: NASA/JSC)
Der
Pilot der Raumfähre, Mark Kelly, verwendete heute den Robotarm des
Orbiters um den Frachtbehälter RAFFAELLO von der Station abzukoppeln
und in die Ladebucht des Shuttles zurückzulegen. RAFFAELLO war um
23:44 Uhr wieder im Laderaum gesichert. Heute Mittag arbeiteten Deschurow
und Onufrijenko gemeinsam daran, einen Klimananlagenkompressor im Wohnmodul
SWESDA auszutauschen, während die restlichen Besatzungsmitglieder
die Verladearbeiten abschlossen. Flugleittechniker planen eine leichte
Änderung im Abflugplan von ENDEAVOUR am Samstag, die die Möglichkeit
gibt, die Manövriertriebwerke des Shuttles kurz einzusetzen, um den
kombinierten Komplex aus der Bahn eines Stückes Weltraumschrotts,
das der Station am Sonntag zu nahe zu kommen droht, zu bewegen. Das Missionsleitzentrum
wurde heute morgen davon in Kenntnis gesetzt, das eine ausgebrannte Oberstufe
einer in den 70ern gestarteten Rakete der Station auf weniger als 5 Kilometern
nahe kommen werde, wenn ENDEAVOUR nicht mit seinen Triebwerken eine Kurskorrektur
durchführte. Mit dem nun für Freitag vorgesehenen Bahnkorrekturmanöver
wird dieser Abstand auf über 64 Kilometer vergrößert werden.
Am
Mittwoch stellten Besatzung und Flugleittechniker ein vorrübergehendes
Problem mit einer der drei Trägheitsmeßeinrichtungen (IMU),
den Hauptnavigationseinheiten des Shuttles, fest. Diese IMU, als IMU2 bezeichnet,
zeigte etwa eine Stunde lang freies Driften an, bevor sie wieder in den
normalen Betriebsmodus zurückkehrte und korrekte Beschleunigungswerte
übermittelte. Obwohl das Problem seither nicht mehr aufgetreten ist,
stuften die Flugleittechniker es daraufhin als fehlerhaft ein und schalteten
es ab. Die übrigen zwei IMUs arbeiten weiterhin problemlos und der
Ausfall einer einzelnen IMU hat keinen Einfluß auf die Mission der
ENDEAVOUR oder der geplanten Landung. ENDEAVOUR könnte auch gut mit
nur einer einzigen IMU seine Mission vollenden, wenn dies nötig sein
sollte.
Für
Samstag ist vorgesehen, daß die Stations- und Fährenbesatzungen
sich gegen 14:30 Uhr MEZvoneinander verabschieden und die Verbindungsschotts
zwischen den Raumfahrzeugen schließen. ENDEAVOUR wird dann ab 15:55
Uhr für eine halbe Stunde mit kleinen Impulsen seiner Steuerdüsen
die Bahn des Komplexes um beinahe 1,2 Kilometer anheben. Danach, gegen
17:37 Uhr wird der Orbiter von der Station ablegen. Durch die Änderung
im Abflugplan wird die Raumfähre diesmal keine vollständige,
sondern nur eine Viertelumrundung der Raumstation durchführen, bis
zu einem Punkt etwa 120 Meter direkt über der Station, wo sie um 18:20
Uhr die OMS-Triebwerke betätigen wird um sich aus der Umgebung der
Raumstation zu entfernen.
Die
Besatzung der ENDEAVOUR wird morgen früh um 3:19 Uhr MEZ schlafen
gehen und um 11:17 Uhr geweckt werden.
13.
Dezember 2001, Donnerstag, 8. Missionstag
Die
Besatzung an Bord der ENDEAVOUR wurde heute um 14:17 Uhr MEZ mit dem Song
"Here Comes the Sun" in Gedenken an den früheren Beatle George Harrison,
der kürzlich an Krebs gestorben war, geweckt. Diese Instrumentalversion
war aus dem IMAX-Film "Everest" und wurde für die Mitglieder der Expedition
3 Besatzung, Frank Culbertson, Wladimir Deschurow und Michail Tjurin, gespielt.
Der Besatzung wurde eine zusätzliche Stunde Schlaf gegönnt, in
Aussicht auf einen Tag mit relativ leichten Aktivitäten.
Die
Besatzungen der Raumfähre und der Internationalen Raumstation fuhren
mit dem Beladen des italienischen Frachtmoduls RAFFAELLO und des Orbiters
fort, während die neue Stationsbesatzung sich in ihrem neuen Heim
für ihren fünfeinhalbmonatigen Aufenthalt einrichtete.
Die
Besatzung hat bereits nahezu sechs Tonnen an Lebensmitteln, Kleidung, Experimenten
und anderen Gerätschaften für die Station aus dem Logistikmodul
und dem Orbiter entladen und hat heute außerdem mehr als 70% der
Verladearbeiten an RAFFAELLO für die Reise zurück zur Erde abgeschlossen,
bei denen sie den Multifunktionscontainer mit Müll und Ausrüstung
der letzten Stationsbesatzung, wie den individuell angepaßten Sojus-Raumanzügen
und -Sitzen, füllten.
Die
10 Astronauten und Kosmonauten an Bord des Shuttle-Station-Komplexes haben
sich heute abend im Raumlabor DESTINY der Station versammelt, um eine formelle
Kommandoübergabezeremonie durchzuführen, mit dem Expedition 3
endet und Expedition 4 beginnt. Expedition 3 - Kommandant Frank Culbertson,
Pilot Wladimir Deschurow und Flugingenieur Michail Tjurin - haben 117 Tage
als Stationsbesatzung an Bord der ISS verbracht. Expedition 4 - Kommandant
Jurij Onufrijenko und die Flugingenieure Carl Walz und Daniel Bursch -
werden bis Mai 2002 auf dem orbitalen Komplex bleiben.
Am
Freitag werden die Besatzungen die Luke zu RAFFAELLO verschließen
und ENDEAVOUR-Pilot Mark Kelly wird den Robotarm der Raumfähre verwenden,
um den Frachtcontainer von der Station abzukoppeln und in der Ladebucht
des Shuttles unterzubringen. Die Besatzungen werden außerdem mit
Wartungsarbeiten an der Station fortfahren, so unter anderem einen fehlerhaften
Klimaanlagenkompressor austauschen. ENDEAVOUR wird am Samstag von der Station
ablegen.
ENDEAVOUR
und die ISS befinden sich weiterhin in guter verfassung und umkreisen die
Erde in einer durchschnittlichen Höhe von 387 Kilometern. In der letzten
Nacht bemerkten die Besatzung und die Flugleittechniker am Boden ein vorübergehendes
Problem mit einer der drei Trägheitsmeßeinrichtungen(IMU), den
primären Navigationseinheiten, der Raumfähre. Zu diesem Zeitpunkt
waren nur zwei der drei Einheiten im Einsatz, während die dritte,
um Strom zu sparen abgeschaltet war. Die IMU, die das Problem hatte(IMU
2), wurde sofort aus dem Regelprozess heraus- und die dritte dafür
hereingenommen. Seither hat die IMU 2 zwar problemlos funktioniert, wird
aber weiterhin von den Flugleittechnikern als fehlerhaft angesehen. Der
Verlust einer IMU hat keine Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der ENDEAVOUR-Mission,
da die zwei anderen IMUs in hervorragender Weise funktionieren. ENDEAVOUR
würde auch wenn nötig mit nur einer IMU operieren und zur Erde
zurückkehren können.
Die
Besatzung beginnt um 4:19 Uhr MEZ die nächste Schlafperiode und soll
am Freitag um 12:19 Uhr wieder geweckt werden.
12.
Dezember 2001, Mittwoch, 7. Missionstag
Der
7. Missionstag (= Flugtag 8) der ENDEAVOUR-Besatzung began mit einem Weckruf
der Missionsleitstelle, der eine Interpretation von "Fly me to the Moon",
gesungen von Oliver "Ollie" O'Regin, für Dan Tani darstellte.
Links: Ein Blick
in das SARJA-Modul der Station (Photo: NASA/JSC)
Nachdem sie nun die nahezu
drei Tonnen an Versorgungsgütern, die an Bord der ENDEAVOUR und dem
Frachtmodul RAFFAELLO von der Erde zur Station gebracht worden sind, ausgepackt
haben, haben sich die Shuttle- und Stationsbesatzungen jetzt dem Beladen
des Frachtmoduls für den Flug nach Hause zugewandt.
Zu
Tagesbeginn hatten die Besatzungen bereits mehr als 2100 kg an Nahrungsmitteln,
Kleidung, Versorgungsgütern, und Ausrüstung aus RAFFAELLO entladen,
was etwa 95% seiner Gesamtfracht entspricht. Sie haben außerdem gut
450 kg an Gerätschaften und Experimenten, die innerhalb von ENDEAVOURs
Flugkabine während des Starts gelagert worden waren, zur Station herübergeschafft.
An
diesem Tag wurden insgesamt gut 800 kg an nicht mehr benötigter
Ausrüstung in das Frachtmodul und an Bord der ENDEAVOUR verladen,
etwa die Hälfte dessen, das zur Erde zurückgeführt werden
soll. Am Donnerstag soll mit dem Verladen fortgefahren werden. Am Freitag
dann soll RAFFAELLO wieder von der Station abgekoppelt und im Laderaum
des Orbiters eingelagert werden.
Rechts:
Das ist die vibrationsisolierte Tretmühle, die von den Raumfahrern
für das tägliche Training verwendet wird. Das gerät mußte
während der Mission repariert werden.(Photo: NASA/KSC)
Zusätzlich
haben die ENDEAVOUR-Besatzung und die scheidende Expedition 3 Besatzung
die Expedition 4 Besatzung beim Austausch der meisten Komponenten einer
der Tretmühlen der Station unterstützt. Kommandant Jurij Onufrijenko,
und die Flugingenieure Carl Walz und Dan Bursch werden in den kommenden
fünfeinhalb Monaten diese Tretmühle beinahe täglich für
ihr körperliches Training einsetzen. Die Arbeit an dem Gerät
verlief reibungslos und konnte mehrere Stunden vor der Planung beendet
werden. Die alte Tretmühle wird mit zur Erde zurückgenommen,
dort überholt und gegebenenfalls wiederverwendet.
Ein
drittes und letztes Bahnanhebungsmanöver der Station durch die Raumfähre
konnte ebenfalls heute erfolgreich abgeschlossen werden. Die drei Manöver,
die während der Mission durchgeführt wurden, jedes ein einstündiges
Betätigen der Steuerdüsen des Orbiters, haben die durchschnittliche
Höhe der ISS um gut 14 km auf nun 387 km angehoben.
Am
Donnerstag werden die Besatzungsmitglieder weitere Wartungsarbeiten ausführen,
sowie die Verladearbeiten fortsetzen und einen fehlerhaften Kompressor
in einer russischen Klimaanlage ersetzen.
11.
Dezember 2001, Dienstag, 6. Missionstag
Auch
heute begannen die Besatzungen um 5:19 Uhr MEZ ihre Schlafperiode und die
Shuttle-Besatzung wurde um 13:19 Uhr mit dem Lied “Let There Be Peace on
Earth,” gesungen von Vince und Jenny Gill geweckt, ein Lied, das die Frau
von Expedition 3 Kommandant Frank Culbertson ausgesucht hatte, da dieser
sich schon lange durch den Dienst für sein Land um den Frieden in
der Welt bemüht hat.
Links:
Die Besatzungsmitglieder versammeln sich im Raumlabor DESTINY zu einem
Gruppenphoto: Vorne links, die Expedition 4 Besatzung (dunkelgraue T-Shirts)
aus Jurij Onufrienko (vorne), Daniel W. Bursch (links dahinter) und Carl
E. Walz; vorne rechts (in weißen T-Shirts) die scheidende Expedition
3 Besatzung aus Frank Culbertson (vorne), Wladimir Deschurow (ganz rechts)
und Michail Tjurin; Hinten die ENDEAVOUR-Flugbesatzung aus Linda M. Godwin,
Mark E. Kelly, Dominic L. Gorie und Daniel M. Tani. (Photo: NASA/JSC)
Der
heutige Tag stand unter dem Zeichen des Gedenkens an die Opfer der Anschläge
vom 11. September. Auf den Tag genau sind jetzt drei Monate seit den schrecklichen
Ereignissen vergangen, Grund genug, der Helden und Opfer dieses Tages zu
gedenken. Zusammen mit den Flugleittechniker in der Missionsleitstelle
in Houston, Texas, verfolgten die amerikanischen und russischen Raumfahrer
an Bord der Raumfähre ENDEAVOUR und der internationalen Raumstation
das Abspielen der russischen und amerikanischen Nationalhymnen um 14:46
Uhr MEZ, genau zu jener Minute, an der exakt drei Monate zuvor das erste
Flugzeug in den ersten Turm des Welthandelszentrums in New York gestürzt
war.
"In
starkem Kontrast zu der internationalen Zusammenarbeit und Einigkeit in
unserem Bestreben, die Menscheit zu den Sternen zu führen, werden
wir an unseren Verlust und unsere Trauer durch die nie zuvor dagewesenen
Taten der Gewalt und des Terrors gegen die Freiheit, Demokratie und die
Zivilisation selbst erinnert." erklärte STS-108 Flugdirektor Wayne
Hale den Mitarbeitern der Missionsleitstelle. "Mehr als 3000 Menschen starben
heute vor drei Monaten, einschließlich der mehr als 200 Menschen
aus Ländern, die Familienmitglieder des ISS-Programms sind: Kanada,
Italien, Frankreich, Deutschland, Japan und Rußland."
In
der Missionsleitstelle wurden Beiträge gezeigt, die die New Yorker
Polizei, Feuerwehr, Hafenbehörde und das Büro für Katastrophenschutz
ehrten. An Bord von ENDEAVOUR befinden sich US-Flaggen, die unter den Helden
und Angehörigen der Opfer der Anschläge verteilt werden, wenn
die Raumfähre zur Erde zurückkehrt. Außerdem fliegen an
Bord der Fähre einige andere Gedenkstücke mit, darunter eine
Flagge, die nach den Anschlägen aus den Trümmern des Welthandelszentrums
geborgen werden konnte.
Die
Besatzung der Raumfähre erfuhr heute mittag, daß sie einen weiteren
Tag im All verbringen wird, womit die Flaugdauer auf fast 12 Tage ausgedehnt
wird. Die Landung wird nun voraussichtlich am Montag erfolgen. Der zusätzliche
Tag ermöglicht es der ENDEAVOUR-Besatzung, bei zusätzlichen Wartungsarbeiten
an der Raumstation, darunter Arbeiten an der Tretmühle und einer Klimaanlage,
zur Hand zu gehen.
Die
Arbeiten heute konzentrierten sich auf die Fortführung der Ent- und
Beladung des Logistikmoduls RAFFAELLO. Bisher wurden mehr als 2,2 Tonnen
an Versorgungsgütern und Experimenten von der ENDEAVOUR und RAFFAELLO
in die Station herübergebracht. Darunter sind fast 400 kg an Lebensmitteln,
450 kg an Kleidung und anderen Versorgungsgütern, fast 140 kg an Experimenten
und zugehöriger Ausrüstung, 360 kg an Ausrüstung für
Außeneinsätze und 270 kg an medizinischer Gerätschaft.
10.
Dezember 2001, Montag, 5. Missionstag
Um 1:43 Uhr
MEZ wurden die Verbindungsschotten wurden zwischen dem Shuttle und der
Station geschlossen, so daß nur noch die Expedition 4 Besatzung an
Bord der ISS zurückblieben. Dies wurde in Vorbereitung für den
am heute stattfindenden Außeneinsatz durchgeführt, was der Besatzung
der Raumfähre erlaubt, den Kabinendruck auf 700 mbar abzusenken, Teil
der Voratmungsprozedur für die zwei Raumfahrer, Dan Tani und Linda
Godwin, die, bevor sie in den Raumanzügen reinen Sauerstoff bei 300
mbar Druck atmen, möglichst viel Stickstoff aus ihrem Körper
herausbekommen müssen, um Auswirkungen wie die Taucherkrankheit zu
vermeiden.
Links: Linda Godwin
und Daniel Tani bewegen sich während ihres Außeneinsatzes den
Tragmast des P6-Photovoltaikmoduls entlang, an dessen Spitze sie Wärmeschutzabdeckungen
für die Rotationsverfahreinrichtungen der Solarzellenflächen
angebracht haben. (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzungen begannen
um 5:19 Uhr eine weitere Ruheperiode und wurden um 13:12 Uhr MEZ zu den
Klängen von “Jumpin’ at the Woodside”, gespielt für Linda Godwin
von ihrer eigenen 18-köpfigen Bigband Brass, Rhythm and Reeds, in
der sie selbst das Tenorsaxophon spielt.
Zusammen mit ihrem Kollegen
Dan Tani absolvierte sie dann heute den 4 Stunden und 12 Minuten dauernden
Außeneinsatz, bei dem Wärmeisolierabdeckungen an den Rotationsverfahreinrichtungen
des Photovoltaikmoduls angebracht wurden.
Godwin und Tani verließen
die Luftschleuse um 18:52 Uhr MEZ, als sich Shuttle und Station gerade
über dem Pazifischen Ozean nahe der Küste Südamerikas befanden.
Der Außeneinsatz verlief glatt; Godwin und Tani montierten die zwei
faßähnlich geformten Teile an der Spitze der fünf Stockwerke
hohen Trägerstruktur. Die Raumfahrer versuchten auch eines der vier
Beine, daß die steuerbordseitige Solarzellenfläche der Station
abstützt, zu befestigen, waren aber nicht in der Lage, den Haken einzuklinken,
der seit der Montage der Anlage vor einem Jahr lose war. Die anderen Sicherungsstreben
sind alle korrekt befestigt und reichen für die Sicherung der Fläche
aus.
Auf ihrem Weg am Mast entlang
zurück zum Shuttle, machten sie noch kurz Halt an einem Staukasten,
aus dem sie eine Abdeckung entnahmen, die auf einem früheren Flug
von einer Stationsantenne abgenommen worden war. Die Abdeckung soll wieder
zur Erde zurückgebracht werden, wo sie wiederverwendet werden kann.
Godwin und Tani führten außerdem eine Vorausarbeit durch, indem
sie zwei Weichen auf der Außenseite der Station in Position brachten,
die bei einer späteren Mission im Frühjahr 2002, STS-110, die
die zentrale, 12 Meter lange Trägersektion zur Station liefern wird,
montiert werden sollen. Sie beendeten ihren Außeneinsatz um 23:04
Uhr MEZ mit dem Schließen der Luftschleuse der Raumfähre.
Rechts: In der Luftschleuse
der ENDEAVOUR, kurz vor ihrem Ausstieg aus dem Shuttle wurden Linda Godwin
und Dan Tani(links am Bildrand) zusammen mit Kommandant Dom Gorie photographiert.
Godwin und Tani absolvierten einen 4 Stunden und 12 Minuten dauernden Arbeitseinsatz
außerhalb der Station. (Photo: NASA/JSC)
In der Zwischenzeit fuhren
an Bord der Station die Mitglieder der Expedition 4 Besatzung mit dem Transfer
von Versorgungsgütern aus und in das Logistikmodul RAFFAELLO fort.
Bislang wurden gut anderthalb Tonnen an Lebensmitteln und Versorgungsgütern
aus dem RAFFAELLO-Modul und weitere 450 kg an Ausrüstung und Experimenten
aus der Kabine der Raumfähre zur Station überführt. Die
Verbindungsschotten zwischen ENDEAVOUR und der ISS, die heute nacht in
Vorbereitung für den Außeneinsatz geschlossen worden waren,
wurden um kurz vor 1 Uhr heute Nacht wieder geöffnet.
Der heutige Außeneinsatz
schließt ein Rekordjahr mit insgesamt 18 Außenarbeitseinsätzen
ab, von denen 12 von Raumfähren und 6 von der Raumstation ausgingen.
Diese Anzahl übertrifft die bisherigen Rekordjahre 1973, in dem 9
Außeneinsätze von der Raumstation Skylab und 1997, in dem ebenfalls
insgesamt 9 vom Shuttle und der Raumstation MIR ausgingen. Dies Rekord
von diesem Jahr wird voraussichtlich noch im nächsten Jahr, 2002,
übertroffen werden, da hierfür insgesamt 22 Außeneinsätze
von der Raumfähre und der ISS ausgehend geplant sind.
9.
Dezember 2001, Sonntag, 4. Missionstag
Die
Besatzung der ENDEAVOUR wurde heute Mittag um 13:14 Uhr zu den patriotischen
Klängen von "It's A Grand Ole Flag", gespielt von der Blaskapelle
der New Yorker Feuerwehr, geweckt. Die Expedition 4 Besatzung an Bord der
Station wurde eine halbe Stunde später von ihrem Weckruf aus dem Schlaf
geholt.
Ein New Yorker
Feuerwehrmann hatte den Weckruf für Pilot Mark Kelly ausgesucht, da
dieser nach den Anschlägen vom 11. September zusammen mit dem damaligen
Direktor der NASA, Dan Goldin, die Ruine des Welthandelszentrums besucht
hatte.
Die zehn Raumfahrer
im Orbit haben heute eine Pause beim Entladen der Vorräte, Experimente
und Ausrüstungsgegenstände von der Raumfähre zur internationalen
Raumstation eingelegt, um den Helden der Anschläge vom 11. Septembers
auf New York und das Pentagon Tribut zu zollen.
An Bord der
ENDEAVOUR befinden sich 6000 kleine US-Flaggen, die nach der Rückkehr
der Fähre zur Erde den Helden und Angehörigen der Opfer übergeben
werden sollen. Ebenfalls an Bord ist eine Flagge, die nach den Anschlägen
in den Trümmern des Welthandelszentrums gefunden worden war, eine
US-Flagge, die über dem Landesparlamentsgebäude von Pennsylvania
geweht hat, ein Flagge des US-Marinekorps vom Pentagon, eine Flagge der
New Yorker Feuerwehr und ein Poster mit Photographien von Feuerwehrleuten,
die bei den Anschlägen ihr Leben verloren haben.
Shuttle-Kommandant
Dom Gorie meinte, daß besonders die Flagge vom Welthandelszentrum
bei den Besatzungsmitgliedern ergreifende Gefühle ausgelöst hätte.
"Diese wurde
in den Trümmern gefunden und sie hat ein paar Tränen in sich.
Man kann noch immer die Asche riechen. Dies ist ein schreckliches Symbol
für unser Land." sagte Gorie. "Wie unser Land ist sie ein bißchen
mitgenommen, angeschlagen und hat Risse, aber mit etwas Mühe kann
sie wieder geflickt werrden und dann weht sie wieder so schön wie
eh und jeh über uns. Und das ist genau das, was auch unser Land tun
wird."
Der Kommandant
der Expedition 3 Besatzung der internationalen Raumstation, Frank Culbertson,
und seine Kollegen, die Kosmonauten Wladimir Deschurow und Michail Tjurin,
befanden sich am 11. September im Orbit und werden nächste Woche an
Bord der ENDEAVOUR nach Hause zurückkehren. Die Raumstation flog am
Morgen des 11. September über New York und die Besatzung konnte die
Anzeichen der Anschläge aus den Fenstern heraus sehen.
"Das war ein
ziemlich bestürzender Anblick, wie man sich denken kann, mein Land
angegriffen zu sehen" erklärte Culbertson. "Wir alle sind davon berührt
worden.
Allen, die
eine geliebte Person verloren haben, allen, die so hart gearbeitet haben,
um anderen das Überleben zu sichern, und all den Menschen, die sich
so sehr darum bemühen, der Bedrohung ein Ende zu machen, wünschen
wir nur das beste. Wir haben hier oben in den vergangenen drei Monaten
oft an Euch gedacht ... und wir werden Euch weiterhin in unsere Gedanken
einschließen," fügte er hinzu. "Wir werden damit fortfahren,
hoffe ich, ein gutes Beispiel dafür abzugeben, was für unglaubliche
Dinge Menschen erreichen können, wenn sie die richtigen Ziele verfolgen.
Wir werden weiter darüber nachdenken, wie wir den Frieden in der Welt
verbessern und wie wir das Wissen vermehren können und hoffentlich
wird das die Menschen zueinander führen."
Während
heute das Entladen der fast drei Tonnen an neuen Lebensmitteln, Versorgungsgütern
und Experimenten fortgeführt wurde, war Culbertsons Mannschaft auch
mit den Übergabeeinweisungen für die Expedition 4 Besatzung beschäftigt.
Ebenso benutzte ENDEAVOUR heute seine Steuerdüsen, um über den
Zeitraum von einer Stunde die Höhe der Raumstation um gut 3 Kilometer
anzuheben, dem ersten von dreien solcher Manöver, die in dieser Woche
und für diese Mission geplant sind.
8.
Dezember 2001, Samstag, 3. Missionstag
Die
Expedition 3 Besatzung aus Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir
Deschurow und Flugingenieur Michail Tjurin hat heute offiziell ihre 117-tägige
Dienstzeit auf der internationalen Raumstation mit dem Verstauen ihrer
Sojus-Fluganzüge an Bord der ENDEAVOUR für den Heimflug beendet.
Das Herüberschaffen
der Expedition 4 Fluganzüge in das Sojus-Rückkehrfahrzeug, das
an der Station angekoppelt ist, markierte den offiziellen Austausch der
Besatzungen. Culbertson meldete, daß seine Besatzung den Austausch
beendet habe und daß nun Expedition 4 Kommandant
Jurij Onufrienko, und die Flugingenieure Carl Walz und Dan Bursch um 23:11
Uhr MEZ ihren Dienst als neue Bewohner der ISS angetreten hätten.
Die Übergabeeinweisungen werden während der gesamten Zeit, die
die Raumfähre an der Station angedockt ist, andauern.
Links: Während
in der Raumstation Betriebsamkeit beim Entladen der ENDEAVOUR und des Versorgungsmoduls
RAFFAELLO herrscht, wurden im russischen Steuermodul SARJA zwei russische
SOKOL-Raumanzüge abgelegt, um woanders Platz zu schaffen. (Photo:
NASA/JSC)
Während der Besatzungsaustausch
im Gange war, nutzten an Bord der ENDEAVOUR Pilot Mark Kelly und Missionsspezialistin
Linda Godwin den Robotarm der Raumfähre um das Multifunktionslogistikmodul
RAFFAELLO aus der Ladebucht herauszuheben und es am Kopplungsadapter des
Knotenmoduls UNITY anzuflanschen. RAFFAELLO wurde
um 18:01Uhr MEZ aus der Ladebucht herausgehoben und um 18:55 Uhr an seinem
neuen Liegeplatz gesichert. Das Zugangsschott wurde geöffnet und die
Besatzungen begannen mit dem Entladen des Frachtmoduls kurz vor 2:30 Uhr.
Während der nächsten Tage werden die Raumfahrer gemeinsam etwa
drei Tonnen Nahrungsmittel und Versorgungsgüter von RAFFAELLO in die
Station herüberschaffen.
Missionsspezialist Dan Tani
hatte während des heutigen Tages bereits verschiedene Ausrüstungsgegenstände
von der ENDEAVOUR zur Station transferiert, während sich Kommandant
Gorie dem Betrieb der Shuttle Systeme widmete.
Gegen 22:45 Uhr nahmen die
drei Kommandanten, Gorie, Culbertson und Onufrienko, zusammen mit Pilot
Mark Kelly an einem Interview mit MSNBC, CBS News und WAGT-TV in Augusta,
US-Bundesstaat Georgia teil. Das Interview wurde im US-Labormodul DESTINY
durchgeführt.
Die zwei auf dem Mehrzwecktraggestell
MACH-1 in der Nutzlastbucht der ENDEAVOUR aufgebauten Experimente CAPL
und PSRD haben ihre Missionsanforderungen inzwischen zu je 50% und 76%
erfüllt.
Die Besatzungen gehen heute
Nacht gegen 5:19 Uhr zur Ruhe. Sowohl ENDEAVOUR als auch die ISS befinden
sich in exzellentem Zustand und es wurde von der Missionsleitstelle über
keine signifikanten Probleme an den Systemen berichtet.
7.
Dezember 2001, Freitag, 2. Missionstag
Ein
neues Raumfahrertrio ist heute um 19:03 Uhr MEZ auf der internationalen
Raumstation eingetroffen, als die Raumfähre ENDEAVOUR an dem orbitalen
Außenposten anlegte.
Links:
ENDEAVOUR während der Annäherung an die Station. In der Ladebucht
sind oben der Andockadapter, in der Mitte der Experimententräger und
im unteren Teil das Logistikmodul RAFFAELLO zu erkennen, das am Samstag
an das Knotenmodul UNITY der ISS angeflanscht wird. (Photo: NASA/JSC)
Der
Tag begann für die Besatzung nach dem Wecken um 13:21 Uhr MEZ mit
weiteren Vorbereitungen für die Annäherung über den letzten
1000 km und das Andocken an die ISS. Innerhalb der nächsten Stunden
brachte die Besatzung den Orbiter in eine Position gut 15 km hinter der
Station. An dieser Position, um 16:44 Uhr feuerten Gorie und Kelly die
Steuerdüsen für das abschließende Annäherungsmanöver.
Die letzte Distanz überbrückte das Shuttle während des nächsten
Umlaufes in gut 90 Minuten.
Während
der Annäherung lieferte das Bordradar der Besatzung Daten über
Entfernung und Annäherungsgeschwindigkeit relativ zur Station. In
der Zeit in der sich ENDEAVOUR der Station näherte, führten die
Triebwerke in regelmäßigen Intervallen Korrekturmanöver
durch, mit denen der Orbit des Shuttles dem der Raumstation angeglichen
wurde. Kurz nach dem vierten Einsatz der Schubdüsen befand sich der
Orbiter noch etwa 800 m unterhalb der Station. Hier übernahm Kommandant
Gorie die Kontrolle über die Raumfähre und begann den Endanflug,
indem er die Annäherungsgeschwindigkeit reduzierte und die ENDEAVOUR
zu einer Position 180 m direkt unterhalb der Station manövrierte.
An dieser Stelle begann er einen Viertelkreis zu fliegen, der die Raumfähre
direkt vor die Station, mit dem Andockstutzen zum Andockadapter PMA-3 am
Ende des Labormoduls DESTINY gerichtet, brachte.
Von
hier aus ließ er das Raumfahrzeug quasi mit dem Rücken voran
auf die Station zutreiben, und während vom hinteren Teil des Flugdecks
die neue neue Expedition 4 Besatzung aus Kommandant Jurij Onufrienko, und
den Flugingenieuren Carl Walz und Dan Bursch zuschauten, brachte er um
19:03 Uhr MEZ die Andockadapter der Fähre und des PMA-3 schließlich
sanft ineinander zum einrasten, während sich beide gerade über
der britischen Küste, südwestlich der walisischen Stadt Cardiff,
hinwegbewegten. Zunächst waren der Andockring des Shuttles und der
Andockmechanismus der Station nicht ganz in einer Flucht, aber nachdem
man den beiden Fahrzeugen erlaubte, ihre relative Bewegung zueinander abzugleichen,
kam die feste Verbindung zustande, die in der nächsten Woche die gemeinsamen
Aktivitäten der zehn Raumfahrer ermöglichen.
An
Bord der ISS, während ihres 119. Tages im All und ihres 116. auf der
Station, beobachteten Expedition 3 Kommandant Frank Culbertson und seine
zwei Kollegen, Pilot Wladimir Deschurow und Flugingenieur Michail Tjurin,
die Ankunft ihrer Ablösung auf ihrem Posten, den diese nun für
beinahe fünf Monate besetzen werden. Die einzigen anderen Besucher,
die die drei hatten, waren im Oktober mit dem neuen Sojus-Rückkehrfahrzeug
auf der Station eingetroffen.
Rechts:
Nach dem Öffnen der Verbindungsschotten wird die STS-108 Besatzung
von der Expedition 3 Besatzung (in den roten T-Shirts) begrüßt).
Von links: STS-108 Kommandant Dom Gorie, Expedition 3 Flugingenieur Michail
Tjurin, E 3 Pilot Wladimir Deschurow (darüber), Expedition 4 Kommandant
Jurij Onufrienko, Shuttle Pilot Mark Kelly, E 3 Kommandant Frank Culbertson
und E 4 Flugingenieur Dan Bursch. Ein noch nicht identifiziertes Besatzungsmitglied
(links) macht gerade eine weitere Aufnahme. (Photo: NASA/JSC)
Um
23:42 Uhr MEZ schließlich wurden die Schotten zwischen dem Shuttle
und dem DESTINY-Laboratorium geöffnet und die Besatzungen begrüßten
sich herzlich. Onufrienko, Walz und Bursch übernehmen am Samstag offiziell
die Station von Culbertson, Deschurow und Tjurin, nachdem die individuell
zugeschnittenen Sojus-Fluganzüge herübergebracht wurden und die
Dichtigkeitsüberprüfungen an den Raumanzügen abgeschlossen
wurden.
6.
Dezember 2001, Donnerstag, 1. Missionstag
Nach
dem erfolgreich verlaufenen Start heute Nacht begann die Besatzung den
Orbiter für den Eintritt in die Umlaufbahn und die Verfolgung der
Internationalen Raumstation vorzubereiten. Dazu gehörten das Öffnen
der Ladebucht, das auspacken und die Inbetriebnahme von Ausrüstungsgegenständen
und Computern und die erste Serie von Triebwerksschüben, mit denen
die Umlaufbahn der Raumfähre an die der ISS angepasst werden soll.
ENDEAVOUR wird knapp zwei Tage für den Flug zur Raumstation benötigen,
an die sie am Freitag gegen 21 Uhr MEZ anlegen soll.
Links:
Auf der Konsole vor Steve Nesbitt vom Büros für Öffentlichkeitsarbeit
sind eine Mütze des New Yorker Polizeipräsidiums und eine kleine
Flagge aufgebaut, wie überall auf den Konsolen in der Missionsleitstelle
am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA in Houston, Texas. Damit sollen die
New Yorker Helden vom 11. September 2001 geehrt werden. ENDEAVOUR hat etwa
5000 Flaggen an Bord, die nach dem Flug den Familien der Opfer des Anschlags
übergeben werden sollen. (Photo: NASA/JSC)
Um
6:19 Uhr MEZ begann die Besatzung ihre erste Schlafperiode, die um 14:19
Uhr mit den Songs “Soul Spirit” und “Put a Little Love in Your Life”, die
von Dan Bursch's Töchtern und deren Kollegen aus der zweiten Klasse
gesungen wurden. Danach fuhren die Besatzungsmitglieder mit der Vorbereitung
des Shuttles auf das Anlegen an der Raumstation fort. Der Robotarm wurde
in Betrieb genommen, die Luftschleuse und die Raumanzüge, die am Montag
beim geplanten vierstündigen Außeneinsatz von Tani und Godwin
verwendet werden sollen, überprüft.
Rechts:
Rauch und Dampf steigen von der Startrampe 39B auf, als die Raumfähre
ENDEAVOUR zur Mission STS-108 in den frühabendlichen Himmel aufsteigt.
Der Start erfolgte um 23:19:28 Uhr am 5. Dezember 2001. An Bord sind vier
STS-108 Astronauten und die drei Expedition 4 Besatzungsmitglieder, die
die drei an Bord der ISS befindlichen Expedition 3 Raumfahrer ersetzen
sollen. (Photo: NASA/JSC)
Ebenfalls
werden an Bord der ENDEAVOUR eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen
durchgeführt, darunter Experimente von Raumfahrtagenturen, Schulen
und Universitäten aus allen Teilen der vereinigten Staaten, Europa
und Südamerika. Zwei Experimente, die sich auf dem für verschiedenste
Anwendungen anpaßbaren Traggestell (MACH-1) in der Nutzlastbucht
des Shuttles befinden, hatten zum Zeitpunkt, als die Besatzung zur Ruhe
ging, bereits jeweils 15 und 10% ihrer Missionsziele erreicht. Diese zwei
Experimente sind zum einen das kapillare Pumpenkreislaufsystem Experiment
(CAPL) und zum anderen der Prototyp eines Synchrotonstrahlungsdetektors
(PSRD). Das CAPL soll die Funktion eines Mehrfachverdampfersystems mit
Kapillarpumpenkreislauf demonstrieren und das PSRD mißt Daten zur
kosmischen Hintergrundstrahlung.
In
der Zwischenzeit verbrachten heute die Mitglieder der Expedition 3 Besatzung,
Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir Deschurow und Flugingenieur
Michail Tjurin nach mehr als vier Monaten im All ihren letzten Tag allein
auf der internationalen Raumstation mit dem Packen für die Rückkehr
zur Erde. Außerdem fuhren sie mit dem Entladen des russischen Versorgungsfahrzeug,
das letzte Woche an der Station angelegt hatte, fort.
Shuttle
Abfertigungsberichte:
5.
Dezember 2001, Mittwoch
Raumfähre
ENDEAVOUR ist heute abend um 23:20 Uhr erfolgreich vom Kennedy Raumfahrtzentrum,
Startrampe 39B gestartet. Der Countdown verlief problemlos und der
Start erfolgte pünktlich innerhalb des Startfensters. Die Startraketen
wurden plangemäß nach etwa 2 Minuten abgetrennt und gingen im
vorgesehen Bergungsgebiet zu Wasser. Gut 8 Minuten nach dem Start erfolgte
das Abschalten der Haupttriebwerke und das Abtrennen des Haupttanks. Nach
dem Übergang in eine stabile Umlaufbahn mit Hilfe des Orbitalmanövriersystems
wird ENDEAVOUR knapp 2 Tage für den Flug zur Internationalen Raumstation
benötigen.
4.
Dezember 2001, Dienstag
Nach
erfolgreich und problemlos verlaufenen Startvorbereitungen mußte
der Start von Raumfähre ENDEAVOUR erneut verschoben werden, da das
Wetter über der Startrampe sich drastisch verschlechtert hatte. Von
See her war eine Schauerfront über das Kap mit einer dunklen Wolkendecke
hereingezogen. Der Countdown war irregulär bei T-5Minuten angehalten
worden, um das Wetter auch während des gesamten Startfensters zu beobachten.
Da es sich nicht besserte, wurde der Start dann gegen 23:50 Uhr endgültig
abgebrochen. Der neue Starttermin ist jetzt der 5. Dezember um 23:19 Uhr
MEZ.
3.
Dezember 2001, Montag
Die
Prozeduren, die bis zur Wiederaufnahme des Countdowns den augenblicklichen
Zustand des Startaufbaus erhalten, verlaufen zufriedenstellend auf der
Startrampe 39B. Der Start der Raumfähre bleibt weiter für Dienstag,
4. Dezember, 23:45 Uhr MEZ vorgesehen. Am Wochenende hatte ein Großteil
der Startmannschaft frei, bevor am Sonntag wieder die Startvorbereitungsaktivitäten
mit dem Befüllen der Brennstoffzellentanks an Bord des Orbiters mit
den kryogenen Betriebsstoffen begannen.
Die
Arbeiten heute schließen das Anschalten der Kommunikationsanlage
in den Startmodus und eine Reihe von Sicherheitsbegehungen auf der Rampe
ein. Die Boosterbergungsschiffe Freedom Star und Liberty Star sind um 19
Uhr in das Bergungsgebiet ausgelaufen.
Das
Missionsleitteam trifft sich heute um den Zustand zu bewerten und die letzte
Freigabe für den Start zu erteilen. Heute Nacht werden die letzten
Gegenstände in die Mannschaftskabine des Orbiters verstaut, die Aufstiegsschalterliste
wird zurückgesetzt und die drehbare Arbeitsstruktur wird um 4 Uhr
morgen früh wieder in die Parkposition geschwenkt.
Der
Countdown wird morgen um 8:50 Uhr bei T-11 Stunden wieder aufgenommen und
die Brennstoffzellen werden um 11:50 Uhr in Betrieb genommen. Um 13:50
Uhr MEZ, bei T-6 Stunden findet eine einstündige Countdownunterbrechung
statt, während der die Besprechung zum Betankungsbeginn statt, bei
dem die Freigabe zum Befüllen des Haupttanks mit flüssigem Sauerstoff
und Wasserstoff gegeben werden soll. Tankbeginn ist für 14:15 Uhr
angesetzt. Drei weitere Unterbrechungen stehen auf dem Plan, um die Startfensterbeschränkungen
einzuhalten. Ein zweistündiger Halt bei T-3 Stunden, ein zehnminütiger
bei T-20 Minuten und ein etwa vierzigminütiger bei der T-9 Minuten-Marke.
Luftwaffenmeteorologen
sagen gute Wetterbedingungen für Dienstag am KSC voraus, mit einer
20&igen Wahrscheinlichkeit, daß die Rahmenbedingungen für
einen Start durch küstennahe Schauer nicht erfüllt werden. Die
Vorhersage sieht verstreute Wolken bei 900 m, nordöstliche Winde von
22 - 30 km/h und einer Temperatur von 24°C zur Startzeit. Für
das Startraketenbergungsgebiet werden ein Seegang von 1,8 bis 2,5 m und
Windgeschwindigkeiten von 37 bis 46 km/h erwartet.
30.
November 2001, Freitag
Der
Start der STS-108-Mission wurde auf Dienstag, 4. Dezember verschoben, um
der Expedition 3 Besatzung auf der Raumstation genügend Zeit zu geben,
um am Montag erfolgreich einen Außeneinsatz durchzu führen,
bei dem eine Behinderung des Kopplungsmechanismusses am russischen Progress-Fahrzeug
beseitigt werden soll. Auf der Startrampe 39B hat die Startmannschaft Vorbereitungen
für die Überbrückung der 94-stündigen Wartezeit bis
zum Start der ENDEAVOUR am Dienstag um 23:45 Uhr getroffen.
Die
sieben Besatzungsmitglieder der STS-108-Mission werden über das Wochenende
am KSC verbleiben. Kommandant und Pilot werden die bis zum Start verbleibenden
Zeit nutzen um im Shuttle-Übungsflugzeug zu weitere Trainingsflüge
zu absolvieren, während der Rest der Besatzung die Flugpläne
durchgeht.
Heute
wurde die drehbare Arbeitsstruktur wieder an den Orbiter herangeschwenkt,
die Versorgungseinheit wurde wieder an das Mittelschiff des Orbiters angeschlossen
und eine Reihe von Sicherheitsbegehungen durchgeführt. Das Raumfahrzeug
wird während der Wartezeit weiterhin betriebsbereit in Startkonfiguration
verbleiben bei einem Countdownzählerstand von T-11 Stunden. Die beiden
Startraketenbergungsschiffe Liberty Star und Freedom Star sollen morgen
früh gegen 3 Uhr MEZ zu ihren Anlegestellen in Hangar AF zurückkehren.
Sie werden am Montag wieder in das Bergungsgebiet auslaufen.
Am
Sonntag abend um 22 Uhr wird die Startplattform geräumt, da die Tanks
der Brennstoffzellen nachgefüllt werden. Am Dienstag um 3:30 Uhr wird
die drehbare Arbeitsstruktur in die Parkposition geschwenkt und der Countdown
wird um 8:47 Uhr bei der Marke von T-11 Stunden wieder aufgenommen. Bei
T-6 Stunden wird eine Unterbrechung von einer Stunde eingeführt, bei
der die Shuttleprogrammleiter den aktuellen Zustand vor der Befüllung
des Haupttanks bewerten und über die Freigabe zur Betankung um 14:47
Uhr MEZ zu entscheiden.
Die
Wettervorhersage sagt eine 20%ige Wahrscheinlichkei voraus, daß ungünstiges
Wetter den Start am Dienstag verhindern könnte. Im Bergungsgebiet
der Booster, gut 300 km östlich von Jacksonville werden die Bergungsschiffe
mit einem Wellengang von 1-2 Metern und östlichen Winden von 22 -
30 km/h rechnen müssen.
29.
November 2001, Donnerstag
Heute
morgen hat die Space Shuttle Programmleitung beschlossen, den Start von
Raumfähre ENDEAVOUR um 24 Stunden zu verschieben, um den russischen
Flugleittechnikern mehr Zeit zu geben, die Probleme beim Andocken des Progress-Versorgungsfahrzeuges
weiter zu analysieren. Siehe hierzu auch die Statusberichte 47
und 48/2001 auf der ISS-Seite.
Neuer
Starttermin ist nun der 1. Dezember um 1:16 Uhr MEZ.
28.
November 2001, Mittwoch
Auf
der Startrampe 39B wurde heute morgen das Befüllen der Brennstoffzellentanks
mit den kryogenen Treibstoffen abgeschlossen. Letzte Vorbereitungen sind
an den Haupttriebwerken im Gange und der Countdown wird seine nächste
planmäßige Unterbrechung von 12 Stunden 49 Minuten um 21 Uhr
MEZ erfahren. Letzte Gegenstände werden heute Nacht verstaut und die
drehbare Arbeitsstruktur wird morgen früh um 5:30 Uhr in die Parkposition
geschwenkt. Die Brennstoffzellen werden um 10:50 Uhr morgen Vormittag in
Betrieb genommen. Eine weiterere zweistündige Countdownunterbrechung
beginnt um 14:46 Uhr MEZ, während der die Programmleiter über
die Freigabe zur Befüllung des Haupttanks mit den kryogenen Treibstoffen
flüssiger Sauerstoff (LOX) und flüssiger Wasserstoff entscheiden.
Das Befüllen des Haupttanks ist für 16:16 Uhr geplant.
Luftwaffenmeteorologen
haben heute morgen eine optimistischere Wetterprognose herausgegeben, nach
der die Wahrscheinlichkeit, daß der Start aufgrund des Wetters nicht
stattfinden kann, auf 30% reduziert wird, dies noch wegen einer möglichen
niedrigen Wolkendecke. Die Vorhersage sieht wenige Wolken zwischen 900
und 2100 Meter und eine zerstreute Schicht bei 6000 m. Die Temperatur soll
zur Startzeit 23°C betragen bei südöstlichen Winden mit Geschwindigkeiten
von 22 bis 33 km/h. Im Bergungsgebiet für die Feststoffstartraketen
liegt die Wellenhöhe bei 2-3 Meter, bei südöstlichen Winden
von 31 bis 41 km/h und einer Wassertemperatur von 25 °C.
26.
November 2001, Montag
Auf
der Startrampe 39B finden die letzten Abschlußarbeiten an der Nutzlast
und die Sicherheitschecks am Heckgehäuse statt. Die Nutzlastbucht
wird heute nacht geschlossen und die Startmannschaft wird sich dann ebenfalls
auf ihren Posten bereit melden, rechtzeitig für den Beginn des Countdowns
am Dienstag Morgen um 5 Uhr bei der T-43 Stunden Marke. Am Samstag wurde
die Luken zum Heckgehäuse verschlossen und die Abschlußarbeiten
an der Nutzlast wurden am Sonntag fortgeführt. Heute morgen, mehrere
Stunden, nachdem sie am KSC angekommen war, nahm die STS-108 Besatzung
an den Kabelüberprüfungen in der Mannschaftskabine und der Überprüfung
auf scharfe Kanten in der Ladebucht teil.
Die
Wettervorhersagen der Luftwaffe sehen eine 40%ige Wahrscheinlichkeit dafür,
daß ungünstiges Wetter den Start am 30. verhindert, wobei auf
die Möglichkeit von Schauern und Gewittern hingewiesen wird. Für
den Startzeitpunkt werden verstreute Wolken in 600m Höhe bei einer
Sichtbarkeit von 11 km vorhergesagt.
20.
November 2001, Dienstag
Die
Installation der Sprengvorrichtungen ist abgeschlossen und das Hypergoltreibstoffsystem
wurde unter Druck gesetzt. Zur Zeit laufen die letzten Stauarbeiten sowohl
im MPLM RAFFAELLO, als auch in der Besatzungskabine. Ebenfalls wird der
Haupttank gereinigt und die Abschlußarbeiten sind im Gange.
19.
November 2001, Montag
Auf
der Startrampe 39B gehen die Startvorbereitungen für ENDEAVOUR plangemäß
voran. Am Wochenende wurden die ersten Gegenstände an Bord verstaut,
der Aktuatorarm von Triebwerk 2 erfolgreich getestet und die drei Raumanzüge
in der Luftschleuse installiert und überprüft. Einbau und Anschluß
der Sprengvorrichtungen ist im Gange, ebenso die Abschlußarbeiten
am Heckgehäuse. Für die Ertedankfeiertage (Donnerstag und Freitag)
sind keine Arbeiten geplant. Am Wochenende werden die Vorbereitungen für
den Beginn des Startcountdowns aufgenommen. Der Countdown beginnt am Dienstag
früh um 5 Uhr MEZ. Die sieben STS-108 Besatzungsmitglieder werden
am Sonntag um 22 Uhr MEZ am Kennedy Raumfahrtzentrum eintreffen.
16.
November 2001, Freitag
Der
Startmannschaft von Raumfähre ENDEAVOUR wurde gestern offiziell grünes
Licht für die Fortsetzung der Vorbereitungen für einen Start
am 29. November gegeben. Dies folgte der gestrigen Flugbereitschaftsabnahme
am KSC. Auf der Rampe 39B wurde in der letzten Nacht das Befüllen
der hypergolischen (selbstentzündlichen) Treibstoffe abgeschlossen
und die Flugbereitschaftsabnahme für den ausgetauschten Gierwinkelaktuatorarm
von Triebwerk 2 ist im Gange. Am Wochenende werden die Nutzlastbuchttore
geöffnet, um zusätzliche Verladearbeiten durchzuführen.
Die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse werden fortgeführt
und die drei Raumanzüge für Außeneinsätze werden installiert
und für den Flug überprüft.
13.
November 2001, Dienstag
Die
Abfertigung für den Start zur Mission STS-108 am 29. November verläuft
plangemäß weiter. Auf der Startrampe 39B ist die Befüllung
der hypergolischen Treibstoffe im Gange. Über das Wochenende wurde
der Gierwinkelaktuatorarm von Triebwerk 2 ausgewechselt und wird in dieser
Woche noch getestet werden. Für Donnerstag ist die Flugbereitschaftsabnahme
am KSC geplant.
9.
November 2001, Freitag
Auf
der Startrampe 39B hat die STS-108 Besatzung an der Countdowngeneralprobe
teilgenommen und heute morgen erfolgreich abgeschlossen. Die Mannschaft
wird heute nachmittag nach Houston zurückkehren. Heute abend wird
das MPLM RAFFAELLO in den Laderaum des Orbiters verladen. Am Wochenende
werden Rampentechniker den Gierwinkelaktuatorarm des Haupttriebwerks (SSME)
Nr. 2 austauschen und mit den Vorbereitungen für das Befüllen
der hypergolischen Treibstoffe beginnen.
Links:
Nach erfolgreich absolvierter Countdowngeneralprobe posiert die STS-108-
und die Expedition 4 Besatzung vor der auf der Startrampe 39B stehenden
ENDEAVOUR. Von Links: Kommandant Dom Gorie, Pilot Mark Kelly, MS Dan Tani,
MS Linda Gowin, E4 Flugingenieur Dan Bursch, E4 Kommandant Jurij Onufrienko
und E4 Flugingenieur Carl Walz. (Photo: NASA/KSC)
5.
November 2001, Montag
Auf
der Startrampe 39B wurde am Freitag die Flugbereitschaftsabnahme (FRT)
der Haupttriebwerke durchgeführt und der Helium-Dichtigkeitstest am
Wochenende. Während des FRT trat eine Fehlfunktion im Gierwinkelaktuator
von Triebwerk Nr. 2 auf. Der Aktuator wird ohne Auswirkung auf den weiteren
Verlauf des Abfertigungsplans ausgetauscht werden. In dieser Woche wird
das Vielzwecklogistikmodul(MPLM) RAFFAELLO in den Orbiter verladen und
die Countdowngeneralprobe wird unter der Beteiligung der STS-108 Besatzung
durchgeführt werden.
22.
Oktober 2001, Montag
Mechaniker
haben die Abschlußarbeiten am hinteren Triebwerksgehäuseabgeschlossen
und beschäftigen sich heute mit den strukturellen Dichtigkeitsüberprüfungen.
Techniker arbeiten weiter am Verschluß der Besatzungskabine. Der
Orbiter wird heute auf Waageböcke abgelassen, um den routinemäßigen
Gewichts- und Schwerpunktstest durchführen zu können. Zum Ende
der Woche soll ENDEAVOUR mit dem Hauptank und den Feststoffstartraketen
zusammenmontiert werden.
In
der Abfertigungseinrichtung für Stationskomponenten (SSPF) begannen
heute die Dichtigkeitstests an den Luken des Vielzwecklogistikmoduls (MPLM),
das mit ENDEAVOUR zur Station transportiert werden soll, und die Abschlußarbeiten
sind im Gange.
19.
Oktober 2001, Freitag
Techniker
bereiten den Orbiter ENDEAVOUR für die Überführung zum Montagegebäude
(VAB) vor. Die Mannschaftskabine des Orbiters und das Heckgehäuse
werden heute verschlossen. Druck- und Dichtigkeitstests am Heckgehäuse
sind für Ende der Woche geplant.
15.
Oktober 2001, Montag
Die
Abfertigung der Raumfähre verläuft nach Plan in Hinblick auf
den geplanten Zusammenbau von Orbiter und Haupttank in der nächsten
Woche. Die Dichtigkeitsüberprüfung der Mannschaftskabine und
der Luftschleuse sind beendet. Auch die Überprüfung der APU-Steuereinheiten
sind abgeschlossen.
Letzten
Freitag wurden die Ladebuchttore gedreht und am Wochenende das Mittelschiff
gereinigt. Heute werden Techniker als Vorbereitung für die Überführung
zum Montagegebäude (VAB) die Nutzlastbucht verschließen. Die
Verschlußarbeiten an den Bug- und Heckgehäusen gehen ebenfalls
weiter.
5.
Oktober 2001, Freitag
Nach
einer gründlichen technischen Bewertung hat die Shuttle-Programmleitung
heute entschieden, daß ENDEAVOUR für den Flug in technisch einwandfreiem
Zustand ist und keine zusätzlichen Arbeiten an den OMS-Gondeln notwendig
sind. Tests und Analysen haben ergeben, daß die Festigkeit der OMS-Gondel-Befestigungspunkte
nicht durch verformte Bohrungen beeinträchtigt wird, selbst wenn die
Deformationen größer als bei COLUMBIA sein sollten.
Die
Montage des Haupttriebwerkshitzeschildes wird fortgesetzt, ebenso wie die
Modifikationen am Einpunktgurtgeschirr. Mechaniker haben die APU Nr. 2
angeschlossen. Heute werden außerdem die Funktionstests an der Verschlußklappe
für die Versorgungsleitungen zwischen Orbiter und Haupttank durchgeführt.
4.
Oktober 2001, Donnerstag
Die
Dichtigkeitsüberprüfung von ENDEAVOURs Hauptantriebssystem ist
abgeschlossen und die Montage des Hitzeschilds ist im Gange. Techniker
führen außerdem heute Funktionstests am oberen Schott der Luftschleuse
durch. Mechaniker werden heute wieder die Hilfsenergieeinheit (APU) Nr.
2 anschließen, während die Verstrebungsarbeiten an den APUs
weitergehen. Die Programmleitung überprüft z:Z. ob zusätzliche
Arbeiten an den OMS-Gondeln erforderlich werden. Eine Entscheidung wird
für Freitag erwartet.
1.
Oktober 2001, Montag
Techniker
haben die Dichtigkeitsüberprüfung an der Hilfskraftanlage (APU)
Nr. 3 und den Einbau der Treibstoffzuleitungsunterbrecher an APU Nr. 2
abgeschlossen. Die Wartung der Ammoniakanlage ist ebenfalls beendet. Der
Schnittstellentest für die Mannschaftsausrüstung wurde bereits
letzte Woche durchgeführt. Heute bauen Mechaniker das Abfallaufbewahrungssystem
ein und führen die Dichtigkeitstests an den Haupttriebwerken durch.
In den nächsten Tagen soll der Hitzeschild für die Haupttriebwerke
montiert werden.
Links:
Während des Mannschaftsausrüstungsschnittstellentests überprüft
STS-108 Pilot Mark E. Kelly einen Windschutz innerhalb der Kabine der ENDEAVOUR.
(Photo: NASA/KSC)
27.
September 2001, Donnerstag
Die
Haupttriebwerke des Orbiters sind eingebaut und zur Zeit werden die letzten
Anschlußarbeiten durchgeführt. Morgen werden die Dichtigkeitstests
an den Triebwerken erfolgen. Mechaniker haben die Routineüberprüfung
des Beleuchtungssystems der Mannschaftskabine abgeschlossen und testen
zur Zeit das Ku-Band-Kommunikationssystem. Vorbereitungen sind im Gange
für den morgigen Mannschaftsausrüstungsschnittstellentest. Am
Wochenende werden Techniker an einem APU-Schnellabschalter die Schraubverbindungen
neu anziehen und mit der Wartung des Ammoniaksystems beginnen. Die Modifikationen
am Einpunktgurtgeschirr gehen weiter.
24.
September 2001, Montag
In
der letzten Woche haben Techniker die Arbeiten an den Verstrebungen der
APU-Tanks beendet. Am Wochenende wurden die Anschlüsse der APU-Versorgungsleitungen
auf Dichtigkeit und feste Verbindung geprüft. Heute montieren Mechaniker
das Hauptfahrwerk und die Räder. Der Einbau der Haupttriebwerke soll
in dieser Woche beginnen. Die Arbeit am Einpunktgurtgeschirr geht weiter.
20.
September 2001, Donnerstag
Die
Techniker werden die Arbeiten an den Tankverstrebungen der APUs am Freitag
abschließen. Am Samstag werden sie dann mit dem Anschließen
der Leitungen und den Dichtigkeitstests beginnen. Am Montag soll der Einbau
der Haupttriebwerke beginnen. Weiter im Gange ist der Einbau eines verbesserten
Einpunktgurtgeschirrs, mit dem die Abfertigungseffizienz erhöht werden
soll.
18.
September 2001, Dienstag
Techniker
haben den Einbau des Bremsschirmes beendet. Die Arbeit an den Tankverstrebungen
der Hilfsenergieeinheiten (APUs) wird fortgeführt, während Techniker
weiter mit dem Austausch der Schnellabschalter beschäftigt sind. Außerdem
wird ein verbessertes Einpunktgurtgeschirr installiert, das die Abfertigungseffizienz
verbessern soll.
14.
September 2001, Freitag
Die
Überprüfung von ENDEAVOURs Hydraulik- und Flugsteuerungssysteme
ist abgeschlossen. Mechaniker haben die Arbeiten zum Austausch der APU-Schnellabschalter
wieder aufgenommen. Der Einbau des Bremsschirmes ist in dieser Woche erfolgt.
10.
September 2001, Montag
Die
Arbeiten an ENDEAVOURs Hydrauliksystem wird fortgeführt - Mechaniker
tauschen die Schnellabschalter an den Hilfsenergieeinheiten (APU) aus.
Die Überprüfung der integrierten Orbiterhydraulik und der Flugsteuerungselektronik
ist im Gange. Für diese Woche sind Funktionstests der Radiatoren geplant.
6.
September 2001, Donnerstag
Die
Arbeiten an ENDEAVOURS Hydrauliksystem gehen weiter. Die hydraulischen
Akkumulatoren wurden installiert und der Austausch der APU-Schnellabschalter
wird fortgesetzt. In dieser Woche wird mit den Funktionstest der Radiatoren
begonnen.
30.
August 2001, Donnerstag
Die
Arbeiten im Mittelschiff des Orbiters gehen plangemäß weiter.
Die Überprüfung der Nutzlastlager und die Installation der Robotarmkamera
sind jetzt abgeschlossen. Die Dichtigkeitstests am Andocksystem sind ebenfalls
beendet.
Die
Austauscharbeiten an den Schnellabschaltern der APUs und die Überprüfung
der Sprühwasserkühler werden fortgesetzt und Ende der Woche beginnen
die Tests am Mikrowellenlandesystem.
28.
August 2001, Dienstag
An
den Hilfsantriebseinheiten(APU) ersetzen Techniker die Schnellabschalter.
Die Überprüfung der Sprühwasserkühler und der Nutzlastlager
geht weiter. Das Mikrowellenlandesystem wird in dieser Woche routinemäßigen
Tests unterzogen.
23.
August 2001, Donnerstag
Techniker
haben die Überprüfung von ENDEAVOURs Instrumentensystem abgeschlossen
und führen nun Tests am Andockmechanismus durch. Die Überprüfung
der Sprühwasserkühler und der Nutzlastlager wird in dieser Woche
durchgeführt.
16.
August 2001, Donnerstag
Die
Überprüfung des Robotarms ist abgeschlossen. Für nächste
Woche ist ein Funktionstest des Andockmechanismusses angesetzt. Ebenso
wird am Montag die mobile Startplattform in das Montagegebäude gefahren
und ab dem 27. August wird mit dem Zusammenbau der Booster fortgefahren.
13.
August 2001, Montag
Techniker
haben die Entleerung des Treibstoffversorgungssystems der Hilfsantriebseinheiten
(APU) beendet. Die Modifikationen am Umwelt- und Lebenserhaltungssystem
sind weiter in Arbeit. ENDEAVOURS Robotarm wird zur Zeit getestet, bevor
er wieder für den Flug eingebaut wird.
2.
August 2001, Donnerstag
Techniker
führen zur Zeit eine Modifikation am Kondensator des Lebenserhaltungssystem
durch. Ende der Woche werden Mechaniker das Frontscheibenanzeigesystem
(HUD) Nr. 1 in das Cockpit einbauen.
30.
Juli 2001, Montag
Am
Lebenserhaltungssystem des Orbiters führen Techniker zur Zeit die
Modifikation des Kondensators durch. Auch die Überarbeitung der Vekabelung
und der Gurtsysteme gehen weiter.
26.
Juli 2001, Donnerstag
Techniker
haben das Thermostat innerhalb der backbordseitigen OMS-Gondel ausgetauscht.
Die Arbeiten an der Verkabelung gehen weiter.
Der
Leichtbau-MPESS-Träger (LMC) ist gestern zum KSC geliefert worden.
Der Einbau in das Logistikmodul RAFFAELLO wird jetzt durchgeführt.
23.
Juli 2001, Montag
ENDEAVOURs
Systeme sind weiterhin abgeschaltet, damit geplante Modifikationen an der
Verkabelung und den Gurtsystemen durchgeführt werden können.
Am 30. werden die Systeme dann wieder angefahren, um die Modifikationen
zu testen.
Am
17. Juli wurde beim MPLM RAFFAELLO in der Abfertigungseinrichtung für
Stationskomponenten (SSPF) mit der Präintegration begonnen.
5.
Juli 2001, Donnerstag
Während
die Systeme der ENDEAVOUR heruntergefahren sind, werden die vorgesehenen
Modifikationen an der Verkabelung und den Gurtsystemen des Orbiters durchgeführt.
Nach dem Wiederhochfahren sollen am 10. Juli die Systeme getestet werden.
Das
MPLM RAFFAELLO wird ab dem 17. Juli dem Präintegrationstest in der
Abfertigungseinrichtung für Raumstationskomponenten (SSPF) unterzogen.
2.
Juli 2001, Montag
Techniker
haben in dieser Woche die Inspektion der Rahmen der vorderen, überkopf
liegenden Fenster und der Landeklappen abgeschlossen. Während das
Fahrzeug von der Stromversorgung abgekoppelt ist, werden die vorgesehenen
Modifikationen an der Verkabelung des Orbiters und an den Gurtsystemen
durchgeführt. Am 10. Juli werden die Systeme dann bei wieder in Betrieb
genommener Stromversorgung getestet.
20.
Juni 2001, Mittwoch
Die
routinemäßige Überprüfung der Orbitersysteme ist in
Arbeit und zur Zeit werden geplante Modifikationen an der Raumfähre
durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden alle Systeme abgeschaltet und
die Stromversorgung des Orbiters heruntergefahren.
Die Abfertigung des RAFFAELLO-Containers
wird im Abfertigungsgebäude für Raumstationskomponenten fortgesetzt.
Die Überprüfung der Umweltregelungs- und Lebenserhaltungseinrichtungen
geht ebenfalls weiter.
14.
Juni 2001, Donnerstag
Techniker
haben den Austausch einer RCS-Schubdüse beendet. Routinemäßige
Tests der Orbitersysteme sind im Gange und morgen beginnt eine spezielle
Systemmodifikationsphase an der Raumfähre.
Im
Abfertigungsgebäude für Raumstationskomponenten (SSPF) wurde
diese Woche die STS-100-Missionsabschlußabfertigung des RAFFAELLO-Logistikmoduls
beendet. Die Überprüfung des Umweltsteuerungs- und Lebenserhaltungssystems
(ECLSS) wird in der nächsten Woche beginnen, nach der Gewichts- und
Schwerpunktsüberprüfung, die standardmäßig nach Missionsabschluß
und dem Entladen des Moduls vorgenommen wird.
11.
Juni 2001, Montag
Die
Funktionstests an den Gondeln des Orbitalmanövriersystems sind abgeschlossen.
Mechaniker bereiten zur Zeit den Austausch einer RCS-Schubdüse vor.
Die Überprüfung des hydraulischen Aktuators am Haupttriebwerk
Nr. 2 ist beendet.
7.
Juni 2001, Donnerstag
Die
Überprüfung der OMS-Gondeln wird in dieser Woche fortgeführt.
Mechaniker bereiten den Austausch einer Schubdüse des Manövriertriebwerksystems
(RCS) in der nächsten Woche vor. Techniker testen außerdem ein
Stellglied am Haupttriebwerk Nr. 2.
4.
Juni 2001, Montag
Die
Überprüfung der OMS-Gondeln wird fortgeführt und die Überprüfung
der Brennstoffzellen- Betriebsstoffversorgungssystem ist im Gange. Außerdem
wird von Technikern die Schubvektorsteuerung des Haupttriebwerkssystems
überprüft.
30.
Mai 2001, Mittwoch
Die
Routineüberprüfung des Manövriertriebwerkssystems geht weiter,
ebenso wie die der Orbitalmanövriersystemgondeln.
29.
Mai 2001, Dienstag
Alle
drei Haupttriebwerke wurden letzten Donnerstag ausgebaut. Techniker führen
routinemäßige Inspektionen der Schubdüsen des Manövriertriebwerkssystems
(RCS) durch. Ebenso sind die Überprüfungen der OMS-Triebwerksgehäuse
im Gange.
24.
Mai 2001, Donnerstag
Während
die Überprüfung der vorderen Manövriertriebwerke und die
Demontage des Haupttriebwerkshitzeschilds andauert, bereiten Techniker
den Ausbau der Haupttriebwerke von ENDEAVOUR vor.
23.
Mai 2001, Mittwoch
Die
Überprüfung des vorderen Manövriertriebwerkssystem ist noch
in Arbeit und der Triebwerkshitzeschild wird z. Z. abmontiert. Die Planung
sieht einen Ausbau der Haupttriebwerke noch in dieser Woche vor.
21.
Mai 2001, Montag
Die
Flugabschlußinspektion von ENDEAVOURs Hauptantriebssystem ist abgeschlossen.
Zur Zeit wird das vordere Manövriertriebwerkssystem überprüft
und der Hitzeschild der Haupttriebwerke wird demontiert. Die Planung sieht
vor, noch in dieser Woche mit dem Ausbau der Haupttriebwerke zu beginnen.
17.
Mai 2001, Donnerstag
Techniker haben die Überprüfung
von ENDEAVOURs Ku-Band-Antennensystem beendet. Die Flugabschlußinspektion
der Haupttriebwerke und des Hauptantriebssystem wird z. Z. durchgeführt.
Die Überprüfung des vorderen Manövriertriebwerkssystem soll
in dieser Woche durchgeführt werden.
14.
Mai 2001, Montag
Techniker haben Zugangs-
und Wartungsplattformen am Orbiter in OPF-Halle 1 errichtet. ENDEAVOURs
Nutzlastbuchttore sind geöffnet und das Entladen der Nutzlast ist
im Gange. Die IMAX 3-D Kamera wird gerade abgebaut und für die Mission
STS-104/ATLANTIS
aufbereitet. Der Heckkegel, der für den Überführungsflug
in Edwards anmontiert worden war, soll heute abgenommen werden.
10.
Mai 2001, Donnerstag
Heute morgen um 9 Uhr MESZ
ist der Orbiter ENDEAVOUR vom Shuttle-Transportflugzeug (SCA) heruntergehoben
worden. Um 14:50 Uhr wurde er dann Richtung Orbiter-Abfertigungswerk geschleppt,
wo er um 15:45 Uhr in die Halle 1 hereingezogen wurde.
ENDEAVOUR wird nun die standardmäßigen
Umbauarbeiten nach einem Überführungsflug erfahren und dann in
den Abfertigungsprozess für die Mission STS-108 übergehen.
9.
Mai 2001, Mittwoch
Raumfähre
ENDEAVOUR ist heute um 20:09 Uhr MESZ huckepack auf dem Orbiter-Transportflugzeug
(SCA) zum Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) zurückgekehrt. Das Gespann
hat dabei einen zweitägigen transkontinentalen Fährflug beendet,
ausgehend von dem US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien.
Der Flug begann am Dienstag,
8. Mai um 15:03 Uhr MESZ in Edwards. Erster Zwischenstop zwecks Auftankens
war der Luftwaffenstützpunkt Altus in Oklahoma, von wo aus die 747
um 21:15 Uhr weiterflog zum Stützpunkt Little Rock in Arkansas. Nach
Ankunft in Arkansas um 22:22 Uhr MESZ wurde die Übernachtungspause
eingelegt.
Heute Nachmittag um 17:33
Uhr begann das letzte Stück das Überführungsfluges, der
mit der Landung auf der Landebahn 15 der KSC-Shuttle-Landeeinrichtung beendet
werden konnte. ENDEAVOUR wird nun heute Nacht von der Boeing 747 getrennt
und heruntergehoben und morgen in das Orbiterabfertigungswerk, Wartungshalle
1, verbracht, wo die Überholung für die nächste Mission
der Raumfähre, STS-108, beginnen wird.
7.
Mai 2001, Montag
Auf dem Luftwaffenstützpunkt
Edwards (EAFB) in Kalifornien gehen die Vorbereitungen für den Überführungsflug
von Raumfähre ENDEAVOUR weiter nach Plan voran.
Am Wochenende wurde der
Heckkegel Montiert. Um 18 Uhr MESZ heute werden die Mechaniker ENDEAVOUR
in die Hubeinrichtung des Dryden Flugforschungszentrums bringen. Dort solle
der Orbiter um 1 Uhr MESZ auf das Orbiter-Transportflugzeug gehoben und
montiert werden. Der Abflug solle am frühen Dienstagmorgen bei Sonnenaufgang
stattfinden. Um 23 Uhr werden die Flugleiter den Flugplan gemäß
der Wetterbedingungen festlegen.
Terminplan STS-108/ENDEAVOUR
Überführung
von Edwards nach Cape Canaveral |
8. Mai 2001 |
Überführung in
Orbiter-Abfertigungs-Gebäude (OPF) |
10. Mai 2001 |
Überprüfung von
Gewicht und Schwerpunkt |
23. Oktober 2001 |
Überführung
des Orbiters zum Montagegebäude (VAB) |
25. Oktober 2001 |
Überführung zur
Startrampe 39B |
31. Oktober 2001 |
Test der drei Hilfskraftanlagen |
|
Herandrehen der drehbaren
Wartungsplattformstruktur |
|
Überprüfung der
Flugbereitschaft der Haupttriebwerke beginnt |
2. November 2001 |
Helium Dichtigkeits-Test |
3. November 2001 |
Abschließende Countdown-Generalprobe |
8. & 9. Nov. 2001 |
Befüllen der an Bord
befindlichen Tanks |
3. November 2001 |
Nutzlast wird zur Startrampe
verbracht |
|
Nutzlast wird in Ladebucht
installiert |
9. November 2001 |
Flugbereitschaftsabnahme |
15. November 2001 |
Versiegelungsarbeiten am
Heckgehäuse beginnen |
16. November 2001 |
Installation der Absprengvorrichtungen |
19. November 2001 |
Schließen der Nutzlastbuchttore
für den Start |
26. Nov. 2001 |
Beginn Countdown (T-43 Std.) |
27. Nov. 2001, 5 Uhr |
Abkoppeln der mittschiffs
gelegenen Orbiter-Versorgungsleitungen |
|
Letzte Ausrüstungsgegenstände
der Besatzung verstaut |
28. Nov. 2001, abends |
Beginn Haupttreibstofftankbefüllung |
5. 12. 2001, 13:49 Uhr |
Besatzung besteigt Orbiter |
5. 12. 2001, 20:19 Uhr |
Start |
5. 12. 2001, 23:19 Uhr |
Anlegen an Station |
7. 12. 2001, 21:03 Uhr |
Ankoppeln von MPLM RAFFAELLO |
8. 12. 2001, |
Außeneinsatz EVA1 |
10. 12. 2001, |
Abkoppeln von MPLM RAFFAELLO |
14. 12. 2001, |
Ablegen von Station |
15. 12. 2001, 18:28 Uhr |
Landung |
17. 12. 2001, 18:55 Uhr |
Übersicht über
die planmäßigen Countdownunterbrechungen für STS-108
T-Zeitpunkt |
Dauer der Unterbrechung |
Unterbrechung beginnt |
Unterbrechung endet |
T-27 Std. |
4 Std. |
21 Uhr |
Mittwoch, 1 Uhr |
T-19 Std. |
4 Std. |
9 Uhr |
13 Uhr |
T-11 Std. |
130 Std., 38 Min. |
21 Uhr |
Dienstag, 4.1., 8:50 Uhr |
T-6 Std. |
1 Std. |
13:38 Uhr |
14:38 Uhr |
T-3 Std. |
2 Std. |
17:38 Uhr |
19:38 Uhr |
T-20 Min. |
10 Minuten |
22:18 Uhr |
22:28 Uhr |
T-9 Min. |
etwa 45 Minuten |
22:39 Uhr |
23:36 Uhr |
Übersicht über
die Tätigkeiten der STS-108-Mannschaft am Starttag
Ostküstenzeit (EST) |
Mitteleuropäische Zeit
(MEZ) |
|
8:15 a.m. (Fr, 30.11.) |
14:15 Uhr |
Wecken der Mannschaft |
8:45 a.m. |
14:45 Uhr |
Frühstück |
9:15 a.m. |
15:15 Uhr |
Medizinische Untersuchung |
11:30 a.m. |
17:30 Uhr |
Mittagessen |
*12:10 p.m. |
18:10 Uhr |
Mannschaftsphoto |
12:49 p.m. |
18:49 Uhr |
Wetterbriefing (KOM, PLT,
MS2) |
12:49 p.m. |
18:49 Uhr |
Anlegen der Startanzüge
(MS1, MS3, MS4, MS5) |
*12:59 p.m. |
18:59 Uhr |
Anlegen der Startanzüge
(KOM, PLT, MS2) |
*1:29 p.m. |
19:29 Uhr |
Abfahrt zur Startrampe 39A |
*1:59 p.m. |
19:59 Uhr |
Ankunft im Weißraum
und Einstieg in’s Shuttle |
*3:14 p.m. |
21:14 Uhr |
Schließen der Mannschaftsluke |
* 5:19 p.m. |
23:19 Uhr |
Start |
* Durch Kameras übertragene
Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)
Alle Zeiten, wenn nicht anders
vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ), bzw. Mitteleuropäische
Sommerzeit (MESZ)
Alle Photos: NASA
Quelle:
NASA
Shuttle Report, NASA-Missionsberichte |