Zurück zur Startseite Mars
Zurück zur Startseite Zurück zur Mars-Indexseite
Bericht 11. Mai 2009
SPIRIT steckt in weichem Untergrund fest
Räder graben sich in feinem Staub ein - Stromsituation dagegen günstig

SPIRIT steckt fest
Oben: Auf diesem Photo, das zurück auf den Pfad, den SPIRIT gekommen ist, geschossen wurde, ist deutlich zu erkennen, daß sich das linke Rad tief in den weichen Staub eingegraben hat, bei dem Versuch voranzukommen. (Photo: NASA/JPL)
Die fünf Räder, die sich am Marserkundungsfahrzeug SPIRIT noch drehen, haben bei den jüngsten Versuchen voranzukommen, deutlich in weichem Untergrund durchgedreht und haben sich zur Hälfte in den Sand eingegraben.

Das Rover-Team aus Ingenieuren und Wissenschaftlern haben jetzt vorübergehend alle Versuche SPIRIT zu bewegen ausgesetzt und planen Simulationstests von Fahroptionen mit einem Testfahrzeug am Strahlantriebslabor (JPL) der NASA im kalifornischen Pasadena.

"SPIRIT ist in einer schwierigen Situation", meinte John Callas vom JPL, der Projektleiter für SPIRIT und seines Zwillings OPPORTUNITY, am Montag. "Wir gehen methodisch und vorsichtig vor. Es könnte Wochen dauern, bis wir versuchen können, SPIRIT erneut zu bewegen. In der Zwischenzeit setzen wir SPIRIT's wissenschaftliche Instrumente ein, um mehr über die physikalischen Eigenschaften des Untergrundes zu lernen, der uns solche Schwierigkeiten bereitet."

Sowohl SPIRIT als auch OPPORTUNITY sind seit mehr als fünf Jahre länger auf dem Mars im Einsatz als die ursprünglich geplanten drei Monate und sind weiter gefahren, als wofür sie ausgelegt waren. Das Rover-Team hat in den vergangenen Jahren Wege entwickelt, mit den verschiedenen Alterungserscheinungen auf beiden Fahrzeugen umzugehen.

SPIRIT war in den letzten zwei Monaten gegen den Uhrzeigersinn von Norden nach Süden um ein niedriges Plateau namens "Home Plate" herumgefahren. Das Erkundungsfahrzeug hatte dabei 122 Meter auf der Route zurückgelegt, bevor er die jetzige Position erreichte.

In der letzten Woche hatte dann das Eingraben der Räder SPIRIT's Bedenken aufgeworfen, daß die Bodenplatte des Rovers inzwischen so niedrig hängen könnte, daß sie auf den Steinen darunter aufsetzen könnte und es so noch schwieriger wird, aus der Situation herauszukommen. Das rechte Vorderrad von SPIRIT läßt sich seit drei Jahren nicht mehr drehen. Mit nur fünf angetriebenen Rädern zu fahren, während gleichzeitig ein immobilisiertes hinterher gezogen wird, erhöht noch die Schwierigkeit der Situation.

Günstigerweise hat bereits dreimal in diesem Monat der Wind einiges von dem Staub, der sich auf den Solarzellen SPIRIT's angesammelt hatte fortgeblasen. Dies erhöht die Fähigkeit des Rovers Strom zu erzeugen.

"Die verbesserte Stromsituation gibt uns mehr Zeit", erklärte Callas. "Wir werden diese Zeit nutzen, um die nächsten Schritte umsichtig zu planen. Wir wissen, daß die Sandstürme jederzeit zurückkehren können, obwohl der Himmel derzeit blau ist."

Probleme im Verhalten von SPIRIT, die Anfang April aufgetreten waren, wie Zeiten von Amnesie, Rechnerneustarts und das Nichtaufwachen für Kommunikationsverbindungen, sind in den letzten drei Wochen nicht mehr aufgetreten, obwohl die Untersuchungen noch die eigentlichen Ursachen dafür noch ermitteln müssen.

Quelle: Strahlantriebslabor (JPL) der NASA
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 14. Mai MMIX