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Statusbericht Freitag, 20. September 2002
ISS-Statusbericht 42/2002
Expedition 5 Besatzung

Expedition 5 Kommandant Walerij Korsun, ISS-Wissenschaftsoffizierin Peggy Whitson und Flugingenieur Sergeij Trestschow beendeten am Freitag, ihrem 107. Tag im All, eine weitere arbeitsreiche Woche. Sie begann am Montag mit der Reparatur der Kohlendioxidfilteranlage (CDRA) im Raumlabor DESTINY durch Whitson und Korsun. Die Anlage, die das Kohlendioxid aus der Stationsatmosphäre herauswäscht, hatte seit dem Start des DESTINY Moduls im Februar 2001 nicht mit voller Kapazität gearbeitet.

Das Problem war eine Undichtigkeit. Erste Berichte deuten darauf hin, daß die Reparatur erfolgreich war. Am Donnerstag nahmen Flugleittechniler im Missionsleitzentrum in Houston die Anlage für einen 24-stündigen Lauf in Betrieb. Am Freitag Mittag berichteten sie, daß die Telemetriedaten einen Betrieb beider Absorber ohne Leistungsverluste, seit sie das erste Mal auf der Station eingeschaltet wurden, anzeigen.

Whitson wurde am Montag vom Administrator der NASA, Sean O'Keefe, der während eines Erde-Weltraum-Gesprächs vom ISS-Flugsteuerungsraum des Missionsleitzentrums mit ihr sprach, zur ISS-Wissenschaftsoffizierin ernannt. O'Keefe meinte, es sei an der Zeit, die Hauptaufgabe der Station, die wissenschaftliche Forschung, auszuweiten.

Während der Woche verwandten Korsun und Trestschow jeden Tag einige Zeit auf das Beladen des unbemannten Versorgungsraumfahrzeugs PROGRESS 8. Es wird am Dienstag von der Station ablegen und Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände mitnehmen. Nach etwa zwei Wochen, in denen russische Flugleittechniker dessen Bordkameras einsetzen werden, um Bilder vom Smog und Rauch über dem Nordosten Rußlands aufzunehmen und zur Erde zu senden, wird der Versorger ein Bremsmanöver ausführen und in der Erdatmosphäre verglühen. Das Abdocken von PROGRESS 8 ist für 15:58 Uhr vorgesehen und wird von NASA TV ab 15:30 Uhr übertragen. Die Übertragung des Andockmanövers von PROGRESS 9, der am 29. September um 19:07 Uhr MESZ am hinteren Andockport des SWESDA-Moduls anlegen soll, wird von NASA TV ab 18:30 Uhr übertragen werden. PROGRESS 9 soll am 25. September vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten.

Am Dienstag nahm Whitson den Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung für eine neue Serie von Experimenten in Betrieb. Bei diesen Experimenten, die in ihrer Gesamtheit als "Untersuchung zur Bildung von Beweglichkeit von Poren" (PFMI) bezeichnet werden, wird eine transpaente Substanz geschmolzen, um zu erforschen, wie sich Blasen in geschmolzenen Materialien bilden und bewegen. Das erste dieser Experimente wurde von ihr am Donnerstag gestartet.

Ebenso stand für die Besatzung das Verpacken von Gegenständen, die mit der Raumfähre ATLANTIS zur Erde zurückgebracht werden sollen. Die Raumfähre soll frühestens am 2. Oktober zur Mission STS-112 aufbrechen und das erste steuerbordseitige Tragwerksegment S1 zur Station bringen. Die Besatzungsmitglieder der ATLANTIS werden während ihres Aufenthaltes auf der Station drei Außeneinsätze durchführen, bei denen hauptsächlich Rohrleitungen für Betriebsflüssigkeiten, Strom- und Datenkabel zwischen dem S1 und dem Rest der Station verbunden werden. Die Außeneinsätze werden von der gemeinsamen Luftschleuse der Raumstation QUEST ausgehen und die Mitglieder der E5 Besatzung haben in dieser Woche bereits einen Teil ihrer Aufmerksamkeit den Vorbereitungen zu diesen Außeneinsätzen gewidmet.

Flugleittechniker führten am Mittwoch eine größere Übung mit dem Stationsarm CANADARM2 durch. Nach dem Austausch des Handrollgelenks durch die Raumfahrer der STS-111 Misson im Juni funktioniert der Arm problemlos. Die Übung beinhaltete die Simulation eines Fehlers (den Ausfall der Stromversorgung eines Gelenks) und das Suchen nach einer Möglichkeit, das Problem zu umgehen. Die Übung konnte zufriedenstellend beendet werden.

Ende der Woche frischte die Besatzung die Stationsluft mit Sauerstoff aus dem PROGRESS 8 Versorger auf.

Die Tätigkeiten am Freitag beinhalteten weitere Arbeiten in Vorbereitung auf die Ankunft der ATLANTIS, indem sie weitere Gegenstände einpackten und per Funk mit den Besatzungsmitgliedern der ATLANTIS über die Außeneinsätze sprachen. Die Forschungsarbeit konzentrierte sich auf das weitergehende Astrokulturexperiment, bei dem das Wachstum von Sojabohnen im Weltraum beobachtet wird, sowie auf das PFMI Experiment, dessen erster Versuch abgeschlossen werden konnte.

Während die wissenschaftlichen Aktivitäten, die Stationswartung und die medizinischen und gesundheitserhaltenden Tätigkeiten, einschließlich der täglichen zwei Fitneßstunden pro Tag, die Woche hindurch fortgesetzt wurden, hatten Korsun Whitson und Trestschow am Dienstag auch Zeit, um mit Schülern aus Ashland, US-Bundesstaat Wisconsin, zu sprechen. Die Besatzungsmitglieder zeigten ein Video über die Fitneßgeräte an Bord und beantworteten Fragen der Schüler.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 22. September MMII