Artikel 9. April 2010 |
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NASA-Chef zeichnet Zukunft der Raumfahrtbehörde nach dem Shuttle
Durch Umstellung gehen viele Arbeitsplätze verloren, doch noch mehr sollen durch die Auflegung neuer Programme geschaffen werden
"Eine sehr ernste und reale Sorge sind die Arbeitsplätze, aber das ist das, was wir Fortschritt nennen", erklärte Bolden in einer Telephonkonferenz. "Wir vergrößern die Anzahl unserer Programme, so daß wir versuchen können, Leute dort in Arbeit zu bringen, die daran interessiert sind, Teil des Raumfahrtprogramms zu sein." Der neue Raumfahrtplan der NASA, der im Februar als Teil von US-Präsident Obamas Haushaltsentwurf für das Jahr 2011 enthüllt wurde, sieht die Beendigung des Constellation-Programms der Behörde vor, das die Entwicklung neuer Trägerraketen und Raumfahrzeuge als Ersatz für die in die Jahre gekommene Raumfährenflotte beaufsichtigt. Die NASA plant nur noch vier weitere Raumfährenmissionen durchzuführen (von denen eine gerade im Gange ist), bevor die Flotte im Herbst außer Dienst gestellt wird. Aber anstatt ein eigenes neues Raumfahrzeug zu bauen, plant die NASA nun ddie Entwicklung von kommerziellen Raumfahrzeugen zu fördern, die Astronauten und Fracht zur Internationalen Raumstation transportieren sollen. Die ISS hat dabei nach dem neuen Plan eine Betriebsverlängerung bis mindestens 2020 (fünf Jahre länger als geplant) erhalten und eine weitere Verlängerung bis mindestens 2028 erscheint möglich. Die Zukunft der amerikanischen Raumfahrt
Aber durch die Reorganisation der 10 NASA-Zentren in den USA wird die Raumfahrtbehörde besser gewappnet sein, um die Raumfahrt-"Vision" des US-Präsidenten auszuführen und mit den neuen Programmen zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, um zumindest einige der tausende Angestellten, die durch die Außerdienststellung der Raumfähren und der Beendigung von Constellation ihre Arbeit verlieren neu zu beschäftigen, wie Bolden erläuterte. "Das, was den Unterschied zu anderen Visionen ausmacht, ist, daß diese hier auf finanziell solidem Boden steht", meinte Bolden. In seinem Haushaltsentwurf sieht Obama eine moderate Erhöhung des NASA-Budget insgesamt vor, gibt aber zusätzlich $6 Milliarden über fünf Jahre für die Förderung der kommerziellen Raumfahrtindustrie frei. Der Plan gibt außerdem einen erneuten Impuls in die Entwicklung von grundlegenden Technologien und wissenschaftlicher Forschung. Die Verantwortlichen der NASA hoffen, daß durch die Verlagerung der Starts von Astronauten auf den kommerziellen Sektor mehr Mittel frei werden, um ehrgeizigere Missionen zur Erkundung des Mondes, des Mars, der Asteroiden oder der Lagrange-Punkte, stabilen Punkten im All, die ideal für die Errichtung von Treibstofflagern oder gigantischen Weltraumteleskopen sind, zu verfolgen. Der US-Kongreß muß dem vom US-Präsidenten vorgeschlagenen Raumfahrtplan aber erst noch zustimmen. Präsident Obama wird am 15. April am Kennedy Raumfahrtzentrum der NASA in Florida erwartet, wo er mehr Details über seine Raumfahrtplan preisgeben will. Unter anderem wird erwartet, daß er bekanntgeben wird, daß eine abgespeckte Version der ORION-Kapsel doch noch als Rettungsboot für die ISS weiterentwickelt werden soll, und ob es eine weiter Space Shuttle Mission mit dem Außentank und den Startraketen, die für eine mögliche Rettungsmission im Rahmen der letzten Mission STS-133 bereit liegen, geben wird. "Es gibt eine Menge großer Gelegenheiten hier für die NASA und die Nation, und ich denke, daß noch viele stolze Momente vor uns liegen", meinte Bolden. Die neuen Aufgaben der NASA-Zentren:
2 Johnson Raumfahrtzentrum (JSC), Houston, Texas
3 Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC), Florida
4 Ames Forschungszentrum (ARC), Moffett Field, Kalifornien
5 Dryden Flugforschungszentrum (DFRC), Edwards, Kalifornien
6 Laboratorium für Strahlantriebe (JPL), Pasadena, Kalifornien
7 Stennis Raumfahrtzentrum (SSC), Mississippi
8 Marshall Raumflugzentrum (MSFC), Huntsville, Alabama
9 Glenn Forschungszentrum (GRC), Cleveland, Ohio
10 Goddard Raumflugzentrum (GSFC), Greenbelt, Maryland
11 Langley Forschungszentrum (LaRC), Hampton, Virginia
Quelle:
Space.com
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