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Artikel 11. März 2010
ISS-Partner setzen 2028 als Zertifizierungsziel
Derzeit Betrieb der Station bis 2020 so gut wie sicher - weiterer Nutzung stehen keine technischen Widerstände im Weg

Die ISS
Oben: Die Internationale Raumstation, wie sie nach dem Ablegen von der Raumfähre ENDEAVOUR aus gesehen wurde. (Photo: NASA)
Hochrangige Leiter des ISS-Programms sind in dieser Woche in Tokio zusammengekommen, um die Betriebsverlängerung des Orbitalkomplexes bis mindestens 2020 und vielleicht sogar bis 2028 zu besprechen, wie sie in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgaben.

Das Gipfeltreffen der Agenturen war das erste, seit das Weiße Haus Plänen zur Verlängerung der NASA-Unterstützung der Internationalen Raumstation von 2015 bis 2020 zugestimmt hatte.

"Die Leiter der Agenturen bestätigten erneut die Wichtigkeit der vollen Ausnutzung des wissenschaftlichen, technologischen, nutzungstechnischen und bildungstechnischen Potentials. Sie merkten an, daß keine technischen Beschränkungen für einen fortgesetzten Betrieb der ISS über den derzeitigen Planungshoriziont von 2015 bis 2020 hinaus festgestellt werden konnten und daß die Partner zur Zeit daran arbeiten, die Elemente in der Umlaufbahn bis mindestens 2028 zu zertifizieren", ließ sich in der gemeinsamen Erklärung lesen.

Die Verantwortlichen wählten die Zertifizierung 2028, weil dieses Jahr den 30. Jahrestag des Starts der ersten russischen Komponente des Außenposten markiere, wie die NASA verlauten ließ.

Michael Suffredini, der ISS-Programmleiter der NASA, erklärte im Januar, daß die Ingenieure bereits durchaus der Ansicht seien, daß der Komplex strukturell in der Lage sei, über das Jahr 2020 hinaus betrieben zu werden.

Das ISS-Programm wird gemeinsam von den Raumfahrtagenturen und -behörden der Vereinigten Staaten, Rußlands, Europas, Japans und Kanadas betrieben.

"Die Leiter der Agenturendrückten ihr starkes gegenseitiges Interesse in der Fortsetzung des Betriebs und der Nutzung [der Raumstation] aus, solange wie die Vorteile der Ausnutzung der ISS gezeigt werden können", erläuterte die Pressemitteilung.

Dieser Sprachgebrauch stimmt nahezu mit bereits im Vorfeld gemachten Äußerungen von höheren Verantwortlichen anderer Partner an der Raumstation, insbesondere aus Europa, überein.

DRAGON-Kapsel an der ISS
Oben: Ein kommerzielles DRAGON Frachtraumfahrzeug von SpaceX angekoppelt an der ISS. (Abbildung: SpaceX)
"Sie bestätigten, daß ein Finanzhaushalt 2011, der mit dem von der US-Regierung beantragten übereinstimmt, es den Vereinigten Staaten erlauben würde, den Betrieb und die Nutzung der ISS bis mindestens 2020 fortzusetzen", hieß es in der Presseerklärung. "Sie unterstrichen ihre gemeinsame Absicht, die notwendigen Verfahren innerhalb der jeweiligen Regierung einzuleiten, um später in diesem Jahr einen Konsens für die Weiterführung der ISS in die nächste Dekade zu erreichen."

Detaillierte Pläne müssten bald aufgestellt werden, um bis zum Ende des Jahres 2010 mit der Unterzeichnung von Verträgen für Ersatzteile zu beginnen, hatte Suffredini im Januar erklärt. Ingenieure denken, daß elektrische Batterien zu den ersten Gegenständen gehören können, die ausgetauscht werden müssen.

"Vorausschauend haben die Leiter der Agenturen die Bedeutung der Nutzungssteigerung und Betriebseffizienz der ISS in allen Belangen diskutiert, einschließlich dem Finden und der Koordination von Nutzwerten im gesamten ISS-Programms und der Sicherstellung der effizientesten Nutzung der wichtigsten Kapazitäten, wie Raumtransport für Mannschaften und Fracht, für das Weiterleben des Programms."

Zusätzliche Versorgungsflüge werden notwendig sein, um noch mehr Fracht und Ausrüstung zur Raumstation zu schaffen. Bislang haben die Partner nur Missionen bis 2015 fest geplant.

Rußland stellt PROGRESS-Transporter bereit, Europa und Japan die Raumfahrzeuge ATV und HTV und die Vereinigten Staaten haben Verträge mit SpaceX und Orbital Sciences für kommerzielle automatisierte Versorgungsmissionen.

Quelle: Spaceflight Now
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 15. März MMX