Artikel 21. April 2010 |
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VENUS EXPRESS surft auf der Atmosphäre unseres Nachbarplaneten
Raumsonde führt Luftdichtemessungen durch Anstellen ihrer Solarzellenflächen durch
Während der fünf Luftwiderstandsmessungen in der letzten Woche wurden die Solarzellenflächen und die Steuerungssysteme als ein einziger riesiger Sensor betrieben, wobei die Solarzellenflächen in verschiedene Anstellwinkel zur Flugrichtung gedreht wurden. Diese spezielle Konfiguration setzte die Flügel den verschwindend geringen Fitzelchen der Restatmosphäre aus, die bis an die Grenze zum All um die Venus herum heranreichen und dabei ein winziges aber meßbares aerodynamisches Drehmoment auf den Satelliten ausüben. Dieses Drehmonent kann sehr präzise anhand der Größe des korrigierenden Drehmomentes gemessen werden, das von den Steuermomentenkreiseln entgegengesetzt werden muß, damit das Raumfahrzeug seine Lage im All beibehalten kann. Windmühlenflügel nachahmen Angefangen am Montag wurden die Solarzellenflügel durch fünf sich täglich ändernde Reihen von Ausrichtungen gedreht. Während eine Fläche senkrecht zur Flugrichtung angestellt blieb, wurde das andere in Schritten gedreht, wodurch sich allmählich auch das Drehmoment erhöhte, das von den Kreiseln ausgeglichen werden mußte. Am letzten Tag, dem 16. April, wurden die Solarzellenflügel wie die Flügel einer Windmühle um plus und minus 45° zur Atmosphärenströmung gedreht, um weitere Informationen über das Verhalten der Moleküle in der Atmosphäre zu gewinnen, die von den Solarzellenflächen abprallen. Ein sehr fähiger Satellit
Camino erläuterte, daß das Missionsbetriebsteam die Ergebnisse der letzten Woche genau analysieren werde, um eine optimierte Konfiguration für die Luftwiderstandskampagnen im Oktober und in 2011. Luftwiderstandstests waren bereits in 2008, 2009 und im Februar 2010 durchgeführt worden. Fortgesetzt positive Ergebnisse könnten es VENUS EXPRESS ermöglichen, anspruchsvollere Untersuchungen tiefer in der Atmosphäre durchzuführen, die von enormen Interesse für die Planetenwissenschaftler sind. Die Solarzellenflächen von VENUSEXPRESS bestehen aus zwei symmetrischen
Flügeln, die Gallium-Arsenid-Zellen tragen. Ihre Gesamtfläche von 5,7 Quadratmeter
können in der Umalufbahn der Venus bis zu 1400 W Strom erzeugen. Quelle:
ESA
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