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Bericht 6. Juni 2005
Opportunity rollt wieder frei
Mars Rover entkommt Sanddüne, die ihn über einen Monat lang festgehalten hat

OPPORTUNITY wieder auf festem Grund
Oben: Dieses Bild wurde von der Navigationskamera OPPORTUNITYs aufgneommen, kurz nachdem der Rover wieder gut befahrbaren Boden erreicht hatte; ein Stück des Weges zurück, den er gekommen war. (Photo: NASA/JPL)
Ingenieure und Missionsleiter der Marserkundungsfahrzeuge der NASA jubelten, als Bilder von der Marsoberfläche bestätigten, daß OPPORTUNITY erfolgreich einer Sandfalle entronnen ist.

Rund 174 Millionen Kilometern entfernt hatte das Mars-Rover-Team vom Laboratorium für Strahlantriebe der NASA (JPL) im kalifornischen Pasadena fünf Wochen lang unermüdlich daran gearbeitet, das Fahrzeug zu befreien. Die Unterstützung der weit entfernten Straßenmeisterei war ein mühsames Unternehmen, um alle sechs Räder, die bis zu den Oberkanten im weichen Sand einer kleinen Marsdüne eingesunken waren, wieder freizubekommen.

"Nach einem nervenaufreibenden Monat harter Arbeit, ist das Rover-Team erfreut und erleichtert, die Räder schließlich wieder auf dem Sand rollen, statt halb darin vergraben zu sehen", meinte Jeffrey Biesiadecki, ein für die Bewegung der Rover verantwortlicher Ingenieur.

Die Antriebskraft auf den Boden zu übertragen war in der gewellten Düne aus vom Wind aufgehäuftem Staub und Sand, in die OPPORTUNITY am 26. April hineingefahren war, schwierig. In den folgenden Wochen produzierten die Räder so viele Umdrehungen, um 192 Meter zurückzulegen, doch bei der geringen Bodenhaftung konnte das nur in einen Meter echte Fahrstrecke umgesetzt werden. Das Rover-Team führte diese Fahrt in kleinen vorsichtigen Etappen zwischen dem 13. Mai und 4. Juni durch.

"Wir haben vorsichtig ausprobiert, wie wir den Rover aus dem Sand herausbekommen könnten. Dann folgten wir mit viel Geduld der Strategie, die wir in den Versuchen entwickelt hatten und überwachten jeden Schritt auf dem Weg", erklärte Biesiadecki. "Wir hoffen, OPPORTUNITY schon bald wieder mit reichlich wissenschaftlicher Erkundungsarbeit beschäftigt zu sehen."

OPPORTUNITY im Sand
Oben: Auf dieser Aufnahme vom 27. Mai erkennt man, wie tief sich die Räder des Rovers in den feinen Sand eingegraben hatten. Nur 0,5% der Radbewegung konnte in Vorwährtsfahrt umgesetzt werden. Der Rest war Schlupf. (Photo: NASA/JPL)
OPPORTUNITYs nächste Aufgabe ist, diese Stelle zu untersuchen, um herauszufinden, was an dieser Bodenwelle anders ist, als bei den vielen, die man zuvor problemlos überquert hatte. "Nachdem wir dieses gebiet analysiert haben, werden wir in der Lage sein, für das vor uns liegendene Terrain eine sichere Fahrplanung zu erstellen", sagte der Projektleiter am JPL, Jim Erickson.

Sowohl SPIRIT als auch OPPORTUNITY waren unter den rauen Bedingungen des Mars viel länger aktiv tätig, als man ursprünglich erwartet hatte. Sie haben in der über einem Jahr erweiterte Mission die Geologie an zwei gegenüberliegenden Stellen des Mars' erforscht, nachdem sie ihre dreimonatige Primärmission im April 2004 beendet hatte.

"Zu allererst einmal werden wir einen genauen Blick auf das Zeug werfen, in dem wir stecken geblieben sind", meinte Dr. Steve Squyres von der Cornell Universität in Ithaca, US-Bundesstaat New York. Er ist der hauptverantwortliche Wissenschaftler ffür die wissenschaftlichen Instrumente der Mars-Rover. "Danach werden wir eine vorsichtige Reihe von Fahrten durchführen, mit denen wir uns wieder nach Süden wenden. Im Süden ist, wie wir denken, wissenschaftlicht am meisten zu holen, deshalb werden wir auch weiterhin dahin wollen."

Schon kurz nach der Landung im Januar 2004 hatte OPPORTUNITY geschichteten Felsuntergrund gefunden, der geologische Hinweise auf einen früheren seichten See enthielt. SPIRIT fand erst ein Jahr später ausgedehnten geschichteten Felsuntergrund, nachdem er über drei Kilometer weit gefahren und in die Columbia-Hügelkette hinaufgestiegen war.

Quelle: NASA/JPL Pressemitteilung 2005-095


letzte Änderung am 7. Juni MMV