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Artikel 4. November 2008
Ende naht für Mars Phoenix Lander Mission
Obwohl mit schwindendem Sonnenlicht schwächer werdend, telephoniert der Lander immer noch nach Hause

Der Mars Phoenix Lander der NASA klammert sich am Leben und kommuniziert täglich mit den Missionsleittechnikern, obwohl seine Stromversorgung täglich schwächer wird.

Phoenix hatte bis zum 30. Oktober täglich mit den Missionswissenschaftlern kommuniziert, als das Raumfahrzeug plötzlich stumm wurde, weil ein Abfall in der zur Verfügung stehenden Leistung es in den sicheren Modus versetzen ließ.

Die Raumsonde ist jetzt den sechten Monat auf der Marsoberfläche, das doppelte der ursprünglich geplanten Missionsdauer. Phoenix hat an seiner Landestelle Proben von Marserde und der steinhart gefrorenen Wasserschicht unter der Oberfläche ausgebaggert und nach Anzeichen für eine mögliche Bewohnbarkeit des Mars in seiner Vergangenheit analysiert.

Phoenix nähert sich dem Ende seiner Mission im selben Maße, wie der Teil des Tages, den die Sonne über dem Horizont seiner arktischen Landestelle verbringt, kürzer wird. Staub, der durch einen Sturm in der letzten Woche aufgewirbelt wurde, was zum Ausfall von Phoenix beigetragen hat, blockiert immer noch einiges von dem bißchen Sonnenlicht, das die Sonnenzellen des Raumfahrzeugs erreichen will.

Informationen, die die NASA am vergangenen Wochenende erreicht haben, zeigen, daß Phoenix jeden Nachmittag oder Abend der Strom ausgeht, aber wieder zum Leben erwacht, wenn die Solarzellen am Morgen wieder Sonnenlicht auffangen.

"Das ist genau das Szenario, das wir für die Endphase der Mission erwartet hatten, obwohl sie der Sandsturm ein paar Wochen früher eingeleitet hat, als wir gehofft hatten", meinte Phoenix-Projektleiter Barry Goldstein vom Strahlantriebslabor (JPL) der NASA im kalifornischen Pasadena. "Wir werden versuchen, noch einige zusätzliche Forschungsergebnisse aus den noch verbleibenden Tagen herauszuholen. Jeder Tag könnte der letzte sein."

Missionsingenieure am JPL und bei Lockheed Martin Raumfahrtsysteme in Denver, Colorado, versuchen diese Woche noch Anweisungen für wissenschaftliche Aktivitäten zu Phoenix zu übertragen, die dann in seinem Flash-Speicher abgelegt werden und ausgeführt werden sollen, wenn der Lander morgens erwacht.

"Wetterbeobachtungen sind jetzt unsere oberste Priorität", erklärte der hauptverantwortliche Phoenix-Wissenschaftler Peter Smith. "Wenn noch genügend Strom da sein sollte, werden wir versuchen auch Messungen mit der Leitfähigkeitssonde zu machen, die im Boden steckt, und vielleicht auch ein paar Bilder vom zunehmenden Frost."

Phoenix hat im vergangen Monat damit aufgehört, Erd- und Eisproben auszugraben. Das Team hatte einen der vier noch nicht befüllten Öfen des Analysators für Thermisches und Freigesstztes Gas (TEGA), der die Proben aufbackt und seine Zusammensetzung analysiert, beschickt. Zwei weitere Öfen wurden ohne Proben geschlossen, um Hintergrundmessungen durchzuführen und einer blieb ganz leer, wie Smith gegenüber Space.com erklärte.

Das Team hatte versucht, mit dem Robotarm des Landers eine Probe, die sich in der Öffnung des Feuchtchemielabors verkantet hatte, hineinzustoßen, aber keinen Erfolg damit gehabt.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 5. November MMVIII