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Artikel 18. Dezember 2009
Noch keine Entscheidung über Zukunft des Mondprogramms
Informelles Treffen von Obama und Bolden im Weißen Haus - Berichte über Budgeterhöhung und Programmänderungen noch "reine Spekulation"

Sprecher des Weißen Hauses erklärten am 18. Dezember, zwei Tage nach einem Treffen von US-Präsident Obama mit dem NASA-Administrator Charles Bolden im Ovalen Büro, daß bislang noch keine Entscheidung über das Schicksal des Mondprograms der NASA gefällt wurde.

ARES-Raketenfamilie
Oben: Eine Kollage der Trägerraketen des Constellation-Programms der NASA, ARES 1 (links) und ARES 5 (rechts). (Abbildung: NASA)
Obama und Bolden hatten sich am Mittwochnachmittag, 16. Dezember getroffen, um über die Arbeit und die Ergebnisse der Augustine-Kommission zu sprechen, einem Expertenausschuß, der im Oktober in ihrem Bericht Optionen über die Zukunft des bemannten Raumfahrtprogramms der USA benannt hatte.

Laut eines Berichtes der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Science" vom Donnerstag Abend plane Obama eine Erhöhung des NASA Budgets für 2011 um $1 Milliarde. Mit diesem Geld solle eine neue Schwerlastträgerrakete finanziert werden und der derzeitige ARES 1 Raketenentwurf würde zugunsten kommerzieller Personentransportdienste in die Erdumlaufbahn verworfen.

Die ARES 5 Rakete ist derzeit NASA's Entwurf für einen Schwerlastträger. Ingenieure studieren aber auch andere Entwürfe, die noch näher am Space Shuttle angelehnt sind.

Verantwortliche der NASA und des Weißen Hauses behaupten zwar, daß derartige Berichte reine Spekulation seien, geben aber selbst keine Informationen preis, wann mit der Verkündung einer Entscheidung gerechnet werden kann. Die Regierung wird ihren Haushaltsplan für das Jahr 2011 im Februar vorlegen.

"Das Treffen mit Bolden war rein informeller Natur, es wurden keine Entscheidungen gefällt", erklärte Nick Shapiro, Sprecher des Weißen Hauses.

Die Augustine-Kommission hatte in ihrem Abschlußbericht im Oktober insgesamt acht Optionen benannt. Die meisten dieser Optionen verwarfen die ARES 1 Trägerrakete und verlassen sich auf den privaten Sektor für bemannte Starts zur Internationalen Raumstation in der Erdumlaufbahn.

Der Bericht des Kommittees befand, daß das Constellation-Programm der NASA durch Unterfinanzierung nicht einzuhaltende Zeitpläne bedroht wird. Ein robustes (Weltraum-)Erkundungsprogramm würde bis zu $3 Milliarden pro Jahr mehr benötigen, wie die Ausschußmitglieder erklärten.

Ein Ziel des bemannten Weltraumerkundungsprogramms wird ebenfalls in Frage gestellt. Das Constellation-Programm konzentriert sich auf die Erkundung des Mondes, aber andere Optionen könnten Astronauten zum Mars und zu erdnahen Asteroiden bringen.

Obama und Bolden diskutierten die Arbeit des Kommittees während ihres Treffens am Mittwoch.

"Der Präsident bestätigte sein Festhalten an bemannter Weltraumerkundung und an dem Ziel sicherzustellen, daß die Nation sich auf einem nachhaltigen Kurs zur Erfüllung ihrer Bestrebungen im All befindet", erklärte Shapiro. "Vor dem Hintergrund ernster Herausforderungen beim existierenden Programm hat die Augustine-Kommission mehrere Schlüsselergebnisse und eine Reihe von Optionen präsentiert, wie diese Nation ihr zukünftiges bemanntes Raumfahrtaktivitäten verbessern kann. Beide sprachen über die Arbeit des Administrators bei der NASA und sie diskutierten auch die Analyse der Augustine-Kommission."

Quelle: Spaceflight Now
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 3. Januar MMX