Artikel 11. Februar 2009 |
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Aussehen von Indiens erstem bemanntem Raumfahrzeug enthüllt
Kapsel soll Jungfernflug im Jahr 2015 absolvieren - Start auf modernisierter GSLV-Trägerrakete
Auf ihrem bemannten Jungfernflug soll die weitestgehend autonome drei Tonnen schwere Kapsel der ISRO mit einer zweiköpfigen Besatzung die Erde sieben Tage lang in rund 400 km umkreisen, wie der Vorsitzende der ISRO, G. Madhavan Nair am 3. Januar auf dem Indischen Wissenschaftskongreß in Shillong verkündete. Die Kapsel wird für eine Besatzung von drei Personen ausgelegt und eine aufgewertete Version wird mit Rendezvous- und Andockfähigkeiten ausgestattet sein. ISRO-Sprecher S. Satish erklärte am 10. Januar gegenüber Space News, daß das Programm ausgehend vom Jahr 2007 über acht Jahre hinweg rund 100 Milliarden Rupien (ca. €1,5 Milliarden) verschlingen wird. Die bemannte Mission war formell im Jahr 2006 der Regierung vorgeschlagen worden.
Die notwendige Missionsinfrastruktur beinhalte eine neue Startrampe am Satish Dhawan Raumfahrtzentrum bei Sriharikota, erklärte Satish. Eine weitere Schlüsseleinrichtung sei ein Astronauten-Ausbildungszentrum, das in Bangalore entstehen soll. Als ein Vorläufer für bemannte Raumflüge hatte die ISRO im Januar 2007 eine 550 kg schwere Raumkapsel gestartet und intakt geborgen, womit sie ihre Fähigkeit demonstriert hat, hitzebeständige Werkstoffe zu entwickeln, die für den atmosphärischen Wiedereintritt notwendig sind. Indien hatte außerdem im letzten Jahr eine meilensteinsetzende Mondsonde, CHANDRAYAAN-1, in die Mondumlaufbahn gebracht. Aber mehrere Schlüsselfähigkeiten müssen noch entwickelt werden, darunter eine für die Beförderung von Menschen geeignete Trägerrakete mit Verbesserungen in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit, Lebenserhaltungssysteme, Rettungs- und Bergungssysteme, ein robotischer Manipulator, und neue Missionsleit- und -steuerungssysteme, erläuterte Satish. Satish führte aus, die Astronautenkapsel solle auf der Spitze einer modifizierten Version der Geostationäre-Satelliten-Trägerrakete (GSLV) Mark 2, die derzeit in der Entwicklung ist, gestartet werden. Die GSLV Mark 2 wird ein im eigenen Land entwickeltes kryogenes Oberstufentriebwerk einsetzen; die derzeit für Starts verwendete Mark 1 Version nutzt noch einen von Rußland bereitgestellten Oberstufenmotor. Der erste Testflug einer GSLV Mark 2 in der Standard-Variante ist für nächstes Jahr geplant.
Gemäß des Abkommens wird ein indischer Kosmonaut bereits im Jahr 2013, noch vor der geplanten ISRO-Mission von 2015, an Bord eines russischen Sojus-Raumfahrzeugs in's All fliegen, erklärte Satish. Roskosmos werde auch bei der Auswahl und der Ausbildung von Raumfahreranwärtern und bei der Fertigung des Orbitalfahrzeugs der ISRPO helfen. Rußland und Indien haben eine langjährige Zusammenarbeit in Bezug auf Raumfahrtprojekte zurückblicken. Im Jahr 1984 wurde Rakesh Sharma der erste Inder, der in's All flog, damals noch in einer Sojus-Kapsel zur Raumstation Saljut 7. Zur Zeit sind nur Rußland, die USA und China in der Lage mit eignenen Raumfahrzeugen Astronauten in den Weltraum zu befördern. China ist dem exklusivem Club im Jahr 2003 mit einer durch russische Unterstützung entwickelten Kapsel beigetreten. Quelle:
Space.com, Space News
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