Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan
STS-104/ATLANTIS;
Aufstellung
über die planmäßigen Countdownunterbrechungen;
Aktivitäten
der Mannschaft am Starttag.
Informationen
zur letzten ATLANTIS-Mission:
STS-98
Aktuelle
Statusberichte:
Missionsberichte:
25.
Juli 2001, Mittwoch, 14. Missionstag
ATLANTIS
ist heute morgen um 5:39 Uhr MESZ auf der Landebahn des Kennedy Raumfahrtzentrum
in Cape Canaveral Florida aufgesetzt. Damit wurde die 103. Space Shuttle
Mission nach 200 Umläufen und 12 Tagen, 18 Stunden und 36 Minuten
erfolgreich beendet. Die Wetterbedingungen waren nahezu perfekt.
Die
(inoffiziellen) Landezeiten sind:
Aufsetzen
des Hauptfahrwerks -- 5:38:55 Uhr MESZ (12 Tage, 18 Stunden, 34 Minuten,56
Sekunden)
Aufsetzen
des Bugfahrwerks ---- 5:39:10 Uhr MESZ (12 Tage, 18 Stunden, 35 Minuten,
11 Sekunden)
Stillstand
der Räder ---------------- 5:40:38 Uhr MESZ (12 Tage, 18 Stunden,
36 Minuten, 39 Sekunden)
ATLANTIS
wird gegen 11 Uhr zum Orbiterabfertigungswerk (OPF) Halle 2 für den
Beginn der Überholung und für die Abfertigung zur nächsten
Mission zur ISS, STS-110, Anfang nächsten Jahres geschleppt.
(Photo:
NASA/KSC)
24.
Juli 2001, Dienstag, 13. Missionstag
Aufgrund
schlechten Wetters mußte die für heute morgen 6:38 Uhr geplante
Landung um 24 Stunden verschoben werden. Da für Florida aber Wetterbesserung
vorausgesagt wird, hat die Shuttlemissionsleitung darauf verzichtet, eine
Landegelegenheit in Kalifornien (Edwards AFB) wahrzunehmen.
Die
beiden Landegelegenheiten für morgen, Mittwoch früh sind
1.
5:39 Uhr MESZ und
2.
7:15 Uhr MESZ
Sollte
sich das Wetter in Südflorida wider Erwarten doch nicht genügend
verbessern, bleibt immer noch eine Option für eine Landung im Westen.
23.
Juli 2001, Montag, 12. Missionstag
Dieser
Tag wurde der Vorbereitung auf die für morgen früh geplante Landung
am Kennedy Raumfahrtzentrum gewidmet. Kommandant und Pilot testeten erfolgreich
die Manövriertriebwerke der Raumfähre, die benötigt werden,
um das Raumfahrzeug für das Bremsmanöver und den Wiedereintritt
in die jeweils richtige Lage zu bringen. Danach überprüften sie
auch die aerodynamischen Steuerflächen, die "Ruder", die nach dem
Wiedereintritt für die Steuerung des dann zum Segelflugzeug gewordenen
Shuttles verwendet werden. Auch dieser Test verlief erfolgreich, so daß
der "fliegende Backstein", wie die Raumfähre scherzhaft wegen ihrer
Flugeigenschaften genannt wird, bereit für die Rückkehr zur Erde
ist.
Kavandi,
Gernhardt und Reilly haben unterdessen nahezu die gesamte Ausrüstung,
die sie während der Mission und der acht Tage an Bord der ISS verwendet
haben, verstaut. Auch die 1150 kg Material, das sie von der Station zurück
zur Erde bringen, wurden sicher verpackt.
An
Bord der internationalen Raumstation haben die drei Besatzungsmitglieder
ihren freien Tag genossen. Kommandant Jurij Usatscheff und die Flugingenieure
Susan Helms und James Voss haben einige Zeit mit den Flugleittechnikern
in Houston und Moskau konferiert, was in den nächsten Tagen an Arbeit
ansteht und was nach dem Besuch der ATLANTIS wieder aufgeräumt werden
muß. Außerdem müssen sie sich für den nächsten
Besuch einer Raumfähre, der DISCOVERY, Anfang August und ihrer Ablösung
vorbereiten.
Das
Lied des Tages war übrigens "Orinoco" von Enya, das um 23:36 Uhr MESZ
für Gernhardt gespielt wurde.
22.
Juli 2001, Sonntag, 11. Missionstag
Heute
war der Tag des Abschieds. Die Besatzung der ATLANTIS sagte heute den drei
Expedition 2 Besatzungsmitgliedern der internationalen Raumstation Lebewohl
nach einer erfolgreich durchgeführten Mission und lassen nach 196
Stunden und 46 Minuten Aufenthalt auf dem orbitalen Außenposten,
eine weitestgehend unabhängig operierbare Station mit einer eigenen
komfortablen Luftschleuse zurück. Dies markiert das Ende des ersten
Bauabschnittes. In den letzten 12 Monaten hat die Gesamtmasse der Raumstation
dabei um insgesamt 77 Tonnen zugenommen. Dazu gehörten das Service-Modul
SWESDA, die Z-1 Trägerstruktur, der P6 Träger mit seinen 72 Metern
langen Solarzellenflächen, der Andockadapter PMA 3, das US-Laboratorium
DESTINY, der CANADARM2 und das Luftschleusenmodul QUEST.
Die
ATLANTIS-Besatzung wurde heute nacht um 23:14 Uhr MESZ mit dem Lied "Who
Let The Dogs Out" von den Baha Men, das für Pilot Hobaugh gespielt
wurde, geweckt.
Nach
der herzlichen Verabschiedung wurden um 4 Uhr die Schotten im Verbindungstunnel
zwischen der Raumfähre und der ISS geschlossen. Knapp 3 Stunden später,
um 6:54 Uhr, löste Pilot Hobaugh die Klammern, und Raumfähre
und Raumstation wurden von den Federn des Andockmechanismusses sanft voneinander
getrennt.
Links:
Nicht lange nach der Trennung der beiden Raumfahrzeuge wurde diese Aufnahme
von der internationalen Raumstation mit der neu installierten Luftschleuse
QUEST (links hinter dem Robotarm) gewonnen. (Photo: NASA/JSC)
Hobaugh
stand an den Kontrollen des hinteren Flugdecks, als er den Shuttle in eine
Runde um die ISS steuerte, so daß die Besatzungsmitglieder die Station
und vor allem die Luftschleuse mit ihren vier Gastanks noch einmal von
allen Seiten begutachten und photographieren konnten.
Um
8:14 Uhr MESZ schließlich feuerte er die Triebwerke des Orbitalmanövriersystems
und beendete so den Formationsflug der beiden Raumfahrzeuge. ATLANTIS fliegt
nun einer voraussichtlichen Landung am Dienstag morgen um 6:37 Uhr auf
der landebahn des Kennedy Raumfahrtzentrums entgegen.
Die
gesamte Besatzung nahm sich dann etwas Freizeit, um mit CNN über die
Mission zu reden, bevor sie um 14:30 Uhr zu Bett gingen. Sie werden um
0:34 Uhr geweckt werden, um mit dem Verstauen der Ausrüstung und der
Vorbereitung des Shuttles für den Wiedereintritt und der Landung zu
beginnen.
Auf
der Station wird die Expedition 2 Besatzung um 20 Uhr zu Bett gehen. Morgen
wird sie einen Tag frei nehmen, was sie nach der arbeitsreichen Zeit des
ATLANTIS-Besuches auch nötig haben, und danach wieder ihren regulären
Arbeitsplan wieder aufnehmen. Die Besatzung ist jetzt 136 Tage im All.
Auf der nächsten Space Shuttle Mission Anfang August wird sie von
der Expedition 3 Besatzung (Kommandant Frank Culbertson und die Flugingenieure
Wladimir Deschurow und Michail Tjurin) abgelöst, die mit der Raumfähre
DISCOVERY zur Mission STS-105 aufbrechen werden.
21.
Juli 2001, Samstag, 10. Missionstag
Der
heutige Tag sah den ersten Außeneinsatz, der ausschließlich
von der ISS aus durchgeführt wurde und die Station damit erheblich
unabhängiger im weiteren Aufbau, Wartung und Instandsetzung machte.
Er begann um 23:04 Uhr MESZ mit dem Lied "I Could Write A Book" aus dem
Film "Harry und Sally", das für Kommandant Steven Lindsey gespielt
wurde.
Der
Außeneinsatz war auch der erste, der primär vom ISS-Kontrollzentrum
in Houston aus geleitet wurde und die Premiere für ein neues Voratmungsverfahren,
bei dem mit speziellen intensiven körperlichen Übungen der im
Blut gelöste Stickstoff aus dem Körper herausgetrieben wird,
was die Raumfahrer vor der als "Caisson-" oder "Taucherkrankheit" bekannte
Bläschenbildung im Blut bewahrt.
Links:
Nach Absolvierung des dritten und letzten Außeneinsatzes der STS-104-Mission
kehrt Astronaut James Reilly in die neue ISS-Luftschleuse QUEST zurück.
(Photo: NASA/JSC)
Die
Missionsspezialisten Mike Gernhardt und Jim Reilly verließen die
neue Luftschleuse um 6:35 Uhr MESZ und beendeten ihren Weltraumspaziergang
genau 4 Stunden und 2 Minuten später, um 10:37 Uhr ebenfalls wieder
dort. In Zusammenarbeit mit dem Operateur des Stationsarms CANADARM2, Expedition
2 Flugingenieur James Voss, und dem Operateur des Manipulatorarms der Raumfähre,
Kommandant Steven Lindsey, brachten die Montagearbeiter des Weltraumzeitalters
einen Stickstoffversorgungstank an der Außenhülle der Luftschleuse
an. Damit wurde die Installation der zwei Stickstoff- und Sauerstoffgasdrucktanks
abgeschlossen, die benötigt werden, um die Luftschleuse unter Druck
zu setzen und die Raumanzüge wieder aufzuladen. ATLANTIS-Pilot Charles
Hobaugh und Stationskommandant Jurij Usatscheff koordinierten die Tätigkeiten
im Weltall von drinnen, während Flugingenieurin Susan Helms die Bedienung
des Stationsarms unterstützte.
Rechts:
Während des Außeneinsatzes von Reilly und Gernhardt bedient
STS-104-Kommandant Steven Lindsey den Manipulatorarm der ATLANTIS. In der
ISS wird gleichzeitig der Stationsarm CANADARM2 von Jim Voss zur Unterstützung
der Montage des vierten Druckgastanks bedient. (Photo: NASA/JSC)
Die
Evakuierung der Luftschleuse dauerte länger als erwartet, etwa 40
Minuten anstatt der veranschlagten 7 Minuten. Flugleittechniker und Ingenieure
haben noch nicht herausgefunden, warum das Druckausgleichsventil am Ausstiegskammerschott
so langsam reagiert hat, sind aber dabei die Daten und Berichte der Besatzung
auszuwerten.
Während
des dritten Außeneinsatzes der Mission bewegten sich Gernhardt und
Reilly Hand über Hand den Mast zu den Solarzellenflächen des
Photovoltaikmoduls P6 hinauf, um einen Blick auf ein Drehgelenk zu werfen,
daß den Flächen erlaubt, sich optimal nach der Sonne auszurichten.
Sie konnten keine sichtbaren Hinweise erkennen, die zu den ungewöhnlich
hohen Stromwerten führen, die die Flugleittechniker am Boden festgestellt
haben.
Links:
Während des Außeneinsatzes waren die Astronauten (hier Michael
Gernhardt, erkennbar an den roten Streifen am Tornister und an den Oberschenkeln)
mit der Montage des vierten Druckgastanks am Schleusenmodul QUEST beschäftigt.
Außerdem kletterten sie den Mast des Photovoltaikmoduls P6 hinauf,
um einen Blick auf das Drehgelenk zu werfen, mit dem die Sonnenzellenflächen
nach der Sonne ausgerichtet werden. (Photo: NASA/JSC)
Der
erfolgreich durchgeführte Bauauftrag bringt die Gesamtzeit für
Außeneinsätze von der Station aus auf 4 Stunden und 21 Minuten,
sowie die für den Aufbau der Raumstation in 24 Weltraumspaziergängen
aufgewendete Gesamtzeit auf 155 Stunden und 39 Minuten.
20.
Juli 2001, Freitag, 9. Missionstag
Heute
führten die beiden Besatzungen einen Probelauf des bevorstehenden
Außeneinsatzes von Jim Reilly und Mike Gernhardt durch.
Nach
dem Wecken mit dem Stück "A Time for Dance" von Janet Giroux und der
Space
Center Intermediate School Symphonic Band um 23:04 Uhr MESZ, das für
Reilly gespielt wurde, widmeten sich beide Besatzungen zunächst der
weiteren Ausrüstung, Überprüfung und Inbetriebnahme der
Luftschleuse QUEST. Jim Voss hatte erfolgreich ein kleineres Leck gesucht
und abgedichtet, das sich während eines Drucktests über Nacht
bemerkbar gemacht hatte. Über diese Undichtigkeit war Luft aus der
Ausrüstungskammer in die Ausstiegskammer der Schleuse gelangt. Die
Ausstiegskammer wird später zum Weltraum hin geöffnet und dem
Vakuum ausgesetzt sein. Nachdem der Trockenlauf, bei dem die Funktionen
der Schleuse während des Außeneinsatzes von Reilly und Gernhardt
überprüft wurden, erfolgreich abgeschlossen war, nahm sich die
versammelte Mannschaft einen Augenblick Zeit, um in einer feierlichen Zeremonie
das neue Element der internationalen Raumstation zu taufen.
Die acht Raumfahrer
führten auch eine Pressekonferenz mit Reportern, die sich in den Kontrollzentren
in Houston und Koroljew zusammengefunden hatten.
Gegen
8 Uhr sprachen die Flugdirektoren Paul Hill und Mark Kirasich mit der Besatzung,
gingen die letzten Details durch und überbrachten ihnen die gute Nachricht,
daß sowohl das Shuttle- als auch das Stationsflugleitteam grünes
Licht für die erste Exkursion in's All von der Luftschleuse der ISS
aus gegeben haben. Gegen 11:50 Uhr übermittelte Lindsey eine Videotour
durch das vollausgestattete QUEST-Modul.
Dann
sprach die gesamte Besatzung den Plan für den fünfstündigen
Außeneinsatz von Gernhardt und Reilly durch. Ihr dritter Arbeitsausflug
dieser Mission beinhaltet die Montage des zweiten Stickstoffdruckgastanks
an der Außenseite des Moduls. Außerdem werden sie den langen
Mast entlang zu den Sonnenzellenflächen heraufklettern, um ein Drehgelenk
zu überprüfen, über das die Flächen des Photovoltaikmoduls
zur Sonne hin ausgerichtet werden können. Sollte es die Zeit erlauben,
werden sie auch einen Blick auf die Strömungspotentialsonde werfen,
das die Menge an Plasma mißt, das produziert wird, während sich
die Station in 390 km Höhe durch den stark verdünnten atomaren
Sauerstoff der Ionosphäre bewegt.
In
der Zwischenzeit führte Jurij Usatscheff weitere Routinewartungsarbeiten
an den russischen Systemen der Station durch und half dann Jim Voss und
Susan Helms bei der Vorbereitung des Stationsarms CANADARM2 für den
Betrieb am Samstag morgen zur Unterstützung des Außeneinsatzes
der STS-104 Astronauten.
19.
Juli 2001, Donnerstag, 8. Missionstag
Am
heutigen Tag wurde die Inbetriebnahme des neuen Schleusenmoduls QUEST fortgesetzt.
Darunter waren Aufgaben, wie die Versetzung eines Schotts und der Austausch
des fehlerhaften Ventils des intermodularen Luftaustauschsystems (IMV)
im UNITY-Knotenmodul.
Geweckt
wurde die Besatzung um 23:04 Uhr mit Sheryl
Crow's "All I Wanna Do.", das von der Ausbildergruppe für alle gemeinsam
ausgesucht worden war.
Das Luftaustauschventil
wurde von STS-104-Kommandant Steve Lindsey und Expedition 2 Flugingenieur
Jim Voss gegen 2:30 Uhr MESZ erfolgreich ausgetauscht, nachdem Stationskommandant
Jurij Usatscheff ein baugleiches Ventil aus dem DESTINY-Labormodul, das
erst benötigt wird, wenn in 2003 der zweite US-Knoten an die Station
angeflanscht wird, ausgebaut hatte.
Voss,
Missionsspezialistin Janet Kavendi und Susan Helms versetzten dann ein
Schott von seiner ursprünglichen Position zwischen dem UNITY-Modul
und der Ausrüstungskammer von QUEST an die Verbindung zwischen der
Ausrüstungs- und der Ausstiegskammer. Die Ausrüstungskammer wird
für die Lagerung und Wartung der Raumanzüge verwendet, während
die Ausstiegskammer als eigentlicher Ausgang zum Weltall dient.
Usatschoff
arbeitete außerdem mit einem der Nutzlastrechner der Station und
führte damit die wöchentlichen Wartungsaufgaben an einer Reihe
russischer Systeme durch, während Kavandi Gernhardt und Reilly Ausrüstung
und andere Gegenstände vom Shuttle in die Station beförderten,
darunter auch die zwei Raumanzüge, die Reilly und Gernhardt bei ihrem
Außeneinsatz am Samstagmorgen tragen werden. Die Anzüge wurden
im Ausrüstungsabteil der Luftschleuse verstaut.
Susan
Helms tauschte außerdem einen Steuer- und Regelrechner der Station
aus, der zwischenzeitlich anstelle eines Nutzlastrechners im DESTINY-Modul
verwendet worden war. Der Nutzlastrechner war während der STS-100
Mission regelrecht ausgeschlachtet und umfunktioniert worden, als alle
drei Steuer- und Regelrechner der Station ausgefallen waren. Der alte Rechner
wird mit der ATLANTIS zur Erde zurückgebracht und dort getestet und
analysiert werden.
Kommandant
Lindsey und Pilot Charles Hobaugh haben die Bahn der Station unter Verwendung
des Manövriertriebwerkssystems der Raumfähre ein weiteres Mal
um 8 km angehoben, jetzt auf 391 km (Apogäum) zu 385 km (Perigäum).
Dies war das letzte Bahnanhebungsmanöver der Mission. Dadurch wird
ATLANTIS die Station in einem etwa 16 km höheren Orbit als bei der
Ankunft wieder verlassen.
18.
Juli 2001, Mittwoch, 7. Missionstag
In
der Nacht entschied die Missionsleitung der STS-104-Mission, den Astronauten
der ATLANTIS einen weiteren Tag an Bord der ISS zu gewähren, um alle
Missionsaufgaben erfüllen zu können. Probleme mit einer Kühlmittelleitung,
die beim Anschluß an das Kühlsystem des neuen Schleusenmoduls
einen halben Liter Wasser verloren und gleichzeitig Luft gezogen hatte,
sowie ein offensichtlich undichtes Ventil des Luftaustauschsystems hatten
die Raumfahrer in ihrem Arbeitsplan zurückgeworfen. Und auch heute
blieben die Besatzungen des kombinierten Orbitalkomplexes nicht von Problemen
verschont.
Nach
dem Wecken um 23:04 Uhr MESZ mit dem Lied "Happy Birthday, Darling" von
Conway
Twitty, das für Janet Kavendi aus Anlaß ihres heutigen Geburtstages
gespielt wurde, wurde der zweite Außeneinsatz von Michael Gernhardt
und Jim Reilly vorbereitet.
Die Vorbereitungen
kamen allerdings in's Stocken, als der Steuer- und Regelrechner 3 (C&C3),
über den der Fernmanipulatorarm CANADARM2 der ISS gesteuert wird,
beim Hochfahren seiner Festplatte eine Fehlermeldung abgab. Nichts unbekanntes,
denn selbiges war bereits während der Mission STS-100
am C&C1, dem damaligen Primärsteuerrechner aufgetreten. Damals
hatte man die Festplatte ausgetauschz und die Steuerung auf den C&C3
übertragen. Nach etwa einer Stunde konnte das Problem zwar gelöst
werden, aber, wie auf der Pressekonferenz im Anschluß an den Außeneinsatz
erklärt wurde, man wolle in naher Zukunft die Rechner mit Massenspeichern
ausstatten, die nicht aus mechanischen Teilen bestehen.
Nachdem dieses
Problem gelöst war, zeigte noch einer der Regelmomentenkreisel (CMG)
der Station ein anormales Verhalten. Die CMGs sind für die Lageregelung
der Station notwendig. Da es sich hierbei aber nicht um ein unbekanntes
Verhalten handelte konnte auch dieses Problem letztlich gelöst werden
und der CMG wieder in normalen Betrieb genommen werden. Immerhin läßt
sich die Lage der ISS auch mit nur 2 CMGs regeln, so daß der Ausfall
eines Schwungrades noch kein ernsthaftes Problem für die Station darstellt.
Mit entsprechender
Verspätung begann dann um 5:04 Uhr MESZ, mit dem Öffnen des Schleusenschotts
der ATLANTIS. Ihre Aufgabe war die Montage zweier Gastanks an der Luftschleuse,
je ein Sauerstoff- und ein Stickstoffhochdrucktank, mit denen die Atemvorräte
der Raumanzüge wieder aufgefüllt werden können. Unterstützt
wurden sie dabei wieder von Susan Helms, die einmal mehr die Steuerung
des CANADARM2 übernahm, Janet Kavendi, die den kleinen Bruder von
der Raumfähre, den CANADARM bediente, und Charlie Hobaugh, der als
Choreograph die Koordination der Tätigkeiten übernahm. Helms
hob dabei mit dem Stationsarm die Tanks einzeln aus der Ladebucht des Shuttles,
während Kavendi mit dem Arm der Fähre Gernhardt, der mit seinen
Füßen am Ende festgeschnallt war, herumbewegte. Nachdem die
beiden Tanks ohne Probleme an der Hülle des frisch angekoppelten Moduls
befestigt und angeschlossen werden konnten, gab die Missionsleitung grünes
Licht für die Montage eines dritten Tanks, des anderen Sauerstofftanks.
Auch diese wurde erfolgreich durchgeführt und so konnte der Außeneinsatz
um 11:33 Uhr MESZ, nach 6 Stunden 29 Minuten abgeschlossen werden.
Direkt im Anschluß
wurde die Lageregelung des Komplexes von der Station auf die Raumfähre
übertragen. Nach Drehen in die richtige Position führten Lindsey
und Hobaugh das zweite Bahnanhebungsmanöver der Mission mit den Manövriertriebwerken
der ATLANTIS aus, indem sie sie in einer einstündigen automatisierten
Sequenz kontrollierte schubstöße ausführen ließen.
Für den
Rest des Tages stand noch das Öffnen der Schotten im Verbindungsgang
auf dem Programm, sowie das weitere Austesten der Verbindungen und Leitungen
zwischen den Tanks und der Luftschleuse.
17.
Juli 2001, Dienstag, 6. Missionstag
Ein
vermutlich undichtes Ventil des intermodularen Luftaustauschsystems (IMV),
das mit Ventilatoren und Ventilen die Luft, die wegen der fehlenden Schwerkraft
nicht aufgrund von natürlicher Konvektion innerhalb der Station zirkulieren
kann, zwischen den Modulen verteilt, sorgte für weitere Verzögerung
im Arbeitsplan, während Jim Voss und Janet Kavendi versuchten, den
Fehler zu finden - sie untersuchten die Ventildichtungen auf Verschmutzung,
um zu ergründen, ob das Ventil ausgetauscht werden müsse, oder
nicht. Im Zweifelsfall liegt ein Ersatzventil auf Lager. Die Fehlersuche
daran mußte aber abgebrochen werden, da man mit dem ursprünglichen
Zeitplan bereits zu weit, nämlich einen halben Tag, in Verzug gekommen
war. Sie waren zwar nicht in der Lage, das Leck zu finden, konnten aber
weiteren Druckverlust durch eine kleine Kappe unterbinden.
Geweckt
wurde die Besatzung der ATLANTIS in dieser Nacht um 23:19 Uhr mit "Nobody
does it better", gesungen von Carly Simon für Missionsspezialist Jim
Reilly. Gleichzeitig begann die Expedition 2 Besatzung auf der internationalen
Raumstation ihren 131. Tag im All.
Auf
dem Arbeitsplan standen weitere Arbeiten zur Inbetriebnahme des Schleusenmoduls
QUEST, bei dem unter anderem auch ein Trockenlauf der Verfahrensprozedur
für den ersten von der neuen Luftschleuse ausgehenden Weltraumspaziergang
am Freitag morgen durchgeführt wurde. Dabei wurde der Innendruck des
Moduls erfolgreich auf 700 mbar abgesenkt, ein Druck, der für die
Anpassung der Raumfahrer an die Bedingungen im Raumanzug notwendig ist.
In
Vorbereitung für den bevorstehenden Außeneinsatz trennten sich
die beiden Besatzungen um 13:30 Uhr und schlossen die Schotten im Verbindungstunnel
zwischen den beiden Raumfahrzeugen. Danach wurde der Kabinendruck im Innern
der ATLANTIS allmählich auf 700 mbar abgesenkt. Kurz zuvor hatten
Lindsey, Hobaugh und Usatscheff noch ein Interview mit CBS-Reportern abgehalten.
Durch
die Verzögerungen erwägt jetzt die Missionsleitung den Shuttle
einen Tag länger an der Station angedockt zu lassen und somit eine
Verlängerung der Mission um einen Tag.
Die
Besatzungen von ATLANTIS und ISS gingen heute um 15:00 Uhr MESZ zu Bett.
Der Weckruf wird für kurz nach 23 Uhr erwartet.
16.
Juli 2001, Montag, 5. Missionstag
In
der Nacht hatte die Missionsleitung entschieden den zusätzlichen Raumanzug,
den die ATLANTIS mit hinauf in's All gebracht hatte, wieder zurück
zur Erde zu bringen, da nicht sichergestellt war, ob er durch die fehlerhafte
Batterie nicht doch beschädigt worden war. Ursprünglich sollte
er für zukünftige Außeneinsätze der folgenden ISS-Besatzungen
auf der Station verbleiben. Jetzt wird er zunächst auf der Erde gereinigt
und wenn nötig, repariert.
Der
5. Missionstag begann für die Astronauten der ATLANTIS um 23:04 Uhr
MESZ mit dem Lied "No woman no cry" von Bob Marley, gespielt für den
MS Mike Gernhardt. Die Besatzung der ISS wurde eine Stunde später
um 0:04 Uhr geweckt.
Heute
wurden Gerätschaften für das neue Modul, die Luftschleuse QUEST
installiert und angeschlossen; eine wichtige Aufgabe, da die Schleuse am
Freitag morgen als Ausgangspunkt für den 3. Außeneinsatz von
Reilly und Gernhardt dienen soll. Zunächst aber mußte etwa ein
halber Liter Wasser, der aus einer Kühlmittelleitung ausgetreten war,
weggewischt und die Luftblasen, die in die Leitung eingedrungen waren entfernt
werden. Die Mitglieder beider Besatzungen installierten dann Ventile, die
das QUEST-Modul mit der Umweltsteuerung der Raumstation verbindet, sowie
einen Rechner, der den Betrieb der Luftschleuse steuern soll. Auch testeten
sie Rohrleitungen, über die bei zukünftigen Raumfährenmissionen
die Sauerstoff- und Stickstoffgastanks der Schleuse wieder aufgefüllt
werden sollen, und sie entfernten die Bolzendreher vom Kopplungsring, da
sie nicht mehr länger benötigt werden, jetzt, wo das Modul permanent
an der Station angedockt ist.
Die
zusätzliche Arbeit, um die Kühlmittelleitung instandzusetzen,
brachte die Astronauten etwa eine Stunde in Verzug, deshalb wurde die geplante
Überprüfung des Schleuseninventars, das für die Weltraumspaziergänge
benötigt wird, auf einen anderen Tag verlegt. Stationskommandant Usatscheff
und die Flugingenieure Susan Helms und Jim Voss konnten aber das Audiokommunikationssystem
der Schleuse ausprobieren und die ersten Funkverbindungen zum Boden, sowohl
von QUEST selbst, als auch von den zwei amerikanischen Raumanzügen
aus, herstellen.
Heute
morgen nahmen Shuttle-Kommandant Lindsey und Pilot Hobaugh für eine
Stunde die Manövriertriebwerke der Raumfähre in Betrieb und hoben
so die Umlaufbahn der ISS auf eine Höhe von 383 zu 375 Kilometer Höhe
an. Die Missionsspezialisten Gernhardt, Reilly und Kavendi arbeiteten außerdem
am Ausrüstungs- und Vorratstransfer zwischen ATLANTIS und der ISS.
Gernhardt
und Reilly trafen außerdem Vorbereitungen für ihren zweiten
Außeneinsatz am Mittwoch morgen, bei dem sie den ersten Satz von
Hochdruckgastanks, je einen Sauerstoff- und einen Stickstofftank, an der
Außenhülle der Luftschleuse montieren werden.
15.
Juli 2001, Sonntag, 4. Missionstag
Der
vierte Missionstag begann für die Besatzung der ATLANTIS um 23:04
Uhr mit dem Lied "Space Cowboy" von N'Sync, das für Janet Kavandi
gespielt wurde. Zum selben Zeitpunkt wurden an Bord der ISS auch Kommandant
Jurij Usatscheff und die Flugingenieure Jim Voss und Susan Helms geweckt.
Rechts: Frauenpower
im All: Während der Installation der Luftschleuse wurde der Robotarm
der Station von der Expedition 2 Flugingenieurin Susan Helms (links) bedient,
während ihre Kollegin STS-104-Missionsspezialistin Janet Kavandi (rechts)
den Robotarm der Raumfähre steuerte. (Photo: NASA/JSC)
Am Sonntagmorgen begann der
Weltraumspaziergang von Gernhardt und Reilly, in dessen Verlauf die Raumstation
eine neue "Haustür" bekam. Sie verließen die Luftschleuse der
Raumfähre um 5:10 Uhr MESZ, als sich der Komplex aus ISS und Shuttle
gerade 381 km über dem Südpazifik östlich von Neuseeland
befand. Nachdem sich die zwei Raumfahrer in den Laderaum der Fähre
begeben hatten, entfernte Gernhardt eine Isolierabdeckung, "Duschkappe"
genannt, vom Kopplungsstutzen der Luftschleuse und weitere Schutzfolien
von dessen Dichtringen. Reilly drehte inzwischen mehrere Bolzen in den
Außenbereich der 6,5-Tonnen-Luftschleuse, die später als Montierhilfen
für den Anbau der Hochdrucktanks, je zwei für Sauerstoff und
Stickstoff, dienen werden. Die Tanks werden während der zwei folgenden
Außeneinsätze montiert werden. Der dritte und letzte Weltraumspaziergang
wird dann von der Luftschleuse selbst aus durchgeführt werden.
Um 7:10 Uhr begann Susan
Helms mit dem CANADARM2, die Luftschleuse langsam aus dem Frachtraum herauszuheben
und dann vorsichtig zum Kopplungsstutzen am Knotenmodul UNITY zu bugsieren.
Gernhardt und Reilly beobachteten das Manöver von oben und von unten
und versorgten so Helms mit zusätzlichen Informationen aus Perspektiven,
die ihr verschlossen blieben. Von Bord des Shuttle aus wurden sie dabei
von Janet Kavandi mit dem Manipulatorarm der Fähre an die entsprechenden
Positionen bewegt. Zusätzlich boten die Kameras des Arms eine weitere
Blickposition.
Links: In einer
Höhe von etwa 380 km über der blau-weißen Erde wird die
neue Luftschleuse QUEST mit dem Robotarm der Station in die Kopplungsposition
an der Steuerbordseite des Knotenmoduls UNITY gefahren. Astronautin Susan
Helms, Flugingenieurin der Expedition 2 Besatzung bediente die Steuerung
des CANADARM2 während dieses Manövers. (Photo: NASA/JSC)
Um 9:40 Uhr MESZ schließlich
rastete der Kopplungsmechanismus zwischen den beiden Stationsbauteilen
ein und sicherte so das Schleusenmodul QUEST an der ISS. Dadurch stieg
die Gesamtmasse der Raumstation auf insgesamt 130 Tonnen. Gernhardt begann
dann mit dem Anschließen verschiedener Kabel zwischen der Station
und QUEST, um so die Heizaggregate im Inneren der neuen Komponente mit
Strom versorgen zu können, während Reilly an der Außenwandung
Fußhalterungen anbrachte, die beim zweiten Außeneinsatz (EVA2)
am Dienstag für die Sicherung und Fixierung der "Weltraumschlosser"
sorgen sollen. Nachdem die Bodenleitstelle bestätigt hatte, daß
die Heizgeräte arbeiteten, beendeten Gernhardt und Reilly ihre Arbeit
und konnten um 11:09 Uhr wieder das Schott der Schleuse der Raumfähre
schließen und den Druckausgleich mit der Mannschaftskabine herstellen.
Der Arbeitseinsatz im All hatte insgesamt 5 Stunden und 59 Minuten gedauert.
Nach einer kurzen Einweihungszeremonie,
bei der Lindsey und Usatscheff gemeinsam ein über das Durchgangsschott
zum neuen Modul gespanntes Band durchschnitten, öffneten Jurij Usatscheff,
Jim Voss und Susan Helms die Schotten zwischen UNITY und QUEST und begannen
mit der Ausstattung des neuen Moduls.
14.
Juli 2001, Samstag, 3. Missionstag
Um
22:04 Uhr MESZ heute nacht klingelte der Wecker für die Astronauten
in Form der Gruppe Caedmon’s Call, deren Lied "God of Wonders" durch die
Kabine der Raumfähre schallte. Dieser Missionstag sah das Andocken
der Raumfähre ATLANTIS mit der internationalen Raumstation um kurz
nach 10 Uhr MESZ.
Rendezvouz
Operationen begannen um 23:34 Uhr, als die Raumfähre nur noch 400
km von der Station entfernt und sich mit 370 km pro Umlauf annäherte.
Genau eine Erdumrundung später, um 1:00 Uhr, wurde der Orbit des Raumfahrzeugs
durch einen Anschub mit den Orbitalmanövriertriebwerken dem der ISS
noch weiter angepaßt. Bei einer Entfernung von etwa 15 Kilometern
wurde um 2:33 Uhr das OMS zum abschließenden Abfangmanöver (TI)
in Betrieb gesetzt. Nach dem Abfangmanöver begann das Shuttle-Radarsystem
mit der Bahnverfolgung der Station und versorgte so Kommandant und Pilot
kontinuierlich mit den notwendigen Annäherungsdaten. Als ATLANTIS
einen Punkt etwa 800 m unterhalb der Station erreicht hatte, übernahm
Lindsey die manuelle Steuerung der Raumfähre und reduzierte die Annäherungsgeschwindigkeit
weiter, bis zu einem Punkt etwa 180 Meter unterhalb der Station. Die Missionspezialisten
Michael Gernhardt, Janet Kavandi und Jim Reilly unterstützten die
beiden dabei durch die Ermittlung zusätzlicher Entfernungsangaben
mit mobilen Lasermeßgeräten. Außerdem wurde das Annäherungsmanöver
mit der IMAX-3D-Kamera im Laderaum der Fähre aufgezeichnet.
Lindsey
führte dann den Raumtransporter in einem Viertelkreis um die Station
herum, bis in eine Entfernung von etwa 90 Metern vor der ISS, so daß
der Andockstutzen der Fähre sich in etwa einer Linie mit dem Andockadapter
PMA-2 am hinteren Ende des Labormoduls DESTINY befand. Danach bewegte er
ATLANTIS praktisch mit dem "Rücken" voran an die Station heran, mit
einer Geschwindigkeit von etwa 160 m/h. In knapp zehn Metern Entfernung
hielt er noch einmal inne, um die Ausrichtung ein letztes Mal zu überprüfen
und nachzukorrigieren. Dann bewegte er das Raumflugzeug mit nur noch 3
cm/s weiter, und dockte um 5:08 Uhr sachte an der Station an, etwa eine
Viertelstunde später als ursprünglich geplant. Mit dem Einrasten
der Halteriegel war das Rendezvouzmanöver beendet.
Nach
Überprüfung der Dichtigkeit der Verbindung konnte dann um 7 Uhr
der Verbindungstunnel von beiden Seiten geöffnet werden und die Besatzungen
beider Raumfahrzeuge begrüßten sich herzlich. Nach einer Sicherheitseinweisung
durch Expedition 2 Kommandant Jurij Usatscheff begann beide Besatzungen
eine einstündige Besprechung über das Vorgehen und die zu absolvierenden
Tätigkeiten beim ersten der drei STS-104-Außeneinsätze
von Gernhardt und Reilly.
Nach
der Besprechung wurden die beiden Robotarme der Station und der Raumfähre
einem erneuten Trockenlauf unterzogen und so die Verfahrprozedur getestet,
die für das Herausheben der Luftschleuse aus der Ladebucht und der
Installation am UNITY-Modul eingesetzt werden soll. Dabei wurde der Stationsarm
von Susan Helms gesteuert, der der ATLANTIS von Janet Kavandi.
Gernhardt
und Reilly überprüften indes die Batterien ihrer Raumanzüge,
fanden aber keine weiteren Anzeichen von Kaliumhydroxid, das einen Tag
zuvor am Anzug für die Station entdeckt worden war. Die Missionsleitung
hatte inzwischen entschieden, daß die Überführung des Anzugs
zur Stations zurückgestellt werden sollte, während man die Situation
untersucht.
Um
11:45 Uhr wurden die Schotts zwischen ATLANTIS und der ISS wieder geschlossen
und in Vorbereitung für den bevorstehenden ersten Außeneinsatz
der Kabinendruck im Shuttle auf etwa 700 Millibar gesenkt
13.
Juli 2001, Freitag, 2. Missionstag
Die
Besatzung der Raumfähre ATLANTIS wurde heute Nacht um 23:38 Uhr MESZ
zu dem Lied "Wallace courts Murron" von James Horner aus dem Film "Braveheart"
geweckt.
Ihren
ersten Tag im All verbrachte sie mit dem Testen der Raumanzüge und
der übrigen, während der Mission benötigten Ausrüstung,
während die Raumfähre auf die voraneilende ISS aufschloß.
Kommandant
Steve Lindsey und Pilot Charlie Hobaugh haben in der Nacht die Steuertriebwerke
in periodischen Abständen gefeuert, um den Kurs der Raumfähre
zur Station hin einzurichten. ATLANTIS ist zur Zeit etwa 2900 km hinter
der Station und verkürzt diese Entfernung mit jeder Erdumkreisung
um 370 km und eilt so einem Rendezvous mit der ISS um 4:53 Uhr am Samstag
morgen entgegen. Die Astronauten Mike Gernhardt und Jim Reilly haben die
Systeme der zwei Raumanzüge hochgefahren und auf korrekten Betrieb
überprüft; diese Anzüge werden sie bei den Außenarbeiten
an der Station tragen, um nach der Ankunft der ATLANTIS die Luftschleuse
QUEST an der Station zu installieren. Zusammen mit Hobaugh überprüften
sie auch einen dritten, zusätzlichen Anzug den sie später auf
der Station zurücklassen werden.
Während
der Überprüfung bemerkte die Besatzung eine weiße Substanz
in der Nähe der Batterie des dritten Anzugs. Die Missionsleitstelle
wies die Besatzung darauf an, einige Standardvorsichtsmaßnahmen zu
treffen, wie Gummihandschuhe zu tragen und einige Lüfter anzuschalten,
während sie die Substanz vom Anzug entfernten, tauschten die verdächtige
Batterie mit einer Ersatzbatterie und wechselten ebenso die Kohlendioxidreinigungskartusche
aus. Die alte Batterie wurde dann in einem luftdichten Beutel verpackt
und verstaut. Die Substanz hat den Raumanzug nicht beschädigt und
dieser bleibt in exzellentem Betriebszustand.
Missionsspezialistin
Janet Kavandi hat unterdessen den Robotarm der Raumfähre hochgefahren
und erfolgreich dessen Betriebsbereitschaft überprüft, sowie
mit den Kameras des Arms sich einen Überblick über die Luftschleuse
und den Gastanks im Laderaum der ATLANTIS verschafft. Alle Nutzlasten haben
den Start gut überstanden. Die Besatzung hat außerdem auch den
Andockmechanismus des Shuttles in Betrieb gesetzt und ihn für das
Ankoppelmanöver heute nacht vorbereitet.
ATLANTIS
bewegt sich zur Zeit in einer elliptischen Umlaufbahn mit einem Hochpunkt
(Apogäum) von 377 km und einem Tiefpunkt (Perigäum) von 292 km.
Alle Systeme der Raumfähre sind in einwandfreiem Zustand.
An
Bord der internationalen Raumstation haben Expedition Zwei Kommandant Jurij
Usatscheff und die Flugingenieure Susan Helms und Jim Voss unterdessen
den Zeitplan für die Ankunft der Raumfähre ATLANTIS heute nacht
besprochen. Die Besatzungen von Shuttle und Raumstation werden um 15:04
Uhr MESZ zu Bett gehen. Die Fährenbesatzung wird dann um 22:04 Uhr,
die der ISS um 23:04 Uhr geweckt, um mit den Vorbereitungen für das
Andocken zu beginnen.
12.
Juli 2001, Donnerstag, 1. Missionstag
Raumfähre
ATLANTIS ist heute um 11:04 Uhr MESZ pünktlich v und erfolgreich seinen
Betron der Startplattform 39B des Kennedy Raumfahrtzentrums in Cape Canaveral,
Florida gestartet. Der Startvorgang verlief einwandfrei, Zündung,
Abheben, Abtrennung der Booster (SRBS) und Abschalten des Hauptantriebes
(MECO) erfolgten genau nach Plan während die Raumfähre in den
Nachthimmel über Florida aufstieg.
Nach
dem Öffnen der Ladebuchttore und der Herrichtung der Raumfähre
für den ausgedehnten Aufenthalt im All wird die Besatzung um 15:04
Uhr ihre erste Schlafperiode im All beginnen. Nach dem Wecken gegen 23:03
Uhr MESZ wird dsie dann die während der Mission benötigte Ausrüstung
überprüfen, insbesondere die zwei Raumanzüge, die Gernhardt
und Reilly während ihrer Arbeiten außerhalb der Station und
der Fähre tragen werden.
ATLANTIS
soll am Samstag Morgen um 4:51 Uhr an der ISS anlegen.
Oben:
Diese Aufnahme vom Start der Raumfähre ATLANTIS, gewonnen bei kontinuierlicher
Belichtung, zeigt die Bahn, die der Orbiter nach dem Abheben am Himmel
verfolgt. Für volle Größe bitte das Bild anklicken. (Photo:
NASA/KSC
)
Shuttle-Abfertigungsberichte:
20.
Juli 2001, Freitag
Am
KSC wurden die von den Bergungsschiffen in den Hafen von Port Canaveral
zurückgebrachten Boosterhülsen am Montag einer ersten Begutachtung
unterzogen. Bislang scheinen beide in ausgezeichnetem Zustand zu sein.
Die Vorbereitungen für die für Dienstag geplante Zerlegung in
die einzelnen Segmente sind im Gange. Die Feststoffstartraketen sollen
dann in zwei Wochen per Bahn nach Utah transportiert werden, wo sie überholt
und neu befüllt werden.
Die
Inspektion der Startrampe 39B zeigte keine besonderen Schäden nach
dem Start von ATLANTIS.
12.
Juli 2001, Donnerstag
Raumfähre
ATLANTIS und seine fünfköpfige Astronautenbesatzung ist heute
morgen um 11:03:59 Uhr MESZ von der Startrampe 39B des Kennedy Raumfahrtzentrums
abgehoben. Während des Countdowns hatte die Startmannschaft des KSC
keine besonderen Probleme zu bewältigen und ein reibungsloser Start
war der Auftakt zu einer Meilensteinmission, bei der die gemeinsame Luftschleuse
zur internationalen Raumstation geliefert wird. Dies ist die 105. Space
Shuttle Mission und der 24. Flug der Raumfähre ATLANTIS.
Die
zwei Startraketenbergungsschiffe Freedom Star und Liberty Star sind am
Mittwoch gegen 14 Uhr MESZ in den Atlantik ausgelaufen. Die Bergung der
ausgebrannten und gewasserten Booster sollte gegen 14:45 Uhr heute Mittag
beginnen. Das erste Schiff wird um 20 Uhr am Freitag mit einer Raketenhülse
im Schlepp in Port Canaveral zurückerwartet, das andere gegen 21:30
Uhr.
Links:
Raumfähre ATLANTIS hebt von der Startrampe 39B des Kennedy Raumfahrtzentrums
ab. (Photo: NASA/KSC)
11.
Juli 2001, Mittwoch
Die
Arbeiten zur Vorbereitung des Starts der STS-104-Mission am Donnerstag
Vormittag laufen weiter. Die Betankung der an Bord befindlichen Tanks für
die kryogenen Brennstoffzellenbetriebsstoffe ist abgeschlossen und die
schwenkbare Arbeits- und Zugangsplattform (RSS) wurde heute um 15:30 Uhr
MESZ in die Parkposition für den Start gefahren. Die Befüllung
des Hauptanks soll um 1:30 Uhr heute Nacht fortgesetzt werden. Zur Zeit
werden keine technischen Probleme von der Startmannschaft oder der Missionsleitung
erörtert. Die Flugbesatzung wird bis 23 Uhr schlafen. Nach dem Wecken
wird sie die letzte medizinische Untersuchung durchlaufen und sich um 4
Uhr zum gemeinsamen Essen vor dem Start zusammenfinden. Das Anlegen der
Fluganzüge beginnt ab 6:30 Uhr und um 7:13 wird sie dann zur Startrampe
aufbrechen.
10.
Juli 2001, Dienstag
Die
Arbeiten zur Vorbereitung des Starts am 12. Juli verlaufen weiter plangemäß.
Heute morgen wird die Befüllung der kryogenen Treibstoff in die Tanks
für die Brennstoffzellenversorgung durchgeführt. Auch werden
heute abend Vorbereitungen für die Abkopplung der Versorgungsleitungen
am Mittelschiff getroffen. Startmannschaft und Missionsleitung vermelden
zur Zeit keine technischen Probleme ihrerseits.
9.
Juli 2001, Montag
Die
Flugbesatzung von STS-104 ist heute Nacht am KSC eingetroffen um mit ihren
letzten Vorbereitungen für den anstehenden Start zu beginnen. Der
Startcountdown für STS-104/ATLANTIS begann pünktlich um 14 Uhr
MESZ und die routinemäßige Abfertigung vor dem Start verläuft
weiterhin reibungslos.
Am
Wochenende haben Mechaniker das Heckgehäuse verschlossen. Außerdem
haben Techniker erfolgreich eine Massenspeichereinheit des Orbiterrechnersystem
sowie einen TV-Monitor auf dem hinteren Flugdeck ausgetauscht und getestet.
Wetterstatus:
Die
Meteorologen haben eine große Menge an tropischer Feuchtigkeit im
Gebiet von Zentralflorida festgestellt, mit Störungen, die aus dem
Norden einbrechen. Dies wird über das Wochenende Niederschläge
in Küstennähe bringen. Zur Startzeit am Donnerstag werden verstreute
Wolken in 600 Metern und aufgelockerte Bewölkung in 3600 und
7500 Metern Höhe erwartet. Die Sicht wird bei 11 Kilometern, Temperatur
bei 23°C und die Luftfeuchtigkeit bei 93% liegen. Der Wind kommt aus
dem Westen mit 15-22 km/h. Die größte Sorge bereiten mögliche
küstennahe Niederschläge und Gewitterwolken. Daraus ergibt sich
eine Wahrscheinlichkeit von 40%, daß das Wetter die notwendigen Bedingungen
für einen Start am Donnerstag nicht erfüllt. Für eine Verschiebung
des Starts um 24 und 48 Stunden werden sogar Wahrscheinlichkeiten von 60%
angegeben. Außerdem wird eine Wahrscheinlichkeit von 30% angegeben,
daß das Wetter am Mittwoch die für das Betanken erforderlichen
Kriterien nicht erfüllt.
5.
Juli 2001, Donnerstag
Die
Herrichtung von Raumfähre ATLANTIS für einen Start am 12 Juli
schreitet plangemäß voran. Anfang der Woche haben Mechaniker
die Installation der Absprengvorrichtungen abgeschlossen und der Test der
pyrotechnischen Zündvorrichtungen wurde am Dienstag durchgeführt.
Ein
Multiplexer-Demultiplexer(MDM) aus der hinteren Avionikbox Nr. 4 wurde
ausgetauscht und wird heute Standardtests unterzogen. Der MDM unterstützt
Aktivitäten des Bodenbetriebs vor dem Start und hat keinen Einfluß
auf den Flug selbst. Überprüfungen des Weltraumsichtsystems sind
im Gange.
Die
Luken zu ATLANTIS' Heckgehäuse werden am Sonntag eingebaut. Die Flugbesatzung
kommt Sonntag Nacht um 3:30 Uhr am KSC an, um letzte Startvorbereitungen
zu treffen. Der Startcountdown beginnt am Montag Mittag um 14 Uhr MESZ
im Startraum 3 des KSC.
Die US-Luftschleuse
ist sicher im Laderaum des Orbiters verstaut und die Ladebuchttore für
den Start geschlossen. Die zweite Nutzlast, das drahtlose Instrumentierungssystem
(Micro-WIS) unterläuft zur Zeit letzte Überprüfungen.
2.
Juli 2001, Montag
Die
Vorbereitungen für den Start von ATLANTIS laufen plangemäß
weiter. Die Flugbereitschaftsabnahme hat in der letzten Woche den 12. Juli
als Starttermin offiziell bestätigt.
Die
abschließende Countdowngeneralprobe der Flugbesatzung wurde in der
letzten Woche durchgeführt und die Ladebuchttore des Orbiters wurden
für den Start geschlossen. Arbeiter beendeten heute die Befüllung
der an Bord befindlichen Treibstofftanks. Zur Zeit werden die Fluganzüge
abgestimmt; die Funktionsüberprüfung folgt morgen. Bis morgen
soll auch die Installation der Absprengvorrichtungen abgeschlossen sein.
Am Sonntag soll dann auch das Heckgehäuse für den Flug geschlossen
sein.
Links:
Die Besatzung von STS-104/ATLANTIS während der abschließenden
Countdowngeneralprobe(TCDT) in der Flugkabine des Orbiters. Vorne ist Missionsspezialistin
Janet Lynn Kavandi; hinter ihr schaut Missionsspezialist Michael Gernhardt
hervor. Links hinten auf dem Pilotensitz sitzt Charles Hobaugh. (Photo:
NASA/KSC)
21.
Juni 2001, Donnerstag
Raumfähre
ATLANTIS hat heute um 16:50 die Startrampe 39B erreicht. Die Abfertigung
läuft weiterhin auf einen Start frühestens am 12. Juli zu. Die
Herrichtung der Startrampe wird den ganzen Freitag andauern. Ende nächste
Woche wird die STS-104-Flugbesatzung an der abschließenden Countdowngeneralprobe
teilnehmen. Diese Simulation der Aktivitäten am Starttag in voller
Montur kulminiert in einer Notfallübung am 29. Juni, bei der ein Startabbruch
und ein Notaustieg der Besatzung simuliert wird. Am 28. Juni werden sich
Shuttle- und Stationsprogrammleitung am KSC zusammenfinden, um die STS-104-Flugbereitschaftsabnahme
durchzuführen.
Links:
Die US-Luftschleuse, die am 26. Juni im Laderaum der ATLANTIS verstaut
wurde. (Photo: NASA/KSC)
Die
US-Luftschleuse wird am 26. Juni im Laderaum der Raumfähre installiert.
Die Flugbesatzung wird am 28. Juni, bevor sie mit der Startdemonstartion
beginnt, ihre Nutzlastinspektion durchführen. Später an diesem
Tag wird dann die Nutzlastbucht für den Start geschlossen werden.
Die IMAX 3D Kamera ist zur Rampe geliefert worden und wird am 23. Juni
in der Ladebucht des Orbiters installiert.
20.
Juni 2001, Mittwoch
Gestern
Nacht kamen die Space Shuttle Programmleitung und die Missionsleitung der
ISS überein, mit den Vorbereitungen für einen Start der Raumfähre
ATLANTIS für frühestens 12. Juli fortzufahren. Das offizielle
Startdatum wird nach der Flugbereitschaftsabnahme bekanntgegeben, die für
den 28. Juni terminiert ist. Die abschließende Countdowngeneralbrobe
ist für 28. und 29. Juni am KSC angesetzt.
Nachdem
die Shuttle-Leitung grünes Licht für den Fortgang der Startvorbereitungen
gegeben hatte, haben Arbeiter um 8:30 Uhr MESZ mit dem Herausrollen der
mobilen Startplattform mit dem Shuttle-Aufbau aus dem Montagegebäude
begonnen. Als allerdings Meteorologen eine hohe Wahrscheinlichkeit für
ein Gewitter in der Nähe von Startkomplex 39 voraussagten, wurde ATLANTIS
zur Vorsicht wieder in das VAB zurückgefahren. Die Überführung
zur Startrampe 39B wurde daraufhin auf 18:30 Uhr am Donnerstag, 21. Juni
umdisponiert.
14.
Juni 2001, Donnerstag
Raumfähre
ATLANTIS wurde im Montagebereich 1 des VAB mit dem Haupttank und den Feststoffstartraketen
(SRB) verbunden. Routinemäßige Zustandstests der Systeme sind
im Gange und letzte Vorbereitungen für die Überführung zur
Startrampe 39B werden getroffen. Dies ist jetzt frühestens für
Dienstag geplant und hängt weiterhin von der Lösung der Probleme
mit dem Stationsarm ab. Der Start von STS-104 wird jetzt frühestens
am 12. Juli erfolgen.
Die
Luftschleuse verbleibt weiterhin im Nutzlastverladeraum der Startrampe
39B. Geplant ist, sie am 25. Juni in die Nutzlastbucht der Raumfähre
zu verladen. Am 29. Juni wird dann ein Schnittstellentest zwischen der
Nutzlast und dem Shuttle durchgeführt. Die Ladebuchttore sollen am
8. Juli für den Flug geschlossen werden.
11.
Juni 2001, Montag
Raumfähre
ATLANTIS wird nicht am Dienstag Mittag zur Startrampe 39B überführt.
Stattdessen verbleibt sie weiter im Montagegebäude (VAB), während
die Stationsleitung versucht, weitere Reparaturmöglichkeiten für
den Robotarm der ISS zu finden. Der angepeilte Starttermin 7. Juli bleibt
bestehen.
7.
Juni 2001, Donnerstag
Abhängig
von der Lösung der Probleme mit dem Stationsarm, zielen die Missionsplaner
nun auf den 7. Juli als Starttermin für die Raumfähre ATLANTIS.
Die Verschiebung gibt der Stationsleitung mehr Zeit, um einen Reparaturplan
aufzustellen, mit dem der Arm zum frühestmöglichen Starttermin
wieder voll funktionsfähig ist.
Gestern
haben Arbeiter den Schnittstellentest beendet und fahren heute die Systeme
des Raumfahrzeugs hoch. Die Missionsleitung hat einen weiteren Dichtigkeitstest
für die Separationstriebwerke der Feststoffstartraketen angeordnet.
Dieser wird am Freitag durchgeführt. Die Plattformen im Montagebereich
1 des VAB werden am Samstag zurückgefahren, eine Vorbereitung für
die Überführung des Shuttle-Aufbaus zur Startrampe, die nicht
vor dem 12. Juni stattfinden wird.
Die
US-Luftschleuse verbleibt weiterhin im Nutzlastverladeraum der Startrampe
39B. Keine Arbeiten stehen ihr bezüglich an, bis die Raumfähre
die Rampe erreicht. Die Luftschleuse wird vier Tage nach der Überführung
von ATLANTIS in der Nutzlastbucht des Orbiters verladen werden. Die IMAX
3D Kamera, die sich zur Zeit noch im Betriebs- und Prüfgebäude
befindet, wird nachdem ATLANTIS das VAB verläßt, zur Startrampe
verbracht werden.
4.
Juni 2001, Montag
Abhängig
von der Lösung der Probleme mit dem Robotarm der internationalen Raumstation
hat die Programmleitung den Start von Raumfähre ATLANTIS auf frühestens
2. Juli festgelegt. Der Orbiter wurde inzwischen in der Montagehalle 1
des VAB mit dem Haupttank und den Feststoffstartraketen verbunden. Letzte
Versorgungsleitungen werden heute noch angeschlossen und für Dienstag
und Mittwoch ist der Schnittstellentest geplant. ATLANTIS wird, je nachdem,
für wann der Starttermin festgesetzt wird, nicht vor 11. Juni 8 Uhr
MESZ das VAB verlassen.
Links:
In der Halle 1 des Montagegebäudes wird der Orbiter ATLANTIS von oben
herab in die richtige Position für die Verbindung mit dem Haupttank
herabgelassen. (Photo: NASA/KSC)
Die
US-Luftschleuse verbleibt weiter im Nutzlastverladeraum auf der Rampe.
Bis zur Ankunft von ATLANTIS sind keine Arbeiten an der Nutzlast vorgesehen.
Die IMAX 3D Kamera, zur Zeit in der Betriebs- und Prüfeinrichtung,
wird nach dem Herausrollen des Orbiters aus dem VAB zur Rampe gebracht
werden.
30.
Mai 2001, Mittwoch
Heute
wurde von der NASA bekanntgegeben, daß die Raumfähre ATLANTIS
nicht vor Anfang Juli starten wird. Die zusätzliche Zeit soll es dem
ISS-Programm ermöglichen, ein Problem mit dem neuen Robotarm der Station
auszuwerten. Shuttle- und Stationsleitung werden Mitte Juni wieder zusammenkommen,
um einen neuen Starttermin zu bestimmen. Die Flugbereitschaftsabnahme wird
deshalb ebenfalls solange zurückgestellt, bis der neue Termin feststeht.
Links:
Im Mittelgang des Montagegebäudes (VAB) des KSC wird Orbiter ATLANTIS
vom Transportfahrzeug gehoben. (Photo: NASA/KSC
)
Rechts:
Im Mittelgang des VAB wird der Orbiter in aufrechte Lage gedreht, um ihn
dann in eine der Montagehallen und auf den vorbereiteten Startaufbau aus
Haupttank und Feststoffstartraketen zu heben. (Photo: NASA/KSC)
Orbiter
ATLANTIS wurde heute Nacht zum Montagegebäude (VAB) überführt
und wird zur Zeit für die Montage mit dem Haupttank und den zwei Feststoffstartraketen
vorbereitet. Nach der Montage wird der Space-Shuttle-Aufbau aber bis zur
Festlegung des neuen Starttermins im VAB verbleiben.
Die
Nutzlast von STS-104, die US-Luftschleuse, verbleibt weiter im Nutzlastverladeraum.
Keine weiteren Arbeit sind hieran geplant.
29.
Mai 2001, Dienstag
Am
Wochenende haben Arbeiter das Trocknen und Wasserimprägnieren der
Hitzeschutzkacheln beendet und haben heute mit den letzten Vorbereitungen
für die Überführung von ATLANTIS in das Montagegebäude
(VAB) begonnen. Die Überführung soll heute zwischen 21:30 und
22 Uhr MESZ beginnen. Zur Zeit wird von der Missionsleitung überprüft,
ob der Starttermin am 20. Juni gehalten werden kann.
Die
US-Luftschleuse befindet sich zur Zeit im Nutzlastverladeraum der Startrampe
39B. Bis zum Eintreffen der Raumfähre an der Startrampe stehen nur
geringfügige Arbeiten auf dem Plan. Die Luftschleuse soll am 6. Juni
in den Laderaum des Orbiters verladen werden. Die Ladebuchttore werden
dann am 14. für den Flug geschlossen. Die abschließende Countdowngeneralprobe
findet vom 7. - 8. Juni statt.
24.
Mai 2001, Donnerstag
ATLANTIS
verbleibt auch heute weiter in der Halle 3 des OPF, während Techniker
das Trocknen der Hitzeschutzkacheln fortführen. Der Orbiter wird deshalb
erst frühestens am Dienstag, 29. Mai zum VAB überführt werden.
Als Folge dieser Verzögerung verschiebt sich der voraussichtliche
Starttermin für die Mission STS-104 auf frühestens 20. Juni 2001.
Links:
Mit Gruppen von 200-300 W Heizlampen werden die Hitzeschutzkacheln an der
Unterseite von Raumfähre ATLANTIS getrocknet. Links im Bild kann man
noch den Auflieger (gelb) des Shuttle-Transporters mit den vielen hydraulisch
betriebenen Rädern erkennen, auf dem der Orbiter ruht. (Photo: NASA/KSC
)
Im
OPF versuchen Ingenieure weiterhin den genauen Zustand des Hitzeschutzsystems
der ATLANTIS zu ermitteln, während Techniker mit Gruppen von 200-300
Watt starken Heizleuchten die etwa 600 Kacheln trocken zu "backen".
Die
Trocknungsmaßnahmen konzentrieren sich zur Zeit auf die schwarzen
Kacheln unterhalb der Vorderkante des rechten Flügels. Ebenso werden
die Kacheln im Bereich der linken Hauptfahrwerksklappe getrocknet. Die
Ingenieure Überwachen diese Prozeduren, um sicherzustellen, daß
die Kacheln in flugbereitem Zustand sind, wenn der Orbiter das OPF verläßt.
Eine feuchte Kachel kann im Orbit einfrieren und sich während des
Wiedereintritts dann möglicherweise ablösen.
Die
US-Luftschleuse befindet sich z. Z. im Nutzlastverladeraum auf der Startrampe.
Nur geringfüge Arbeiten werden in der Zeit, bis der Orbiter am 2.
Juni auf der Rampe eintrifft, hier verrichtet werden. Die Luftschleuse
wird in die Nutzlastbucht der Raumfähre verladen, sobald ATLANTIS
auf der Startrampe steht und die Abschlußarbeiten beginnen. Der Termin
für die abschließende Countdowngeneralprobe wird im Augenblick
noch überprüft.
23.
Mai 2001, Mittwoch
Die
Shuttle-Programmleitung erwartet eine Verzögerung des ursprünglichen
Starttermins vom 14. Juni um mehrere Tage. Der Orbiter ist auf dem Shuttle-Transporter
aufgeladen, verbleibt aber noch im Orbiter-Abfertgungswerk. Feuchtigkeitsmessungen
an über 500 Hitzeschutzkacheln lassen eine Überführung des
Orbiters zum Montagegebäude noch nicht zu.
Zur
Zeit überprüfen Ingenieure den Zustand der Kacheln, während
die Programmleitung die Auswirkungen auf den Abfertigungsplan beurteilen.
Basierend auf dem gegenwärtigen Arbeitsplan wird die Überführung
zum VAB nicht vor Sonntag stattfinden können, aber zusätzliche
Analysen der Kacheln könnten noch in weiteren Arbeiten resultieren.
ATLANTIS
war nach der Rückkehr von der Mission STS-98 und der Landung am Luftwaffenstützpunkt
Edwards der Nässe ausgesetzt gewesen. In Edwards hatten während
der Vorbereitung für die Rücküberführung von ATLANTIS
nach Florida heftige Gewitter getobt. Nach der Rückkehr von Kalifornien
wurde im OPF sofort standardmäßig mit der Trocknung der Kacheln
über Heizleuchten begonnen. Dies verlief auch problemlos, aber letzte
Tests zeigten, daß die Feuchtigkeitswerte in den Kacheln immer noch
bedenklich hoch sind.
21.
Mai 2001, Montag
Am
Wochenende wurden die Arbeiten an der Klappe des linken Versorgungsanschlußes
zum Haupttank abgeschlossen. Der endgültige Funktionstest der Klappe
findet heute statt. Mittschiffs- und Heckgehäuse sind verschlossen
und die Ladebuchttore sind zugefahren. Die Vorbereitungen für die
Überführung von ATLANTIS zum VAB sind im Gange.
Heute Nacht
beginnen Mechaniker mit dem Gewichts- und Schwerpunkttest. Morgen wird
dann ATLANTIS auf das Orbiter-Transportfahrzeug gehievt und am Nachmittag
dann zum VAB geschleppt. Sobald die Raumfähre das Montagegebäude
erreicht hat, wird sie in die Montagehalle 1 gehoben, um dort mit dem Haupttank
und den Feststoffstartraketen verbunden zu werden.
Die ISS-Luftschleuse,
die Nutzlast von STS-104, wird heute Nacht zur Startrampe angeliefert.
17.
Mai 2001, Donnerstag
In
Vorbereitung für die Überführung von ATLANTIS in das Montagegebäude
gehen die Verschlußarbeiten am Orbiter weiter voran. Allerdings verzögert
die Reparatur an einer Klappe für die Anschlüsse zum Haupttank
die Überführung um einen weiteren Tag. Eine Metalldichtung an
der Klappe mußte gestern ausgetauscht werden und die Überprüfung
der Scharniere ist jetzt für Samstag angesetzt. Die Verbringung des
Orbiters zum VAB findet deshalb erst am 22. Mai statt. Es wird aber nicht
erwartet, daß dies Auswirkungen auf den geplanten Starttermin 14.
Juni haben wird.
Techniker haben
inzwischen die Überprüfung der Hydraulik und der Flugleitsysteme
abgeschlossen. Die Funktionsüberprüfung des Fahrwerks ist ebenfalls
beendet. In dieser Woche werden Mechaniker routinemäßige strukturelle
Dichtigkeitsüberprüfungen am Heck- und Mittschiffsgehäuse
durchführen.
Links:
Im Abfertigungsgebäude für Raumstationskomponenten (SSPF) wird
die Luftschleuse in den Nutzlastcontainer abgesenkt. Arbeiter innerhalb
des Containers unterstützen die Kranarbeiten und führen die STS-104-Nutzlast
an die richtige Befestigungsposition. Photo: NASA/KSC
14.
Mai 2001, Montag
Die Reparaturarbeiten
an der Frontscheibenanzeige (HUD) ist beendet und letzte Überprüfungen
werden gerade durchgeführt. Diese Woche findet die Überprüfung
der Hydraulikanlage des Orbiters statt und Techniker sind außerdem
dabei das Fahrzeug zu verschließen in Vorbereitung für die geplante
Überführung zum Montagegebäude am nächsten Montag.
10.
Mai 2001, Donnerstag
Die Funktionstests
des Außenschotts der Luftschleuse ist beendet und der Andockmechanismus
ist für den Flug verstaut. Die Reparatur an der Frontscheibenanzeige
(HUD) verläuft ohne Probleme. Die Techniker haben die Arbeiten am
HUD auf der Kommandantenseite beendet und werden heute Nacht mit den erneuten
Tests beginnen. Die Reparaturarbeiten auf der Pilotenseite beginnen heute.
Obwohl die zusätzlichen Reparaturen am HUD die Überführung
des Orbiters zum VAB verzögern, bleibt der geplante Starttermin weiter
bestehen.
9.
Mai 2001, Mittwoch
Die
russischen Ingenieure haben den Austausch der "Fixierer" genannten Ausrichtungskomponente
der Andockvorrichtung beendet. Zusätzliche Arbeit benötigt jedoch
die Frontscheibenanzeigeeinrichtung (Heads-up display - HUD) in der Mannschaftskabine.
Das HUD zeigt Kommandant und Pilot während Anflug und Landung die
wichtigsten Flugparameter an. Um die unplanmäßige Arbeit durchführen
zu können, wird die geplante Überführung von ATLANTIS zum
VAB vom 16. auf den 20. Mai verschoben.
Links:
Im Abfertigungswerk für Raumstationskomponenten (SSPF) des Kennedy
Raumfahrtzentrums wird die ISS-Luftschleuse auf den Startpaketintegrationsstand
(LPIS) herabgelassen. Der LPIS bietet dem Arbeitspersonal Zugang zur Nutzlast
in der endgültigen Startkonfiguration. Die Luftschleuse soll am 14.
Juni mit der Raumfähre ATLANTIS zur Internationalen Raumstation transportiert
werden.
Photo: NASA/KSC
7.
Mai 2001, Montag
Der Hitzeschild
der Hauptriebwerke ist montiert. Heute tauschen russische Ingenieure den
"Fixierer" am Andocksystem des Orbiters aus. Die Arbeiten an der Frontscheibenanzeigeeinrichtung
(HUD) in der Mannschaftskabine gehen weiter. Routinemäßige Tests
der Untersysteme sind ebenfalls im Gange.
3.
Mai 2001, Donnerstag
Die Dichtigkeitstests
an ATLANTIS Haupttriebwerksanlage sind abgeschlossen und der Triebwerkshitzeschild
wird jetzt montiert. Techniker führen z. Z. Funktionstests des Abfallbeseitigungssystems
durch und warten das Ammoniaksystem des Orbiters. Außerdem stellen
Mechaniker das Head-Up-Display in der Steuerkanzel der ATLANTIS ein. Russische
Ingenieure beginnen am Montag mit dem Austausch der Ausrichtungskomponente
an ATLANTIS' Andockmechanismus.
30.
April 2001, Montag
Die
STS-104-Flugbesatzung hat über das Wochenende den Mannschaftsausrüstungsschnittstellentest
durchgeführt. Fenster Nr. 8 wurde ausgetauscht. Funktionstests des
Abfallentsorgungssystems laufen weiter. Zur Zeit sind die Dichtigkeitsüberprüfungen
an der Haupttriebwerksanlage im Gange. Außerdem werden an zwei Tagen
in dieser Woche russische Ingenieure an der Reparatur des Aurichtungsbauteils
des Andockmechanismusses, des "Fixierers", mitwirken.
links:
Missionsspezialist Michael Gernhardt (links) und Pilot Charles Hobaugh
überprüfen im Orbiter Abfertigungswerk die Halteschlaufen am
Robotarm von Raumfähre ATLANTIS, die ihnen während des Außeneinsatzes,
während der Montage der Luftschleuse, einen sicheren Halt geben sollen.
Photo:
NASA/KSC
27.
April 2001, Freitag
Techniker
haben ATLANTIS Trinkwassersystem und die Sprühwasserkühlanlage
gewartet. Funktionstests des Orbiter-Abfallsystems sind in Arbeit, ebenso
wie die Dichtigkeitstests der Hauptantriebsanlage.
Russische Ingenieure
sind auf dem Weg zum KSC um Probleme mit einem Bauteil der Andockmechank,
das zur korrekten Ausrichtung benötigt wird, "Fixierer" genannt, lösen
zu helfen. Das Bauteil hatte bei vorangegangenen Tests ein fehlerhaftes
Verhalten gezeigt, arbeitet seither aber wieder normal. Als Vorsichtsmaßname
wurde beschlossen, das Bauteil zu reparieren, oder die Andockmechanik auszutauschen,
je nachdem, was sich als notwendig erweist. Im Augenblick scheint diese
Arbeit aber keine Auswirkungen auf den geplanten Startzeitpunkt zu haben.
Links:
Die Besatzung von STS-104 posiert vor der neuen Luftschleuse, die sie mit
der Raumfähre ATLANTIS zur internationalen Raumstation ISS liefern
und dort montieren sollen. Die Besatzung ist an diesem Wochenende zum Mannschaftsausrüstungsschnittstellentest
(CEIT) zum KSC gekommen. Von links: Pilot Charles Hobaugh, die Missionsspezialisten
James Reillly, Janet Kavandi und Michael Gernhardt, sowie Kommandant Steven
Lindsey. Photo: NASA/KSC
26.
April 2001, Donnerstag
Der
Einbau der drei Haupttriebwerke ist beendet. Das dritte und letzte Triebwerk
ist ein verbesserter Block 2 Motor und wurde gestern in der Triebwerksaufnahme
unten links des Triebwerksgehäuses installiert. Die Überprüfung
der Nutzlastaufnahmen ist abgeschlossen und zur Zeit wird die Überprüfung
der Schnittstellen für die Mannschaftsausrüstung am Samstag vorbereitet.
Die Trinkwasseranlage
des Orbiters wurde inzwischen gewartet zusammen mit dem Abfallaufbewahrungssystem.
Heute werden Techniker das Sprühwasserkühlsystem der APUs überprüfen.
Für diese Woche sind noch die Dichtigkeitstests der Haupttriebwerksanlage
geplant. Außerdem sind Ingenieure dabei, ein Problem mit einer Unterkomponente
der Andockmechanik zu klären.
23.
April 2001, Montag
Der Bremsschirm
des Orbiters ist eingebaut und das Auffüllen des Hydrauliksystems
beendet. Zur Zeit sind die Überprüfungen der Nutzlastaufnahmen
im Gange. Ebenso wird der Einbau der drei Haupttriebwerke vorbereitet,
der morgen erfolgen soll. Die Überführung zum Montagegebäude(VAB)
ist für den 16. Mai geplant.
2.
April 2001, Montag
Techniker haben
die Entleerung des Freon-Kühlkreislaufs Nr. 2 beendet und fahren mit
dem Austausch der Leitungen fort. Die standardmäßige Überprüfung
der
Fenster von ATLANTIS steht für heute auf dem Programm. Die Überprüfung
des Brennstoffzellen-Betriebstofflagerungs- und Versorgungssystems wird
fortgesetzt. Der Bremsfallschirm wird ebenfalls diese Woche eingebaut.
Am Wochenende werden an der backbordseitigen OMS-Gondel mehrere Schubdüsen
ersetzt.
29.
März 2001, Donnerstag
Die
Funktionstests des Orbitalmanövriersystems sind abgeschlossen. Dichtigkeits-
und Funktionstests des Haupttriebwerkssystems ist ebenfalls beendet. Die
Entleerung des Kühlmittelkreislaufs Nr. 2 beginnt am Freitag und die
Überprüfung von Kreislauf Nr. 1 ist in Arbeit. Das Testen des
Brennstoffzellen-Betriebsstoffsystems ist für nächste Woche geplant.
22.
März 2001, Donnerstag
Die
Gondeln von ATLANTIS' Orbitalmanövriersystem(OMS) durchlaufen heute
routinemäßige Funktionstests. Mechaniker bereiten zur Zeit den
Spannungstest der Brennstoffzellen am Samstag vor. Zusätzliche Inspektionen
des vorderen Manövriertriebwerksystems sind ebenfalls im Gange.
19.
März 2001, Montag
Der
Ausbau der Haupttriebwerke ist beendet, ebenso wie die Überprüfung
des vorderen Manövriertriebwerkssystems, die am Samstag abgeschlossen
werden konnte. Heute führen Techniker Dichtigkeitstests am Schnellverdampfersystem
durch und installieren einen Stickstoffgastank im Mittelschiff des Orbiters.
Die Funktionstests des Orbitalmanövriersystems sind für diese
Woche geplant.
16.
März 2001, Freitag
Der
Hitzeschild von Orbiter ATLANTIS' Hauptriebwerksanlage wurde entfernt und
der Ausbau der drei Haupttriebwerke wird zur Zeit durchgeführt. Techniker
begannen heute mit den Funktionstests des vorderen Manövriertriebwerkssystems.
Die Überprüfung des Schnellverdampfersystems soll am Ende der
Woche erfolgen.
15.
März 2001, Donnerstag
Nachdem
bereits Ende letzter Woche der Schwanzkonus, der für den Überführungsflug
ATLANTIS' von Edwards nach Cape Canaveral benötigt wurde, abgenommen
wurde, konnte inzwischen mit der routinemäßigen Abfertigung
des Orbiters im Wartungsbereich 3 des Orbiter-Abfertigungswerkes (OPF)
begonnen werden. Zur Zeit wird der Hitzeschild des Haupttriebwerks abmontiert
und für Freitag ist der Beginn des Ausbaus der Haupttriebwerke angesetzt.
Die Überprüfung des vorderen Manövriertriebwerkssystems
(RCS) ist heute in Arbeit und die Überprüfung des Schnellverdampfersystems
steht in der nächsten Woche an.
5.
März 2001, Montag
Raumfähre
ATLANTIS ist heute um 16:45 Uhr auf dem Rücken von Shuttle-Transportflugzeug
(SCA) 911 auf der Landebahn des Kennedy Raumfahrtzentrums in Cape Canaveral,
Florida niedergegangen. Der Flug mußte wegen schlechten Wetterverhältnissen
für mehrere Tage auf der Altus AFB in Oklahoma ausgesetzt werden.
ATLANTIS wird nun mit der Kranvorrichtung des KSC vom SCA heruntergehoben
und dann in das Orbiterabfertigungswerk geschleppt, wo die Raumfähre
auf ihre nächste Mission STS-104 vorbereitet wird.
Voraussichtlicher
Starttermin ist der 8. Juni.
Photo:NASA
1.
März 2001, Donnerstag
Orbiter
ATLANTIS hat den Luftwaffenstützpunkt Edwards, Kalifornien auf dem
Rücken der Transport-747 heute um 18:35 Uhr MEZ verlassen und ist
um 23:45 Uhr für einen Übernachtaufenthalt auf dem Luftwaffenstützpunkt
Altus, Oklahoma eingetroffen. Sollte das Wetter mitspielen, könnte
ATLANTIS morgen Nachmittag in Florida eintreffen.
26.
Februar 2001, Montag
Space
Shuttle ATLANTIS wird zur Zeit für die Überführung von Kalifornien
nach Florida vorbereitet. Morgen soll der Orbiter auf das Transportflugzeug
gehoben werden. Dienstag Abend (MEZ) soll dann der Überführungsflug
beginnen. Wegen schlechten Wetters in Kalifornien ist allerdings noch nicht
klar, ob der Flug nicht doch noch verschoben werden muß. Das gleiche
gilt für das Schwesterschiff COLUMBIA,
die von Palmdale, Kalifornien überführt werden soll.
21.
Februar 2001, Mittwoch
Nach
der gestrigen Landung auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien,
haben erste Inspektionen ergeben, daß Orbiter ATLANTIS keine abnormen
Schäden aufweist. Die Unterseite des Orbiters weist insgesamt 58 Einschläge
von Mikroteilchen auf, 8 davon größer als 2,5 cm. ATLANTIS Fahrwerk
ist in gutem Zustand. Die Flugbesatzung hat Edwards in Richtung Luftwaffenstützpunkt
Ellington Fields bei Houston, Texas verlassen und wird dort heute abend
eintreffen.
Bodenmannschaften
haben nach der Landung alle Maßnahmen zur Sicherung des Orbiters
durchgeführt und führen zur Zeit die Entleereung der Tiefkühltreibstoff-
und -betriebsstofftanks durch. Wenn alle routinemäßig nach einer
Landung durchzuführenden Tätigkeiten durchgeführt sind,
wird mit den Vorbereitungen für die Überführung von ATLANTIS
auf dem Rücken von Shuttle-Transportflugzeug 911 nach Florida begonnen
werden. Nach der augenblicklichen Planung soll ATLANTIS am 28. Februar
Edwards verlassen und am 1. März am Kennedy Raumfahrtzentrum eintreffen.
Arbeiten bezüglich der Überführung nach Florida und der
Flugplan sind abhängig von den Wetterverhältnissen in Kalifornien
und auf dem Weg nach Florida.
20.
Februar 2001, Dienstag
Nach
erfolgreichem Abschluß der Mission STS-98
und vollzogener Landung auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Edwards wird
ATLANTIS nach Dürchführung der routinemäßigen Sicherheits-
und Tankentleerungmaßnahmen jetzt auf den Huckepackflug zurück
nach Florida mit dem Shuttle-Transportflugzeug vorbereitet. Der Rückflug
wird voraussichtlich in einer Woche stattfinden.
Terminplan STS-104/ATLANTIS
Überführung
von Edwards AFB nach KSC, Florida |
28. 2. 2001 |
Beginn Überholung
in OPF |
2. 3. 2001 |
Überführung
zum VAB |
29. 5. 2001 |
Überführung
des Shuttles zur Startrampe 39 B |
21. 6. 2001 |
Überführung
der Nutzlast zur Startrampe |
22. 5. 2001 |
Verladen der
Nutzlast in der Ladebucht |
26. 6. 2001 |
Abnahme der
Flugbereitschaft der Raumfähre |
28. 6. 2001 |
abschließende
Countdown-Generalprobe |
28. + 29. 6.
2001 |
Helium Dichtigkeits-Test |
k.A. |
Befüllen
der an Bord befindlichen Tanks (Hydrazin) |
2.Juli 2001 |
Abnahme der
Flugbereitschaft der Haupttriebwerke |
k.A. |
Schließen
der Laderaumtore für den Start |
28. 6. 2001 |
Installation
der Sprengvorrichtungen |
2.-3. Juli
2001 |
Abnahme der
Startbereitschaft |
k.A. |
Versiegelungsarbeiten
am Heckgehäuse abgeschlossen |
8.Juli 2001 |
Beginn Countdown |
9. Juli 2001,
14:00 Uhr MESZ |
Befüllen
der an Bord befindlichen Tanks für die Brennstoffzellen |
10.Juli 2001,
11:30 -16:30 Uhr |
Verstauen der
Ausrüstung der Flugbesatzung |
11.Juli 2001,
11:20 Uhr |
Wegschwenken
der drehbaren Arbeitsplattform(RSS) in Parkposition |
11.Juli 2001,
15 Uhr |
Befüllen
des Haupttanks |
12.Juli 2001,
ab 1:38 Uhr |
Start |
12. 7. 2001,
11:04 Uhr MESZ |
Andocken an
Station |
14. 7. 2001
5:08 Uhr MESZ |
Öffnen
des Schotts |
14. 7. 2001
7:00 Uhr MESZ |
Außeneinsatz
EVA 1 |
15. 7. 2001
5:10 Uhr MESZ |
Außeneinsatz
EVA 2 |
18. 7. 2001
5:04 Uhr MESZ |
Außeneinsatz
EVA 3 |
21. 7. 2001
5:10Uhr MESZ |
Ablegen von
Station |
22. 7. 2001,
6:54 Uhr |
Bremsmanöver |
25. 7. 2001,
4:35 Uhr |
Landung |
25. 7. 2001,
5:39 Uhr |
|
|
Übersicht über
die planmäßigen Countdownunterbrechungen für STS-104
T-Zeitpunkt |
Dauer der Unterbrechung |
Unterbrechung
beginnt |
Unterbrechung
endet |
T-27 Std. |
4 Std. |
6:00 Uhr, 10.Juli |
10 Uhr |
T-19 Std. |
4 Std. |
18 Uhr |
22 Uhr |
T-11 Std. |
13 Std., 8
Minuten |
6 Uhr, 11.
Juli |
19:08 Uhr |
T-6 Std. |
2 Std. |
0:08 Uhr, 12.
Juli |
2:08 Uhr |
T-3 Std. |
2 Std. |
5:08 Uhr |
7:08 Uhr |
T-20 Min. |
10 Minuten |
9:48 Uhr |
9:58 Uhr |
T-9 Min. |
etwa 45 Minuten |
10:09 Uhr |
10:54 Uhr |
Übersicht über
die Tätigkeiten der STS-104 Mannschaft am Starttag (12.7.2001)
Ostküstenzeit
(EDT) |
Mitteleuropäische
Zeit(MESZ) |
|
5 p.m., 11.
Juli |
23 Uhr, 11.
Juli |
Wecken der
Mannschaft |
5:45 p.m. |
23:45 Uhr |
Frühstück |
6:30 p.m. |
0:30 Uhr, 12.
Juli |
Medizinische
Untersuchung |
10 p.m. |
4 Uhr |
Mittagessen
und Mannschaftsphoto |
12:33
a.m., 12. Juli |
6:33 Uhr |
Wetterbriefing
(KOM, PLT, MS2) |
12:33
a.m. |
6:33 Uhr |
Anlegen der
Startanzüge (MS1, MS3) |
*12:43
a.m. |
6:43 Uhr |
Anlegen der
Startanzüge (KOM, PLT, MS2) |
*1:13
a.m. |
7:13 Uhr |
Abfahrt zur
Startrampe 39A |
*
1:43 a.m. |
7:43 Uhr |
Ankunft im
Weißraum und Einstieg in’s Shuttle |
*
2:58 a.m. |
8:58 Uhr |
Schließen
der Mannschaftsluke |
*5:04
a.m. |
11:04 Uhr |
Start |
* Durch Kameras
übertragene Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)
Alle Zeiten,
wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
Alle Photos:
NASA
Quelle:
NASA
Shuttle Status Report, NASA
Presseerklärungen, Beschreibung
Orbiter Atlantis(engl.) |