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Artikel 12. November 2008
Mysteriöse Lichtschau auf dem Saturn
Cassini photographiert riesige Polarlichtregion am Nordpol des Ringplaneten

Polarlichter am Saturn
Oben: Diese Aufnahme die in zwei unterschiedlichen Wellenlängendes infraroten Lichtes angefertigt wurde zeigt deutlich den Polarlichtring und die unerklärlichen Lichtregionen darin oberhalb der Atmosphäre des Saturn. (Photo: NASA/JPL/Universität von Arizona)
Eine unerklärliche neue breite Region von Polarlichtern wurden in der Polarregion des Saturn photographiert.

"Wir haben noch nirgendwo zuvor eine Aurora wie diese gesehen", meinte Tom Stallard, Mitarbeiter an der RCUK Akademie, der an der Universität von Leicester, Großbrittannien, mit Daten der Raumsonde CASSINI arbeitet. "Es handelt sich nicht einfach nur um einen Polarlichtring, wie wir sie vom Jupiter und der Erde kennen. Diese Lichter hier bedecken eine enorme Fläche über den ganzen Pol. Unsere derzeitigen Ideen darüber, wie sich die Auroras auf dem Saturn bilden, sagen eigentlich voraus, daß diese Region leer sein sollte, deshalb ist es eine phantastische Überraschung, eine so helle dort zu finden."

Diese farbenprächtigen atmosphärischen Lichterschauen entstehen, wenn geladene Partikel entlang des Magnetfelds eines Planeten und in seine Atmosphäre hineinströmen. Auf der Erde stammen die geladenen Teilchen aus dem Sonnenwind, einem Strom von Teilchen, die von der Sonne weggeblasen werden. Himmelsbeobachter in hohen nördlichen Breiten kennen die daraus resultierenden Leuchterscheinungen als Nordlichter.

Jupiters Hauptauroraring, der durch Wechselwirkungen innerhalb seiner eigenen magnetischen Umgebung verursacht wird, ist in seiner Größe konstant. Saturns Hauptaurora, die vom Sonnenwind verursacht wird, ändert ihre Größe dramatisch mit Veränderungen in der Stärke des Windes.

Die nun neubeobachtete Aurora am Saturn paßt allerdings weder in die eine noch in die andere Kategorie.

"Saturn's einzigartige Polarlichter sagen uns, daß da etwas ganz besonderes und unvorhergesehenes mit der Magnetosphäre dieses Planeten los ist und die Art, wie sie mit dem Sonnenwind und der Atmosphäre des Planeten wechselwirkt", erklärte Nick Achilleos, ein Wissenschaftler aus dem CASSINI-Magnetometerteam am Universitätskolleg London. "Der Versuch ihre Ursache zu erklären, wird uns ohne Zweifel zu einer Physik führen, die nur in der Umgebung des Saturn wirksam ist."

Die neue Aufnahme im infraroten Licht wurde von der Raumsonde CASSINI angefertigt. Über sie wird in der Ausgabe vom 13. November der Zeitschrift Nature berichtet.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 13. November MMVIII