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Artikel 2. Juli 2009
Erste Bilder von Mondorbiter
Lunar Reconnaissance Orbiter sendet erste Schnappschüsse aus der Umlaufbahn des Ertrabanten

Mare Nubium
Oben: Eine der ersten Aufnahmen von LRO zeigt das Mare Nubium, eine Region des Mondes die zu diesem Zeitpunkt in der Nähe der Tag-Nacht-Grenze lag und wo die Schatten der Hügel und Krater besonders zum Vorschein treten. (Photo: NASA)
NASA's neueste Raumsonde in der Umlaufbahn um den Mond hat ihre ersten Schnappschüsse von der Mondoberfläche zur Erde gesendet.

Veröffentlicht am Donnerstag zeigen die Bilder vom Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA eine in Licht und Schatten getauchte Region des Mondes, die Mare Nubium oder Meer der Wolken genannt wird. Sie wurden von einem hochauflösenden Kamerapaar des Orbiters geschossen.

"Unsere ersten Aufnahmen wurden entlang des Mondterminators, der Linie, die die Tag- von der Nachtseite trennt, angefertigt, wobei wir noch sehr unsicher waren, wie sie ausfallen würden", meinte Mark Robinson, der hauptverantwortliche Wissenschaftler für die Lunar Reconnaissance Orbiter Kamera (LROC) an der Arizona Staatsuniversität in Tempe.

Zwei der neuen Aufnahmen wurden von einem größeren Streifen Terrain genommen, der von den LROC-Augen der Raumsonde beobachtet wurde. Dies sind die ersten klaren Nahaufnahmen der NASA vom Mond in einem Jahrzehnt, obwohl schon die Partnersonde des Orbiters aus größerer Entfernung gröbere Anblicke zurückgesendet hatte, als beide Raumfahrzeuge am 23. Juni am Mond ankamen. Letztendlich wird der Lunar Reconnaissance Orbiter während er den Mond umkreist neue globale Karten der gesamten Mondoberfläche anfertigen.

Die Bilder, die am Donnerstag veröffentlicht wurden zeigen kraterreiche Regionen, die sich über ein Gebiet von rund 1.400 Metern Größe erstrecken. An einigen Stellen sind die Schatten so dunkel, daß die Details der Oberfläche nicht mehr zu erkennen sind, während in anderen Bereichen der starke Kontrast zwischen Nacht und Tag dramatische Anblicke von Mondkratern und der zerschlagenen Oberfläche zeigen.

Mondkrater
Oben: Auf dieser kraterreichen Aufnahme sind die Konturen der Krater und Hügel besonders scharf gezeichnet. Insbesondere das Innere der Krater ist durch die tiefliegenden Schatten nicht mehr zu erkennen. (Photo: NASA)
"Wegen der tiefen Schatten wird die scharfgeschnittene Topographie übertrieben abgebildet und läßt eine felsige und unwirtliche Oberfläche vermuten", erläuterte Robinson. "In Wirklichkeit ist das Gebiet ähnlich der Region, die die Apollo 16 Astronauten im Jahr 1972 sicher erkundet hatten. Während diese [Aufnahmen] bereits auf ihre eigene Art großartig sind, ist die eigentliche Botschaft, daß LROC nahezu bereit ist, seine Mission zu beginnen."

Die NASA hatte den Lunar Reconnaissance Orbiter und eine kleinere Einschlagsonde am 18 Juni zum Mond gestartet. Der leistungsstarke Orbiter soll nach möglichen Landestellen für zukünftige Astronauten suchen, ebenso wie neue Karten von der Mondoberfläche, der Temperaturverteilung und der Temperaturextreme und der Strahlungsumgebung anfertigen. er soll auch nach Wassereis in ständig im Schatten liegenden Kratern am Südpol des Mondes suchen.

Die Partnersonde des Orbiters, der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS), war am 23. Juni am Mond vorbeigeflogen und soll am 9. Oktober in einem im Schatten liegendem Krater zum Absturz gebracht werden in der Hoffnung einen definitiven Beweis für Wassereis zu finden. Die Einschlagsonde ist noch an der massiven aber leeren Raketenoberstufe angekoppelt, die zuerst in den Krater herabstürzen soll. LCROSS wird den Absturz beobachten und die resultierende Wlke nach Anzeichen für Wassereis abtasten, dann vier Minuten später sein eigenes Ende durchführen, das von Teleskopen auf der Erde beobachtet werden wird.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 5. Juli MMIX