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Artikel 18. Juni 2003
Zwei wichtige ISS-Module in Florida eingetroffen
In Italien gebauter Knoten 2 und japanisches Labormodul bereit für Tests vor dem Start zur internationalen Raumstation

Willkommenszeremonie für Knoten 2 und KIBO
Oben: Die Willkommenszeremonie für KIBO und Knoten 2 im Abfertigungswerk für Stationskomponenten (SSPF) am KSC. (Photo: NASA)
Trotz der andauernden Flugsperre für die US-Raumfähren geht die Arbeit am Kennedy Raumfahrtzentrum zur Vorbereitung von großen Komponenten der internationalen Raumstation für den Start und zur Beendigung des Ausbaus des Orbitalkomplexes weiter.

Die NASA und ihre Partner hielten am Mittwoch eine "Wilkommenszeremonie" am Raumhafen Florida für zwei Schlüsselmodule ab, die hier für den Beginn der Startvorbereitungen angekommen sind.

"Selbst in diesen schwierigen Zeiten machen wir als ein Team weiter und erkennen den höheren Zweck an," meinte Bill Gerstenmaier, Leiter des ISS-Programms bei der NASA. "Wenn das Shuttle wieder zum Start bereit ist, werden auch wir bereit sein. Wir werden die Gerätschaften bis dahin überprüft und abgenommen haben."

Das in Europa gebaute und in den Besitz der NASA übergegangene Verbindungsmodul "Knoten 2" und das japanische Forschungslabormodul "KIBO" wurden kürzlich zur Abfertigungseinrichtung für Raumstationsmodule geliefert, wo sie durchgetestet werden, bevor sie im Frachtraum eines Shuttles zur ISS transportiert werden.

Übergabe von Knoten 2
Oben: Die Übergabe des Knoten 2 an die NASA wird besiegelt. (Photo: NASA)
"Diese zwei neuen Module werden bald zusammen mit den anderen als teil der internationalen Raumstation die Erde umkreisen. Aber zuerst werden sie hier im Abfertigungswerk einer Reihe sehr kritischer Tests unterzogen," erklärte KSC-Direktor Roy Bridges während der Zeremonie.

"Diese Arbeit vergibt keine Fehler. Sobald wir die Module im Orbit haben, dürfen sie nicht versagen und müssen sehr robust sein. Deshalb müssen wir sie schon hier auf dem Boden alles einmal durchlaufen lassen."

"Wir waren alle sehr erfreut, diese zwei Module zusammen heute hier im Abfertigungswerk für Stationskomponenten zu sehen," meinet Gerstenmaier. "Unsere Teamarbeit und Hingabe für die Fortsetzung des Stationsaufbaus zeigt sich besonders, wenn ein solcher Meilenstein, wie dieser, erreicht wird."

Bei der Veranstaltung am Mittwoch unterzeichneten die Verantwortlichen der NASA für die Raumstation die Übergabedokumente, durch die der Knoten 2 aus dem Besitz der ESA in den der NASA übergeht. Der Knoten 2 wurde auf der Basis eines Handelsabkommens von der ESA für die NASA gebaut. Im Austausch für den Knoten 2 wird die NASA das europäische Raumlabor COLUMBUS an Bord eines künftigen Raumfährenfluges zur Station bringen.

Knoten 2
Oben: Das Verbindungsmodul "Knoten 2" wird im Abfertigungswerk für Stationskomponenten (SSPF) auf seinem Teststand abgesetzt. (Photo: NASA)
Techniker planen nun integrierte Tests zwischen den beiden Modulenhier am Startort durchzuführen. Diese Bodentests sollen die Kompatibilität zwischen den Modulen in Bezug auf Stromversorgung und Systemresourcen bestätigen.

"Die Lieferung dieser in Japan und Europa gebauten Komponenten zum KSC für integrierte Tests for dem Start ist ein weiteres Zeichen für die wichtige globale Zusammenarbeit und proaktive Planung, die für den erfolgreichen Betrieb des ISS-Programms benötigt wird," sagte Gerstenmaier. "Ihre Ankunft in den Vereinigten Staaten bedeutet, daß die internationale Partnerschaft weiter voranschreitet, mit den Schritten, die notwendig sind, um unsere einzigartige Forschungsplattform im All aufzubauen."

Der Knoten 2 wird das nächste Druckmodul sein, das an der Station angekoppelt wird. Es soll mit der Mission STS-120, die siebtnächste Mission, in's All gebracht werden. Dieser Flug, kommandiert von Raumflugveteran James Halsell, wird den Aufbau des US-Kernbereiches der Station abschließen.

KIBO
Oben: Das japanische Experimentaldruckmodul KIBO im SSPF. (Photo: NASA)
Die NASA erklärte, daß der Knoten 2 den Lebens- und Arbeitsraum innerhalb der Station auf fast 500 Kubikmeter vergrößert. Der Verbindungsknoten erlaubt es den internationalen Partnern, ihre Forschungseinrichtung an der Station anzukoppeln.

KIBO, oder "Hoffnung", ist Teil des Japanischen Experimentenmodulpakets (JEM). Zum JEM gehört auch eine Plattform außerhalb der Station für Experimente in der Weltraumumgebung, ein Robotmanipulatorsystem und zwei Logistikmodule. Die verschiedenen JEM-Komponenten werden im Verlauf von drei Shuttle-Mission im All zusammengebaut.

Der Knoten 2 traf am 1. Juni mit einem Airbus Beluga Transportflugzeug am KSC ein. Es kam von Turin, Italien, wo es von Alenia Spazio gefertigt worden ist.

Das Frachtschiff mit dem KIBO-Modul war am 2. Mai vom Hafen Yokohama in Japan in Richtung USA abgelegt. Die Nationale Raumfahrtentwicklungsagentur von Japan (NASDA) hatte das Labor am Tsukuba Raumfahrtzentrum nahe Tokio entwickelt und gefertigt. Es traf am 4. Juni am Kap ein.

"Wir hätten auch die Abfertigung unterbrechen und die Elemente nicht herbringen können," meinte Gerstenmaier in Bezug auf das Flugverbot für die Shuttles aufgrund des COLUMBIA-Unglücks. "Aber das Team wußte, daß es richtiger ist, weiterzumachen und diese beiden Module zusammenzubringen."

Quelle: Spaceflight Now


letzte Änderung am 22. Juni MMIII