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Artikel 10. September 2002
Start von japanischem Labormodul KIBO verschoben
Finanzielle Probleme zwingen zu einjähriger Verzögerung - dafür Fertigung des Zentrifugenmoduls beschleunigt

Japans Raumlabor KIBO
Oben: Während einer Veranstaltung im September 2001 im japanischen Nagoya wird die Fertigstellung des japanischen Raumlabors KIBO von japanischen Raumfahrtfunktionären gefeiert. (Photo: Space.com)
Japans Hauptbeitrag zur internationalen Raumstation wird sich aufgrund von finanziellen Problemen um ein Jahr verzögern, erklärten jetzt Verantwortliche bei der NASA und aus Japan.

Die japanische Raumfahrtentwicklungsagentur NASDA hat die NASA darüber informiert, daß das japanische Experimentalmodul nicht vor 2006 zur Verfügung stehen wird.

In dieser Woche noch wird ein geänderter Montageplan herausgegeben, der die neue Situation wiederspiegelt, wie der Leiter des ISS-Programms bei der NASA William Gerstenmaier verlauten ließ.

Bei einer Rede am 10. September auf einem Treffen des NASA Beirats am Laboratorium für Strahlantriebe (JPL) erklärte Gerstenmaier, daß durch die Verschiebung andere Elemente der internationalen Raumstation in der Startreihenfolge nach vorne rutschen würden, so auch das europäische Raumlabor COLUMBUS und der kanadische Manipulator für spezielle Verwendungen.

Masato Koyama, der Direktor des Washingtoner Büros der NASDA teilte Space News mit, daß es keine technischen Probleme gäbe und die Verschiebung einzig und allein die Folge einer regierungsweiten Haushaltskrise sei.

Als Ausgleich für die Verschiebung hat die NASA nun die NASDA gebeten, die Auslieferung des Zentrifugen-Akkomodationsmoduls um ein Jahr auf 2007 zu beschleunigen, wie Mary Kicza, die beigeordnete Leiterin des NASA-Büros für biologische und physikalische Forschungen, erklärte. Japan fertigt das Zentrifugen-Akkomodationsmodul auf Grundlage einer Vertragsvereinbarung für die NASA, das auch beinhaltet, daß die US-Raumfahrtbehörde das japanische Experimentalmodul zur ISS startet.

Bei anderen Entwicklungen für die Raumstation hat die NASA nun beim US-Verteidigungsministerium angefragt, die Kosten für einen Experimentschrank zu übernehmen, der eigentlich von Brasilien hätte bereitgestellt werden sollen. Das südamerikanische Land hatte erklärt, daß es die Expresspalette nicht finanzieren könne.

Gerstenmaier meinte dazu, daß wenn die NASA nicht bis zum 20. September eine Antwort aus dem Pentagon erhalte, werde die US-Raumfahrtbehörde ein Jahr warten und dann versuchen, die Expresspalette aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Quelle: Space.com


letzte Änderung am 12. September MMII