Sojus TMA-1 auf dem Weg zur ISS
Belgier De Winne erster Nichtrusse, der Jungfernflug eines neuen russischen Raumfahrzeugs mitmacht - ESA-Astronaut soll Forschung an Bord der ISS durchführen
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Der belgische ESA-Astronaut Frank De Winne vor seinem Start zur internationalen Raumstation. (Photo: ESA)
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Mit einem Bilderbuchstart sind heute um 8.11 Uhr Ortszeit (4.11 Uhr MEZ)
der belgische ESA-Astronaut Frank De Winne und zwei russische
Mannschaftskollegen zum vierten Taxiflug zur Internationalen Raumstation
(ISS) aufgebrochen.
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Der Start von Sojus TMA-1 am Morgen vom russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. (Photo: ESA)
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De Winne, ein ehemaliger Luftwaffenpilot, und seine Kameraden,
Sojus-Missionskommandant Sergej Saljotin und Flugingenieur Jurij
Lontschakow, werden nach einem zweitägigen Flug am Freitag um 6.00 Uhr MEZ
an der Raumstation andocken. Eineinhalb Stunden später soll die Luke
zwischen der Sojus und der ISS geöffnet werden.
Die drei Raumfahrer sind die ersten, die mit einem neuen Sojus-Fahrzeug
vom Typ TMA-1 zur ISS fliegen, einer modernisierten Ausführung der
Sojus-Kapsel TM-34, die gegenwärtig an der ISS befestigt ist. Die neue
Kapsel wird sechs Monate an der Station angedockt bleiben und der
Bordmannschaft im Notfall als Rettungsfahrzeug dienen.
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Die Besatzung von Sojus TMA-1: Von oben: Flugingenieur Jurij Lontschakow, Frank De Winne und Kommandant Sergej Saljotin. (Photo: ESA)
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De Winne, bei dieser Mission ebenfalls Flugingenieur, besucht als erster
Belgier - und vierter Europäer - die ISS und nimmt als erster Nichtrusse
am Jungfernflug eines neuen russischen Fahrzeugs teil. Während seines
achttägigen Aufenthalts wird er ein Programm aus 23 Experimenten in den
Bereichen lebenswissenschaftliche und physikalische Forschung sowie
Bildung absolvieren, darunter vier Physikexperimente in einer bedeutenden
Versuchseinrichtung, dem in Europa entworfenen und entwickelten
Handschuhkasten für Schwerelosigkeitsforschung (MSG).
De Winne hofft nicht nur, daß die Anlieferung des neuen Sojus-Fahrzeugs
und das Versuchsprogramm erfolgreich verlaufen, sondern wünscht sich auch,
daß diese Mission die Raumfahrt der jungen Generation näherbringt und sie
zu einem aufregenden Erlebnis macht. "Während dieser Mission werde ich an
einer Reihe von Bildungsmaßnahmen teilnehmen. Es ist wichtig, daß wir uns
direkt an unsere Jugend wenden - wir müssen Raumfahrt, Technik und
Wissenschaft für sie interessant und relevant gestalten".
Die Mannschaft des Taxiflugs "Odissea" wird an Bord der älteren
Sojus-Kapsel vom Typ TM-34, die gegenwärtig an der ISS angedockt ist, zur
Erde zurückkehren. Ihre Landung in Kasachstan ist für Sonntag, den 10.
November um 5.03 Uhr Ortszeit (1.03 Uhr MEZ) geplant.
Quelle:
Original ESA-Pressemitteilung 68-2002 |