Bericht 25. April 2002 |
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2. Weltraumtourist auf dem Weg zur ISS
Sojus TM-34 heute morgen von Baikonur gestartet - ehemaliges ISS-Besatzungsmitglied Gidsenko Kommandant des Sojus-Taxis - Südafrikaner Shuttleworth will auch Experimente durchführen
Die Besatzung wird voraussichtlich gut eine Woche an Bord der Station zubringen und dann mit dem Sojus TM-33 Raumfahrzeug, daß zur Zeit an der Station angedockt ist, zur Erde zurückkehren. Die Sojus TM-34 Besatzung
Im Frühjahr 2001 hatten die Europäische Raumfahrtagentur ESA und die Russische Luft- und Raumfahrtagentur Rosaviacosmos eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, nach der mehrere europäische Raumfahrer auf kommerziellen Flügen mit den Taximissionen zur ISS mitgenommen werden sollten. Die jetzige Besatzung aus dem russischen Kommandanten Jurij Gidsenko und dem Italiener Roberto Vittori begannen ihr Missionstraining für den Taxiflug zur ISS im Sommer 2001 begonnen. Etwa zur selben Zeit stieß auch der 28 Jahre alte südafrikanische Internettycoon Mark Shuttleworth zur Sojus TM-34 Besatzung hinzu, der nach dem US-amerikanischen Millionär Dennis Tito als zweiter nichtprofessioneller Raumfahrer einen Flug zur ISS macht. Shuttleworth soll dafür etwa die gleiche Summe gezahlt haben wie Tito, geschätzte $20 Millionen oder umgerechnet etwa 22,5 Millionen Euro. Shuttleworth beendete sein erstes Training in Rußland im September 2001. Nach zum Teil recht schwierig verlaufenen Verhandlungen einigten sich Shuttleworth und die russische Weltraumagentur im Dezember 2001 auf die Bedingungen für einen Vertrag über seinen Flug. Wie berichtet wurde, hatte Shuttleworth seine Forderung, die Flugdauer der Taximission auf über 10 Tage auszudehnen, fallengelassen, ebenso wie die nach einem kostenlosen Ersatzflug, sollte sein Raumfahrzeug nicht in der Lage sein, die ISS zu erreichen und dort anzulegen. Ebenso änderten die NASA und andere ISS Partner plötzlich ihre ursprünglich negative Einstellung zu der Touristenmission, die seit dem Vorabend des Tito-Fluges bestand und das Verhältnis zum russischen Partner arg belastet hatte. Anfang 2002 hieß die NASA Shuttleworth am Johnson Raumfahrtzentrum in Houston im US-Bundesstaat Texas willkommen für das Training und die Sicherheitseinweisung am amerikanischen Teil der Raumstation. Shuttleworth hatte bereits angekündigt, daß er nicht nur Urlaub auf der Station machen wolle, sondern auch Experimente durchführen und zur Bildung beitragen wolle. Sein besonderes Anliegen ist dabei auch die Aufklärung über die AIDS-Situation in Afrika. Er möchte mit diesem Flug für eine bessere Vorsorge gegen die Immunschwächekrankheit Werbung machen. Deshalb durfte auch beim Start die AIDS-Schleife auf seinem Raumanzug nicht fehlen. Die Sojus TM-34 Mission
Gemäß alter Tradition wurde in den frühen Morgenstunden zwei Tage vor dem Start die Sojus-Trägerrakete von einer Lokomotive zur Startplattform 5 des Startbereiches 1 herausgefahren. Gemäß der Vereinbarung zwischen den ISS Partnern stellt Rußland jedes halbe Jahr ein neues Sojus-Rückkehrfahrzeug für die ISS-Besatzung bereit. Die Lebensdauer der Fahrzeuge wird durch verschiedenen Faktoren begrenzt, unter anderem durch korrosive Effekte der verwendeten Treibstoffe an Bord. Dies wird die letzte Mission für ein Raumfahrzeug vom Typ Sojus TM sein. Im Herbst
wird Rußland den neuen Typ Sojus TMA einführen, wobei das "A" in der Bezeichnung für
"anthropometrisch" steht. Die TMA Version des bewährten Raumfahrzeugtyps wird eine
Reihe von Verbesserungen aufweisen, die hauptsächlich die Einschränkungen in der
Körpergröße der mit ihr zu befördernden Besatzungsmitglieder mindern sollen. Quelle: Russian Space Web |