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Statusbericht Donnerstag, 1. Juli 2004
ISS-Statusbericht 36/2004
Expedition 9 Besatzung

Der Weg zum Einsatzort
Oben: In dieses Photo, das bei der Mission STS-113 vor dem Anlegen der Raumfähre ENDEAVOUR angefertigt wurde, ist der Weg eingezeichnet (rote Linie), den Padalka und Fincke vom Schleusenmodul PIRS zum Tragwerksegment S1 zurücklegen mußten. Am ITS S1 befindet sich der Schaltkasten mit dem Stromreglermodul, daß die Raumfahrer austauschen sollten. Allerdings haben sich die Raumfahrer auf der aus dieser Sicht rückwärtigen Seite der Stationsmodule entlangbewegt. (Photo: NASA/JSC)
Alle guten Dinge waren zwei für die Raumfahrer der internationalen Raumstation, als sie heute Nacht mit Leichtigkeit die Stromversorgung für ein Schlüsselsystem wiederherstellten und eine Reihe von zusätzlichen Arbeiten durchführten, mit denen zukünftige Arbeiten vorweggenommen werden, und schlossen den Außeneinsatz ihrem Arbeitsplan voraus ab.

Der Außeneinsatz verlief glatt von dem Augenblick an, an dem Wissenschaftsoffizier Mike Fincke und Kommandant Gennadi Padalka die Luftschleuse verließen, 20 Minuten früher als geplant. Es war der zweite Außeneinsatz für die beiden. Ein erster Versuch wurde letzte Woche nach nur wenigen Minuten wegen eines blockierten Einstellhebels an der Sauerstoffversorgung von Finckes Raumanzug gestoppt. Heute Nacht verbrachten Fincke und Padalka 5 Stunden und 40 Minuten außerhalb der Station.

Die zwei Weltraumelektriker beendeten ihre Hauptaufgabe, den Austausch eines Stromkreisunterbrechers, durch den die Stromversorgung von einem der vier Lageregelungskreisel wiederhergestellt werden sollte, eine Stunde früher als geplant. Die Missionsleitung bestätigte, daß das Gyroskop wieder Strom bekam und nur wenige Minuten später wieder korrekt funktionierte. Man erwartet, daß es am Donnerstag abend wieder vollständig in Betrieb sein wird und für die Lageregelung der Station eingesetzt werden kann.

Zwischen den beiden Raumfahrern und der Bodenstation bestand während der ganzen Nacht eine konstante Sprechverbindung. Ersatzweise Handzeichen waren nicht nötig. Dies war das erste Mal, daß die Leitung eines Außeneinsatzes in einer perfekt organisierten Choreographie periodisch und reibungslos zwischen den Flugleittechnikern in Moskau und Houston hin und her geschaltet wurde. Alle Stationssysteme arbeiteten einwandfrei in einer autonomen Konfiguration, während die beiden Besatzungsmitglieder außenbords waren.

Padalka und Fincke verließen die Station um 23:19 Uhr MESZ. Das Duo bewegte sich zügig vom russischen Andockmodul PIRS an einem 15 Meter langen Lastkran und an einer Reihe von Handgriffen entlang und erreichten die amerikanischen Module des Außenposten um0:09 Uhr MESZ. zu diesem Teitpunkt wurde die Leitung des Außeneinsatzes vom Missionsleitzentrum Moskau an das in Houston übergeben.

Die Flugleittechniker in Houston halfen den Raumfahrern, ihre Arbeitsstelle an der Steuerbordtragwerkstruktur zu erreichen und überwachten ihren Fortschritt beim Austausch einen Stromfernreglermoduls (RPCM), das am 21. April ausgefallen war. Um 1:52 Uhr hatten Padalka und Fincke den fehlerhaften Stromkreisunterbrecher mit einem funktionierenden Modul ersetzt. 15 Minuten später überbrachte der Raumfahrzeug-Verbindungsoffizier Rex Walheim die gute Nachricht, daß die Stromversorgung für das Gyroskop wiederhergestellt war. Als vorläufige Überprüfung seiner Funktionsfähigkeit wurde das Gyroskop mit einer Drehzahl von 30 Umdrehungen pro Minute getestet. Es ist vorgesehen es morgen auf 6.600 Umdrehungen, seiner normalen Betriebsdrehzahl, zu bringen und dann wieder in das Lageregelungssystem er Station einzubinden.

Fincke und Padalka reinigten ihre Werkzeuge und bewegten sich zurück zum russischen Segment und um 3:11 Uhr MESZ übergab das Missionsleitzentrum in Houston die Hauptkoordination an das Missionsleitzentrum in Moskau. Nach der Rückkehr zum Andockmodul PIRS führten die Raumfahrer noch einige Aufgaben aus, die für zukünftige Außeneinsätze geplant waren. Sie brachten zwei flexible Handgriffe an, befestigten ein Überwachungsgerät für durch die Triebwerksabgase verursachten Verunreinigungen und fügten zwei Endkappen an zwei ringförmigen Handgriffen an der Luftschleuse hinzu.

Die Besatzung schloß das Schleusenschott und beendete den Außeneinsatz um 4:59 Uhr MESZ. Dies war der 54. Außeneinsatz, der dem Aufbau und der Wartung der ISS gewidmet war und der 29., der von der Station selbst ausging. Für Padalka war es der vierte seiner Karriere und für Fincke der zweite.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 4. Juli MMIV