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Statusbericht Freitag, 20. Dezember 2002
ISS-Statusbericht 54/2002
Expedition 6 Besatzung

Nach annähernd einem Monat an Bord der internationalen Raumstation sind die Besatzungsmitglieder am Montag sprichwörtlich zwischen den Wänden hin- und hergesprungen. Sie beendeten die Woche mit einem ausgiebigen und erfolgreichen Betrieb des Robotarms am Donnerstag und arbeiteten am Freitag an der Einrichtung des Kommunikationsausfallspufferrekorder für die Verbindung mit hoher Datenübertragungsrate (HCOR).

Der Kontakt mit den Wänden des Labormoduls DESTINY der Station war sorgfältig geplant. Dadurch wurden Schwingungen erzeugt, die mit dem internen drahtlosen Instrumentensystem (IWIS) aufgenommen werden sollten. Die IWIS-Software war aufgebessert worden und die Daten, die hier gewonnen wurden, waren für ein strukturdynamisches Experiment.

Expedition 6 Kommandant Ken Bowersox, Flugingenieur Nikolai Budarin und ISS-Wissenschaftsoffizier Don Pettit arbeiteten in dieser Woche an einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Projekten, darunter biomedizinische Tests und das Zeolit-Kristallwachstumsexperiment (ZCG). Bowersox schlug vor, die Autoklaven des Experimentes, daß entwickelt wurde, um Kristalle zu züchten, die größer als solche auf der Erde sind, zu drehen, damit sich Blasen, die sich gebildet hatten, in der Mitte der Proben konzentrieren können. Dieser Vorschlag trug zum Erfolg des Experimentes bei. Bowersox führte außerdem einen Testlauf seines Fuß/Boden-Reaktionskräfteexperiment (FOOT) durch. Pettit installierte den EXPRESS-Schrank 3 Laptop, nahm später den Schrank, der vor mehreren Monaten zur Station geliefert worden war, in Betrieb und überprüfte ihn.

Die Besatzung und russische Flugleittechniker testeten den passiven Kurs-P Ring und später rekonfigurierte Budarin das Kurs-P Radarsystem. Beide werden für das automatische Andocken von russischen Raumfahrzeugen eingesetzt. Die Besatzung führte am Donnerstag einen mehr als dreistündigen Test des CANADARM2 durch. Zu den Tests gehörten eine Reihe von Greifvorgängen an einen Haltepunkt des mobilen Basissystems, bei denen Daten von den Kraftmomentensensoren (FMS) gesammelt wurden.

Das HCOR ist ein Datenrekorder, der Daten zwischenspeichert, während die Station nicht in Kontakt mit einem der Bahnverfolgungs- und Datenweiterleitungssatelliten (TDRS) steht, um sie später dann zur Erde zu übermitteln. Er wird einen Rekorder für mittlere Datenübertragungsrate ersetzen und gibt der Station so eine größere Datenspeicherungskapazität für Informationen von wissenschaftlichen Experimenten und sonstigen Dingen, um sie zu übertragen, wenn die Station wieder einen TDRS nutzen kann.

Flugleitteams in Houston und Moskau arbeiten weiter an der Neuplanung des einzigen Außeneinsatzes der Expeditionsbesatzung. Seine Durchführung wird jetzt für Mitte Januar erwartet. Dabei soll unter anderem die Ausstattung des Tragwerksegmentes P1 fortgesetzt werden.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 23. Dezember MMII