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Statusbericht Montag, 26. August 2002
ISS-Statusbericht 38/2002
Expedition 5 Besatzung

Expedition 5 Kommandant Walerij Korsun und Flugingenieur Sergeij Trestschow sind heute aus dem russischen Andockmodul PIRS der internationel Raumstation ausgestiegen, um ein japanisches Experiment, bei dem Materialproben der Weltraumumgebung ausgesetzt werden, und ein russisches Experiment, mit dem die Rückstände durch den Betrieb der Steuerdüsen des SWESDA-Moduls gemessen werden, während eines 5 Std. und 21 Minuten dauernden Außeneinsatzes auszutauschen.

Sergeij 
Trestschow
Oben: Kosmonaut Sergeij Trestschow während des Außeneinsatzes am 26. 8. bei der Arbeit an der Außenhülle des Stationsmoduls SWESDA. (Photo: NASA/JSC)
Es war der zweite Außeneinsatz der Expedition 5 Besatzung, der vierte in der Laufbahn von Korsun und der erste von Trestschow. Der heutige Ausflug war außerdem der 43. der dem Aufbau und der Erhaltung der ISS gewidmet war und der 18., der von der Station selbst ausging. 25 Außeneinsätze sind von angedockten Raumfähren ausgegangen. Während Korsun und Trestschow außerhalb arbeiteten, bediente Flugingenieurin Peggy Whitson die Systeme der Raumstation und choreographierte den Außeneinsatz vom Innern des SWESDA-Moduls.

Whitson und Korsun hatten bereits am 16. August gemeinsam einen 4 Std. und 25 Min. dauernden Außeneinsatz absolviert, bei dem sie sechs Mikrometeoritenschilde an der Außenseite von SWESDA angebracht hatten.

Nach einer kleinen Verzögerung, die durch die Suche nach einer kleinen Undichtigkeit am Verbindungsschott zwischen dem SARJA- und dem SWESDA-Modul entstand, öffneten Korsun und Trestschow das Schott zu PIRS um 7:27 Uhr MESZ, als sich die ISS gerade in einer Höhe von 377 km über Rußland hinwegbewegte. Sie begaben sich sogleich an die Arbeit und brachten einen Rahmen an der Außenseite von SWESDA an, der als "Parkplatz" für modulare Ausrüstung, die vorübergehend für zukünftige Außeneinsätze zwischengelagert werden muß, dienen soll. Außerdem brachten sie weitere Kleinteile an, mit denen Halteleinen von Raumfahrern geführt werden, die außerhalb des russischen Stationssegmentes arbeiten.

Die zwei russischen Raumfahrer tauschten dann zwei Experimententräger eines kofferähnlichen Experimentes der japanischen Raumfahrtagentur NASDA aus, mit dem die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf verschiedene technische Werkstoffe untersucht werden.

Nachdem sie diese Aufgabe beendet hatten, wandten sie sich einer Aufgabe zu, die beim letzten Außeneinsatz vor 10 Tagen, nicht mehr hatte durchgeführt werden können. Sie tauschten ein Experiment an der Außenseite von SWESDA, KROMKA genannt, aus, mit dem die Rückstandsmenge durch den Betrieb der SWESDA-Steuerdüsen gemessen wird, die sich auf der Außenhaut des Moduls niederschlägt. Bereits zuvor installierte Abweiserbleche hatten diesen Rückstandsniederschlag auf der Hülle deutlich reduziert.

Der letzte Auftrag für Korsun und Trestschow war schließlich die Montage von zwei zusätzlichen Amateurfunkantennen an SWESDA, mit dem der zukünftige Amateurfunkbetrieb der Station ausgeweitet werden soll. Bewohner der ISS führen häufiger Gespräche mit Amateurfunkern auf der Erde.

Zum Schluß sammelten sie noch ihre Werkzeuge ein und kehrten in das PIRS-Modul zurück, dessen Außenschott sie um 12:48 Uhr schlossen, womit dieser Außeneinsatz als beendet erklärt werden konnte.

Die nächste Serie von Außeneinsätzen an der ISS ist für Oktober geplant, wenn zwei Astronauten der Raumfähre ATLANTIS während der STS-112 Mission bei der Montage und Inbetriebnahme des S1 (Steuerbord 1) Tragwerksegmentes helfen, mit dem das "Rückgrat" der Station erweitert wird.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 27. August MMII