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Statusbericht Freitag, 9. August 2002
ISS-Statusbericht 35/2002
Expedition 5 Besatzung

Kommandant Walerij Korsun und die Flugingenieure Peggy Whitson und Sergeij Trestschow beendeten ihre neunte Woche an Bord der internationalen Raumstation, in der sie sich auf den ersten Außeneinsatz ihrer fünfmonatigen Mission vorbereiteten.

In dieser Woche haben die Besatzungsmitglieder ihre Zeit mit dem Durcharbeiten der Arbeitspläne und der Überprüfung der Werkzeuge für den Außeneinsatz verbracht. Korsun und Whitson werden am nächsten Freitag um 9:40 Uhr MESZ das Schleusenschott des russischen Andockmoduls PIRS öffnen und eine voraussichtlich 5 Stunden und 55 Minuten dauernde Exkursion beginnen. Während dieser werden sie Schutzbleche an der Außenseite des Servicemoduls SWESDA und einen neuen Satz von Werkstoffproben für ein russisches Experiment anbringen, mit dem die Wirksamkeit von Vorrichtungen zum Schutz der Außenseite der Station vor der Verunreinung mit Rückständen aus dem Betrieb der Steuertriebwerke überprüft werden soll. Die Liveübertragung des Außeneinsatzes bei NASA TV beginnt um 9 Uhr MESZ.

Am Donnerstag hatte Whitson den CANADARM2 in die richtige Position für die Videoübertragung des Außeneinsatzes, dem 3. in der Laufbahn von Korsun und dem ersten für Whitson.

Korsun und Trestschow werden den zweiten Außeneinsatz der Mission durchführen (der erste für Trestschow), der am frühen Morgen des 23. August beginnen soll. Dabei werden sie Proben eines japanisches Experimentes, die den Bedingungen des Weltraums ausgesetzt wurden, einsammeln, zwei zusätzliche Amateurfunkantennen anbringen und einen Kondensatsammler inspizieren. Alle diese Tätigkeiten werden am Servicemodul SWESDA stattfinden.

In Zusammenhang mit dem Außeneinsatz, testeten Korsun und Whitson heute ihre Lungenfunktion für ein Humanforschungsexperiment, PuFF(Lungenfunktion während Raumflügen) genannt. Die Besatzungsmitglieder der Station verwenden die Anlagen im Experimentalschrank der Humanforschungseinrichtung im Labormodul DESTINY um ihre Lungenfunktion vor und nach dem Außeneinsatz zu bestimmen, so daß Wissenschaftler damit Rückschlüße auf die Langzeiteffekte von Aufenthalten in der Raumanzugsumgebung mit niedrigerem als normalem Luftdruck ziehen können.

Am Mittwoch hat Whittson den Mikroschwerkraftshandschuhkasten (MSG) im DESTINY Labor für den vierten Durchgang des SUBSA Experimentes in Betrieb genommen. Das Experiment, daß im Inneren eines durchsichtigen Ofens im MSG durchgeführt wird, untersucht, was die Bewegungen in Schmelzen verursacht, die für die Herstellung von Halbleitern verwendet werden. Wenn diese Strömungsbewegungen vermindert werden können, könnte dieses Experiment dazu beitragen, die Menge der Fehler in Halbleitern, die sowohl im All, als auch auf der Erde hergestellt werden, zu reduzieren.

Die routinemäßigen Fitnessübungen dieser Woche wurden sowohl auf dem Fahrradergometer, als auch auf einem Widerstand erzeugenden Gerät durchgeführt, während Ingenieure ein Verfahren entwickeln, um das Schwingungsisolationssystem derTretmühle im SWESDA-Modul zu reparieren. In der letzten Woche hatte die Besatzung herausgefunden, daß das Kugellager an einer Führungsstange einer Rolle unter dem Laufband sich festgefressen hatte und nun die Stange gegen den Rahmen des Geräte schleifte. Diese Stange konnte nun gesichert werden und die besatzung kann nun die Tretmühle in einem nicht angetriebenen Modus mit herabgesetzter Geschwindigkeit wieder benutzen. Zur Zeit werden Pläne ausgearbeitet, um Ersatzteile für das Fitnessgerät mit dem nächsten PROGRESS-Versorgungstransporter, dessen Start für den 20. September angesetzt ist, zur Station zu bringen.

Am Dienstag Morgen hatten sich die Besatzungsmitglieder im DESTINY-Labor versammelt um sich zum Ende einer Konferenz über "Frauen in der Wissenschaft" den Fragen von Studenten des Maryland Wissenschaftszentrum in Baltimore zu stellen. Bei dieser Sitzung ging es vor allem um das Leben in der schwerelosen Umgebung.

In dieser Woche kündeten russische Funktionäre an, daß der Start des nächsten Sojus-Rückkehrfahrzeuges am 28. Oktober stattfinden werde. Die dreiköpfige Taxibesatzung wird acht Tage an Bord der ISS verbringen und am 7. November mit der zur Zeit an der Station angedockten Sojus wieder zur Erde zurückkehren.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 10. August MMII