Statusbericht Freitag, 15. März 2002 | ||
ISS-Statusbericht 14/2002
Expedition 4 Besatzung Expedition 4 Kommandant Jurij Onufrijenko und die Flugingenieure Dan Bursch und Carl Walz haben in dieser Woche mit den wissenschaftlichen Arbeiten an Bord der internationalen Raumstation und den Vorbereitungen für die Ankunft zweier Raumfahrzeuge, die demnächst den Außenposten besuchen werden, fortgefahren. Die ersten Pflanzengewebeproben wurden dem weiterentwickelten Astrokulturexperimentes im Raumlabor DESTINY entnommen. Luft-, Wasser-, Erd- und Pflanzenproben werden zur Erde gebracht und dort von den Wissenschaftlern untersucht und mit auf der Erde gewachsenen Nutzpflanzen verglichen werden. Das EarthKam Experiment hat für diese Mission seine Beobachtungen beendet und wurde am Samstag, nachdem damit in der letzten Woche 425 digitale Aufnahmen gewonnen wurden, abgeschaltet. Mit diesem Experiment waren Schüler einer Mittelschule in der Lage, ferngesteuert aus 400 km Höhe etwa 2.271Bilder von geographischen Merkmalen der Erde anzufertigen. In dieser Woche wurden auch die letzten Meßwerte des Hoffmann Reflexexperimentes genommen. Das Experiment mißt die Fähigkeit der Wirbelsäule auf einen Reiz zu reagieren, wenn sie der Mikrogravitation ausgesetzt ist, und könnte wichtige Ergebnisse liefern, mit denen sich die körperlichen Übungen, die auf Langzeitraumflügen regelmäßig durchgeführt werden müssen, optimieren lassen. Bisher haben bereits acht Besatzungsmitglieder an diesem Experiment teilgenommen. Für die jetzige Besatzung bleiben jetzt nur noch die Nachuntersuchungen nach der Rückkehr zur Erde.
Die Besatzung hat damit begonnen, gebrauchte und nicht mehr benötigte Ausrüstung in das PROGRESS-Versorgungsfahrzeug zu packen, das am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA angekoppelt ist. DerTransporter soll am Dienstag von der Station abgekoppelt und dann in die Erdatmosphäre gesteuert, wo er beim Wiedereintritt verglühen wird. Ein neuer PROGRESS-Transporter soll am 21. März vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und drei Tage später an der Station anlegen. Vor der Ankunft des Space Shuttles wird an Bord der ISS noch eine Revision durchgeführt werde. Mit einem elektronischen Bestandsverwaltungssystem organisieren die Besatzungsmitglieder ihre Ausrüstung, um die Effizienz ihrer Arbeit zu erhöhen. Wenn die Raumfähre ATLANTIS im nächsten Monat an der Station anlegt, werden insgesamt 10 Besatzungsmitglieder für eine Woche in dem Komplex arbeiten. Walz und Bursch arbeiteten außerdem mit dem Robotarm der Station, dem
CANADARM2, um sich die Außenseite der Station mit den am Arm angebrachten Kameras
anzuschauen. Sie konzentrierten sich dabei auf der klauenartigen Verankerung auf dem
Labormodul DESTINY. Die Besatzung benutzte die Kameras auch, um die Radiatoren und
Solarzellenflächen zu überprüfen. Während des Aufenthaltes von ATLANTIS an der
Station bei der STS-110 Mission im nächsten Monat, soll der CANADARM2 verwendet
werden, um das S0-Tragwerkmodul aus der Nutzlastbucht des Orbiters herauszuheben
und zu der Verankerung auf dem DESTINY-Modul zu bewegen, auf der es bei den vier
Außeneinsätzen befestigt werden soll. Flugleittechniker auf der Erde fahren damit fort, die
Funktion des Arms zu überwachen, nachdem sich in der letzten Woche Probleme mit dem
primären Avioniksystem eingestellt hatten. Der Arm arbeitete aber in dieser Woche
einwandfrei mit dem der sekundären Avionik. Quelle: ISS-Statusreport der NASA |