Statusbericht Mittwoch, 20. Februar 2002 |
ISS-Statusbericht 11/2002
Expedition 4 Besatzung Die Expedition 4 Besatzung der internationalen Raumstation wurde heute zwei Stunden
länger als geplant wach gehalten, nachdem sie über einen starken unangenehmen Geruch
berichtet hatte, der offensichtlich von einem System in der amerikanischen Luftschleuse
QUEST ausging, das die Luftfilter der Raumanzüge reinigt. Der Besatzung wurde sofort zugestimmt, daß das verdächtige System abgeschaltet
werden müsse. Etwa 30 Minuten, nachdem die Raumfahrer das erste Mal über den Geruch
berichtet hatten, wurden sie von den Flugleittechnikern aufgefordert, die innere
Schleusentür zu schließen, um zu vermeiden, daß sich der Geruch in der Station weiter
ausbreiten kann. Die Techniker schalteten dann einige der Ventilationsanlagen ab und
fuhren ein System im Raumlabor DESTINY an, das jede Spur von Verunreinigungen aus der
Atmosphäre der Station herausfiltert. Die Flugleittechniker vermuten, daß der Geruch von einem Gerät im QUEST-Modul
ausgast, mit dem die Luftfilter der Raumanzüge aufgeheizt werden, um das dort während
des Gebrauchs des Anzugs eingelagerte Kohlendioxid herauszukochen und so die Filter
beim nächsten Außeneinsatz wiederverwenden zu können. Einige der
Besatzungsmitglieder klagten kurzzeitig über leichte Kopfschmerzen, die durch das
Einatmen dieser Gase verursacht worden sein könnten. Allerdings verschwanden diese
Symptome wieder schnell und die Flugärzte am Boden sind der Ansicht, daß, obwohl der
Geruch unangenehm ist, er keine gesundheitlichen Probleme für die Besatzung
darstelle. Die Besatzung berichtete zuerst kurz nach 23 Uhr über die Geruchsbelästigung. Das
innere Schleusenschott wurde daraufhin gegen 23:30 Uhr MEZ geschlossen und die
Raumfahrer begannen ihre Schlafperiode um 0:30 Uhr. Wegen des leichten Geruchs, der
im amerikanischen Teil der Station noch in der Luft hing, wurde der Besatzung angeraten,
heute im SWESDA-Wohnmodul zu übernachten. Quelle: ISS-Statusreport der NASA |