Statusbericht Freitag, 4. Januar 2002 |
ISS-Statusbericht 1/2002
Expedition 4 Besatzung Die Expedition Vier Besatzung der internationalen Raumstation begann das neue Jahr
im All mit der Durchführung einer Reihe von Experimenten, dem Testen neuer Techniken mit
dem Robotarm der Station und den Vorbereitungen für einen für diesen Monat geplanten
Außeneinsatz. Kommandant Jurij Onufrijenko und die Flugingenieure Carl Walz und Dan Bursch
verbrachten ein ruhiges Neujahrsfest im Orbit. Sie verbrachten ihre Zeit mit Entspannung
und Gesprächen mit ihren Familien und Freunden. Später in der Woche nahmen sie die
Arbeit wieder auf und betrieben zwei Experimente, die Reaktionen der Astronauten in der
Schwerelosigkeit untersuchen. Walz und Bursch nahmen an dem H-Reflex-Experiment teil,
eine Studie, die die Effekte der Schwerelosigkeit auf die Reizbarkeit und Reflexe des
Rückenmarks untersucht, sowie am Lungenfunktionsexperiment, bei dem die
Auswirkungen des Raumfluges und von Außeneinsätzen auf die Lungenfunktion studiert
werden. Bursch und Walz hatten Gelegenheit, den Umgang mit dem Robotarm der Station, dem
CANADARM2, zu üben, während sie am Donnerstag den Arm zu einem Befestigungspunkt
an der Außenseite der Station manövrierten, an dem sie ihn anschlugen. Zusätzlich zum
Trainingseffekt für die Besatzung konnte dabei eine neue Verfahrtechnik ausprobiert
werden, mit dem man die Spannungen vermindern möchte, die auftreten, wenn der Arm
sich von einem Befestigungspunkt loslöst. Die Tests brachten wertvolle Daten für die
Ingenieure am Boden, die diese Verfahren entwickeln und ähnliche Tests sollen später
während der Mission wiederholt werden. Die Besatzung hat das Auspacken und Verstauen der mehr als drei Tonnen an
Versorgungsgütern und Ausrüstung, die im Dezember mit der Raumfähre zur Station
gebracht worden waren, nahezu abgeschlossen. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich nun in
der nächsten Woche auf den ersten Höhepunkt ihrer Mission, dem ersten von vier
Außeneinsätzen während ihres fünfmonatigen Aufenthaltes an Bord der ISS. Walz und
Onufrijenko sollen am 14. Januar voraussichtlich sechs Stunden lang Arbeiten an der
Außenseite der Station durchführen. An diesem Wochenende wird die Besatzung
beginnen, ihre Schlafperiode zu verschieben, um ihre Wachzeit für den geplanten
Außeneinsatz anzupassen. In der nächsten Woche beginnen dann die Überprüfungen der
Raumanzüge und der Ausrüstung, die bei den Außenarbeiten verwendet werden
sollen. Bei dem Außeneinsatz werden die Raumfahrer in russischen ORLAN-Raumanzügen
aus der Luftschleuse des russischen Andockmoduls PIRS aussteigen. Onufrijenko und
Walz sollen einen russischen STRELA-Kranausleger vom Andockadapter PMA-1 zum
Modul SARJA umsetzen, in die Reichweite eines ähnlichen Kranauslegers am PIRS-Modul.
Diese Umbewegung wird es ermöglichen, die Kräne im Tandem einzusetzen, um während
zukünftiger Außeneinsätze Ausrüstung an der Außenseite der Station
umherzumanövrieren. Quelle: ISS-Statusreport der NASA |