Oben: ROSETTA und ROLAND am Kometen Wirtanen. (Abbildung: ESA)

Der für den 13. Januar geplante Start von ROSETTA, der Kometenforschungsmission der europäischen Raumfahrtagentur ESA, ist für mehrere Tage verschoben worden, während Ingenieure weiter den Fehlstart der jüngsten ARIANE 5 Trägerrakete untersuchen.

Die mit einer leistungsfähigeren Oberstufe und einem verbesserten Haupttriebwerk der ersten Stufe ausgerüstete Ariane 5 explodierte kurz nach dem Start zu ihrem ersten Flug vom Guiana Raumfahrtzentrum in Südamerika am 11. Dezember. Bei diesem 600 Millionen Euro teuren Fehlschlag gingen die Satelliten HOTBIRD 7 und STENTOR verloren.

ROSETTA ist das erste interplanetare Raumfahrzeug, das von Arianespace gestartet wird und soll mit demselben neuen Ariane 5 Modell auf die Reise geschickt werden.

Ein eingesetzter Untersuchungsausschuß soll seinen Abschlußbericht am 6. Januar vorlegen. Bis dahin, erklärten die Verantwortlichen Mitarbeiter von Arianespace, "werden die nicht wieder rückgängig zu machenden Abfertigungsmaßnahmen, die mit dem ROSETTA-Start verbunden sind, ausgesetzt."

Laut der Presseerklärung von Arianespace vom 30. Dezember sei "eine Startverschiebung von mehreren Tagen" zu erwarten, wobei der neue Starttermin am 11. Januar bekanntgegeben werden solle.

ROSETTA muß bis spätestens 31. Januar gestartet werden, um den Kometen Wirtanen acht Jahre später zu erreichen. Dieses schmale Startfenster ist erforderlich, da ROSETTA für Kursänderungen und um zusätzlichen Schwung zu holen einmal am Mars und zweimal an der Erde vorbeifliegen muß.

"Die kosmische Uhr des Sonnensystems hat unser Startdatum festgelegt, als wir vor zehn Jahren den Kometen Wirtanen als Ziel von ROSETTA bestimmt haben," hatte John Ellwood, der Projektleiter von ROSETTA im September erklärt.

"Obwohl ein solch schmales, präzises Startfenster immer ein Risiko darstellt, hatte es den Vorteil, daß jeder Beteiligte wußte, daß es hier keinen Platz für Diskussionen gab - sie mußten einfach fertig werden."