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Artikel 23. November 2001
China plant Landung auf dem Mond
Bis 2005 den ersten Taikonauten in's All - erfolgreiches Satellitengeschäft

Shenzhou II wird von China gestartet
Oben: Der Start von Chinas unbemannter Shenzhou II hat das Land dem Ziel, einen Menschen in's All zu schießen, ein Stück näher gebracht. (Photo: AFP)
China verkündete heute seine weiteren Pläne bezüglich seiner bemannten Raumfahrt. Danach soll bis zum Jahr 2005 der erste chinesische Raumfahrer mit einem im Land gebauten Raumfahrzeug in's All starten. Weiterhin sei auch nicht der bemannte Flug zum Mond auszuschließen, wie von der offiziellen Nachrichtenagentur des Landes berichtet wurde. Im nächsten Jahr wolle man zunächst drei Satelliten starten, die das Wetter beobachten, die Ozeane studieren und nach Bodenschätzen auf der Erde suchen sollen.

Höhere Funktionäre erklärten, daß Chinas Gegenwart im Weltraum und sein sich entwickelndes Raumfahrtprogramm - lange eine Geheimsache, aber ebenso ein Bestreben, das die Regierung Chinas zu einem nationalen Prestigesymbol erhoben hat - innerhalb der nächsten drei Jahre etabliert sein werde.

China habe den Plan für die Entwicklung der Industrie auf dem Tisch, zitierte die "China Daily" Sun Laijan, den Vizedirektor der chinesischen nationalen Raumfahrtbehörde am Donnerstag.

Die Zeitung machte aber keine genauen Angaben über den Flug zum Mond oder ein genaues Datum für den ersten bemannten Flug, außer "vor 2005". Der Sprecher der Raumfahrtbehörde, Liu Xiaohong, wollte sich am Freitag in einem Telefongespräch gegenüber AP allerdings nicht ausführlicher darüber äußern.

Aber die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua, zitierte letzten Monat den Leiter der Behörde dahingehend, daß die Mondsonde Teil von Chinas Anstrengungen seien, einen wichtigeren Platz im weltweiten Feld der Weltraumwissenschaft einzunehmen.

Für die Menschen im 21. Jahrhundert würden Weltraumanwendungen ebenso lebenswichtig werden, wie Strom und Öl im 19. Jahrhundert waren, zitierte die China Daily den Weltraumwissenschaftler Liang Sili.

Er meinte, daß noch mehr unbemannte Tests durchgeführt werden müßten, bevor der erste bemannte Start stattfinden könnte. Man müsse sicher sein, daß die Astronauten hundertprozentig sicher im Weltraum seien.

Wie die Vereinigten Staaten in den 1960ern nutzt auch China die Aussicht für den Griff nach den Sternen als eine treibende Kraft für Patriotismus. Xinhua hatte bereits vorher in diesem Jahr die Erforschung des Mondes als unermeßlich nützlich für den Aufbau von nationalem Prestige und der Anregung eines Nationalgefühls gepriesen.

China hat bereits sowohl 1999 als auch in diesem Jahr erfolgreich ein unbemanntes Raumfahrzeug mit Namen Shenzhou - heiliges Schiff - auf der Spitze ihrer Trägerrakete "Langer Marsch" gestartet, und so die chinesischen Pläne vorangetrieben, sich zu den USA und Rußland als einzige Nationen mit bemannten Raumfahrzeugen hinzuzugesellen.

Während China sein Raumfahrtprogramm ausbaut, ist es gleichzeitig darüber besorgt, daß das All ein kostspieliges Schlachtfeld in zukünftigen Konflikten werden könnte. Peking ist besonders unglücklich über die amerikanischen Pläne ein System zu bauen, daß die USA vor Raketenangriffen schützen soll.

Einige Mächte in der Welt seien auf dem Weg den Weltraum zu militarisieren und nicht ihn friedlich zu erforschen, zitierte die China DailyHuang Huikang, Funktionär im chinesischen Außenministerium, der schon mit anderen nationalen Raumfahrtprogrammen zusammengearbeitet hatte.

Ein weitere Rüstungswettlauf im Weltraum habe seit 1998 begonnen, und China solle wachsam sein, sein Fazit.

China hatte seinen ersten Satelliten bereits im Jahr 1970 gestartet. Inzwischen hat das kommunistische Land bereits einige Satelliten für US-amerikanische und brasilianische Betreiber gestartet und wetteifert auf dem Satellitentransportmarkt um größere Marktanteile.

Bis heute hat China nahezu 50 Satelliten mit einer Erfolgsrate von 90% gestartet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, ist für die nächsten fünf Jahre der Start von 30 weiteren geplant.

Chinas Raumfahrtprogramm wird weitere Kooperation mit Rußland und der Europäischen Union beinhalten. So werden in Zusammenarbeit mit der ESA Mondsonden mit ihren Trägerraketen vom Typ Langer Marsch gestartet werden, wie Xinghua vermeldet hatte.

Quelle: Space.com


letzte Änderung am 25. Dezember MMI