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Artikel 14. Januar 2009
Obama benennt pensionierten Luftwaffengeneral als neuen NASA-Chef
Generalmajor a.D. Scott Gration soll Raumfahrtbehörde ab 20. Januar führen

Scott Gration
Oben: US-Luftwaffen-Generalmajor a.D. Scott Gration soll der neue Administrator der US-Raumfahrtbehörde NASA werden und Michael Griffin am 20. Januar ablösen. (Photo: US-Luftwaffe)
Der gewählte US-Präsident Barack Obama hat dem pensionierten Generalmajor der US-Luftwaffe Scott Gration, einem seiner wichtigsten Wahlkampagnen-Berater in Außen- und Militärfragen, angeboten die Leitung der NASA zu übernehmen, wie heute aus informierten Quellen bekannt wurde.

Eine offizielle Bekanntgabe wird frühestens am Mittwoch erwartet. Damit wird Gration der erste NASA-Administrator, der vor der Amtseinführung eines Präsidenten ernannt wird.

Gration, ein hochdekorierter Kampfpilot, der bis zu seiner Pensionierung verschiedene höhere politische Ämter beim US-Militär inne hatte, ist nahezu unbekannt in der Raumfahrtbranche, obwohl er ein wenig Erfahrung mit der NASA gesammelt hatte. Im Jahr 1982, als Hauptmann und Fluglehrer für Kampfflugzeuge, der kurz zuvor aus Kenia zurückgekehrt war, hatte Gration ein Jahr als Verbindungsoffizier des Weißen Hauses für den damals stellvertretenden NASA-Administrator Hans Mark gearbeitet.

Grations fehlende Raumfahrterfahrung bedeute nicht, daß er für diese Aufgabe nicht qualifiziert sei, meinte John Logsdon, ein Experte für Raumfahrtpolitik in den USA.

"Eine Menge NASA-Adminstratoren sind aus anderen Bereichen ohne Raumfahrthintergrund gekommen", erklärte er. "Man braucht einen Mann, der führen und eine große Organisation leiten kann."

Als Pilot hat Gration mehr als 1000 Stunden in Kampfeinsätzen absolviert, wie auf der Webseite der US-Luftwaffe nachzulesen ist. Er ist im Jahr 2006 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Danach ist er der Kampagne für Obama beigetreten, neben dem früheren US-Marineminister Richard Danzig und dem pensionierten General Merrill McPeak, dem früheren Stabschef der US-Luftwaffe, als Teil von Obamas Arbeitsgruppe zur nationalen Sicherheitspolitik.

Gration führte den Beitrag der pensionierten Generäle während desNationalen Demokratenkonvents im August an, als er dem Publikum erklärte, er sei ein früherer Republikaner, der den damaligen Senator Obama in 2005 getroffen hatte, während er selbst noch der Direktor für Strategie, Planung und Politik im US-Kommandostab in Europa war.

"Das war der Augenblick, als ich einen Führer getroffen hatte, wie ich noch nie zuvor einen gekannt hatte", hatte er gesagt. "Er stellte knallharte Fragen, und er gab sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden. Es war genau diese Art zu denken, die ihn in dierichtige Richtung führte, als er sich gegen den Krieg im Irak aussprach, als er uns vor seinen Konsequenzen warnte. Das ist das Urteil eines Führers."

Nach ihrem Treffen im Jahr 2005, begleitete Gration Obama 2006 auf einer 15-tägigen Reise durch fünf afrikanische Länder.

Gration, der Sohn eines Missionarsehepaars, hatte einen Teil seiner Kindheit im Kongo verbracht und spricht fließend Suaheli, wie ein Newsweek-Artikel vom August 2007 berichtet. Er trat der US-Luftwaffe 1974 über das Luftwaffen-Reserveoffizierausbildungskorps der Rutgers Universität in New Brunswick, US-Bundesstaat New Jersey, bei, wo er einen Bachelor in Maschinenbau erwarb. Danach, 1988, erwarb er einen Master-Grad in Studien zur Nationalen Sicherheit an der Georgetown Universität in Washington.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 14. Januar MMIX